Samstag, 24. April 2021

Professor Zamorra 1223 - Das Haus des Mister Blood - von Simon Borner

Geschrieben von Simon Borner
Erschienen am 13.04.2021
Cover von Dirk Berger

Das alte Haus von Hangman’s Hill!Nacht liegt auf seinen Mauern, Dunkelheit haftet an seinen Decken und Böden. Die leeren Fenster starren ins Nichts wie die Augen hirntoter Zombies.Nichts rührt sich hier. Nicht einmal der Wind wagt sich ins Innere des Gebäudes, um die mit staubigen Laken abgedeckten Möbel zu berühren oder mit dem alten Kronleuchter zu spielen. Selbst die Ratten machen seit gefühlten Äonen einen Bogen um das verfallene alte Haus. Sie wissen, warum. Jeder in Clifton Falls weiß es. Nur...

Simon Borner ist ein immer Garant für außergewöhnliche Heftromane und gute Ideen zu Schauplätzen und Hintergründen. Seine aktuelle Idee, den Roman filmhaft zu gestalten und in „Leinwänden“ zu unterteilen, ist allerdings nicht neu. Bereits beim Maddrax-Roman „Im Maar der Dämonen“ hat er einmal die Kapitel drehbuchartig gestaltet und damit einen weiteren, innovativen Heftroman abgeliefert.

Der vorliegende Zamorra ist aber gleichzeitig auch eine Hommage an den Horrorfilm mit vielen schönen Klischees und Querverweisen zum Genre. Die Darsteller haben zum Beispiel die Nachnamen von Horror- Regisseuren und die Legende des Mister Blood bietet alles was auch ein Teenie-Horror-Film zu bieten hätte. 

Der Autor verfolgt aber auch einen ganz anderes Ziel mit seiner Geschichte und diesem Roman. Und das hat mich echt überrascht. Ein großer Gegenspieler zieht seine Fäden im Hintergrund und das über etliche Zamorra-Romane hinweg, die scheinbar keinen Zusammenhang aufgewiesen hatten. Dies gilt vor allem für Borners letzte Romane wie zum Beispiel die Rom-Romane oder die Handlung um Roggenbuk. Und Nicole und Zamorra dämmern nun langsam diese Zusammenhänge. Dämonen und Spukgestalten aus Legenden manifestieren sich in der Realität und machen sich in diesem Fall die neugierigen Teenager zunutze. Dies erinnert ebenfalls an Freddy Krüger, den Boogeyman und Co. Ein weiterer großer Trend im aktuellen Horrorfilm folgt diesem Phänomen, das Simon Borner aufgreift. Paranormale Figuren wie z.B. der Slender Man werden durch einen Internet-Hype verbreitet und dadurch letztendlich als real wahrgenommen. Und bei Zamorra hat diese Entwicklung einen scheinbar großen Hintergrund noch auf eine Auflösung wartet. Großartiger Beitrag von Simon Borner. Fünf Sterne für einen Heftroman im Blockbusterformat.

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1222 - Die Stadt der Untoten - von Veronique Wille

Geschrieben von Veronique Wille
Erschienen am 30.03.2021
Cover von Timo Kümmel

Die Häuser und Straßen der alten Hafenstadt waren in ein unwirkliches Licht gehüllt. Alles wirkte verlassen und leer, so als würde hier schon seit Jahren oder Jahrzehnten niemand mehr wohnen.
Von weither erklangen plötzlich klagende Laute. Als ob ein ganzer Chor seine Trauer und sein Leid hinausschrie.
„Hörst du das auch, chéri?“
Zamorra nickte. „Ich habe selten etwas Schaurigeres vernommen ...

Eine Reise nach Wismar zum Drehort des Meisterwerks „Nosferatu“ von Friedrich Wilhelm Murnau wird für eine Gruppe junger Leute zum Horrortrip. Eine unheimliche Macht verwandelt die Stadt in einen lovecraftschen Alptraum und erweckt den Film und seinen Hauptdarsteller zum Leben. Diese tolle düstere und mystische Atmosphäre vermittelt der Roman von Veronique Wille zu Anfang und schafft damit eine große Spannung und extreme Neugier auf die Auflösung und die Hintergründe zur geschilderten Situation in der sich Maren und ihre Freunde wiederfinden.

Leider wird es im Verlauf des Romans etwas zu abstrus und sehr verwirrend gegen Ende. Die Auflösung mit programmierter Wirklichkeit oder virtueller Welt sagte mir auch nicht so sehr zu. Da hätte ich mir etwas originelleren und weniger modernes, das besser zum Film von 1922 gepasst hätte gewünscht. Etwa ein zum Leben erweckter Nosferatu oder ein unsterblicher Max Schreck der die Kontrolle über die Realität übernommen hat. Und warum der Epilog um Kelan von Adrian Doyle auf eineinhalb Seiten am Ende noch reingepackt wurde, der so gar nichts mit dem Roman zu tun hatte (oder doch?!) bleibt mir schleierhaft. Für einen wahnsinnig starken Anfang, eine gute Grundidee, aber ein schwaches Ende gibt es diesmal drei Sterne!
⭐️⭐️⭐️


John Sinclair 2230 - Des Bösen List - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 06.04.2021
Cover von Shutterstock 

Als Mama die Höhle betritt, liegt Marylins Bruder Lucas reglos über ihrer Schulter.Sie lächelt beim Anblick ihrer Tochter, und auch Mary freut sich darüber, endlich wieder mit ihrer Mutter zusammen zu sein. Ihre Großeltern haben gesagt, Mama sei krank, doch das war gelogen. Wenn man krank ist, muss man schließlich im Bett bleiben. Und mit Sicherheit kann man dann keine Brüder durch die Gegend tragen.
Mary hat bestimmt eine Million Fragen, doch sie traut sich nicht, auch nur eine davon zu stellen. Sie bleibt mucksmäuschenstill, obwohl sie sehr friert.
Selbst als Mama den bewegungslosen Lucas auf den Steinklotz legt, sagt sie kein Sterbenswörtchen. Erst als sie ihr dieses komische, glibberige Ding in die Hände drückt, kann sie den Mund nicht mehr halten.
„Iiih, das bewegt sich, ja. Was ist denn das?“
„Das, mein Schatz, ist mein Herz, das ich der Großen Mutter zum Geschenk machen möchte.“

Im vorliegen Band der John-Sinclair-Reihe bringt Florian Hilleberg zu Ende, was mit Band 2182 „Herzblut“ begonnen hat und in Band 2220 „Im Namen der großen Mutter“ eine Fortsetzung erfuhr. Ich nenne es mal die „Lilith-Trilogie“. Oder die „Chronik der Familie Grey“. Beides passt und diese Story hat mich echt uneingeschränkt begeistert. Das war okkulter Horror, Familiendrama und vieles mehr. Mit extremen aber auch tragischen Charakteren die mir in Erinnerung bleiben werden. Zudem kommt hier mal wieder Father Ignatius zum Einsatz und beschert uns eine Exorzismus-Einlage. Ich habe bereits in der letzten Sinclair-Rezi erwähnt, dass dies eins meiner liebsten Horrorthemen ist. 

Aber im Mittelpunkt  steht die weitere Auseinandersetzung von Sinclair mit Lilith und das Schicksal der Grey-Kinder die nach dem Tod ihrer Killer-Mama Christine Grey in einem mysteriösen Heim landen. Mir ist beim Namen des Kinderheims zunächst tatsächlich nichts aufgefallen. Was danach kommt und wie sich der Kreis mit der Familiengeschichte schließt, ist genial! Wieder einmal serviert Ian Rolf Hill mit dem Schicksal der Kinder starken Tobak, der einem an die Nieren geht. In diesen Themen ist er einfach stark. Und am Ende werfen mit Pandora ganz nebenbei große Ereignisse ihre Schatten voraus. Davinas tragisches Schicksal und der Verlust ihrer Lieben macht sie zur Märtyrerin im Kampf gegen Lilith. Ich bin sehr gespannt wie es diesbezüglich in der Serie weitergeht. Fünf Sterne für diesen Wahnsinns-Trip mit den Grey’s!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

John Sinclair 2229 - Hexenasche - von Oliver Müller

Geschrieben von Oliver Müller
Erschienen am 30.03.2021
Cover von Shutterstock

Jessica Wallingham saß mit angewinkelten Beinen auf dem dreckigen Stroh, das ihr als Nachtlager diente. Es war faulig und stank erbärmlich, ebenso wie der Eimer in der Ecke, den man ihr für ihre Notdurft gelassen hatte. Als man sie in die Zelle gebracht hatte, hätte sie nicht gedacht, dass sich ein Mensch an so etwas gewöhnen könnte. Doch nach Wochen in der Zelle nahm sie den Geruch ebenso kaum noch wahr wie das Fiepen der Ratten, mit denen sie sich die Kerkerzelle teilte.
Es war ihr egal. Dies war ihre letzte Nacht hier drinnen. Morgen früh würde man sie und ihre beiden Mitgefangenen aus der Zelle holen und zum Richtplatz fahren. Wenigstens brauchte sie sich das Gejammer der anderen beiden dann nicht mehr anzuhören ...

Meine letzte Sinclair Rezension liegt nicht annähernd solange zurück wie der letzte Beitrag von Oliver Müller zur Geisterjäger-Serie der gleichzeitig sein Debüt war. Seine Zamorra und Maddrax Romane animierten mich diesmal dazu, wieder mal einen Sinclair zu lesen. Ich bin nicht immer dabei. So sehr ich Herrn Rellergerd und sein Lebenswerk bewundere, lasse ich mittlerweile seine aktuellen Beiträge meistens aus. Seine Romane sind immer noch thematisch und inhaltlich packend, aber der Schreibstil wirkt immer öfter grenzwertig und nicht mehr zeitgemäß. 

Aber es geht hier um Oliver Müller, die Serie an sich, und den vorliegenden Roman. Und der ist eine Hexenstory ganz nach meinem Geschmack. Die Inquisition ist neben dem Exorzismus eines der Themen, die mich am meisten in der Horrorliteratur interessieren. Zunächst reisen wir im vorliegenden Band in die Vergangenheit und lernen Jessica Wellingham und ihre Geschichte bis zu ihrer Hinrichtung 1678 kennen. Ihr Bündnis mit dem Teufel soll sie vor diesem Schicksal bewahren. Das dies nicht in der Form erfolgt wie sich die Hexe das vorgestellt hat, ist Grundidee und Story dieses Romans. Und so kreuzen sich indirekt ihre Wege mit denen von Linda Escot und Nancy Lester in der Gegenwart. Die unheilvollen Aktivitäten rufen natürlich unseren Geisterjäger auf den Plan. Diesmal steht ihm erfreulicherweise neben Suko auch mal wieder Jane Collins zur Seite. Die Geschichte nimmt nach anfänglichem „Kenn ich schon!“-Eindruck einen doch unerwarteten Verlauf und die Story überzeugt. Oliver Müller ist mit „Hexenasche“ auch nach langer Abstinenz ein weiterer guter kurzweiliger Beitrag gelungen. Vier Sterne für gute Unterhaltung!
⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 23. April 2021

Professor Zamorra 1218 bis 1221 - Die Khan Tetralogie - von Ian Rolf Hill

Band 1218
Die Rache des Khans
Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 02.02.2021
Cover von Shutterstock

Am Ufer des Sajó, Königreich Ungarn, 11. April 1241
Die Erde erzitterte unter den stampfenden Hufen der fünfhunderttausend Pferde, mit denen sich das Heer dem Fluss Sajó näherte. Die Botschaft, die die Späher brachten, verbreitete sich wie ein Lauffeuer: „Die Goldene Horde kommt!“
Panik brach unter der Bevölkerung aus. Jeder wusste, was die Nachricht bedeutete. Die Goldene Horde brachte Tod und Zerstörung über Land und Leute.
Angeblich standen die Mongolen mit dem Teufel im Bunde. Sie galten als unbesiegbar. Trotzdem stellte sich ihnen der König mit einem vereinten Heer entgegen. Fest entschlossen, den Dämonen die Stirn zu bieten und den Tartarensturm, der über Europa hinwegfegte, zu stoppen.
Es wurde ein Gemetzel ...

Im Auftaktband zur vierteiligen Khan-Story von Ian Rolf Hill begeben wir uns zunächst in die Vergangenheit. Im Jahr 1241 flüchtet eine Familie vor den Goldenen Horden der Mongolen. Es überlebende die beiden Schwestern Dorothea und Helen, die von der Horde der Dämonen gefangen genommen werden.

In der Gegenwart hat Lucia durch ihre traumatischen Erlebnisse weiterhin Mühe sich im Alltag auf Château Montagne zurechtzufinden. Bei einer ihrer Meditationen führt sie ein nächtlicher Exkurs in die  unterirdischen Gewölbe des Schlosses. Dabei fällt ihr auf mysteriöse Art und Weise ein Brief zu der von Zamorra unterzeichnet ist und Lucias Aufnahme an einer Mädchenschule in Wien bestätigt. Lucia glaubt daran, dass sie abgeschoben werden soll und nimmt Reißaus. In einer Bäckerei im Ort trifft sie auf ihrer Flucht auf Anton Lange. Er ist ihr bei ihrer Flucht behilflich und nimmt sie mit nach Haus. Derweil bemerken Nicole und Zamorra Lucias Abwesenheit und versuchen herauszufinden, wohin das Mädchen verschwunden ist. Es stellt sich heraus, dass Anton Lucia nicht zufällig aufgegabelt hat und sein Ziel war es ebenfalls, das Mädchen nach Wien zu bringen. Doch dagegen hat eine weitere Macht etwas, die sich Anton und Lucia in den Weg stellt. Doch auch Zamorra und Nicole sind ihnen bereits auf den Versen.

Der Auftakt ist vielversprechend und mysteriös. Die Rückblenden zu Dschingis Khan und Batu Khan und den Geschwistern Dorothea und Helen sind noch etwas nebulös, bereiten aber schon die Bühne für die kommenden Hefte. Lucias Erlebnisse auf Château Montagne, ihre Flucht und Entführung sowie die vermeintliche Mädchenschule in Wien bieten einen spannenden ersten Teil. Madame Esced taucht zum ersten mal auf und ich bin gespannt, wer dahintersteckt. Wo Khan ist, ist auch Noémi Mészáros nicht weit entfernt. Sie scheint jedoch mittlerweile auf einer anderen Seite zu stehen. Sie taucht auch nur kurz im Auftakt auf. Dschingis Khans ableben und Batus Rolle hinterlassen aber auch schon viele Fragen für die kommenden Teile. Hat mir sehr gut gefallen. Fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Band 1219
Die Blutschule der Madame Esced
Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 16.02.2021
Cover von Shutterstock 

Eine knochige Klaue legte sich auf Lucias Schulter und schob sie sanft aber bestimmt in Biancas Richtung, die vor einer offen stehenden Tür stand, aus der das geheimnisvolle Licht drang.
Lucia wusste nicht, womit sie gerechnet hatte, doch gewiss nicht mit dem, was sich ihren überraschten Blicken jetzt offenbarte. Es war weder ein Kerker noch eine Folterkammer, die hinter der Tür lag. Auch keine Gruft, in der irgendwelche Vampire schlummerten.
Der Raum war vollgestopft mit medizinischen Apparaten ...

Im zweiten Band des Khan-Vierteilers erfahren wir mehr über die Schule, in die Lucia Nowak verfrachtet wurde. Zamorras und Nicoles Ermittlungen führen sie zu Madame Esced, die sich als Vampirin und keine geringere als die Blutgräfin Lisa de Somlyó et Esced herausstellt. Sie ist die Gegnerin von Bahadur Khan, dessen Interesse an Lucia noch ebenso unklar ist wie die Intentionen der Blutgräfin. Khan war derjenige, der ihnen auf dem Weg nach Wien eine Horde Mongolen-Zombies auf den Hals gehetzt hatte. Für Zamorra stellt sich (wie bereits in den Vorgängerromanen um Bahadur Khan) auch weiterhin die Frage, wie Dschingis Khan bis heute überleben konnte. Esced möchte eine Allianz mit Zamorra gegen Bahadur Khan bilden. Die Lösung zur erfolgreichen Bekämpfung soll im Grab von Dschingis Khan liegen. Also begibt sich Zamorra auf Zeitreise. Lucia findet derweil in Elayna, die durch den fressenden Berg zur Waise wurde, eine Freundin auf der Mädchenschule.

Etwas wirr und unübersichtlich wird es im zweiten Band. Es kommen etliche bekannte und (mir) unbekannte Protagonisten und Beweggründe der handelten Personen hinzu. Die Rückblicke mit der Handlung um Temudschin soll etwas mehr Licht in Dschingis und Batur Khans Vergangenheit bringen, erzeugen bei mir bisher aber nur weitere Fragezeichen. Khans Blutlinie bzw. seine DNA beeinflussen scheinbar die Personen der Gegenwart. Klar muss in einem Vierteiler ein Spannungsbogen mit Fragen aufgebaut werden. Aber hier fühlt es sich so an als wäre dies alles in den zweiten Band gestopft worden. Nur am Ende wird es besser und lässt auf die Fortsetzung hoffen.
Deshalb vergebe ich hier „nur“ drei Sterne.
⭐️⭐️⭐️

Band 1220
Jäger des verfluchten Grabes
Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 02.03.2021
Cover von Shutterstock 

Liupinschan, 18. August 1227
Batu, der Enkel des großen Dschingis Khan, der gerade seinen letzten Atemzug getan hatte, traute seinen Augen kaum. Eine Gestalt hatte das Zelt des größten Feldherren, den die Welt je gesehen hatte, ohne Aufforderung betreten. Es handelte sich aber weder um ein Familienmitglied noch einen Angehörigen der Leibgarde. Batu war sich nicht einmal sicher, ob es überhaupt ein Mensch war.
Doch wer auch immer die Frechheit besaß, hier einzudringen, würde den Entschluss bitter bereuen.
Batu ließ die Hand seines toten Großvaters los und zog das Schwert, um der Gestalt in der goldenen Rüstung den gehörnten Kopf vom Rumpf zu schlagen ...

Nun geht es im dritten Teil um die wahren Hintergründe zu Khans Unsterblichkeit und seine wahre Identität. Dies deutete sich ja schon am Ende des letzten Teils an. Bahadur Khan ist nicht Dschingis Khan sondern sein Enkel Batur. Um dahinter zu kommen, geht Zamorra auf eine Zeitreise und erlebt die Vergangenheit hautnah mit. Etwas zu hautnah wie sich herausstellt. Er trifft auf den EWIGEN Boras Meridian und verfolgt ihn bei seinem Schaffen in der Vergangenheit. Dabei werden beide im Grab von Dschingis Khan eingeschlossen. Boras ist ein Verstoßener und hat Experimente mit den Khans angestellt. Die Naniten die er in ihrem Blut hinterlassen hat, sorgen über Generationen von Abkömmlingen Batus dafür, dass diese von ihm beeinflusst werden können. Boras und Zamorra verbünden sich um aus dem Grab zu entkommen.

Der für mich bisher beste Teil! Die Zeitreise von Professor Zamorra war mein absolutes Highlight und wieder habe ich eine neue galaktische Facette der Serie entdecken dürfen, die mir so nicht bewusst war.  Meine erster Roman bei dem ich mit den EWIGEN und der DYNASTIE in Berührung komme. Und wieder bemerke ich, wie wenig ich doch von der Serie weiß. Umso mehr wundert mich immer wieder, wie Florian Hilleberg das macht. In jeder Serie bewegt er sich als Autor souverän und mit einem scheinbar unendlichen Wissen. Und bei Zamorra gibt es meines Wissens nach keine umfangreichen Recherchemöglichkeiten wie bei anderen Serien. Auch dafür volle fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Band 1221
Thron der Macht
Geschrieben von Ian Rolf Hill 
Erschienen am 16.03.2021

Mit offenem Mund beobachtete Bahadur Khan die Vernichtung seiner Zombie-Armee.
„Das ... das ... das ist unmöglich“, stammelte er. Doch die Geschehnisse, die sich vor und unter ihm abspielten, sprachen für sich.
Er hatte keine Ahnung, wie es Nicole Duval gelungen war, seine Zombies zu vernichten, aber Tatsache war, dass sie es geschafft hatte. Er hatte die Dämonenjägerin und ihren  vermaledeiten Sternenkristall offenbar unterschätzt. Wieder einmal.
Aber das würde ihm kein weiteres Mal passieren.
„Raketen scharf machen! Tötet sie alle!“

Bereits im letzten Roman wurde es am Ende sehr actionlastig. Dies wird auch nahtlos im letzten Teil der Tetralogie fortgesetzt. Mir war es in vielen Bereichen etwas zu viel und mit dem Ende hatte ich so meine Mühe und ich konnte nicht immer den Überblick bewahren. Trotzdem wurde die ganze Geschichte gut und schlüssig vollendet. Mit Helena, Dorothea und natürlich Lucia schließt sich der Kreis mit dem dieses Abenteuer begonnen hat. Besonders Lucias weiterer Weg und Elanias Schicksal haben mich mal wieder über die ganze Reise hinweg sehr abgeholt und mitgenommen. Für den Abschluss, dessen Ende mal wieder eine Fortsetzung mit der Blutgräfin und vielleicht auch mit dem (nicht endgültig toten?) Khan verspricht, vergebe ich vier Sterne.
⭐️⭐️⭐️⭐️

Ein Vierteiler mit Höhen und Tiefen, der aber insgesamt einen sehr guten Eindruck hinterläßt. Die Handlung war jedoch übergreifend nicht immer homogen und teilweise verzettelt sich Florian Hilleberg auch mit zu viel Action, Schauplätzen, Protagonisten und Handlung. Da wünsche ich mir bei ihm manchmal etwas mehr Purismus und noch mehr Fokus auf das zwischenmenschliche. Denn das ist zweifellos über alle Serien hinweg seine größte Stärke. Die Romane sind ja mittlerweile durch die E-Books über lange Zeit hinweg einfach verfügbar. Also wer einmal eine geballte Ladung Zamorra braucht, darf hier gerne zugreifen und hat mit den vier Teilen ein umfangreiches Abenteuer vor sich.
Für den Gesamteindruck vergebe ich vier Sterne.
⭐️⭐️⭐️⭐️