Professor Zamorra 1223 - Das Haus des Mister Blood - von Simon Borner

Geschrieben von Simon Borner
Erschienen am 13.04.2021
Cover von Dirk Berger

Das alte Haus von Hangman’s Hill!Nacht liegt auf seinen Mauern, Dunkelheit haftet an seinen Decken und Böden. Die leeren Fenster starren ins Nichts wie die Augen hirntoter Zombies.Nichts rührt sich hier. Nicht einmal der Wind wagt sich ins Innere des Gebäudes, um die mit staubigen Laken abgedeckten Möbel zu berühren oder mit dem alten Kronleuchter zu spielen. Selbst die Ratten machen seit gefühlten Äonen einen Bogen um das verfallene alte Haus. Sie wissen, warum. Jeder in Clifton Falls weiß es. Nur...

Simon Borner ist ein immer Garant für außergewöhnliche Heftromane und gute Ideen zu Schauplätzen und Hintergründen. Seine aktuelle Idee, den Roman filmhaft zu gestalten und in „Leinwänden“ zu unterteilen, ist allerdings nicht neu. Bereits beim Maddrax-Roman „Im Maar der Dämonen“ hat er einmal die Kapitel drehbuchartig gestaltet und damit einen weiteren, innovativen Heftroman abgeliefert.

Der vorliegende Zamorra ist aber gleichzeitig auch eine Hommage an den Horrorfilm mit vielen schönen Klischees und Querverweisen zum Genre. Die Darsteller haben zum Beispiel die Nachnamen von Horror- Regisseuren und die Legende des Mister Blood bietet alles was auch ein Teenie-Horror-Film zu bieten hätte. 

Der Autor verfolgt aber auch einen ganz anderes Ziel mit seiner Geschichte und diesem Roman. Und das hat mich echt überrascht. Ein großer Gegenspieler zieht seine Fäden im Hintergrund und das über etliche Zamorra-Romane hinweg, die scheinbar keinen Zusammenhang aufgewiesen hatten. Dies gilt vor allem für Borners letzte Romane wie zum Beispiel die Rom-Romane oder die Handlung um Roggenbuk. Und Nicole und Zamorra dämmern nun langsam diese Zusammenhänge. Dämonen und Spukgestalten aus Legenden manifestieren sich in der Realität und machen sich in diesem Fall die neugierigen Teenager zunutze. Dies erinnert ebenfalls an Freddy Krüger, den Boogeyman und Co. Ein weiterer großer Trend im aktuellen Horrorfilm folgt diesem Phänomen, das Simon Borner aufgreift. Paranormale Figuren wie z.B. der Slender Man werden durch einen Internet-Hype verbreitet und dadurch letztendlich als real wahrgenommen. Und bei Zamorra hat diese Entwicklung einen scheinbar großen Hintergrund noch auf eine Auflösung wartet. Großartiger Beitrag von Simon Borner. Fünf Sterne für einen Heftroman im Blockbusterformat.

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

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