Donnerstag, 29. August 2019

Professor Zamorra 1180 - Der Kopf der Kreatur - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Cover von Shutterstock
Erschienen am 20.08.2019

Frankreich, Lyon, 17. Oktober 1793
„Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!“
Unter dem Geschrei der tobenden Menge wurde der Marquis Jean St. Clair aufs Schafott geführt. Er war nur einer von vielen, die der Terrorherrschaft von Maximilien de Robespierre und seinen Anhängern zum Opfer fiel.
Wobei es in seinem Falle keinen Unschuldigen traf.
Denn er war einen Pakt mit dem Teufel eingegangen

In den Wirren der französischen Revolution wird der Marquis Jean St. Clair Opfer der Guillotine. Er hat jedoch mit Asmodi einen Pakt geschlossen um ewige Jugend, Schönheit und Unsterblichkeit zu erlangen. Doch dieser hat nicht die Unsterblichkeit in Verbindung mit Unversehrtheit versprochen. Und so überlebt nur sein Kopf die Hinrichtung und landet zwischen den anderen geköpften Leichen, wo sich eine Ghoul auf Anweisung von Asmodi dem unsterblichen Kopfes des Marquis annimmt.

Nicole Duval und Professor Zamorra sollen unabhängig voneinander von einer zwielichtigen Bande entführt werden. Auftraggeberin ist Franka Chevalier, der Ghoul der sich unter dem passenden Deckmantel eines Bestattungsinstitutes um den Kopf des „Schönen Jean“ kümmert und ihm immer wieder neue Körper besorgt. Leider verwesen diese relativ schnell und werden unbrauchbar. Aus diesem Grund will Franka ihrem Schützling den unsterblichen Körper von Zamorra besorgen um das Problem ein für alle Mal zu lösen. Während die Entführung Nicoles misslingt, gerät Zamorra in die Fänge des schaurigen Paares. Gemeinsam mit dem Druiden Gryf ap Llandrysgryf geht Nicole auf die Suche nach ihrem Partner und es kommt zu einem gefährlichen  Showdown für alle Beteiligten.

Warum hatte ich diese Serie so lange nicht auf dem Schirm? Ich kann es nicht sagen. Aber Zamorra fixt mich immer mehr an. Ich weiß nicht woran es liegt, aber die Serie ist irgendwie anders als John Sinclair oder Dorian Hunter, hat aber genau die Elemente, die alle diese Reihen erfolgreich machen. Und Zamorra und Nicole sind einfach gute und coole Typen. Florian Hilleberg bringt das in seinen beiden ersten Zamorra-Romanen auch sehr gut rüber. Abgefeiert habe ich auf den ersten Seiten schon die Unterhaltung in der Gaststätte „Zum Teufel“. Ich zitiere: „Geister werden gejagt, Dämonen werden gekillt.“ Herrlich!

Der vorliegende Zamorra ist auch wieder pure Horrorunterhaltung im Heftromanformat. Es gibt leichenfressende Ghoule, einen abgetrennten Kopf der nicht stirbt weil er mit Asmodi einen Pakt geschlossen hat und jede Menge Leichen und Totenschädel. Einfach gruselig schön und kurzweilig und spannend geschrieben!

Volle Punkt, ääh Sternenzahl!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan MIssing SOL 6 - Das Orakel von Takess - von Hermann Ritter


Geschrieben von Hermann Ritter
Titelbild von Dirk Schulz
Erschienen am 23.08.2019

Das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche davon werden zu berühmten Legenden – dazu gehört insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL.
Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig in die ferne Galaxis Tare-Scharm versetzt.
Dort stößt er auf Nachkommen der verschollenen SOL-Besatzung und macht sich auf die Suche nach dem Mittelteil des Raumschiffs. Rhodan entdeckt, dass dessen Besatzung in einer hochgefährlichen Raum-Zeit-Region gefangen ist.
Um diese Solaner zu retten, muss Perry Rhodan herausfinden, wo genau jener Ort ist. Eine Antwort erhofft sich der Terraner auf der riesigen Welt Evolux – Rhodans Ziel ist DAS ORAKEL VON TAKESS ...


Perry Rhodan versucht herauszufinden wo in Tare-Scharm sein Sohn Michael Rhodan an Bord des Mittelteis der SOL in einer Proto-Chaotarchischen Zelle festsitzt. Ein Hinweis führt ihn und die Solaner zurück nach Evolux und gemeinsam machen sie sich auf eine ominöse Pilgerreise zum Orakel von Takess. Der Weg stellt sich als Täuschung in einer virtuellen Realität heraus und trotzdem gelingt es Rhodan schließlich zum Orakel vorzudringen. Doch leider erhält er keine Antworten, denn Colwin Heltamar scheint mit allen Mitteln die Suche verhindern zu wollen. So endet die Begegnung mit dem Orakel von Takess in einer Katastrophe bei der Besatzungsmitglieder sterben und Mahlia ihren Glauben an Rhodans Vorgehensweise verliert. Beim Versuch die Verschwörung gegen ihn, die vielleicht sogar den ganzen Sequenz-Rat von Evolux betreffen, aufzudecken, legt sich Perry mit Heltamar an und landet mit seinen Verbündeten aus dem Tal der Gestrandeten in einem Verlies.


Wieder so ein schönes eigenständiges Abenteuer innerhalb Rhodans Odyssee auf der Suche nach Michael und dem Mittelteil des Raumschiffes SOL. Besonders gut gefällt mir bei dieser Serie, dass Perry mal wieder ganz alleine auf sich und seine Fähigkeiten angewiesen ist ohne Unterstützung von Mutanten oder anderer Unsterblicher. Es hat Spaß gemacht, seit einer Ewigkeit mal wider einen Roman von Hermann Ritter zu lesen. Der Weg zum und die Idee um das Orakel waren anspruchsvoll und gut umgesetzt. Kleine Twists und unerwartete Wendungen in der Handlung hielten die Spannung hoch. Ein wenig enttäuscht war ich, dass wir letztendlich so wenig Information von und über das Orakel von Takess erhalten. Seit einigen Romanen frage ich mich auch immer öfter, warum Perry so die Ruhe weg hat, wo es doch zur Handlungszeit der Miniserie gilt, in der Milchstraße den Weltenbrand zu verhindern. Er hat noch keinen Gedanken daran verschwendet, was inzwischen zuhause passiert und wie er schnellstmöglich zurückkehren kann. Vielleicht kommt da ja noch was, oder ich habe einfach etwas verpasst?! Alles in allem also wieder ein gelungener und spannender Beitrag in dieser Miniserie.

Das ist mir vier Sterne wert!
⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 23. August 2019

Maddrax 511 - Deus ex machina - von Jana Paradigi und Ramon M. Randle

Geschrieben von Jana Paradigi , Ramon M. Randle 
Cover von Shutterstock
Erschienen am 20.08.2019

Während Ydiel im Kolosseum einen Kampf auf Leben und Tod bestreitet und Aruula und Quart'ol versuchen, ihm aus dem Untergrund heraus beizustehen, dürfen sie auf Matthew Drax nicht hoffen. Er hat seine Freunde im Stich gelassen, ist zusammen mit Patrem abgeflogen. Er lässt ein Rom hinter sich, das zur Todesfalle geworden ist. Denn was niemand weiß: Nur wenige Stunden noch, dann wird die Anomalie kollabieren und alles im weiten Umkreis ins Nichts reißen...

Auch bei diesem Roman möchte ich niemanden mit einer ausführlichen Zusammenfassung spoilern. Dies wird in meiner Rezension wohl schon zur Genüge der Fall sein. Also wer den Roman noch nicht gelesen hat: Rezi erst danach lesen! Die absolute Empfehlung dazu kann ich hier schon aussprechen.

Nachdem wir vor 14 Tagen mit einem schweißtreibenden Finale und einem fiesen Cliffhanger zurückgelassen wurden, geht der aktuelle Roman nochmal etwas gemächlicher los. Maddrax muss durch Patrems Stirnreif manipuliert dessen Befehlen folgen und führt den Archivar ins vermeintliche Agartha. Dies wurde ja (für uns Leser bekanntlich) ausgetauscht und so treffen sie in den Höhlen auf seltsame Würmer, die Maddrax letztendlich ungewollt die Flucht mit dem Gleiter zurück nach Rom ermöglichen um Aruula und die Gefährten zu retten. Es folgt ein dramatisches Hin und Her an der Seite und gegen Patrem und ein ungewollter Zeitsprung der Aruula und den anderen das Leben rettet. Der Transfer von Patrem in den Roboter ist ein weiterer Höhepunkt der Geschichte. Und die zurückgelassenen Artefakte in der BagBox des Archivars werden uns wohl auch noch weiter beschäftigen. 

Schöne Twists, eine dramatische Story und ein grandioses Finale. Das alles durften wir in dieser Doppelfolge der beiden Autoren miterleben. So viele tolle Settings, Protagonisten und Erzählebenen wurden übersichtlich und gut in einen großen Handlungsstrang verpackt. Das habe ich schon wesentlich schlechter erlebt, so dass der Roman unübersichtlich, verwirrend und langatmig wird. Dies ist hier zu keiner Zeit der Fall. Auch wenn ich mich ständig in meinen aktuellen Rezis wiederhole: Maddrax hat lange nicht mehr so viel Spaß gemacht. Und die Vorschau und er Autor des kommenden Bandes lässt mich schon im Voraus jubilieren.

Perry Rhodan Mission SOL 5 - Strafkolonie der Ksuni - von Oliver Brill

Geschrieben von Oliver Brill
Titelbildillustrator: Dirk Schulz
Erschienen am 09.08.2019

Das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche davon werden zu berühmten Legenden – dazu gehört insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL.
Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig in die ferne Galaxis Tare-Scharm versetzt.
Dort findet er die Nachkommen der SOL-Besatzung. Sie sind auf dem Riesenplaneten Evolux gefangen. Rhodan kann mit einer SOL-Zelle und einigen Verbündeten ins All aufbrechen. Er sucht den Mittelteil der SOL, auf dem noch immer sein Sohn Roi Danton leben könnte. Die Spur ist jedoch über 150 Jahre alt und führt an einen düsteren Ort, wo das brutale Unrecht des Stärkeren regiert – die STRAFKOLONIE DER KSUNI...

Die SZ-2 fliegt zum Susmalsystem, weil Curcaryen Varantir dort Masling Dryw vermutet. Er weiß als einziger wohin der Mittelteil der SOL vor über 150 Jahren verschwunden ist. Doch die Besatzung der SZ-2 gerät in die Gefangenschaft der Ksuni und muss sich auf Ksun Arenakämpfen stellen, die zahlreiche Opfer fordert. Dann wendet sich das Blatt, denn in einer Proto-Chaotischen Zelle erhalten sie endlich Kontakt zu Michael Rhodan und dem SOL-Mittelteil. Aus dieser Zelle konnten sie nicht mehr entkommen. In dieser Anomalie ist dazu noch kaum Zeit für die Besatzung vergangen und so denkt Michael, dass die Kinder der SOL Zellen noch am Leben sind. Michael warnt Rhodan davor, ihm in die Zelle zu folgen und bittet ihn einen anderen Weg zu finden, die galaktische Position des SOL-Gefängnisses zu ermitteln.

Ein weiters solides Abenteuer in dieser tollen Miniserie. Die Geheimnisse um das Schicksal der SOL werden wohl dosiert mit jedem Roman mehr und mehr gelüftet. In diesem Heft kommt es nun zum langersehnten Kontakt von Perry Rhodan zu seinem Sohn Michael alias Roi Danton. Und es wird klar, warum niemand versucht hat, die Kinder und die zurückgelassenen SOL-Zellen zu retten. Dennoch entschuldigt dies für mich nicht den leichtfertigen Einsatz der Nachkömmlinge als Faustpfand, um eine Möglichkeit der schnellen Rückkehr in die Milchstraße zu finden. Aber vielleicht kommt im Laufe der Serie auch hier eine neue Sichtweise oder Überraschung auf uns zu. Die letzten beiden Romane erinnerten mich oft an die alte PR-Action-Serie. Nur kommt hier auch die entsprechende Prise Sense-of-Wonder hinzu, was es zu einer perfekten Mischung macht. Ich bin weiterhin von der hohen Qualität der Romane und dem guten Exposé der Serie begeistert und freue mich auf jedes Heft wie schon lange nicht mehr.

Das ist mir fünf Sterne wert!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Samstag, 10. August 2019

Professor Zamorra 1179 - Der Teufel aus der Flasche - von Stefan Hensch

Geschrieben von Stefan Hensch
Cover von Shutterstock
Erschienen am 06.08.2019

Nicole blickte zu Zamorra hinüber. Wie Haie umrundeten die schwebenden Schwarzblütler den Professor, bereit jederzeit zuzuschlagen. Außerdem hatten sich die Dämonen verwandelt und zeigten nun ihre wahre Natur. Gierig klafften ihre Mäuler auseinander, und mehrreihige Gebisse mit überdimensionierten Zähnen waren zu erkennen. Die Hände hatten sich in Klauen verwandelt, die tödlichen Dolchen in ihrer Gefährlichkeit in nichts nachstanden.
Es war offensichtlich, die Angreifer würden sehr bald zuschlagen ..

Im Jahr 1983 erleidet Brandon Hoffa nach einem Ehestreit einen schweren Autounfall von dem er sich nicht mehr erholen kann. Seine Frau Sheryl fühlt sich für den Unfall verantwortlich und greift in Ihrer Verzweiflung auf die okkulte Erfahrung ihres Exfreundes zurück. In einer mysteriösen Flasche die sie von ihm erwirbt, lebt Basima, eine Dschinn. Sie gewährt ihr ganz klassisch drei Wünsche. Mit einem der drei Wünsche kann sie ihren Mann retten. Sie wird jedoch gewarnt, alle Wünsche in Anspruch zu nehmen. Denn nach dem dritten Wunsch hat sie’s nur noch 13 Tage Zeit um einen hohen Preis zu bezahlen. Unglückliche Umstände treiben sie letztendlich doch dazu, alle Wünsche aufzubrauchen. Somit nimmt nicht nur das Verhängnis für sie, sondern auch für Ihren Mann der sie beschützen will, seinen Lauf.
In der Gegenwart werden Zamorra und Nicole mit einem scheinbar ganz irdischen Problem konfrontiert. Marie Schmitt bittet Nicole um Hilfe bezüglich ihres Sohnes Max. Dieser soll auf den richtigen Weg gebracht werden, nachdem der Taugenichts auf mysteriöse Weise zu viel Geld gekommen ist. Nach und nach wird klar, dass auch hier ein Dschinn im Spiel ist. Dieser bringt in einem spektakulären Kampf Zamorra in eine ganz prekäre Lage. Und der ganze Fall führt zu den Ereignissen aus 1983.

Flaschengeister sind jetzt nicht unbedingt die Art von Geistern, die normalerweise einen großen Gruselfaktor vermitteln. Doch Stefan Hensch liefert nicht nur eine schöne Story in zwei Zeit- und Erzählebenen ab. Er lässt die „guten“ Geister auch in einem ganz anderen Licht erscheinen. Seine Dschinn ist zunächst schön und verführerisch. Entwickelt sich aber brandgefährlich und ist nichts anders als ein Dämon. Die Geschichte baut Stefan Hensch langsam und durchdacht auf und diese bleibt auch bis zum Ende spannend und geheimnisvoll. Besonders das dramatische Ende war ein Highlight. Sehr lesenswert und kurzweilig.

Fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 9. August 2019

Die Erben Abaddons - Nimmerland

Erschienen 06.2019
Geschrieben von Thomas Lohwasser/Vanessa Kaiser/Thomas Karg)
156 Seiten Taschenbuch
Verlag Torsten Low
ISBN 978-3-96629-000-5
Preis 8,90 Euro

Die Erben Abaddons
(»Abaddon«, von hebr. abad »Untergang, Vertilgung, Abgrund«)
Nur wenige überlebten die Ressourcenkriege.
Noch weniger überstanden die Globale Pandemie.
Das Leben war ein anderes für die Generationen, die nach der Alten Zivilisation kamen.
Doch sie existieren noch heute - hundertfünfzig Jahre, nachdem die Welt auseinanderbrach.
Sie sind die Erben des Untergangs.

2303. Hundertfünfzig Jahre nach der Apokalypse. Für die Nachfahren der wenigen Überlebenden ist die Welt von harten Kontrasten geprägt. Reste alter Hochtechnologie treffen auf primitive Verhältnisse, Hunger ringt mit Machtgier, verruchte Städte werfen ihre Schatten über verlassene Ruinen, Nomaden streifen durch offene Ebenen, andere Gemeinschaften isolieren sich in verborgenen Siedlungen.
So wie die der neunzehnjährigen Wendy.
Sei niemals von oben sichtbar – so lautet das Gebot der Schluchtsiedlung. Wendy hält sich nicht daran. Ein fataler Fehler: Ihr kleiner Bruder und dessen Freund werden von Fremden in einem Zeppelin entführt. In der verzweifelten Hoffnung, sie wiederzufinden, verlässt sie die Fels-Enklave und wagt sich in die große Einöde. Schon bald erkennt sie, dass die Welt »da draußen« noch gefährlicher ist, als die Siedlungsältesten immer behauptet haben. Und dass sie für die Rettung der verlorenen Kinder über ihre Grenzen gehen muss…

Der Verlag und der "bissige Verleger" Torsten Low sind mir durch den Buchmessecon in Dreieich nicht unbekannt. Als ich über Facebook auf einen Hinweis zu dieser neuen Reihe aufmerksam wurde und ein Vergleich mit Maddrax in den Kommentaren auftauchte, war ich gleich interessiert und habe das Taschenbuch beim Verlag geordert.

Der Roman hatte mich gleich durch die Anlehnungen an Peter Pan gepackt. Der Titel gibt es schon preis und insgesamt verweist die Handlung immer wieder auf den Kinderbuch- und Fantasyklassiker. Ich bin seit Kindertagen ein großer Peter Pan Fan. Meine Buchsammlung beinhaltet viele klassische und illustrierte Ausgaben und allgemein Romane die sich mit dem Thema beschäftigen. Die Verknüpfung ist in diesem ersten Band der neuen Serie sehr gut gelungen. Auch die postapokalyptische Welt, in der die Serie spielt macht einen düsteren und interessanten Eindruck. Zu keiner Zeit merkt man dem Roman an, dass er von einem Autorentrio verfasst wurde. Er wirkt insgesamt wie aus einem Guss und es sind keine stilistischen Wechsel zu erkennen. Insgesamt ist der Roman auch handwerklich sehr ordentlich verfasst und sehr gut zu lesen. Mich stört der Vergleich mit Maddrax etwas. Hierzu fehlt mir momentan noch zu sehr der Trashfaktor. Und der Roman ist auch in weiten Bereichen zu "harmlos" und wirkt eher wie ein Jugendroman. Daran ist vielleicht auch die Protagonistin schuld. In ähnlicher Form hatten wir hier schon viele postapokalyptische Romane mit jugendlichen Helden. An anderen Stellen wirkt er aber wiederum hart und düster und so bleibt ein sehr gelungener und guter Gesamteindruck. Auch die Aufmachung, Titel, Logo und Cover sind professionell und geschmackvoll gestaltet und ein echter Hingucker.

Mir gefällt Nimmerland und das Konzept gut und ich werde die Serie weiter verfolgen und über meine Eindrücke berichten. Bisher sind drei Romane geplant die hauptsächlich das Szenario gemeinsam haben und unabhängige und eigenständige Geschichten erzählen. Es kann also jeder Band einzeln gelesen werden ohne auf die Fortsetzung zu warten oder den Vorgänger zu kennen. Ich bin sehr gespannt.

Von mir gibt es dafür verdiente vier Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 510 - Die Cesaren - von Jana Paradigi und Ramon M. Randle

Geschrieben von Jana Paradigi , Ramon M. Randle
Cover von Néstor Taylor
Erschienen am 06.08.2019

Wir schreiben das 12. Jahrhundert nach Christi. Fast die ganze Erde wurde vom Römischen Imperium erobert. In der Ewigen Stadt herrscht der Cesar Aticus. Zur Sicherung seiner Macht dienen ihm fliegende Drohnen und menschenähnliche Roboter...
Moment mal – im 12. Jahrhundert? Wie kann das sein? Liegt die Lösung des Rätsels vielleicht in dem geheimen Helfer des Cesaren, einer hochgewachsenen, orangefarbenen Gestalt mit Tentakeln am Kopf? Und wie würde die reagieren, wenn Rom aus dem Weltreich herausgestanzt und auf eine postapokalyptische Erde versetzt würde?

Eine weitere Parallelwelt wird im Bereich Rom in die postapokalyptische Zukunft versetzt. Alles scheint hier ähnlich der Entwicklung der uns bekannten römischen Welt verlaufen zu sein. Bis auf einige hochtechnischen Dinge, die nicht ins Bild passen. Matt und Aruula und Ydiel gelangen bei ihren Nachforschungen im Gebiet in die Fänge des Cesaren Aticus und müssen bald erkennen, dass er nicht der wahre Herrscher in dieser Parallelwelt ist.
Die Zusammenfassung fällt mir diesmal richtig schwer, da ich keinesfalls Spoilern möchte. Deshalb beschränke ich mich diesmal auf ein kurzes Resümee. Denn diese Geschichte sollte jeder Leser selbst genießen. Ich habe sie jedenfalls sehr genossen. Die Hinweise im Ankündigungstext lassen den Maddrax-Experten ja schon hellhörig werden. Ich bin gegen Ende des Archivar-Zyklus ausgestiegen. Aber nicht, weil mir die Handlung nicht gefallen hat. Ich brauchte eine Pause und die Zeit zum lesen fehlte einfach. Für mich war also das Thema Archivare, Dömane und „Zeitloser Raum“ noch sehr präsent. Mehr möchte ich zu diesem Thema an dieser Stelle allerdings nicht verraten. Zudem waren diesmal wirklich fast alle liebgewonnenen Charaktere in dieser Folge am Start. Maddrax, Aruula, Ydiel, ja selbst Quart‘ol. Das Szenario, die Dramatik und die ganze Entwicklung bis zum Ende samt Cliffhanger haben mich gefesselt und lassen mich nun Nägel kauernd und mit Entzugserscheinungen für zwei lange Wochen zurück. Die beiden Autoren haben einen tollen Roman abgeliefert, der mich rundum begeistert hat. Wahrlich Brot und Spiele für das Fanvolk!

Dafür gibt es alle fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Donnerstag, 8. August 2019

Professor Zamorra 1178 - Grabgesang - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Cover von Shutterstock
Erschienen am 23.07.2019

Eine wärmende Morgensonne lag über dem Gräberfeld.
Dennoch fröstelte die Frau und zog die gehäkelte Stola enger um die Schultern.
Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen, obschon sie das Grab ihres seligen Gatten noch nicht erreicht hatte.
Eine Melodie erklang, leise und klimpernd, als käme sie tief aus der Erde.
„Herr im Himmel, erhöre mein Flehen, und beschütze mich vor allem Übel!“
Die alte Frau bekreuzigte sich und ergriff von Grauen gepackt die Flucht.
Kindlicher Gesang begleitete ihren Weg.
„Hoppe hoppe Reiter ...“

Professor Zamorra und Nicole Duval verschlägt es in das deutsche Städtchen Pechern, nahe der polnischen Grenze. Dort geschehen mysteriöse Todesfälle die scheinbar alle auf einen Fluch innerhalb der Familie Nowak zurückzuführen sind. Zamorra vermutet, dass ein lokaler schlesischer Mythos der Nachzehrer - einer Art Vampir - dahintersteckt und nimmt vor Ort die Ermittlungen auf. Bis sich das Muster ändert und ein Dorfbewohner stirbt, der nicht mit der Familie verwandt war. Zamorra verfolgt die Spur und bekommt es neben einem mysteriösen Mädchen und sich seltsam verhaltenden Tieren mit einem viel größeren Grauen zu tun, als er erahnte: der Bestie Mensch.

Florian Hilleberg verleitet mich ein weiteres mal, bei Professor Zamorra reinzuschnuppern und begeistert mich mit einem handfesten Gruselabenteuer der alten Schule. Dieser Roman hat mich an die alten Gespenstergeschichten und Sinclairs denken lassen und total gepackt und begeistert. Der Autor ist echt ein Naturtalent und Tausendsassa und hat mich bis jetzt mit allen seinen Beiträgen zu diversen Serien überzeugen können. Sein Schreibstil ist flüssig und schnörkellos. Und er kann wirklich gute Geschichten erzählen. Der Roman ist ein Krimi mit einer Prise Übersinnlichem. Zudem wirft er einen Blick in menschliche Abgründe und bietet damit ein breites Spektrum auf nur 64 Seiten Heftroman. Bei dieser Geschichte ist mir wirklich mehr als eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen. Und einige Passagen sind mir besonders nahe gegangen. Mehr als jede Geschichte über Dämonen oder Werwölfe es hätten tun können. Und er hat mir noch mehr Lust auf diese Serie gemacht.

Dieser Roman ist jeden der fünf Sterne wert!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Dienstag, 6. August 2019

Perry Rhodan Mission SOL 4 - Welt des ewigen Todes - von Ben Calvin Hary

Geschrieben von Ben Calvin Hary
Titelbildillustrator: Dirk Schulz
Erschienen am 26.07.2019

Das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche davon werden zu berühmten Legenden – dazu gehört insbesondere die gigantische SOL.

Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig an einen Ort versetzt, der Millionen Lichtjahre von der Heimat entfernt ist. Dort findet er zwei Sektionen der SOL und die Nachkommen der Besatzung. Sie sind auf dem Riesenplaneten Evolux gefangen. Rhodan kann mit einer SOL-Zelle und einigen Verbündeten ins All aufbrechen. Nun will er herausfinden, was mit den Menschen geschehen ist, die an Bord des SOL-Mittelteils lebten – darunter sein Sohn Roi Danton. Die Spur ist über 150 Jahre alt und führt auf die WELT DES EWIGEN TODES...


Perry Rhodan macht sich mit der SOL Zelle 2 und seinen neuen Mitstreitern auf die Suche nach dem verschollenen Mittelteil der SOL und verfolgt die Spur des Algorian Curcaryen Varantir, von dem er erfahren will wohin die Solaner vor 150 Jahren gereist sind. Auf der ehemaligen Chaotarchenwelt Shamant-Efthon findet er Varantir. Doch er trifft dort auch auf eine Armee von Nexistensen - Unsterbliche aus der Vergangenheit die dazu verdammt sind, immer wieder nach ihrer Vernichtung aufzuerstehen. Erst als Varantirs Gefährtin Le Anyante stirbt, ist Varantir bereit mit Rhodan nach dem Yakonto Masling Dryx zu suchen, der ihnen weitere Informationen zum Verbleib der SOL-Mittelzelle liefern kann.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Die Suche nach dem Mittelteil der SOL und Roi Danton geht weiter und Ben Calvin Hary liefert dazu eine Story ab, die mich stark an die früheren Planetenabenteuer erinnerte. Der Roman führt die Handlung zwar nahtlos weiter, ist für mich aber auch ein Stand-Alone-Werk in der Gesamthandlung der Miniserie. Und ganz und gar kein Füllroman. Actionreich und mit etlichen Bezügen zu vergangenen Handlungen aus der Hauptserie, war die Geschichte spannend bis zum Schluss. Auch die etwas andere Art von "Zombies" in Form der Nexistensen waren eine tolle Idee. Bis jetzt verspricht diese Miniserie genauso legendär zu werden, wie ihr titelgebendes Raumschiff SOL.

Alle fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️