Freitag, 23. April 2021

Professor Zamorra 1218 bis 1221 - Die Khan Tetralogie - von Ian Rolf Hill

Band 1218
Die Rache des Khans
Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 02.02.2021
Cover von Shutterstock

Am Ufer des Sajó, Königreich Ungarn, 11. April 1241
Die Erde erzitterte unter den stampfenden Hufen der fünfhunderttausend Pferde, mit denen sich das Heer dem Fluss Sajó näherte. Die Botschaft, die die Späher brachten, verbreitete sich wie ein Lauffeuer: „Die Goldene Horde kommt!“
Panik brach unter der Bevölkerung aus. Jeder wusste, was die Nachricht bedeutete. Die Goldene Horde brachte Tod und Zerstörung über Land und Leute.
Angeblich standen die Mongolen mit dem Teufel im Bunde. Sie galten als unbesiegbar. Trotzdem stellte sich ihnen der König mit einem vereinten Heer entgegen. Fest entschlossen, den Dämonen die Stirn zu bieten und den Tartarensturm, der über Europa hinwegfegte, zu stoppen.
Es wurde ein Gemetzel ...

Im Auftaktband zur vierteiligen Khan-Story von Ian Rolf Hill begeben wir uns zunächst in die Vergangenheit. Im Jahr 1241 flüchtet eine Familie vor den Goldenen Horden der Mongolen. Es überlebende die beiden Schwestern Dorothea und Helen, die von der Horde der Dämonen gefangen genommen werden.

In der Gegenwart hat Lucia durch ihre traumatischen Erlebnisse weiterhin Mühe sich im Alltag auf Château Montagne zurechtzufinden. Bei einer ihrer Meditationen führt sie ein nächtlicher Exkurs in die  unterirdischen Gewölbe des Schlosses. Dabei fällt ihr auf mysteriöse Art und Weise ein Brief zu der von Zamorra unterzeichnet ist und Lucias Aufnahme an einer Mädchenschule in Wien bestätigt. Lucia glaubt daran, dass sie abgeschoben werden soll und nimmt Reißaus. In einer Bäckerei im Ort trifft sie auf ihrer Flucht auf Anton Lange. Er ist ihr bei ihrer Flucht behilflich und nimmt sie mit nach Haus. Derweil bemerken Nicole und Zamorra Lucias Abwesenheit und versuchen herauszufinden, wohin das Mädchen verschwunden ist. Es stellt sich heraus, dass Anton Lucia nicht zufällig aufgegabelt hat und sein Ziel war es ebenfalls, das Mädchen nach Wien zu bringen. Doch dagegen hat eine weitere Macht etwas, die sich Anton und Lucia in den Weg stellt. Doch auch Zamorra und Nicole sind ihnen bereits auf den Versen.

Der Auftakt ist vielversprechend und mysteriös. Die Rückblenden zu Dschingis Khan und Batu Khan und den Geschwistern Dorothea und Helen sind noch etwas nebulös, bereiten aber schon die Bühne für die kommenden Hefte. Lucias Erlebnisse auf Château Montagne, ihre Flucht und Entführung sowie die vermeintliche Mädchenschule in Wien bieten einen spannenden ersten Teil. Madame Esced taucht zum ersten mal auf und ich bin gespannt, wer dahintersteckt. Wo Khan ist, ist auch Noémi Mészáros nicht weit entfernt. Sie scheint jedoch mittlerweile auf einer anderen Seite zu stehen. Sie taucht auch nur kurz im Auftakt auf. Dschingis Khans ableben und Batus Rolle hinterlassen aber auch schon viele Fragen für die kommenden Teile. Hat mir sehr gut gefallen. Fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Band 1219
Die Blutschule der Madame Esced
Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 16.02.2021
Cover von Shutterstock 

Eine knochige Klaue legte sich auf Lucias Schulter und schob sie sanft aber bestimmt in Biancas Richtung, die vor einer offen stehenden Tür stand, aus der das geheimnisvolle Licht drang.
Lucia wusste nicht, womit sie gerechnet hatte, doch gewiss nicht mit dem, was sich ihren überraschten Blicken jetzt offenbarte. Es war weder ein Kerker noch eine Folterkammer, die hinter der Tür lag. Auch keine Gruft, in der irgendwelche Vampire schlummerten.
Der Raum war vollgestopft mit medizinischen Apparaten ...

Im zweiten Band des Khan-Vierteilers erfahren wir mehr über die Schule, in die Lucia Nowak verfrachtet wurde. Zamorras und Nicoles Ermittlungen führen sie zu Madame Esced, die sich als Vampirin und keine geringere als die Blutgräfin Lisa de Somlyó et Esced herausstellt. Sie ist die Gegnerin von Bahadur Khan, dessen Interesse an Lucia noch ebenso unklar ist wie die Intentionen der Blutgräfin. Khan war derjenige, der ihnen auf dem Weg nach Wien eine Horde Mongolen-Zombies auf den Hals gehetzt hatte. Für Zamorra stellt sich (wie bereits in den Vorgängerromanen um Bahadur Khan) auch weiterhin die Frage, wie Dschingis Khan bis heute überleben konnte. Esced möchte eine Allianz mit Zamorra gegen Bahadur Khan bilden. Die Lösung zur erfolgreichen Bekämpfung soll im Grab von Dschingis Khan liegen. Also begibt sich Zamorra auf Zeitreise. Lucia findet derweil in Elayna, die durch den fressenden Berg zur Waise wurde, eine Freundin auf der Mädchenschule.

Etwas wirr und unübersichtlich wird es im zweiten Band. Es kommen etliche bekannte und (mir) unbekannte Protagonisten und Beweggründe der handelten Personen hinzu. Die Rückblicke mit der Handlung um Temudschin soll etwas mehr Licht in Dschingis und Batur Khans Vergangenheit bringen, erzeugen bei mir bisher aber nur weitere Fragezeichen. Khans Blutlinie bzw. seine DNA beeinflussen scheinbar die Personen der Gegenwart. Klar muss in einem Vierteiler ein Spannungsbogen mit Fragen aufgebaut werden. Aber hier fühlt es sich so an als wäre dies alles in den zweiten Band gestopft worden. Nur am Ende wird es besser und lässt auf die Fortsetzung hoffen.
Deshalb vergebe ich hier „nur“ drei Sterne.
⭐️⭐️⭐️

Band 1220
Jäger des verfluchten Grabes
Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 02.03.2021
Cover von Shutterstock 

Liupinschan, 18. August 1227
Batu, der Enkel des großen Dschingis Khan, der gerade seinen letzten Atemzug getan hatte, traute seinen Augen kaum. Eine Gestalt hatte das Zelt des größten Feldherren, den die Welt je gesehen hatte, ohne Aufforderung betreten. Es handelte sich aber weder um ein Familienmitglied noch einen Angehörigen der Leibgarde. Batu war sich nicht einmal sicher, ob es überhaupt ein Mensch war.
Doch wer auch immer die Frechheit besaß, hier einzudringen, würde den Entschluss bitter bereuen.
Batu ließ die Hand seines toten Großvaters los und zog das Schwert, um der Gestalt in der goldenen Rüstung den gehörnten Kopf vom Rumpf zu schlagen ...

Nun geht es im dritten Teil um die wahren Hintergründe zu Khans Unsterblichkeit und seine wahre Identität. Dies deutete sich ja schon am Ende des letzten Teils an. Bahadur Khan ist nicht Dschingis Khan sondern sein Enkel Batur. Um dahinter zu kommen, geht Zamorra auf eine Zeitreise und erlebt die Vergangenheit hautnah mit. Etwas zu hautnah wie sich herausstellt. Er trifft auf den EWIGEN Boras Meridian und verfolgt ihn bei seinem Schaffen in der Vergangenheit. Dabei werden beide im Grab von Dschingis Khan eingeschlossen. Boras ist ein Verstoßener und hat Experimente mit den Khans angestellt. Die Naniten die er in ihrem Blut hinterlassen hat, sorgen über Generationen von Abkömmlingen Batus dafür, dass diese von ihm beeinflusst werden können. Boras und Zamorra verbünden sich um aus dem Grab zu entkommen.

Der für mich bisher beste Teil! Die Zeitreise von Professor Zamorra war mein absolutes Highlight und wieder habe ich eine neue galaktische Facette der Serie entdecken dürfen, die mir so nicht bewusst war.  Meine erster Roman bei dem ich mit den EWIGEN und der DYNASTIE in Berührung komme. Und wieder bemerke ich, wie wenig ich doch von der Serie weiß. Umso mehr wundert mich immer wieder, wie Florian Hilleberg das macht. In jeder Serie bewegt er sich als Autor souverän und mit einem scheinbar unendlichen Wissen. Und bei Zamorra gibt es meines Wissens nach keine umfangreichen Recherchemöglichkeiten wie bei anderen Serien. Auch dafür volle fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Band 1221
Thron der Macht
Geschrieben von Ian Rolf Hill 
Erschienen am 16.03.2021

Mit offenem Mund beobachtete Bahadur Khan die Vernichtung seiner Zombie-Armee.
„Das ... das ... das ist unmöglich“, stammelte er. Doch die Geschehnisse, die sich vor und unter ihm abspielten, sprachen für sich.
Er hatte keine Ahnung, wie es Nicole Duval gelungen war, seine Zombies zu vernichten, aber Tatsache war, dass sie es geschafft hatte. Er hatte die Dämonenjägerin und ihren  vermaledeiten Sternenkristall offenbar unterschätzt. Wieder einmal.
Aber das würde ihm kein weiteres Mal passieren.
„Raketen scharf machen! Tötet sie alle!“

Bereits im letzten Roman wurde es am Ende sehr actionlastig. Dies wird auch nahtlos im letzten Teil der Tetralogie fortgesetzt. Mir war es in vielen Bereichen etwas zu viel und mit dem Ende hatte ich so meine Mühe und ich konnte nicht immer den Überblick bewahren. Trotzdem wurde die ganze Geschichte gut und schlüssig vollendet. Mit Helena, Dorothea und natürlich Lucia schließt sich der Kreis mit dem dieses Abenteuer begonnen hat. Besonders Lucias weiterer Weg und Elanias Schicksal haben mich mal wieder über die ganze Reise hinweg sehr abgeholt und mitgenommen. Für den Abschluss, dessen Ende mal wieder eine Fortsetzung mit der Blutgräfin und vielleicht auch mit dem (nicht endgültig toten?) Khan verspricht, vergebe ich vier Sterne.
⭐️⭐️⭐️⭐️

Ein Vierteiler mit Höhen und Tiefen, der aber insgesamt einen sehr guten Eindruck hinterläßt. Die Handlung war jedoch übergreifend nicht immer homogen und teilweise verzettelt sich Florian Hilleberg auch mit zu viel Action, Schauplätzen, Protagonisten und Handlung. Da wünsche ich mir bei ihm manchmal etwas mehr Purismus und noch mehr Fokus auf das zwischenmenschliche. Denn das ist zweifellos über alle Serien hinweg seine größte Stärke. Die Romane sind ja mittlerweile durch die E-Books über lange Zeit hinweg einfach verfügbar. Also wer einmal eine geballte Ladung Zamorra braucht, darf hier gerne zugreifen und hat mit den vier Teilen ein umfangreiches Abenteuer vor sich.
Für den Gesamteindruck vergebe ich vier Sterne.
⭐️⭐️⭐️⭐️

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