Perry Rhodan Androiden 3 - Der Jahrtausendirrtum - von Dietmar Schmidt

Dietmar Schmidt
PERRY RHODAN
Androiden
Band 3
Der Jahrtausendirrtum
Erschienen am 12.04.2024
Titelbild: Dirk Schulz

Wir schreiben das Jahr 2083 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit elf Jahren leben die Bewohner der Milchstraße in einer Phase relativer Ruhe. Zwischen den Sternenreichen herrscht Frieden – doch unter der Oberfläche brodeln die Konflikte weiter …

Das zeigt sich, als die Föderation Normon zu zerbrechen droht. Der demokratische Planetenbund, der vor Jahrtausenden von Menschen begründet worden ist, steht vor einem Bürgerkrieg. Perry Rhodan und der Mausbiber Gucky brechen auf, um zwischen den verfeindeten Parteien zu vermitteln. Zur gleichen Zeit erscheint eine unbekannte Roboterzivilisation, die mit brutalen Mitteln Einwohner von Planeten vertreibt. Perry Rhodan, der durch einen Notruf zu einem dieser Planeten geführt wurde, gerät in die Hände dieser Roboter. Sie behaupten, in seinem Auftrag zu handeln, aber Rhodan ist sich sicher, das ist DER JAHRTAUSENDIRRTUM …

Perry Rhodan sitzt mit der Explorercrew noch auf Chentrap fest. In Folge Ihrer Gefangenschaft durch die Androiden werden sie auf ein Raumschiff verfrachtet und zu einem anderen Planeten transportiert. Dort werden weitere Test durchgeführt. Die Androiden erkennen weiterhin Rhodan und die gestrandeten Terraner nicht als Menschen an und testen weiter ihr Menschsein. Dabei behaupten die Androiden weiterhin, dass sie den Menschen dienen und Kolonisierungen vorbereiten. Ursache scheint aber tatsächlich ein Befehl Perry Rhodans in der Vergangenheit gewesen zu sein, der dieses Verhalten ausgelöst hat.  Während Perry und die Explorercrew als verschollen gelten, spitzt sich die Lage in der Föderation Normon zu. Aurelia Bina wird von Gucky kontaktiert und gemeinsam suchen sie den Planeten, auf den Rhodan verschleppt wurde. Als die Posmi erneut Kontakt zu dem Roboter Virgil aufnimmt um die rücksichtslosen Kolonisierungsvorbereitung der Planeten durch die Androiden zu stoppen, nutzt das Militär die Ablenkung um zuzuschlagen. Der Konflikt zwischen Menschen und Androiden eskaliert und droht die ganze Region in einen Krieg zu stürzen.

Bei der Perry Rhodan Erstauflage ist Dietmar Schmidt nicht aktiv. Zu PR Neo hat er bisher auch "nur" eineinhalb Romane beigetragen. Bei den Miniserien hingegen ist er ein Dauergastautor mit durchschnittlich zwei Beiträgen je Serie. Und dort weiß er zu gefallen und zu überzeugen. Wie auch im vorliegenden Band 3 der Miniserie Androiden. Seine ruhige Art zu erzählen und eine Geschichte aufzubauen bietet entspanntes aber interessiertes lesen ohne zu langweilen. Das die Spannung dabei etwas zu wünschen übrig lässt und der kurze Heftroman auch schon vorbei ist als es richtig losgeht, ist der Nachteil dabei. Doch gerade das Ende dieses Romans macht die etwas fade erste Hälfte des Romans wieder wett.

Und so gibt es im vorliegenden Roman mehr Gerüstbau für kommende Romane, als Entwicklungen und Erkenntnisse. Spannend ist in dieser Geschichte erneut Virgil und die Interaktionen mit der Posmi Bina und den Menschen. Ebenso ist Auquun amüsant und als interessante Fremdspezies geschildert. Es geht in dieser Folge aber in erster Linie um die Entwicklung der Spannungen und Konflikte zwischen Menschen und Androiden und die Frage, was diese zu ihrem Verhalten und Kolonisierungswahn gebracht hat. Erste Antworten gibt es tatsächlich auch dazu und so sprechen wir mittlerweile von Androgyn-Robotern, die aus einer Mission der Basis vor acht Jahrhunderten entstanden sind. Das ist gut und solide erzählt, mir fehlte aber etwas Action und Abenteuer.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 633 - Magie oder Wissenschaft? - von Lucy Guth

Lucy Guth 
MADDRAX 
Magie oder Wissenschaft?
Band 633
Erschienen am 20.04.2024
Cover von Shutterstock/KI

Während Matthew Drax die beiden Daa'muren aus der Gewalt der Nosfera befreit, verzweifelt Dak'kar daran, mit der Abschrift der Formel rote Diamanten zu erschaffen. Für ihn als Wissenschaftler sind die Anweisungen, die beachtet werden sollen, reinster Aberglaube, so wie viele der Zutaten aus einem Zauberbuch zur Herstellung magischer Tränke zu stammen scheinen. Doch die Zeit wird knapp, denn seine Tochter liegt im Sterben. Dak'kar muss eine Entscheidung treffen...

Die Entschlüsselung der Formel für die roten Diamanten will einfach nicht vorankommen. Zu unklar sind die Bedeutungen der Zeichen auf der Abschrift , die Dak'kar mitgebracht hat. Niemand kennt mehr die alte Sprache Cholan in der die Formel verfasst ist. Bis auf einen Einsiedler, der das alte Wissen noch haben soll. Matt und Aruula sind zwar gerade erst von der Befreiungsaktion von Grao und Ira zurückgekommen, erklären sich aber sofort bereit, nach den mysteriösen Mayaa-Erimiten zu suchen. Sie finden diesen auch und der verschroben Kauz will Dak'kar klarmachen, dass nicht nur Wissenschaft zum gelingen des Rituals zur Herstellung der roten Diamanten notwendig ist, sondern auch Magie. Unter der Anweisung des Eremiten Quan'talcoaxl geht es nicht nur auf die Suche nach den entschlüsselten Zutaten, sondern auch um die Herstellung des richtigen Equipments und andere Besonderheiten zur Ausführung des Rituals.

Lucy Guth stellt nicht nur den Protagonisten ihres Beitrags zu Maddrax die titelgebende Frage. Was ist Magie und was ist Wissenschaft. So wie alte Völker heutige Möglichkeiten für Magie halten würden, so skeptisch steht der heutige Mensch noch spiritistischen und anderen Kenntnissen von Naturvölkern oder untergegangenen Zivilisationen gegenüber. So geht es in dieser Folge auch Dak'kar, der trotz sich trotz seiner Zweifel auf die Magie einlässt und am Ende belohnt wird.

Den Weg dahin gestaltet die Autorin größtenteils als Schnitzeljagd aller Protagonisten nach den Zutaten und den Voraussetzungen für das Ritual. Das ist insgesamt recht abwechslungsreich und unterhaltsam, hat aber auch seine Längen und gestaltet sich auch nur spärlich spannend. Der Eremit Quan'talcoaxl war zwar amüsant, aber auch sehr stereotyp angelegt. Die Zwischentöne und kleinen Dinge dieses Romans waren für mich das eigentliche Highlight dieses Romans. Dabei hat mir besonders die tragische Opferrolle von Sharii gefallen. Insgesamt waren es für mein Empfinden aber zu viele kleine Einzelabenteuer auf der Suche nach dem Eremit und den einzelnen Zutaten bis hin zum eigentlichen Ritual. Und zwischendurch klärt Grao auch noch schnell den Status der Nosfera. Alles in allem ein für meinen Geschmack eher durchschnittlich guter Roman mit viel Indiana-Jones-Flair.

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1302 - Die Ausgeburt - von Thilo Schwichtenberg

Thilo Schwichtenberg 
PROFESSOR ZAMORRA 
Die Ausgeburt
Band 1302
Erschienen am 20.04.2024
Cover von Mario Heyer (MtP Art) 

„Du hast recht, das Feuer ist nicht heiß genug.“ Der Finger rutschte höher bis zur Augenklappe, fuhr darunter und stach in die Schwärze. In ihr explodierte alles. Ihre Gedanken, alles schien zu bersten! Sie stöhnte laut, doch ein Schrei gelang ihr nicht. „Leiden sollst du, nicht lächeln“, tadelte ihr Gegenüber und nahm den Finger aus der Augenhöhle. Die Gestalt drehte sich um, verließ das Feuer, schnippte mit den Fingern — und die Hitze der Flammen verdoppelte sich augenblicklich. 

Zamorra hat einen Weg aus dem Wahnsinn gefunden, nachdem Nicole die Aufstockung des Dhyarras mit Hilfe von Sara Moon fertig gestellt hat. In seinem Kampf ist er verstorbenen Personen aus seiner Vergangenheit begegnet und hat jedes mal dabei ein Stück des Wahnsinns abgestoßen. Am Ende manifestierte sich der Wahnsinn in einer kleinen Kopie von Zamorra, die er "gebiert". Luzifer erscheint während diesem Vorgang in der Regenerationskammer auf Caermardhin in seiner ursprünglichen Form und nimmt die Kopie mit. Dennoch steckt nicht er selbst oder er alleine hinter der Präsenz und den Ereignissen.

Stygia erkennt unterdessen, wer ihr die Flammenrose gesendet hat. Ihr Diener Erokador, den sie aber kurzerhand bezüglich Liebesdiensten mit Bellial ersetzt hat. Der verschmähte Liebhaber lockt daraufhin die Herrin der Hölle in die er sich verliebt hat in eine Falle. Doch auch hier ist nicht er der eigentliche Initiator.

Kyra ist immer noch in der Gewalt von Discordia, die aber fremdgesteuert und im Zwiespalt mit sich selbst scheint. Mit den Fähigkeiten von Lama Gyungo Tensöng können die Schlossbewohner die Dämonenjägerin überrumpeln und Kyra befreien. Discordia kann jedoch fliehen und auch hier sind die Hintergründe und nicht so wie sie scheinen.

Der dritte Teil dieser Trilogie ist das Sahnehäubchen auf dieser tollen Trilogie. Das Tempo wird erhöht und auch hochgehalten; die Fragen größtenteils beantwortet. Aber auch hier wieder meine kleine Kritik bezüglich der Wiederholungen aus den ersten beiden Teilen. Diesmal ist es aber nicht so ausgeprägt und stört so das große Finale überhaupt nicht. Insgesamt hätte im Rückblick jedoch ein Zweiteiler für die Story ausgereicht.

Dieses Verwirrspiel von Thilo Schwichtenberg war enorm gut konstruiert und erzählt. Die Geschichte um die Flammenrose, Discordia und Zamoras Weg aus dem Wahnsinn eines Jubiläums würdig und zeigt, was die Serie Professor Zamorra auch nach 50 Jahren noch so drauf hat. Die Überraschung mit Zarkahr als Gegner im Hintergrund gelungen. Aber auch der böse Doppelgänger von Zamorra, den Luzifer ins Feld führt, sorgt für freudige Spannung auf kommende Abenteuer. Es wird der weitere Weg der Serie geebnet und das Konstrukt des Multiversums erweitert und ausgebaut. 

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Prodessor Zamorra 1301 - Die Flammenrose - von Thilo Schwichtenberg

Thilo Schwichtenberg 
PROFESSOR ZAMORRA 
Die Flammenrose
Band 1301
Erschienen am 06.04.2024
Cover von Shutterstock

Erneut stand da jemand im Weiß. Eine Gestalt? Etwas Schattiges, Schwarzes? Es machte ihm Angst.
„Wer bist du?“, fragte er die finstere Gestalt.
„Erkennst du mich nicht?“, fragte das Fremde.
Er stutzte, denn die Stimme war nur in seinem Kopf.
„Nein“, antwortete er grübelnd. „Ich habe keine Ahnung, wer du sein könntest.“ Und gerade das machte ihm erneut eine Heidenangst. 
„Ich bin ein Meegh“, antwortete die Stimme.
„Was ist ein Meegh?“, fragte er. Das Angstgefühl in Zamorra wuchs. Der Begriff löste den heftigen Wunsch in ihm aus zu flüchten …

Zamorra und Nicole sind auf Caermardhin in der Obhut von Sara Moon. Um den Professor vor dem Wahnsinn zu retten, muss Nicole die Aufstockung des Dhyarras vollenden. Die Tochter Merlins hilft ihr dabei und forscht auch zu den Hintergründen um die beeinflussende Präsens nach. Dabei wird sie jedoch vom Wächter der Schicksalswaage von einem zu starken Eingriff in die Geschehnisse zurückgehalten.

Auf Schloss Montagne hat sich in dieser Zeit Discordia Zutritt verschafft und hat es erneut auf Kyra abgesehen. Sie entführt die Vogeldämonin in eine Folterkammer im Kellerlabyrinth des Schlosses und möchte Kyra zwingen, ihr Geheimnis um den Zugang als Dämonin ins Schloss preiszugeben. Die verbliebenen Schlossbewohner machen sich in den Kellergewölben auf die Suche nach Kyra.

In der Hölle spielt Stygia weiter mit ihren Seelen und geht dem Geheimniss der Flammenrose nach und wer sie und die Liebesbotschaften an sie sendet. Dazu versieht sie die Rose mit einen magischen Anker und setzt ihre dämonischen Handlanger als Spione an, während sie sich mit ihrem Diener Erokador vergnügt.

Im zweiten Teil der Zamorra-Jubiläumstrilogie werden wir mit ersten Überraschungen aber auch neuen Fragen konfrontiert. Discordia stellt sich als der dunkle Schatten heraus, der um und im Schloss herumgeschlichen ist. Erneut ist Kyra ihr Ziel. Sie scheint aber nicht ganz freiwillig die Vogeldämonin zu foltern. Das zeigt auch ihr Zwiespalt zwischen Hass und erotischer Anziehung zu dem Wesen. Da sie herausfinden möchte, wie man als Dämon ins Schloss gelangen kann, vermute ich einen anderen Dämon dahinter, der eventuell auch mit der Präsenz identisch ist, die Zamorra und Nicole außer Gefecht gesetzt hat.

Es ist also jede Menge los in diesem Dreiteiler. Lediglich die vielen wiederholenden Erklärungen zu den Personen und dem ersten Teil haben mich etwas gestört und nehmen auch im zweiten Teil für mein Empfinden zu viel Platz ein. Wer den Dreiteiler liest, braucht meiner Meinung nach keinen Rückblick auf das letzte Heft und muss nicht nochmal erklärt bekommen, warum Henry drei Gehirne hat. Insgesamt fallen mir auch in der Handlung viele unnötige Wiederholungen auf. Stygia und die Flammenrose sind auch diesmal nur kleine Nebenschauplätze. Da wundert es mich etwas, dass sie für den Titel dieses Teils gewählt wurde.

Aber auch diesmal beeinflusst dies alles letztendlich die gute und spannende Geschichte nicht. Wir streben dem Finale entgegen und es bahnen sich einige interessante Veränderungen im Machtgefüge der Serie an.

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1300 - Im Labyrinth des Wahnsinns - von Thilo Schwichtenberg

Thilo Schwichtenberg 
PROFESSOR ZAMORRA 
Im Labyrinth des Wahnsinns
Band 1300
Erschienen am 23.03.2024
Cover von Shutterstock

„Folge mir“, sprach der Alte mit den ewig jungen Augen.
„Ich! Will! Nicht! Attacke!“ Übergangslos rannte er auf Merlin zu, wollte ihn umstoßen wie eine Säule, die dann zerbrechen würde. Stattdessen befand sich da ein Torbogen! Er konnte gerade noch stoppen.
„Das Tor kenne ich!“, rief er überrascht.
„Was also musst du tun?“, sprach Merlin hinter ihm.
„Ich muss hindurch!“
Und er rannte hindurch. Merlin sah ihm nach. „Willkommen im Labyrinth des Wahnsinns ...“

Eine fremde Präsenz macht sich sowohl auf Chateau Montagne wie auch in der Hölle bemerkbar. Nicole leitet, scheinbar unter deren Einfluss, eine Erhöhung des Dhyarras auf die neunte Stufe ein. Das geht gehörig schief und sowohl Zamorra als auch Nicole geraten in Lebensgefahr. Während der Professor bei seinem Eingriffsversuch dem Wahnsinn zu verfallen droht, ist auch Nicole schwer angeschlagen. Die Schlossbewohner nehmen in ihrer Not Kontakt zu Teri Rheken und Sara Moon auf. Merlins Tochter nimmt die beiden unter Begleitung von Madame Claire und Butler Thomas mit nach Caermardhin. Dort versucht sie dem Professor bei seinem Weg aus dem Wahnsinn zu helfen und Nicole vor der Auszehrung durch den erhöhten Sternenstein zu retten. In der Hölle treibt derweil die Präsenz mittels der Flammenrose ein Verwirrspiel mit Stygia. Wer hinter all dem steckt und was sein Ziel ist, bleibt vorerst im Dunkeln.

Dieses Jahr feiert die langlebigste Horrorserie ihr fünfzigjähriges Jubiläum. In dieser, für eine Heftromanreihe sehr langen Zeit ist natürlich viel mit Serie und Protagonisten passiert. Wie bei Sinclair und Co. sind die Wurzeln der Serie auch immer wieder ein Anker für die zukünftige Entwicklung. Thilo Schwichtenberg liefert die Trilogie zum Jubiläum und startet mit dem vorliegenden Band 1.300 seine Geschichte. Der Band beinhaltet viele Personen und Erklärungen aus der Serienvergangenheit und liefert Neulesern oder Späteinsteigern damit eine wichtige Informationsquelle. Dadurch bleibt natürlich die Handlung zunächst etwas auf der Strecke, was im Hinblick auf einen Dreiteiler dann doch nicht so ins Gewicht fällt. Denn die Storyidee ist gut und kündigt eine noch unbekannte Macht und Veränderungen an. Nicole wird scheinbar dazu gezwungen, den letzten verbliebenen Dhyarra unbrauchbar zu machen. Auch die Hölle ist dabei Ziel eines Plans der Präsenz, auf dessen Hintergrund ich gespannt bin. Der Auftakt zur Jubiläumstrilogie ist von Thilo wieder gut geschrieben macht neugierig auf das Gesamtergebnis.

Diese Folge zeigt mir mit ihrem Infos aus der Serienvergangenheit wieder einmal, warum diese Serie so lange erfolgreich ist. Es ist das breite Genrespektrum das Zamorra abbildet. Horror, Krimi, Mystery, Fantasy, Parapsychologie und Science Fiction sind die Zutaten einer Mischung die alle zwei Wochen für abwechslungsreiche Unterhaltung sorgt. Ich habe mich in den letzten Jahren sehr gut in die Serie eingefunden und muss immer wieder erwähnen, wie schade es ist, dies erst so spät getan zu haben. 

Eine Anmerkung zur Serie und zum Jubiläum allgemein: Mir würde es in Zukunft sehr gut gefallen, wenn die Romane mehr aufeinander aufbauen und einen stärkeren roten Faden aufweisen würden. Zyklushandlungen könnten der Serie neue Impulse und stärkere Veränderungen geben. Es gibt mir da bisher zu viele Einzelbaustellen, die durch die vierzehntägige Erscheinungsweise eine lange Wartezeiten für die Fortführung einzelner Handlungen bedeuten.
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Castor Pollux 6 - Totenfresser in Rom - von Rafael Marques

Rafael Marques 
CASTOR POLLUX
Totenfresser in Rom
Band 6 
Erschienen am 09.03.2024
Cover von Mario Hayer MtP Art

Germanien, 35 n. Chr.
Arnulf wusste, dass er sterben würde!
Die Ankunft der widerlichen Kreaturen, die nur entfernt an Frauen erinnerten, würden den Prozess nur beschleunigen. Dass sie ihn noch belauerten und nicht längst ihre Krallen oder Zähne in seinen Körper gerammt hatten, bedeutete, dass sie noch etwas von ihm erwarteten. Informationen womöglich. Aber diese würde er ihnen nicht geben. Selbst im Angesicht des Todes wollte er seine Würde bewahren und in Ehre aus dieser Welt abtreten. Immerhin war er kein normaler Mensch, sondern ein Bezwinger der Finsteren!

Das Erbe eines Bezwingers in Form zweier weiterer weißer Pfeile, wie Kimon einen besitzt, lenkt die Aufmerksamkeit der Finsteren auf zwei junge Frauen. Die Töchter von Eckwin, einem Freund des Bezwingers Arnulf dem die Pfeile gehörten erfüllen den letzten Wunsch ihre Vaters und bringen die Pfeile nach Rom um sie Castor für seinen Kampf gegen die Finsteren zu übergeben. Nach Telemachs Vernichtung strebt sein ehemaliger Diener Tonus nach höherem. Er will den Totenfressern zu einem besseren Ansehen unter den Finsteren verhelfen und macht sich mit der Jägerin Tasch auf die Jagd nach den Pfeilen. Erneut stellen sich Castor und Kimon ihnen entgegen.

Rafael Marques stellt die Ghule in den Mittelpunkt seines aktuellen Castor Pollux Romans. Er bietet nicht nur die direkte Fortsetzung nach Telemanns Vernichtung und der Flucht von Tonus aus dem letzten Roman, sondern bringt auch wieder neue Hilfsmittel in Form zweier weiterer weißer Pfeile im Kampf gegen die Finsteren ins Spiel. Es gibt bezüglich der Geschichte der Finsteren, der Richter und der Bezwinger noch viel zu erzählen. Schön finde ich, dass es einen deutlichen roten Faden in der ersten Staffel gibt und die Charaktere beider Seiten übergreifend agieren und weiter ausgebaut werden.

Auch im Kurzinterview mit Marques und Schauer in der Mitte des Romans wird hervorgehoben, was mir bisher schon aufgefallen ist. Während Serienerfinder Michael Schauer großen Wert auf historische Hintergründe legt und diese auch erarbeitet, konzentriert sich Rafael Marques auf die eigentliche Handlung und einzelne Geschichte. Und während Schauer die Bühne bereitet, ist Marques schon mitten drin. Ich mag beides und finde, dass die beiden Autoren in dieser Serie einen hervorragenden Job machen. Der vorliegende Band hatte für mich aber einige Schwächen in Bezug auf Spannung und Aufbau der Story. Leider dauert es nach dem guten Einstieg und Rückblick auf Arnulf zu lange und es gibt zu viele kleine Nebenschauplätze um fokussiert beim Kernthema zu bleiben. So gibt es auch einen eher überhasteten Sieg gegen Tonus und die interessanteren Dinge bleiben eher ein wenig auf der Strecke.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 632 - Nosfera an die Macht! - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Nosfera an die Macht!
Band 632
Erschienen am 06.04.2024
Cover von Néstor Taylor

Das Ziel der Nosfera unter Clauzer ist nun klar: Waashton! Um sich am Weltrat zu rächen, wollen sie das Pentagon mit Hilfe ihrer neuen telepathischen Kräfte übernehmen. Der neue Oberbefehlshaber Colonel Kormak ahnt nicht, dass er dem Verderben Tür und Tor öffnet, als er dem Treffen mit einem Wissenschaftler namens Toma'bar zustimmt, der ein Wundermittel entwickelt haben will, das alle Krankheiten und sogar die Blutsäufer heilen kann...

Clauzer und seine Nosfera segeln Richtung Waashton. Während Matt und seine Leute den Anführer der telepathisch begabten Nosfera aufgrund seiner List für tot halten, wollen diese den Weltrat zerschlagen und das Pentagon übernehmen. Clauzer und seine Leute stoßen zu den Waashtoner Nosfera vor, doch werden nicht mit offenen Armen, sondern kritisch gegenüber seinen neuen Fähigkeiten, Erkenntnissen und Plänen empfangen. Dennoch zieht er seine Pläne konsequent durch und überrumpelt mit seiner neuen Gabe Kormak im Weißen Haus. Lybreyz steht ihrem neuen Herrn weiterhin zur Seite und möchte in die Machtübernahme eingreifen. Doch Kormak, Mr. Black und das weißes Haus stehen schon unter dem Einfluss der Clauzer-Nosfera. Als die Waashtoner Nosfera mit Gewalt vorgehen, nutzt Clauzer dies ebenfalls zu seinem Vorteil um unter seinem Einfluss ein Bündnis zwischen der aktuellen Regierung und den Nosfera zu erreichen.

Es wird politisch bei Maddrax. Und während ich diesen Roman so lese, fallen mir viele Parallelen zur gegenwärtigen Realität auf. Die Bilder des Sturms auf das Capitol im Jahr 2021 kommen einem bei dieser Story direkt in den Sinn. Aber auch die derzeitigen Versuche einer Neuordnung der Welt durch skrupellose Aggressoren. In der dunklen Zukunft der Erde sind es Nosfera, die in zwei Lager geteilt sind, aber dennoch ein Ziel haben: Die Macht in Waashton zu übernehmen. Und das ist auch der Langzeitplan von Kormak, der zwar unter Einfluss, aber dennoch nicht ganz unfreiwillig so ein Stück seinem Ziel näher kommt. Clauzer und die nächste Generation der Nosfera sind mächtige und interessante Gegner, die Ian Rolf Hill in diesem Roman gut und gewohnt actionreich in Szene setzt. Neben einem äußerst amüsanten Auftritt der lange entbehrten Lybreyz, kommt hier sogar etwas postapokalyptisches Wild-West-Flair mit dem Überfall auf die Farm auf. Eine gute und gelungene Mischung. Es war an der Zeit, zumindest vorerst aus dem Dschungel von Armaka rauszukommen und mit Nosfera, Waasthon und Weltrat wieder mal etwas nostalgischere Maddrax-Luft zu schnuppern. 

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Androiden 2 - Der falsche Feind - von Madeleine Puljic

Madeleine Puljic
PERRY RHODAN
Androiden
Band 2
Der falsche Feind
Erschienen am 28.03.2024
Titelbild: Dirk Schulz

Wir schreiben das Jahr 2083 der Neuen Galaktischen ­Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit elf Jahren leben die Bewohner der Milchstraße in einer Phase relativer Ruhe. Zwischen den Sternenreichen herrscht Frieden – doch unter der Oberfläche brodeln die Konflikte weiter …

Das zeigt sich, als die Föderation Normon zu zerbrechen droht. Der demokratische Planetenbund, der vor Jahr­tausenden von Menschen begründet worden ist, scheint ins Chaos abzurutschen. Perry Rhodan und der Mausbiber Gucky brechen auf, um zwischen den verfeindeten Teilen der Republik zu vermitteln.

Mitten in ihren diplomatischen Bemühungen empfangen sie einen rätselhaften Notruf. Dieser führt sie zum Planeten Chentap, wo sich eine bislang unbekannte Macht breit­zumachen scheint. Roboter bekämpfen die eingeborene Bevölkerung, angeblich im Namen Rhodans selbst. ­Rhodan ist sich allerdings sicher, er ist DER FALSCHE FEIND …

Perry Rhodan und Gucky sind auf Chentap angekommen um dem mysteriösen Hilferuf der komatösen Lilja weiter nachzugehen und die verschollene Explorercrew zu retten. Dabei müssen sie sich mit den Robotern auseinandersetzen, die die Bevölkerung von Chentap bekämpfen. Zudem finden Sie heraus, dass Junia mit mit ihrer Schwester Lilja Ryksdottir die Rollen getauscht hat.

Zwei Wochen zuvor untersucht die Posmi Aurelia Bina  den Attentatsversuch eines manipulierten Whistlerroboters auf Point Rico. Bei ihren Nachforschungen stößt sie in der Region Normon auf den Planeten Pentrals Welt. Dieser wurde von Robotern eingenommen und angeblich für die menschliche Besiedlung vorbereitet. Und das im Namen und auf Befehl von Perry Rhodan, genauso wie auf Chentap. Dort laufen die Fäden schließlich zusammen.

Im zweiten Teil werden schon erste Geheimnisse enthüllt. Aber wie gewohnt nur, um mehr Fragen aufzuwerfen und den Leser endgültig an die Handlung zu fesseln. Die Miniserie Androiden ist mit den Themen Explorermission, Whistler und Roboter nostalgisch und ursprünglich angelegt und holt mich daher als Altleser voll ab. Mit Perry und Gucky wird wieder einmal das Dreamteam der ersten Stunde ins Rennen geschickt. Ich muss gestehen, dass dies immer noch nicht abgenutzt erscheint. Mit dem Thema KI außer Kontrolle kommt eine moderne und aktuelle Thematik ins Spiel, die garantiert auch die jüngere Generation anspricht. Den Rest erledigt eine gute Mischung aus Action und Abenteuer. Die Mission der Posmi Aurelia Bina war als Haupthandlung und Rückblick in diesem Roman gut und interessant angelegt und ergänzte die Perry-Handlung perfekt. Mit den parabeganten Zwillingen Junia und Lilja kommt eine altbewährte Verwechslungsthematik im Stil des doppelten Lottchens zum Einsatz, die für einige Überraschungen und Twists in den ersten beiden Folgen sorgte. Mädeleine Puljic hat in diesem Roman für meinen Geschmack besonders die Geschichte um die Posmi Aurelia Bina und den Roboter Virgil sehr gut erzählt.

Perry Rhodan Androiden macht auf Anhieb Spaß und erinnert mich sowohl an das feldhoffsche Perry Rhodan Action-Konzept aus 2008 als auch an die guten alten Explorerabenteuer der ersten Stunde.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Castor Pollux 5 - Verführt und verdammt - von Michael Schauer

Michael Schauer
CASTOR POLLUX
Verführt und verdammt
Band 5
Erschienen am 10.02.2024
Cover von Mario Hayer - MtP Art

Antonica war die Schönste im Haushalt von Pablus Sera. Jedenfalls pflegte er das stets zu sagen, bevor er seine Hand unter ihr Gewand schob. Sie mochte es nicht, wenn er auf ihr lag. Die Haut ihres Herrn war alt und faltig, zudem verströmte er einen Geruch nach altem Essig. Aber sie war Sklavin, und es gehörte zu ihren Pflichten, ihm zu Willen zu sein.
Ein Mann stand plötzlich vor ihr. Sie erschrak. Der Korb entglitt ihrer Hand und fiel auf die Straße. Sie konnte die Schalen der Eier darin brechen hören, die sie eben erst auf dem Markt gekauft hatte.
„Dein Leben ändert sich heute“, sagte er leise. Sein Gesicht begann sich auf schreckliche Weise zu verwandeln. Antonica wollte schreien. Doch sie kam nicht mehr dazu.

Kimon hadert noch mit seinen schweren persönlichen Verlusten der letzten Kämpfe gegen die Finsteren und lässt sich mehr und mehr gehen. Castor Pollux lernt die nubische Gladiatorin Salma kennen und lässt sich nicht nur auf ein amouröses Abenteuer mit ihr ein, sondern muss sie auch in diesem Einsatz gegen die Energievampire auf sie als alternative Hilfe an seiner Seite verlassen. Denn Kimon ist nach seinen persönlichen Schicksalsschlägen in keiner guten Verfassung und überwirft sich mit seinem Freund und Kampfgefährten. Erst als das Mädchen Julia seine Wege kreuzt und sich als unfreiwilliges Werkzeug der Finsteren herausstellt, gewinnt er seinen klaren Kopf zurück und wird doch noch zum Zünglein an der Waage in Castors und Salami Kampf gegen die Energievampire.

Mit dem fünften Band ist wieder Castor-Pollux Chefautor Michael Schauer am Zug. Den größten Unterschied zwischen Marques und Schauer konnte ich bisher im Aufbau der Storys und dem historischen Hintergrund feststellen, den Schauer für meinen Geschmack besser nutzt. So auch im vorliegenden Roman. Diesmal wählt der Autor den reelen Hintergrund von Prostitution und Bordellen im alten Rom als historisches Kernthema. Phantastischer Gegner in diesem Setting sind diesmal Energievampire. Die Finsteren wollen mit Hilfe von weiblichen Exemplaren dieser Geschöpfe der Finsteren erneut an Kaiser Nero herankommen. Sehr langsam und erneut keineswegs uninteressant wird dabei die Bühne dieses Romans bereitet. Sowohl Castors Seitensprung mit der Nubierin Salma als auch Julia Anca sind gelungene neue Charaktere in dieser Handlung. Und auch die Prise Erotik, die mit Thema und Akteuren einhergeht, tut dem Roman gut. Nachdem Kimon nach den letzten Erlebnissen zunächst weiterhin mit sich, seinen Freunden und dem Leben hadert, wird aus der Not heraus Salma neue Partnerin des Dämonenjägers. Ich dachte, sie übernimmt nach diesem Einsatz diese Position ab sofort konstant und Kimon ist eine neue Rolle zugedacht. Es scheint aber ein vorerst einmaliger Ausflug gewesen zu sein. Obwohl ich glaube, dass wir die Nubierin auf jeden Fall wiedersehen werden. Es würde mich freuen. Der Roman fesselte mich diesmal auch total mit seinen Nebenschauplätzen und Charakteren bevor er wie auch von Michael Schauer gewohnt in einem spannenden und gut erzählten Finale endet. Cassia mischt in dieser Folge auch wieder mit und spielt weiter ihre interessante Rolle. Telemach war ein schwacher Gegner, doch im Verbund mit Cassias zweigleisigen Machenschaften wird das Ganze äußerst interessant. Diese Serie bereitet mir derzeit von allen die ich lese am meisten Lesespaß und die einzelnen Romane haben eine sehr hohe und konstante Qualität. 

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 631 - Maddrax, übernehmen Sie! - von Simon Borner und Michael Schönenbröcher

Simon Borner und Michael Schönenbröcher
MADDRAX 
Maddrax, übernehmen Sie!
Band 631
Erschienen am 23.03.2024
Cover von Néstor Taylor

Endlich Macapá! Nun kann mit der Herstellung eines roten Diamanten und der Forschung nach einem Serum gegen die Lymphozytische Degeneration begonnen werden.
Doch Matt hat plötzlich ganz andere Prioritäten – als er von zwei Daa'muren erfährt, die hier in der Community waren und nach dem Angriff auf eine Nosfera-Festung auf einer nahen Insel verschollen sind. Er ist entschlossen, Ira und Grao zu befreien – auch wenn das nach einer unmöglichen Mission klingt...

Matt, Aruula und Haaley erreichen gemeinsam mit der Gruppe um Dak'kar endlich Macapá. Während dieser sich nun mit der Forschung und Herstellung des Serums aus den roten Diamanten und den aktuellen Verhältnissen in Macapá auseinandersetzen muss, erfährt Matt von der Gefangenschaft von Grao und Ira in der Nosfera-Festung auf einer Insel in der Nähe. Natürlich hat für ihn die Befreiung seiner Freunde erste Priorität und so kümmert er sich mit Unterstützung von Aruula, Haaley und Sprengmeister Al'ec und einigen anderen Helfern aus Macapá um deren Befreiung in einer scheinbar unmöglichen Mission.

Wenn das Cover an "Mission Impossible" und auch der Titel an die deutsche Bezeichnung der Fernsehserie erinnert und es auch ansonsten viel zwischen den Zeilen bei dieser "Unmöglichen Mission" zu entdecken gibt, dann erwarten die Leser einen Actionkracher. Simon Borner, der diese Folge gemeinsam mit Michael Schönenbröcher geschrieben hat, ist dabei bekannt für seine popkulturellen Anlehnungen in seinen Geschichten.

Mad Mike hat als Co-Autor in dieser Folge wohl dafür gesorgt, dass die Fäden aus den einzelnen Handlungen harmonisch und stimmig zusammenlaufen. Denn es geht, nachdem man Macapá erreicht hat, wieder um den zweiten großen Handlungszweig dieses Zyklus. Dieser liegt tatsächlich schon über ein halbes Jahr brach und zumindest mein strapaziertes Gedächtnis muss sich während der Lektüre einiges in Erinnerung rufen: Grao und Ira wurde von der neuen und paarbegabten Generation von Nosfera gefangen genommen und liegen seither in Hartschaum festgegossen im Keller der Nosfera-Festung. Nun liegt es am Matt und seinen Freunden diese zu befreien. Der Plan und die Ausführung dieses Unternehmens ist Kern der vorliegenden Geschichte. Das ist auch spannend und kurzweilig erzählt, beinhaltet aber keinen großen Überraschungen und folgt bis zu den letzten Seiten einem absehbaren Ablauf. Leider kommt der Twist für meinen Geschmack ein wenig zu spät in der Geschichte. Dafür sorgt er aber für eine echte Überraschung im Hinblick auf die weiterführende Handlung. Die große Frage ist nämlich, welche Experimente die Nosfera an den Daa'muren vorgenommen haben und welchem Zweck diese dienen werden. Aruulas noch etwas verhaltenes Comeback und die etwas andere Rolle von Haaley an der Seite von Maddrax bereichern den Roman. Die ganze Befreiungsaktion in der Nosfera-Festung erinnerte mich sehr an das den Film "Agenten sterben einsam" und sein Flair. Er zählt zu einem meiner liebsten Filmklassiker. Falls ihr ihn nicht kennt, unbedingt mal anschauen.

Alles in allen wieder ein tolles Cover und eine gute und spannende Geschichte mit wenigen Schwächen. Das wir nun mit Aruula, Matt, Haaley, Grao und Ira wieder einen bewährten Cast an Bord haben und die "neuen" Nosfera um Clauzer einen spannenden und äußerst interessanten Gegner darstellen, lässt die Vorfreude auf kommende Maddraxromane wieder ansteigen.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Androiden 1 - Totenozean - von Kai Hirdt

Kai Hirdt
PERRY RHODAN
Androiden 
Band 1
Totenozean
Erschienen am 15.03.2024 
Titelbild von Dirk Schulz

Wir schreiben das Jahr 2083 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit elf Jahren leben die Bewohner der Milchstraße in einer Phase relativer Ruhe. Zwischen den Sternenreichen herrscht Frieden – doch unter der Oberfläche brodeln die Konflikte weiter …

Das zeigt sich, als die Föderation Normon zu zerbrechen droht. Der demokratische Planetenbund, der vor Jahrtausenden von Menschen begründet worden ist, scheint ins Chaos abzurutschen. Perry Rhodan und der Mausbiber Gucky brechen auf, um zwischen den verfeindeten Teilen der Republik zu vermitteln. Sie wollen die Gegner wieder an den Tisch bringen. Es ist eine heikle Mission, gut 15.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Mitten in ihren diplomatischen Bemühungen erreicht sie ein Notruf. Dieser führt sie zum Planeten Chentap – und tief hinein in den TOTENOZEAN …

Bei Perry Rhodan ist es mittlerweile schonTradition, dass jedes Frühjahr eine Miniserie erscheint. Selbst das Abo läuft nun automatisch für alle Miniserien weiter und muss nicht jedes Jahr erneuert werden. Somit ist diese Form des Ablegers der größten Science-Fiction-Serie der Welt wohl zum festen Teil des Franchise geworden. Nachdem uns Ben Calvin Hary die letzten beiden Jahre mit seinen Atlantis Miniserien beglückt hat, und wohl nicht zuletzt aufgrund deren Erfolgs jüngst zum Expokraten der Hauptserie befördert wurde, ist nun Kai Hirdt wieder am Zug. Er war auch bereits als Miniserien-Expokrat für die beiden nicht weniger guten und erfolgreichen SOL Reihen verantwortlich. Nun geht es in 2024 mit der Miniserie Androiden weiter.

Und ebenso traditionsgemäß schreibt der Expokrat den Anfang und das Ende der eigenständigen Serie. Im Auftaktband wird viel ursprüngliches Serienflair vermittelt. Es geht um eine Explorer-Mission auf dem Planeten Chentap und mal wieder um einen Hilferuf, der den viel beschäftigten Haupthelden Perry Rhodan himself bei seinem diplomatischen Einsatz in der Föderation Normon ereilt. Mysteriös ist daran nur, wer den Hilferuf eigentlich ausgesendet hat. Im Rückblick erfährt der Leser von den Erlebnissen Explorer-Crew auf Chentap. Als der Planet von Raumschiffen mit Androidenbesatzung heimgesucht wird und diese rücksichtslos über die Bewohner herfallen, wird es für die Forscher brenzlig und sie flüchten in eine Höhle, in der sie auf Hilfe warten. Bei ihren Nachforschungen zu den Aggressoren entdecken sie etwas unmögliches. Es sind terranische Androiden und Perry Rhodan selbst scheint sie geschickt zu haben.

Und spätestens da kristallisiert sich die spannende und interessante Serienidee heraus. Das der eigentlich unmögliche Hilferuf von der invaliden, komatösen Lilia Ryksdottir auf der Medosttation der MUNGO PARK kam, ist ein weiterer Twist in der sehr guten Handlung. Und wie Gucky herausfindet, leitet sie in ihren Träumen das Forscherteam auf Chentap und erlebt die realen Geschehnisse mit. Und so endet der erste Band mit vielen Fragezeichen und einem echten Cliffhanger, der die vierzehn Tage bis zum nächsten Band fast unerträglich macht.

Totenozean ist ein guter bodenständiger Auftakt, wenn auch mit wenig neuen und innovativen Ideen. Perry Rhodan wird hier erwartungsgemäß nicht neu erfunden, sondern einsteigerfreundlich den neuen und mit bewährten Themen den Altlesern präsentiert. Da ich mich nach 40 Jahren Perrymania mittlerweile zu letzteren zähle, kann ich behaupten, dass es ein weiteres mal funktioniert hat.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️