Dienstag, 3. September 2019

Maddrax 512 - Ganz neue Perspektiven - von Ian Rolf Hill

Erschienen am 03.09.2019
Geschrieben von Ian Rolf Hill
Cover von Néstor Taylor

Endlich verfügt Colonel Aran Kormak mit dem gestohlenen Gleiter über eine schlagkräftige Waffe, mit der er sich Commander Drax vorknöpfen kann. In dessen Gleiter befinden sich zurzeit noch viel mächtigere Waffen: die Artefakte in der BagBox des Archivars Patrem, die Matt zum Hort des Wissens bringen will.
Bei Nürnberg fängt Kormak unsere Gefährten ab. Bei seinem Angriff kommt eins dieser Artefakte ungewollt zum Einsatz: der Körpertauscher. Dies ergibt für zwei Protagonisten ganz neue Perspektiven...

Achtung SPOILER! Wer den Roman noch nicht gelesen hat, sollte die Rezension danach lesen!!!

Matt, Aruula und Ydiel wollen sich, nachdem sie Quart‘ol in Rymaris abgestetzt haben, auf den Weg zum Hort des Wissens begeben um dort die BagBox des Archivars Padrem in Sicherheit zu bringen. Beim Überflug über Nürnberg bewegt Matt die funktionierende Leuchtreklame eines Fast-Food-Restaurants zu einem Zwischenstopp. Genau bei diesem Stopp findet Kormak seinen Erzfeind und es kommt zur Konfrontation. Ydiel bewacht den Gleiter und während Matt in die Stadt gelassen wird um das vermeintliche Essen zu besorgen lauert Kormak Aruula auf, die bei den Stadtwachen zurückgeblieben ist. Im Kampf mit Aruula löst diese den Körpertauscher des Archivars aus und wechselt dadurch mit Kormak den Körper. Er nutzt die Gelegenheit um Aruula in seinem Körper ausser Gefecht zu setzen und selbst im Körper von Aruula zum Gleiter zu gelangen und Matt und Ydiel zu überwältigen. Nach einigen Kämpfen und hin und her gelingt es ihnen Kormak aus dem Gleiter zu bekommen. Matt kann Kormak überzeugen den Körpertausch rückgängig zu machen, da die Versetzung sonst nach einiger Zeit irreversibel ist. Beide wollen wieder ihrer Wege gehen, soweit dies möglich ist. Doch Kormak hat mit der Manipulation des Gleiters eine Falle gelegt die nach einem Coup von Maddrax aber letztendlich ihn selbst zu einer Bruchlandung mit seinem eigenen von Takeo erbeuteten Gleiter zwingt. Ein weiters Signal einer Parallelwelt in Coellen fügt dem Kurs der Gefährten einen weiteren Zwischenstopp hinzu.

In dieser Ausgabe hatte Florian Hilleberg die Aufgabe, dem Gewinner des Preisrätsels aus Band 500 eine Gastrolle auf den Leib zu schreiben. Alexander Haertl aus Waldsassen in der Nähe von Nürnberg war der Glückliche und auf der Leserseite sind die Angaben zu finden, die er zu seiner Person für die Einbindung gegeben hat. Aber nicht nur Alexander in der Figur des „Ignoranten“ Aleeksander, sondern auch seine Freundin Bettina als Beeti und selbst seine Hauskatze Minka bekommt einen Auftritt als Katatze Minkaa. Aufgabe super gelöst! 

Der Roman hat nicht nur mit seinem Nebendarsteller eine humorvolle Note bekommen. Auch Matts Hoffnung bei seinem Ausflug ein noch funktionierendes Fast-Food-Restaurant zu finden, war echt amüsant. Ebenso der „apokalyptische Horrorclown“ in Form des Betreibers im Ronald Kostüm. Die Idee Aruula und Kormak die Körper tauschen zu lassen fand ich auch gut. Allerdings wurde das Verwechselspiel nicht gerade lange für die anderen Protagonisten aufrechterhalten. Die darauffolgenden Kämpfe und das hin und her bis zur Rückversetzung, fand ich etwas in die Länge gezogen und dominierte den Roman am Ende wie ich finde zu Ungunsten der Story. Mit dem dramatischen Ende hatte ich allerdings nicht gerechnet. Der Körpertauscher ist dahin und auch die anderen Artefakte des Archivars wurden mit der Verstümmelung von Patrems Hand durch Minkaa auch erstmal aus dem Spiel genommen. 

Also erneut ein insgesamt sehr gelungener Beitrag der Humor aber auch Action bietet. ACHTUNG SPOILER! Der Autor und Schöpfer der Figur Ydiel darf diese auch am Ende zu Grabe tragen. Sehr traurig, denn ich hatte gehofft, dass der Sauroide uns etwas länger begleiten wird. Ich mochte ihn nach dieser kurzen Zeit schon sehr. Aber wer Maddrax begleitet der lebt halt „ganz sssschön gefährrrrlich!“

Fünf Sterne, obwohl ich eigentlich einen für Ydiels Tod abziehen müsste!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Donnerstag, 29. August 2019

Professor Zamorra 1180 - Der Kopf der Kreatur - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Cover von Shutterstock
Erschienen am 20.08.2019

Frankreich, Lyon, 17. Oktober 1793
„Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!“
Unter dem Geschrei der tobenden Menge wurde der Marquis Jean St. Clair aufs Schafott geführt. Er war nur einer von vielen, die der Terrorherrschaft von Maximilien de Robespierre und seinen Anhängern zum Opfer fiel.
Wobei es in seinem Falle keinen Unschuldigen traf.
Denn er war einen Pakt mit dem Teufel eingegangen

In den Wirren der französischen Revolution wird der Marquis Jean St. Clair Opfer der Guillotine. Er hat jedoch mit Asmodi einen Pakt geschlossen um ewige Jugend, Schönheit und Unsterblichkeit zu erlangen. Doch dieser hat nicht die Unsterblichkeit in Verbindung mit Unversehrtheit versprochen. Und so überlebt nur sein Kopf die Hinrichtung und landet zwischen den anderen geköpften Leichen, wo sich eine Ghoul auf Anweisung von Asmodi dem unsterblichen Kopfes des Marquis annimmt.

Nicole Duval und Professor Zamorra sollen unabhängig voneinander von einer zwielichtigen Bande entführt werden. Auftraggeberin ist Franka Chevalier, der Ghoul der sich unter dem passenden Deckmantel eines Bestattungsinstitutes um den Kopf des „Schönen Jean“ kümmert und ihm immer wieder neue Körper besorgt. Leider verwesen diese relativ schnell und werden unbrauchbar. Aus diesem Grund will Franka ihrem Schützling den unsterblichen Körper von Zamorra besorgen um das Problem ein für alle Mal zu lösen. Während die Entführung Nicoles misslingt, gerät Zamorra in die Fänge des schaurigen Paares. Gemeinsam mit dem Druiden Gryf ap Llandrysgryf geht Nicole auf die Suche nach ihrem Partner und es kommt zu einem gefährlichen  Showdown für alle Beteiligten.

Warum hatte ich diese Serie so lange nicht auf dem Schirm? Ich kann es nicht sagen. Aber Zamorra fixt mich immer mehr an. Ich weiß nicht woran es liegt, aber die Serie ist irgendwie anders als John Sinclair oder Dorian Hunter, hat aber genau die Elemente, die alle diese Reihen erfolgreich machen. Und Zamorra und Nicole sind einfach gute und coole Typen. Florian Hilleberg bringt das in seinen beiden ersten Zamorra-Romanen auch sehr gut rüber. Abgefeiert habe ich auf den ersten Seiten schon die Unterhaltung in der Gaststätte „Zum Teufel“. Ich zitiere: „Geister werden gejagt, Dämonen werden gekillt.“ Herrlich!

Der vorliegende Zamorra ist auch wieder pure Horrorunterhaltung im Heftromanformat. Es gibt leichenfressende Ghoule, einen abgetrennten Kopf der nicht stirbt weil er mit Asmodi einen Pakt geschlossen hat und jede Menge Leichen und Totenschädel. Einfach gruselig schön und kurzweilig und spannend geschrieben!

Volle Punkt, ääh Sternenzahl!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan MIssing SOL 6 - Das Orakel von Takess - von Hermann Ritter


Geschrieben von Hermann Ritter
Titelbild von Dirk Schulz
Erschienen am 23.08.2019

Das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche davon werden zu berühmten Legenden – dazu gehört insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL.
Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig in die ferne Galaxis Tare-Scharm versetzt.
Dort stößt er auf Nachkommen der verschollenen SOL-Besatzung und macht sich auf die Suche nach dem Mittelteil des Raumschiffs. Rhodan entdeckt, dass dessen Besatzung in einer hochgefährlichen Raum-Zeit-Region gefangen ist.
Um diese Solaner zu retten, muss Perry Rhodan herausfinden, wo genau jener Ort ist. Eine Antwort erhofft sich der Terraner auf der riesigen Welt Evolux – Rhodans Ziel ist DAS ORAKEL VON TAKESS ...


Perry Rhodan versucht herauszufinden wo in Tare-Scharm sein Sohn Michael Rhodan an Bord des Mittelteis der SOL in einer Proto-Chaotarchischen Zelle festsitzt. Ein Hinweis führt ihn und die Solaner zurück nach Evolux und gemeinsam machen sie sich auf eine ominöse Pilgerreise zum Orakel von Takess. Der Weg stellt sich als Täuschung in einer virtuellen Realität heraus und trotzdem gelingt es Rhodan schließlich zum Orakel vorzudringen. Doch leider erhält er keine Antworten, denn Colwin Heltamar scheint mit allen Mitteln die Suche verhindern zu wollen. So endet die Begegnung mit dem Orakel von Takess in einer Katastrophe bei der Besatzungsmitglieder sterben und Mahlia ihren Glauben an Rhodans Vorgehensweise verliert. Beim Versuch die Verschwörung gegen ihn, die vielleicht sogar den ganzen Sequenz-Rat von Evolux betreffen, aufzudecken, legt sich Perry mit Heltamar an und landet mit seinen Verbündeten aus dem Tal der Gestrandeten in einem Verlies.


Wieder so ein schönes eigenständiges Abenteuer innerhalb Rhodans Odyssee auf der Suche nach Michael und dem Mittelteil des Raumschiffes SOL. Besonders gut gefällt mir bei dieser Serie, dass Perry mal wieder ganz alleine auf sich und seine Fähigkeiten angewiesen ist ohne Unterstützung von Mutanten oder anderer Unsterblicher. Es hat Spaß gemacht, seit einer Ewigkeit mal wider einen Roman von Hermann Ritter zu lesen. Der Weg zum und die Idee um das Orakel waren anspruchsvoll und gut umgesetzt. Kleine Twists und unerwartete Wendungen in der Handlung hielten die Spannung hoch. Ein wenig enttäuscht war ich, dass wir letztendlich so wenig Information von und über das Orakel von Takess erhalten. Seit einigen Romanen frage ich mich auch immer öfter, warum Perry so die Ruhe weg hat, wo es doch zur Handlungszeit der Miniserie gilt, in der Milchstraße den Weltenbrand zu verhindern. Er hat noch keinen Gedanken daran verschwendet, was inzwischen zuhause passiert und wie er schnellstmöglich zurückkehren kann. Vielleicht kommt da ja noch was, oder ich habe einfach etwas verpasst?! Alles in allem also wieder ein gelungener und spannender Beitrag in dieser Miniserie.

Das ist mir vier Sterne wert!
⭐️⭐️⭐️⭐️