Mittwoch, 29. Mai 2019

Maddrax 505 - Am Ende der Nahrungskette - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Cover von Shutterstock
Erschienen am 28.05.2019

Der Versuch von Matt und Aruula, zwischen den beiden Welten zu vermitteln, endete in einem Desaster. Sowohl die Ex-Technos als auch die Sauroiden glauben an einen Angriff der jeweils anderen Fraktion. Können die beiden einen blutigen Krieg überhaupt noch verhindern? Erst einmal müssen sie in einer von Dinosauriern dominierten Gesellschaft schlicht überleben, denn sie befinden sich zwischen beiden Fronten und am Ende der Nahrungskette...

Dieser Band schließt nahtlos an seinen Vorgänger an und setzt die Erlebnisse von Aruula und Matt nach ihrem Absturz im Dino-Parallelwelt-Areal fort. Wie es nach etlichen Missverständnissen und Feindseligkeiten zur Verständigung zwischen den so verschiedenen Spezies kommt, fand ich spannend und gut umgesetzt.

Colonel Kormak ist auch wieder mit von der Partie. Er hat durch den Flugsaurier die Fährte seines Erzfeindes aufgenommen und sich auf den Weg nach Yutaan gemacht. Noch kommt es in dieser Folge nicht zum Wiedersehen der beiden. Dafür haben Matt und Aruula genug mit den Sauroiden und Dinosauriern zu tun. Geprägt von Filmen wie Jurassic Park hatte ich ständig einen Film vor Augen und konnte mir alles sehr gut vorstellen. Wieder haben wir mit diesem Heft einen actionlastigen Pageturner vorliegen. Beide Bände habe ich in Rekordzeit konsumiert und nicht aus der Hand legen können. Lediglich eine kleine Kritik habe ich bezüglich der Schlichtung von Matt im Dorf der Ex-Technos am Ende. Diese gestaltete sich dann doch etwas überhastet. Die Reaktion auf die Toten die Matt zurückbringt und deren Begegnung mit Ydiel hätte nach meiner Auffassung kein Mensch so vernünftig und ohne weiteres weggesteckt. Die Sauroiden und Spezies auf der anderen Seite des Walls waren ja auch nicht so leicht von der Friedfertigkeit der Menschen zu überzeugen. Aber das hing ja letztendlich doch mehr an der Kommunikation. Grandios finde ich es dagegen, dass Aruula und Matt mit Ydiel nun einen neuen, exotischen Begleiter auf ihrem weiteren Weg haben.

Der Fortsetzung der Doppelfolge habe ich wirklich entgegen gefiebert. Belohnt wurde ich mit einem weiteren sehr guten Roman aus der Feder von Florian Hilleberg/Ian Rolf Hill. Die beiden Bände ergeben zusammen eine runde Geschichte voller Action in einem gut ausgearbeiteten, postapokalyptischen Jurassic Park Setting. Bis jetzt startet der neue Zyklus auf einem hohen Niveau und mit tollen Romanen, die keine Langeweile aufkommen lassen. Es wird schwer die Settings der beiden bisherigen Parallelwelten zu toppen. Aber ich bin sicher, ihr schafft das.

Samstag, 25. Mai 2019

Raumschiff Promet - Von Stern zu Stern - Eine "neue" Serie und ihre Geschichte


Zu den Rezensionen meiner alten Sternensonde-Fanpage gehörten auch immer die Publikationen und Serien des BLITZ-Verlages. Ich weiß gar nicht mehr wie der Kontakt mit Jörg Kaegelmann, dem Inhaber des Verlages, seinerzeit zustande kam oder wie ich auf die speziellen Serien des Verlages aufmerksam wurde. Die TITAN-Sternenabenteuer (wie die Fortsetzung der Promet-Serie zu dieser Zeit betitelt wurde) waren eine der Science-Fiction-Serien, die mich gleich begeisterten. Bisher total auf Perry Rhodan fixiert, fand ich TITAN/Promet spannend, exotisch und so ganz anders. Es war ein wenig trashig und es wurde im Gegensatz zu den eher konservativen anderen Serien im Genre nicht mit Sex und Crime gegeizt. Kultig beschreibt es wohl am besten.

Zunächst versuche ich vielleicht einmal unter Zuhilfenahme von Wikipedia und anderer Online-Quellen die wechselhaften Geschichte der Serie zu beleuchten:
1971 erfand Kurt Brand für den Kölner Andromeda Verlag (später: Astro Verlag) die als Raumschiff Promet bekannt gewordene, offiziell aber „Arn Borul – Von Stern zu Stern“ betitelte SF-Serie. Er betreute sie etwa ein Jahr lang, bevor er sich mit dem Verleger überwarf und durch den SF-Autor Hermann Peters ersetzt wurde. Kurt Brand war lange Jahre davor und danach ein fester Bestandteil des Perry Rhodan Autorenteams, entwickelte auch die Serie Ren Dhark und arbeitete mit an Krimireihen wie Die Fledermaus und Kommissar X und Jerry Cotton. Kurt Brand zählte mit seinen Werken und seinem Schaffen zu den Pionieren des Heftromans.

Schon den 1950er Jahren wurde Kurt Brand mit seinen immer fantastischen, manchmal "abgedrehten" Einzelromanen für diverse Leihbuchverlage bekannt. Die Mischung aus verrückten Ideen, bizarren, häufig nur angedeuteten Settings und seiner eigensinnigen Schreibweise – die sich teilweise wenig um die Regeln deutscher Grammatik scherte – wie sie für so ziemlich alle seine Werke typisch war, stieß fast ebenso häufig auf vehemente Kritik wie auf begeisterte Zustimmung. Auch Kritiker gestanden Brand zu, dass er sich immer deutlich vom „Einheitsbrei“ deutscher Leihbuch- und Heft-SF abgehoben hat. Diese ihm zugeschriebene Eigenwilligkeit zeigt sich auch im Konzept und Setting der Promet-Reihe.

Die Reihe ist im Laufe ihrer Zeit mehrfach umbenannt worden. Die ersten 20 Nummern trugen den Titel "Science Fiction Zukunftsroman". Ab dem Band 21 trug sie nach dem Konkurs des Andromeda Verlages und der Übernahme durch den Astro Verlag den Titel Astro Sonderband. Inhalt der Reihe waren die Abenteuer des Raumschiffes Promet - erst unter dem Titel "Arn Borul - von Stern zu Stern" erschienen, firmierte dann der bekanntere Reihenname "Raumschiff Promet" gleichberechtigt mit dem Heftroman-Reihentitel. Nachdem Kurt Brand vom Verlag keine Honorare mehr bekam, verweigerte er die Herausgabe weiterer Manuskripte und stellte die Serie ein. Die Reihe endete mitten in einer Neukonzeption, als man die Promet per Absturz "entsorgte" und mit dem "Raumschiff Titan" weitermachen wollte. Insgesamt kam somit die ursprüngliche Serie auf 65 Heftromane. Diese Idee der Fortführung wurde dann aber erst später vom Blitz Verlag aufgenommen.

Die Paperback-Serie "Raumschiff Promet – Neue Abenteuer" setzte die Abenteuer der Heftromane  fort. Diese Abenteuer waren ca. 20 Jahre nach der klassischen Serie angesiedelt. Parallel zu der Handlung erschien dann auch die Paperback-Serie "Raumschiff Promet - Sternenabenteuer". Diese brachte es aber nur auf vier Bände und wurde zugunsten der Fortsetzung der Storyline in "Titan Sternenabenteuer" eingestellt. Als Autor arbeitete hier unter anderem Thomas Ziegler mit, der auch die Exposés für die Fortsetzung verfasste. Diese Reihe brachte es insgesamt auf stolze 32 Bände bis dann ein erneuter Relaunch kam und die Serie mit 10 Harcoverbänden unter der Mitarbeit von E.C. Tubb und dem Titel "Star Voyager" ihre Fortsetzung und auch  den vorläufigen Abschluss der Hauptserie fand. Diese Handlung wurde nach der einheitlichen Umstellung auf das neue Taschenbuchformat des BLITZ-Verlages in "Raumschiff Promet – Die Abenteuer der Shalyn Shan" chronologisch weitererzählt.

Parallel dazu erscheint ähnlich wie beim Konzept von Perry Rhodan NEO seit dem Jahr 2013 "Raumschiff Promet - Von Stern zu Stern". Dort wird die Promet-Historie völlig neu aufgearbeitet. Verbliebene Rätsel werden gelöst, Logikfehler der alten Romane ausgemerzt, der Spannungsbogen gestrafft. Die fehlenden Handlungsjahre zwischen 2097 bis 2107 werden mit dieser Neuerzählung aufgefüllt, bis hin zum Oktober 2109, wo dann die parallel erschienenen Taschenbücher der Reihe „Raumschiff Promet – Die Abenteuer der Shalyn Shan“ den Kreis schließen werden. So soll nun endlich eine logische und komplette umfassende Promet-Reihe veröffentlicht werden. Innerhalb beider Serien sind namhafte Autoren wie Christian Montillon, Achim Mehnert und viele andere vertreten.

Soviel zur Historie und zum Verständnis der Serienzusammenhänge.

Ich habe die Serie seit den Titan-Sternenabenteuern bis zu den aktuellen Abenteuern von Shalyn Shan gelesen und genossen und auch zahlreiche andere lesenswerte Serien aus dem BLITZ-Sortiment abonniert (weitere Berichte zu diesen Serien folgen noch). Einzig die regelmäßigen Kehrtwenden in Erscheinungsform und Titel, das Warten auf Fortsetzungen und auch so mancher holpriger Serienverlauf trübten den Spaß in den vergangenen Jahren etwas. Somit habe ich mich über den Relaunch der Serie in überarbeiteter und zeitgemäßer Form sehr gefreut. Bisher hatten sich schon 25 Bände angesammelt, die ich mir nun in geballter Form vornehmen möchte um die Serie und ihre Handlung von Anfang an miterleben zu können. Derzeit bin ich bei Band 7 angelangt und sehr begeistert. Den aktuellen Autoren gelingt es auch mit den neuen Texten immer noch das kultige Flair und den Geist der alten Serie einzufangen und Promet im Sinne von Kurt Brands ursprünglicher Idee neu zu interpretieren.

In Band 1 durfte der bekannte Perry Rhodan Autor und Expokrat Christian Montillon den Grundstein zum Neustart der Serie legen. Montillon gibt offen zu kein Kenner der Promet-Reihe zu sein. Für einen routinierten Autor wie ihn stellt dies jedoch kein Hindernis dar. Ich denke eher, dass der Autor dadurch unbelastet an die Serie herangeht und auch durch fehlendes Hintergrundwissen frei neuinterpretieren kann. Die Handlung ist absolut klassisch für die damalige Zeit und wird auch in der neuen Serie nicht verfälscht oder mutwillig modernisiert. Die Menschheit trifft auf Außerirdische und nutzt deren Wissen und Technologie um der irdischen Raumfahrt einen Schub zu verpassen und letztendlich den Weltraum zu erobern. In diesem Fall in Gestalt des Moraners Arn Borul. Dessen Heimatplanet wurde von einer unbekannten fremden Macht in Form der schwarzen Raumer nahezu zerstört. Die Moraner werden in den Untergrund des Planeten gezwungen und sind vom Untergang bedroht. Hier kommt Arn Borul ins Spiel der mit seiner Crew und seinem Raumschiff die letzte Hoffnung der Moraner verkörpert. Er soll die ursprüngliche Heimat der Moraner zur Rettung seines Volkes aufsuchen. Diese Ursprungsheimat ist kein geringerer Planet als unsere Erde und somit landet Arn als letzter Überlebender der Mission auf der Erde, findet dort in seinen Rettern Freunde und versucht die Raumfahrt mit diesen soweit voranzutreiben um letztendlich zurück nach Moran zu gelangen um seine Welt und sein Volk zu retten. Wie schon gesagt, eine klassische Heftromanstory der Siebziger in neuem Gewand. Aber genau das macht diese kultige Serie wiederum interessant und lässt Nostalgiker in den guten alten Zeiten des Science-Fiction-Genres schwelgen. Wie schon die ursprüngliche Serie legt auch die Neuinterpretation keinen Wert auf große, epische Raumschlachten oder techniklastige Texte. Der Fokus liegt auf dem Abenteuer, der Erkundung fremder Welten und der Begegnung mit exotischen Spezies. Mit den stilistischen Mitteln mit denen Raumschiff Enterprise oder Raumschiff Orion damals die Science-Fiction im Fernsehen geprägt haben, ist auch Promet unterwegs. Doch die Einzelabenteuer reihen sich hier im Gegensatz dazu zu einer Gesamtstory aneinander.

Raumschiff Promet war und ist puristische Abenteuerliteratur im Weltraum. Wer also leicht aber auch gut und spannend unterhalten werden möchte, der liegt mit "Raumschiff Promet – Von Stern zu Stern" genau richtig!

 Blitz-Verlag

Donnerstag, 16. Mai 2019

Maddrax Band 504 - Evolution - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Cover von Shutterstock
Erschienen am 14.05.2019

Eine faszinierende Vorstellung: Was wäre mit der Erde, ihrer Flora und Fauna geschehen, wenn damals, vor 65 Millionen Jahren, der "Große Zerstörer" nicht eingeschlagen wäre und das Ende der Dinosaurier herbeigeführt hätte? Wie wäre die Evolution dann verlaufen? Hätte sich der Mensch überhaupt entwickeln können? Fragen, denen sich Matt Drax und Aruula plötzlich stellen müssen, als ein Parallelwelt-Areal bei Yukatán, Mexiko auftaucht, in dem die Erdgeschichte seit Jahrmillionen völlig anders verlaufen ist...
 
Wenn eine Serie sich Genremix auf die Fahnen schreiben darf, dann Maddrax. Ich bin nach meinem Wiedereinstieg in die Serie total begeistert, wie vielfältig und abwechslungsreich der aktuelle Zyklus ab Band 500 startet.

Nun erleben wir mit dem Beitrag von Ian Rolf Hill alias Florian Hilleberg das Auftauchen einer weiteren Parallelwelt mit der Maddrax und Aruula sich auseinandersetzen müssen.
Es geht um ein Areal aus einer möglichen Urzeit der Erde, in der kein Komet die Dinosaurier ausgelöscht hat. Somit konnte die Evolution eine andere Art von Leben weiterentwickeln. Die Primaten sind die untergeordnete Spezies geblieben und einige Echsenarten zur führenden Spezies geworden.
 
Schön untermauert wird das ganze Szenario mit eineinhalb Seiten Bericht über die Hintergründe der Entwicklung, über die sich der Autor Gedanken gemacht und sehr gut ausgearbeitet hat. Die Wissenschaft hat diese These durchaus auch auf dem Schirm, ist jedoch zwiegestalten. Eine Theorie besagt, das die Dinosaurier schon vor dem Einschlag des Kometen eine bedrohte und aussterbende Art gewesen sind und auch ohne große Katastrophe nur einige kleinere Echsen (wie die Krokodile) und Pflanzenfresser überlebt hätten. Dies wäre jedoch relativ  langweilig für die Handlung gewesen. Also wählt Rolf Hilleberg eine der anderen Theorien. Nämlich die der intelligenten Weiterentwicklung der Echsenarten. So taucht plötzlich im Bereich der Yucatán-Halbinsel im ehemaligen Mexiko, der vermuteten Einschlagstelle des Kometen vor 65 Millionen Jahren, die besagte Parallelwelt auf und überrascht die dortigen Bewohner mit einem Szenario à la Jurrasic-Park. Da tauchen zunächst Flugechsen auf, die Aruula und Matt bereits das Unheil ankündigen. Tyrannosaurier greifen an. Aber auch die schon besagte intelligente, an Daamuren erinnernde Spezies. Einer von ihnen ist Ydiel der Szousss und er stellt sich wie unsere Helden die Frage, was mit seiner Umgebung passiert ist. Es kommt in einer fesselnden Handlung letztendlich zur Konfrontation der Sauroiden mit den Ex-Technos des postapokalyptischen Yucatán. Matt und Aruula geraten bei einem Schlichtungsversuch und ihren Nachforschungen zwischen die Fronten.

Ich bin besonders gespannt, warum und wodurch die wuchernde Begrenzung der Areale ausgelöst wird und was es insgesamt mit den Phänomenen auf sich hat. „Leider“ handelt es sich beim aktuellen und kommenden Band um einen Zweiteiler und der Roman endet in einem Cliffhanger. Bis zu diesem gestaltet sich der Roman aber als echter Pageturner, den ich nicht aus den Händen legen konnte. Ein Szenario und Charaktere die riesig Spaß machen und ein für meinen Geschmack durchdachtes Setting, dass mich fasziniert hat und bei dem ich unbedingt mehr über die Hintergründe erfahren wollte. Es werden wieder zwei lange Wochen bis zur Fortsetzung…

Samstag, 4. Mai 2019

10 Bände Mythos Erde - Ein erster Eindruck


Der Start in den neuen Zyklus hat Spaß gemacht und weckte große Erwartungen. Nachdem der letzte Zyklus mit einem großen Paukenschlag beendet wurde und viele Protagonisten in Raum und Zeit verloren gingen, starten wir nun in eine neue Epoche.

493 Jahre sind nach der erfolgreichen Bekämpfung des Weltenbrands vergangen. Rhodan und seine Besatzung erwachen in der RAS TSCHUBAI und müssen sich zuerst orientieren. Mit Zemina Paath taucht schon im ersten Band ein interessanter und ominöser neuer Charakter auf. Die Erde ist (wie der Zyklusname schon besagt) zum Mythos geworden. Es herrscht die Cairanische Epoche und Datensintflut und Posizid haben für die aktuelle Situation gesorgt. Was genau unter den Begriffen zu verstehen ist, bleibt in den ersten zehn Bänden größtenteils unklar. Was wir wissen ist, dass es im Solsystem vor langer Zeit zu einem Ereignis gekommen, das „der Raptus“ (Raub) genannt wird. Es gibt hunderte Legenden über Terra und die Terraner, aber keine gesicherten Informationen, und zwar auch aufgrund eines milchstraßenweiten Datenverlusts, der als Posizid bezeichnet wird. Damals wurden alle Datenbestände korrumpiert. Anschließend wurden unzählige Speichermedien im Rahmen einer Datensintflut mit widersprüchlichen Informationen neu bespielt. Möglicherweise kennt somit nur noch die Besatzung der RAS die wahre Geschichte der Menschheit.

Wie der Identitätsverlust der Erde in der relativ kurzen Zeitspanne passieren konnte ist natürlich das große Geheimnis der aktuellen Handlung. Die Erde existiert also in dieser Zeit nicht mehr und scheint auch nie existiert zu haben, auch wenn es noch Terraner in der Milchstraße gibt. Die Solare Residenz befindet sich nun in Neu Terrania, der Hauptstadt des Planeten Rudyn im Ephelegonsystem, welches von einem Kristallschirm geschützt wird. Resident ist Reginald Bull und Vetris-Molaud ist scheinbar zu einem wichtigen Partner und Freund geworden. Der Posbi Ganud, einst Berater des tefrodischen Machthabers, ist jetzt Bulls Leibwächter und Vertrauter. Bull vermisst seine Frau Toio und seine Tochter Shinae (die beiden haben sich in die Stadt Allerorten zurückgezogen) und er glaubt fest daran, dass Perry Rhodan eines Tages zurückkehren wird.

Dies macht die Situationserklärung nicht einfacher, da es fast unglaublich scheint, dass solche Zeitzeugen nicht der aktuellen Lage entgegenwirken konnten. Die Cairaner treten nicht sehr sympathisch auf und sind in dem ganzen Konstrukt noch nicht klar einzuordnen. Sie werden Friedensmacher genannt, doch ob sie diesem Ruf nach gerecht werden, ist noch zweifelhaft. Sie bekämpfen die Ladhonen in der Milchstraße, ebenfalls ein bisher unbekannter Gegner. Wer sind die Cairaner und Ladhonen? Woher kommen sie ursprünglich? Sind sie gar für die aktuelle Situation verantwortlich? Leider kommen wir in den ersten zehn Bänden diesen und anderen Antworten fast keinen Schritt näher und treffen auch noch nicht auf Reginald Bull, der uns wahrscheinlich weiterhelfen könnte in Sachen Erkenntnisgewinnung. Vielmehr fühlt sich dieser Zyklus nach den ersten Bänden wie eine Aneinanderreihung von Füllromanen an. Diese sind mal besser, mal schlechter. Größtenteils fühlte ich mich dennoch gut unterhalten, wenn mir auch das gewisse Etwas oft fehlte. Selten ist es mir so schwer gefallen, mich in einen neuen Zyklus einzufinden. Dabei finde ich die Handlungsidee sehr spannend. Wie oben schon erwähnt wurden im Jubiläumsband 3000 große Erwartungen geweckt und der Weg hervorragend für die weitere Handlung geebnet. Die Euphorie verliert sich dann aber schon schnell in den nachfolgenden Bänden. 

Wirklich herausragend ist für mich neben Band 3000 dabei nur Band 3005 „Wiege der Menschheit“ von Andreas Brandhorst. Der Bestsellerautor steuert seit langer Zeit wieder mal einen Gastroman zur Serie bei der absolut überzeugt und eine in sich starke Handlung aufweist. Zemina Paath, der für mich beste neue Charakter der aktuellen Handlung, wird noch sehr sparsam eingesetzt. Dafür darf sich der Siganese Tenga oft austoben. Ich weiß noch nicht recht was ich von ihm halten soll. Manchmal finde ich ihn recht amüsant. Oft aber einfach nur nervig. Zudem fand ich die ersten Bände zu Posbilastig. Auch wenn die alten Weggefährten scheinbar eine Schlüsselrolle in der aktuellen Handlung einnehmen. Ich hoffe, dass die Handlung nun bald etwas Fahrt aufnimmt und bin weiterhin guter Dinge, da soviel Potential in dem Plott stecken könnte. Und wir haben gerade mal die Einführung erlebt. Das was bei einem Film die ersten zehn bis fünfzehn Minuten ausmachen würden. Da ist noch jede Menge Platz für gute Unterhaltung. Auch wenn ich bisher meistens gerade von den ersten Bänden eines Zyklus total gefesselt war, will ich nicht glauben, dass der Jubiläumszyklus floppen wird.

PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt.

Recherchequelle: Perrypedia

Freitag, 3. Mai 2019

Maddrax Band 503 - Aufstieg des Bösen - von Michael M. Thurner

Geschrieben von Michael M. Thurner 
Cover von Néstor Taylor
Erschienen am 30.04.2019

Colonel Aran Kormak weiß nicht, dass er eine Katastrophe ausgelöst hat, die unzählige Leben kostete, einen Mond zerstörte und Parallelwelt-Anomalien auf der Erde entstehen ließ. Ihm ging es nur darum, aus dem Ringplanetensystem zu entkommen – und das ist ihm gelungen.

Nun, zurück auf der Erde, steht er wieder ganz am Anfang. Aber er wäre nicht Aran Kormak, wenn er nicht mit aller Energie, Skrupellosigkeit und Härte daran gehen würde, seinen alten Satus wiederzuerlangen. Koste es, was es wolle...

Da ist er also, der (für mich) neue Bösewicht der Serie. Ich weiß leider nicht, ob hier zum ersten mal die Vergangenheit von Kormak beleuchtet wird. Auf jeden Fall behandelt der Roman, wie der Titel schon sagt, dessen Aufstieg und Wiederaufstieg. Nun verstehe ich auch den Überraschungseffekt am Ende von Band 501, der mir durch meine Unkenntnis vollkommen entgangen ist. Aran Kormak ist zurück zur Erde gelangt und Auslöser der derzeitigen Ereignisse. Michael M. Thurner erzählt in seinem Roman nun unter anderem die Vorgeschichte des Bösewichts. In zwei Ebenen werden die aktuellen Ereignisse nach seiner Rückkehr und seine Erlebnisse in Jugendzeiten erzählt. Dabei zeigt sich schon in jungen Jahren dessen Skrupellosigkeit und sein eiskaltes Kalkül. Dieses setzt er auch dazu ein, wieder an Macht und Einfluss auf der Erde zu gewinnen. M. M. Thurner liefert einen sehr guten Roman ab. Ich finde das seine Stärken schon immer Geschichten waren, die die schwierigen, bösen oder unbequemen Charaktere behandelten. Ob er jemanden über die Klinge springen lässt oder auch mal einen beliebten Protagonisten verstümmelt (ich denke immer noch gerne an Arulaas abgetrenntes Fingerglied zurück und die Reaktionen der Leser darauf). Es scheint ihm jedenfalls Vergnügen zu bereiten und dies merkt man den Romanen auch an. Und mich hat er da ganz auf seiner Seite. Ich mag es, wenn es nicht immer ein Happy End gibt und auch mal ein Charakter unerwartet stirbt. Dies macht einen Roman oder eine Serie für mich erst interessant und authentisch. Aran Kormak gefällt mir als Bösewicht und er verspricht unsere Helden auf Trapp zu halten. Besonders hat mir seine Zähmung der Siragippe und Abrichtung als Reittier gefallen. So wie die ganze Thematik um die Siragippen und den Mythos um Öörum. Das Finale der Geschichte deutet schon an, was die Cover der kommenden Romane zeigen. Nun geht es in die Urzeit. Ein Areal aus der Ära der Dinosaurier scheint aufgetaucht zu sein und sendet seine Vorboten.

Auch in dieser Folge bekomme ich wieder alles geliefert, was Maddrax ausmacht und mir zu Anfang der Serie so gefallen hat. Die Technos spielen wieder eine Rolle und es wimmelt von Andronen und Siragippen. Die Pause hat gutgetan und ich genieße derzeit jeden einzelnen Roman der Reihe. Bisher macht es den Eindruck als wollte die Serie ein wenig „back to the roots“ ohne auf Neuheiten zu verzichten. Das finde ich sehr gut.

Nicht unerwähnt bleiben darf auch das grandiose Cover von Néstor Taylor. Auf den Punkt würde ich sagen und wie ich finde ein kleines Kunstwerk.