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Donnerstag, 14. März 2024

Maddrax 630 - Der Flug des Kondors - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Der Flug des Kondors
Band 630
Erschienen am 09.03.2024
Cover von Shutterstock

Nach dem Intermezzo in San Ignacio sind Aruula und Haaley mit dem Kondor in die Todeszone zurückgekehrt. Haaley will versuchen, die Kriegerin von ihrer Schuld, die sich in Choyganmaa manifestiert und in Aruula festgesetzt hat, zu befreien; GRÜN soll ihr dabei helfen.
Tatsächlich gelingt es Haaley, in Aruulas Unterbewusstsein vorzudringen, wo sie erneut Daa'tan begegnet – aber auch dem Barbarenhäuptling, der Aruula in seine Sippe aufgenommen hat, nachdem sie von den Dreizehn Inseln geraubt wurde. Doch irgendetwas stimmt mit ihm nicht – und das ist nicht das Einzige, was hier nicht stimmt...

Wenn Florian Hilleberg in diesem Zyklus an der Reihe ist, dann handelt es sich meistens um Fortsetzungen der "Haaley-Chroniken". Und so ist es auch im vorliegenden Band. Kern der Geschichte bildet erneut ein Handlungsstrang, der die aktuelle Handlung fortführt. In diesem Fall erzählt Florian Hilleberg die mentale Auseinandersetzung von Haaley und Aruula nach ihrer Geistesverschmelzung. Noch immer hat sich Choyganmaa in Aruula manifestiert und wirbelt die beiden Frauen geistig auf. Dabei kommt es zu verwirrenden und verfremdeten Erinnerungen aus der Vergangenheit der beiden Frauen. Aber auch erneut zu Flashbacks in denen Ewgenijas weiterer Weg nach ihrem Abstecher zu den 13 Inseln erzählt wird. Im postapokalyptischen Lübeck gerät sie in die Fänge des Mar'osianer No'gad dem selbsternannten "König von Lybekk". Sie wird seine persönliches Haustier. Doch sie setzt wieder ihre ganze hinterlistige und verrückte Schläue ein, um auch aus dessen Fängen zu entkommen.

In der Gegenwart kommt Aruula langsam wieder zu Kräften, während sie sich aber noch geistig mit Haaley und Choyganmaa auseinandersetzen muss. Es gelingt ihr letztendlich die Manifestation zu verdrängen und Haaley kann sich selbst und damit auch Choyganmaa verzeihen. Aruula und Haaley machen sich auf den Weg um wieder zu Maddrax und Dak'kar zu stoßen.

Hin und her gerissen bin ich von der erneut guten Story um Haaleys Vergangenheit und des doch durchwachsenen Kondorfluges von Aruula und Haaley und dessen Nebenschauplätzen. Jetzt verzeiht Aruula plötzlich Matt wieder und fliegt mit Haaley zu ihm zurück. Klar werden die Beweggründe berücksichtigt, aber dieses hin und her ist für mich wie die ganze Suche nach Aruula nicht überzeugend gewesen. Und irgendwie habe ich auch bei den verwirrenden und die Realität verfremdeten Erinnerungen auch nicht so ganz mitbekommen, was nun in Bezug auf Haaleys Vergangenheit wirklich wahr ist. Soweit mich meine Erinnerung nicht trügt, wurden No'gad und seine kanibalistischen Mar'osianer doch später von Haaley in Tsyburk getötet?! Das verwirrt sogar mich als Leser.

Cover: ⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1298 - Monster-KI - von Veronique Wille

Veronique Wille
PROFESSOR ZAMORRA
Monster-KI
Band 1298
Erschienen am 24.02.2024
Cover von Shutterstock

In letzter Sekunde drückte Nicole auf die Bremse, sodass der Wagen zum Stehen kam. Gerade noch rechtzeitig, bevor er in voller Fahrt im Schlossgraben gelandet wäre. „Nanu“, wunderte sich Zamorra,„Wer hat denn die Zugbrücke hochgezogen?“ In dem Moment senkte sich die Zugbrücke knarrend. Doch losfahren konnte Nicole immer noch nicht. Genau in der Mitte der Zufahrt stand Butler William. In den Händen trug er eine Kettensäge. Die er in diesem Moment anwarf ...

Auf Schloss Montagne wird durch ein IT-Team von Tendyke Industries die Soft- und Hardware auf Stand gebracht um mit der M-Abwehr auch in Zukunft gegen höllische Cyberangriffe gewappnet zu sein. Doch die KI ist teuflisch infiziert und benutzt Philippe Gaston, einen der IT-Spezialisten, um Zamorra und seine Verbündeten anzugreifen.

Das Thema KI-beherrscht seit geraumer Zeit die ganze Welt. Auch Professor Zamorra ist davon nicht ausgenommen. Das Cover erinnert dabei mehr an Terminator, der Inhalt eher an Stephen Kings Rasenmähermann. Ein zeitgemäßes Thema, das insgesamt auch recht gut verarbeitet wurde. Virtuelle Welten, Roboter oder künstliche Intelligenzen die sich verselbstständigen sind spätestens seit Thron oder Matrix ein fester Bestandteil der Popkultur. Veronique Wille bleibt in ihrer Geschichte trotz des technischen Themas gewohnt bodenständig und bindet erneut fast den gesamten Zamorra-Cast ein. Darüber hinaus bedient sie sich vieler klassischer Zamorra-Komponenten. So bleibt trotz der modernen Geschichte doch eine große Portion Zamorra-Flair erhalten. Dafür sorgen auch Henry, Butler William und Nebendarsteller wie Malteser-Joe, die mit von der Partie sind. 

Ganz überzeugend bleibt der Roman leider nicht durchgängig. Er besticht aber durch eine gute Story und Romanidee und setzt die bekannten Charaktere auch gut ein. Somit bleibt der Leser bis zum Schluss bei der Stange und wird mit dosierter Spannung durch eine solide Geschichte geführt. 

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Freitag, 8. März 2024

Professor Zamorra 1297 - Blutgericht der Leichenfresser - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill (Autor)
Professor Zamorra
Blutgericht der Leichenfresser
Band 1297
Erschienen am 10.02.2024
Cover von Shutterstock

„Lass uns den verdammten Wald niederbrennen!“ Mit diesen Worten rannte Gerd Trost bei Dumitru Olaru offene Türen ein.„ Ist der Schandfleck erst von der Erde getilgt, kann dort etwas Neues entstehen. Etwas Gutes, vor dem sich weder Touristen noch Einheimische fürchten müssen.“ Dumitru wedelte ungeduldig mit der Hand. „Lass gut sein, Gerd. Du hattest mich schon beim Wort 'Niederbrennen'. Das hätte schon längst jemand tun müssen. Hoia-Baciu hat genug Menschenleben gefordert. Wann soll es losgehen?“ „Jetzt!...

In der Stadt Cluj-Napoca in Rumänien treiben Ghuls im Wald Hoia Baciu ihr Unwesen und werden dabei vom korrupten Stadtrat und seinem Schwager, einem Bestatter,  unterstützt. Um die Bevölkerung zu schützen sind sie einen Pakt mit den Leichenfressern eingegangen und der Leichenbestatter versorgt das Dämonenvölkchen und ihre monströse "Mutter" mit Futter in Form seiner Klienten. Über den schrulligen Ghuljäger Erdmann Günther, der bei seiner Jagd ein Opfer der korrupten Regierung wird, werden Zamorra und Nicole nach Rumänien gelockt und geraten selbst in die Fänge der Leichenfresser.

Wenn ein Zamorra-Titel und das Cover kaum von einem Sinclarroman zu unterscheiden und purer Horror angesagt ist, dann hat nicht selten Florian Hilleberg als Autor seine Finger im Spiel. Mit Hoja Baciu wird ein tatsächlich existierender Gruselwald in Rumänien zum Schauplatz dieses Zamorra-Romans. Nach den letzten Romanen, die sich weniger mit Grusel als mit Sci-Fi und Parawissenschaften beschäftigten, ist dies mal wieder ein lupenreiner Horrorroman geworden. Dabei geizt der Autor wie gewohnt nicht mit Splatterelementen und knallharten Gruselszenen.

Erdmann Günther, der exzentrische Ghuljäger, kommt in diesem Abenteuer zu seinem zweiten Einsatz. Ian Rolf Hill schafft es immer wieder solche Charaktere in renommierten Serien zu platzieren und diesen nicht nur Leben, sondern auch über längere Zeit Tiefe und Historie einzuhauchen. So erfahren wir auch hier schon mehr über seine Kindheit und den Mord an seinen Eltern durch die von ihm gehassten Ghule. Diese Rückblicke enden in einem Cliffhanger, so dass wir von weiteren Abenteuern mit dem deutschen Dämonenhasser ausgehen können. Ich freue mich schon darauf, denn dieses kurzweilige Abenteuer hat mich wieder einmal begeistert und war ein echter Pageturner. 

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Montag, 4. März 2024

Professor Zamorra 1296 - Para-Mutanten - von Michael Mühlehner

Michael Mühlehner
PROFESSOR ZAMORRA
Para-Mutanten
Band 1296
Erschienen am 27.01.2024
Cover von Shutterstock

Da war sie wieder, diese kaum sichtbare Bewegung am Himmel, dieses körperlose Streichen über Luft, Wind, Hagel und Blitzleuchten. Etwas drang in die reale Welt vor!
Und wo es Kontakt mit der Realität bekam, zerbröckelte sie! Die Welt erstarrte, fror ein und zerfiel.
Die Zero-One wurde von einem eitrigen Leuchten verschlungen. Von einem Moment zum anderen war das Luftschiff verschwunden. Der Spalt vergrößerte sich. Senkrecht teilte er die Atmosphäre und stieß immer heftigere Energiewirbel aus. Blitze zuckten daraus hervor, schlugen in die kochende See, tanzten über Wellenkämme und aufschießende Gischt. Überschütteten das Deck der Marie Curie mit knisternden Entladungen ...


2013 geht ein Regierungsexperiment mit einer Quantenmaschine im Bermuda-Dreieck schief. Professor Zamorra hat neben privaten und öffentlichen Institutionen an diesem Experiment teilgenommen und konnte sich vor den Folgen dieses Unglücks dank Merlins Stern schützen. Gabriel More, der Sohn von Lazarus More, dessen Firma das Experiment unterstützt verunglückt wie viele andere Teilnehmer dabei und wird zum Mutanten der aber im Koma liegt. In der Gegenwart werden Zamorra und Nicole mit diesem zurückliegenden Fall wieder konfrontiert, da Gabriel More einen teuflischen Plan entwickelt hat um die Vergangenheit zu verändern und seinen Sohn zu retten.

X-Men meets Philadelphia-Experiment. Cover, Titel und Auftakt versprechen wieder ein fantastisches Abenteuer. Auf den nächsten Seiten wird es dann etwas verwirrend und man muss den Roman schon aufmerksam lesen, um bei der Story zu bleiben. In der zweiten Hälfte nimmt der Roman endgültig Fahrt auf und wird zu einem guten Beitrag, der wie die beiden Vorgänger wieder mit gefährlichen Wesenheiten aus anderen Dimensionen spielt. Dabei wirft der Autor für meinen Geschmack aber etwas zu viele Zutaten in die begrenzte Heftromansuppe. Die einzelnen Komponenten sind dabei interessant und haben Potential. In dieser Zusammenstellung verpuffen aber viele gute Ideen. So wirkt die Story äußerst ansprechend und innovativ, die Umsetzung war jedoch insgesamt etwas holprig. Herausgekommen ist am Ende ein durchschnittlich gutes Zamorra-Abenteuer.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Donnerstag, 29. Februar 2024

Maddrax 629 - Die Narren von Manaus - von Kolja van Horn

Kolja van Horn 
MADDRAX 
Die Narren von Manaus
Band 629
Erschienen am 24.02.2024
Cover von Néstor Taylor

Entlang des Amazonas erreicht der Konvoi Manaus. Die ehemalige Millionenmetropole erscheint nahezu menschenleer – aber das täuscht. Hier hat sich ein Völkchen eingenistet, dessen Anführer beim Anblick des Panzers und der Waffen, die die Fremden mit sich führen, feuchte Hände bekommt. Denn seine Bosheit wird nur noch von seiner Gier übertroffen, und seine Armee zählt in Abermillionen...

Auf ihrem Weg nach Macapá gelangt der Treck in die ehemalige Metropole Manaus. Dort hindert sie eine Gruppe mißgestalteter Zwergwüchsiger daran ihre Ressourcen aufzufüllen und weiterzuziehen. Unter der Führung von Aal Humbool, einem Nachkommen des Forschungsreisenden Alexander von Humboldt, nehmen sie ein Pärchen des Trecks bei ihren Erkundungen gefangen um die Gruppe zu erpressen. Denn Proto und andere technischen Wunderdinge haben Begehrlichkeiten bei dem exzentrischen Anführer geweckt. Die Auseinandersetzung gipfelt in einem dramatischen Straßenkampf. Und Humbool gebietet dabei über eine weitere Armee von mutierten Kakerlaken.

La cucaracha, La cucarach … Diese Melodie geht mir bei diesem Roman nicht mehr aus dem Kopf. Kolja van Horn ist ein guter Erzähler abenteuerlicher Romane. Dieses Talent hat er sich wohl bei seinen zahlreichen Westernromanen angeeignet und setzt dies seit einiger Zeit nun auch gekonnt bei Maddrax ein. Friiks, die ihre Missbildungen verseuchtem Wasser zu verdanken haben und ein mysteriöseren Nachfahre von Alexander von Humboldt der die Zwergwüchsigen und mutierte Kakerlaken in Manaus beherrscht. Eine exzellente Mischung wie ich finde, die das volle Maddraxflair entfaltet. Und so ist es auch. Der Autor nimmt uns mit in die Ruinen der ehemaligen Millionmetropole und erzählt eine überwiegend spannende und abenteuerliche Geschichte mit guten Charakteren, die mehr Raum verdient hätten. Die mutierten Kakerlaken und ihre Königin sind das schaurige i-Tüpfelchen dieses postapokalyptischen Schmankerls. Das war kurzweilig und hat richtig viel Spaß gemacht. Nicht unerwähnt darf auch diesmal das tolle Covermotiv von Néstor Taylor nicht bleiben. Auch dieses erinnert wie der Roman an gute alte Maddrax-Zeiten.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Montag, 26. Februar 2024

Die UFO-Akten 61 - Zwischen den Welten - von Marten Veit

Marten Veit
DIE UFO-AKTEN
Zwischen den Welten
Band 61
Erschienen am 20.01.2024
Cover von Shutterstock

Abertausende Amerikaner sind fest davon überzeugt, mindestens einmal im Leben von Aliens entführt worden zu sein. Auch wenn es für die meisten dieser Berichte rationale Erklärungen gibt, bleiben viele Fälle ungeklärt.
U.S. Bundesmarshal Judy Davenport, die zusammen mit ihrem Partner Cliff Conroy paranormale Ereignisse untersucht, hat selbst prägende Erfahrungen in diesem Bereich gemacht. Das ist einer der Gründe, warum der geheimnisvolle „Buzz“, Initiator des Vorgängers der UFO-AKTEN, sie und Cliff mit der Untersuchung des Falls Betty Garber, einer selbsternannten Heilerin und Schamanin, betraut, die von wiederholten Entführungen durch Aliens berichtet. Im Zuge ihrer Recherchen stoßen die Ermittler bald auf weitere Hinweise zur Existenz fremder Welten, die auch sie persönlich betreffen ...

Judy und Cliff untersuchen den Fall Betty Garber. Die selbsternannte Heilerin und Schamanin wurde scheinbar schon mehrmals von Aliens entführt. Was sie glaubhaft macht, ist eine identische Narbe mit Implantat, wie Judy sie auch bereits aus ihrer eigenen Erfahrung vorzuweisen hat. Bei ihren Ermittlungen werden sie dabei nicht nur wieder den mysteriösen Grauen konfrontiert, sondern erfahren erneut von Parallelwelten in denen sie selbst eine andere Existenz führen.

Ich kann es kaum glauben. Nachdem ich die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Thematik aus Arnd Ellmers Band 46 „Die Mikromonteure“ schon aufgegeben hatte, sorgt nun die vorliegende UFO-Akte von Marten Veit für Aufklärung. Ich hatte Cliff und Judys Reise in die Vergangenheit schon als Alleingang von Arndt abgehakt.

Das hat mich genauso beeindruckt, wie das Thema Alienentführungen. Diese Folgen habe ich bei Akte X schon immer am meisten gemocht. Und so beginnt der Roman schon ganz spannend und interessant um dann ab dem Mittelteil in die oben erwähnte Richtung Parallelwelten abzudriften und für viele Erklärungen zu sorgen. Diese sind mir dann zeitweise leider etwas zu trocken und erzählerisch starr abgearbeitet worden und sorgten für einige Längen in der Story. Das ist aber einer der wenigen Kritikpunkte dieser Folge.

Auch die Charaktere Cliff und Judy und ihre nicht vorhandene private Beziehung werden hervorragend thematisiert. Zum ersten mal erleben wir hier ihr Privatleben unter Freunden außerhalb ihrer beruflichen Beziehung. An manchen Stellen prickelt es dabei ganz schön zwischen den beiden. Erst recht interessant wird es, als sie von dem Beziehungsstatus ihrer Pendants aus der Parallelwelt erfahren. Der Showdown mit der Auseinandersetzung zwischen Alienentführern und Grauen ist ebenso gelungen wie der Epilog um Bettys Schwangerschaft und Geburt und den berührenden Traum-Kontakt zu ihrem Ehemann.

Cover: ⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 23. Februar 2024

Maddrax 628 - Die Gestade der Zeit - von Michael Edelbrock

Michael Edelbrock
MADDRAX 
Die Gestade der Zeit
Band 628
Erschienen am 10.02.2024
Cover von Mario Hayer MtP Art

Auf geht's nach Macapá, immer den Amazonas entlang bis zu dessen Delta! Das nächste Zwischenziel heißt Iquitos, doch mit der Stadt – oder vielmehr deren Umgebung – scheint etwas nicht zu stimmen. Plötzlich wechselt laufend die Witterung, es wird immer kälter, und seltsame Phänomene halten Matt und Dak'kar in Atem. Als sie kehrtmachen wollen, ist es zu spät: Es geht nur noch voran...

Auf der Leserseite, die ich immer zuerst studiere, werden von Mad Mike schon jede Menge Vorschusslorbeeren für diesen Roman verteilt. Umso höher war meine Erwartung an diesen „Jubiläumsroman“. 

Ich nutze diese Rezi auch um dem gesamten Maddrax-Team zu gratulieren. 24 Jahre Maddrax sind an uns allen nicht spurlos vorbeigegangen. Keine Serie hat mich die sagen wir mal ersten zweihundert Hefte so begeistert wie diese. Dann war die Luft (verständlicherweise) etwas raus, denn die Serie musste sich aufgrund des großen Erfolges und der langfristigen Laufzeit auch immer wieder neu erfinden. Das ist bisher größtenteils gelungen. Dies ist neben Michael Schönenbröcher auch einem Fantasy- und Heftromanurgestein zu verdanken. Wolfgang Hohlbein, von dem ich ein Fan der ersteren Stunde bin, hat mit Mission Mars und dem Zeitstrahl die Sache rund gemacht und für eine phantastische Plausibilität der Serienidee gesorgt. Auch die folgenden Spin-Offs haben den Serienkosmos immer wieder ausgebaut und rundgemacht. „2012“ erklärte uns weitere Hintergründe und mit „Das Volk der Tiefe“ erhielten wir ein postapokalyptisches The Walking Death. Zwischendurch hatte nicht nur meine Sternensonde ein Verschnaufpause nötig. In den 350ern nahm ich mir auch eine Auszeit von Matt und Co. Seit Band 500 bin ich wieder begeistert dabei. Sofort war für mich das alte Flair wieder zurück. Beim aktuellen Zyklus bin ich mir (nach dem fulminanten letzten Zyklus) noch nicht ganz sicher. Aber ich widme (hoffentlich) auch die nächsten 24 Jahre Maddrax die gebührende Aufmerksamkeit. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle von der Sternensonde!

Aber jetzt zu Michael Edelbrock und dem vorliegenden Band. Die Gestade der Zeit hat mich leider nicht so sehr überzeugt, wie ich es mir erhofft hatte. Die erzählerische Stärke des Autors geht erneut für meinen Geschmack zu Lasten der Spannung. So braucht es auch fast ein Drittel des Romans bis der Autor mich mit seiner ambitionierten und komplexen Story hat. Die Membrane und Zeitphämomene machen dann den Roman zu einem echten Mysterythriller in guter alter Lost-Manier. Mann möchte unbedingt wissen, was dahinter steckt und wie die Gruppe der Falle entkommen kann. Das wird dann auf den letzten Seiten für meinen Geschmack etwas überhastet aufgeklärt. Die Charaktere bleiben dabei etwas blass. Besonders Amru Soto leidet darunter. Seine und die Geschichte seiner Gruppe war das eigentliche Highlight dieser Folge und konnte aufgrund der Kürze des Heftromans nur kompakt erzählt werden. Das Finale wird dann doch nochmal recht spannend. Ich möchte betonen, dass der Roman sehr gut und zu keiner Zeit langweilig war und ich ihn in einem Zug gelesen habe. Kurzweilig und interessant trifft es wohl am Besten. Michael Edelbrock schreibt wirklich fantastisch, möchte für meinen Geschmack aber teilweise zu viel aus einem Heftroman machen. Trotzdem gefällt mir diese Art von Roman sehr. Wie Mad Mike würde ich die Kategorie zu Lucy Guths Roman „Das Haus auf dem Hügel“ einordnen, der mir persönlich aber mehr zusagte.

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Dienstag, 20. Februar 2024

Professor Zamorra 1295 - Der Schattenwanderer - von Oliver Fröhlich

Oliver Fröhlich
Professor Zamorra 
Der Schattenwanderer
Band 1295
Erschienen am 13.01.2024
Cover von Dirk Berger

Das Grauen geht weiter: Kalt spürte Zamorra die Klinge an der Kehle. »Man hat immer eine Wahl«, sagte die Stimme hinter ihm. »Wofür entscheiden Sie sich?« »Also gut«, würgte der Professor hervor. »Sie haben gewonnen. Ich mache keine Dummheiten mehr.« »Sehr gut. Ich nehme Ihnen jetzt Ihr Amulett ab. Falls Sie es sich plötzlich anders überlegen und mich doch angreifen, bedenken Sie bitte drei Dinge. Erstens: Vielleicht können Sie mich töten, aber vorher würde es mir gelingen, Ihnen die Kehle durchzuschneiden....

Nachdem Zamorra von Joshua King überwältigt und gefangen gehalten wird, gelingt es ihm Nicle zu verständigen. Doch überraschenderweise offenbart ihm King eine überraschende Geschichte über seine Vergangenheit und den wahren Gegner im Hintergrund. Dieser hat Joshua nur benutzt und es gelang ihm vorübergehend von dessen Einfluss zu entfliehen, was die langen Zeiten zwischen den „Alterungsmorden“ erklärt. Doch der Feind aus der Parallelwelt hat einen neuen Wirt gefunden und bringt ihm mit Zamorra und Nicole eine große Menge Lebensenergie, die er anzapfen kann. Ausgerechnet der Schattenwanderer Joshua King wird zum Mitkämpfer um das Grauen zu verhindern, dass in unsere Welt treten will. 

Im zweiten Teil der Dilogie um das Grauen von Wardenclyffe knüpft Oliver Fröhlich inhaltlich und qualitativ nahtlos an den ersten Teil an. Nachdem er die Leser mit einem lupenreinen Cliffhanger und Zamorra mit der Klinge am Hals zurückgelassen hat, beschert uns der Autor in der Fortsetzung neben der spannenden und tollen Geschichte auch einige schöne und unerwartete Twists in der Handlung. Zudem gibt er uns Hoffnung, dass der vermeintliche Gegenspieler Joshua King in Zukunft noch einmal eine Rolle spielen wird. Insgesamt war diese Doppelfolge so gut konstruiert und inszeniert, dass ich sie zu den besten Zamorra Romanen zählen möchte, die ich bisher gelesen habe. Im Interview mit Oliver Fröhlich in Merlins Stern wird mir hier erst klar, dass der Autor (den ich hauptsächlich von Perry Rhodan kannte) seine ersten schriftstellerischen Schritte im Heftroman bei Zamorra gemacht hat. Und das er für mich gefühlt schon viel länger in der Szene aktiv ist. Ich würde mich auch bei Zamorra in Zukunft sehr über mehr Beiträge des Autors freuen.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Donnerstag, 15. Februar 2024

Professor Zamorra 1294 - Schatten über Wardenclyffe - von Oliver Fröhlich

Oliver Fröhlich
PROFESSOR ZAMORRA 
Schatten über Wardenclyffe
Band 1294
Erschienen am 30.12.2023
Cover von Dirk Berger

Zamorra und Nicole stellen sich in Shoreham auf Long Island/USA einem Gegner, der von den Spuren einer schattenhaften Kreatur infiziert wurde. Diese Kreatur lebt in einer anderen Welt des Multiversums, weshalb der Infizierte versucht, ihr Zugang zu unserer Welt zu verschaffen und die auf Long Island dünn gewordene Barriere zwischen den Welten zu zerstören. Während des Einsatzes stellen Zamorra und Nicole fest, dass es im Jahr 1906 die Experimente von Nikola Tesla waren, die diese Schwachstelle verursacht haben ...

Auf Long Island bei New York geschehen mysteriöse Todesfälle, bei denen Menschen schlagartig altern und sterben. Als ihr alter Freund Ben Henderson sie um Hilfe bittet, zögern Zamorra und Nicole nicht lange und gehen in den USA den Spuren nach. Diese führen Sie nicht nur weit in die Vergangenheit, sondern auch zu einem Gegner, der schon seit über hundert Jahren seine dunklen Pläne vorbereitet.

Na, bei wem klingelt es bei Wardenclyffe? Da ich mich schon immer für Nikola Tesla interessiert habe, dauerte es bei mir nicht lange und der gleichnamige Tower, der das Cover ziert, sorgte für den Rest. Und so ging ich voller Vorfreude an die Lektüre des Zweiteilers um das Grauen von Wardenclyffe von Oliver Fröhlich. Und die Story und der erste Teil haben mich bereits schwer begeistert. Da die Rückblenden ins Jahr 1903 zurückgehen, begegnen wir Tesla in diesem Roman sogar persönlich. Der böse Gegenspieler von Zamorra und Nicole ist in dieser Doppelfolge jedoch Jericho King, der fiktive Adjutant des Erfinders. Und seine Machenschaften ziehen sich tatsächlich bis in unsere Gegenwart. Kein Wunder, dass Zamorra bei der Langlebigkeit seines Gegners gleich an die Quelle des Lebens denkt. Doch hinter dem scheinbar unsterblichen Jericho und seinen Motiven, steckt etwas gänzlich anderes, das die Welt bedroht.

Nikola Tesla sorgt bis in unsere Gegenwart für Spekulationen bezüglich seiner Arbeit. Und so sorgt er und sein Leben immer wieder für den Stoff zahlreicher zeitgenössischer Mystery- und Science-Fiktion Romane. In diesem Fall geht es um eine Barriere zwischen den Welten, die durch Teslas Experimente für eine Schwachstelle sorgen. Diese will ein dunkles Wesen namens Weltenknechter nutzen, um in unsere Welt zu gelangen und dort ihren Hunger nach Lebensenergie zu stillen. Für seine Pläne nutzt er den ehemaligen Farmarbeiter Joshua King, der durch dieses Experiment und dem Weltenknechterfragment ungewöhnliche und dunkle Kräfte erhalten hat. Ich musste gleich an Stranger Things denken. Und doch erschafft Oliver Fröhlich eine ganz neue Story mit einem ungewöhnlichen und gut gezeichneten Gegenspieler, dessen Geschichte äußert spannend und gelungen erzählt wird. Das ganze Setting und die Story sind sehr gut konstruiert und ein echtes Serienhighlight geworden. Ich bin guter Dinge, dass der zweite Teil mithalten kann und eine runde Sache aus dem Zweiteiler macht.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Donnerstag, 8. Februar 2024

Professor Zamorra 1293 - Demonic World - von Thilo Schwichtenberg

Thilo Schwichtenberg 
PROFESSOR ZAMORRA 
Demonic World
Band 1293
Erschienen am 16.12.2023
Cover von Dirk Berger

Ja, es war Vollmond. Und nein, das war unmöglich!
Vor ihr stand ein Werwolf! Knurrend setzte er sich in Bewegung.
Er wird mich gleich zerfleischen!
Nie im Leben hätte Crazy gedacht, dass der Horror real war!
Der Werwolf setzte zum Sprung an. Sie schloss die Augen.
Ein Schuss. Das Untier bäumte sich auf, fiel nach vorn, blieb liegen und verwandelte sich in einen jungen Mann.
Crazy riss die Augen auf, drehte sich um.
Hinter ihr stand eine junge Frau mit Pferdegebiss. Sie lächelte. „Jetzt habe ich einen gut bei dir.“

Ein Heftromanliebhaber und angehender Gruselheftautor und seine Freundin, ein ungewöhnliches amerikanisches Frauen-Geisterjäger-Duo der Liga der amerikanischen Dämonenjagerinnen und die damit verbundene Entführung von Erzdämon Melmoth und Kyra und den im Hintergrund agierenden Astaroth. Da war Thilo Schwichtenberg einmal mehr bei seinem Themenspektrum und der Besetzung nicht sparsam für 64 Seiten Heftroman. Der Roman erschien und spielt zur Weihnachtszeit (ich hinke derzeit bei Zamorra wieder etwas hinterher) und Sandra möchte mit Ihrem Geschenk, ihren Freund Peter (den Heftromansammler) überraschen. Und so landen die beiden Frankfurter in den USA in der Demonic World in dem alle Fäden dieser Geschichte zusammenlaufen und letztendlich auch Zamorra und Nicoles Suche nach Kyra endet.

Die Anspielungen auf den Heftroman in diesem Heftroman mit Doktor Mazarro, sowie die Ausführungen zu Peters Sammelleidenschaft und Archivierungsmethoden brachten mich ebenso zum schmunzeln wie Zamorras und Nicoles Bemerkungen zum Erscheinungsrhythmus ihrer Heftromanserie, für den ihre Abenteuer herhalten könnten. Trotz der angesprochenen Themenvielfalt wirke dieser Roman nicht überladen und hat mir von Anfang bis Ende Spaß gemacht. Der Autor bringt mit der Liga der amerikanischen Dämonenjägerinnen nicht nur neue Aspekte ins Spiel. Mit Astaroth tritt ein alter (für mich unbekannter) Gegenspieler aus der alten Hölle in den Vordergrund und wird zum vorübergehenden Partner von Zamorra und Nicole. Die Idee zu Demonic World und Geschichte um Mary und Discordia sind auch noch zu erwähnen. Der Stoff hätte wieder einmal für ein gelungenes Taschenbuch gereicht. Diese umfangreiche Story geht dann letztendlich etwas zu Lasten der Spannung und der neuen und alten Charaktere. Aber auch so ist es ein hervorragender und komplexer Heftroman geworden.

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Montag, 5. Februar 2024

Maddrax 627 - Schwestern im Geiste - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Schwestern im Geiste
Band 627
Erschienen am 27.01.2024
Cover von Néstor Taylor

Freiwillig ist Haaley bei Aruula geblieben, die sich in der Todeszone langsam erholt. Sie will versuchen, ihr den Lauschsinn wiederzugeben, der durch Matts Schuld verloren ging. Als Angehörige der Dreizehn Inseln hat auch Haaley telepathische Kräfte, wenn auch nur schwache. Mit dem Gift des Jaguarpriesters will sie diese potenzieren und die Mauer in Aruulas Geist niederreißen.
Doch damit öffnet sie eine Büchse der Pandora – denn etwas aus ihremGeist erhält die unverhoffte Chance, auf Aruula überzugehen...

Immer wenn Ian Rolf Hill einen Maddrax-Roman verfasst und Haaley eine Rolle spielt, freue ich mich ganz besonders. Ich glaube dies ist in meinen Rezensionen zu diesem Zyklus wohl jedem Leser aufgefallen. Das dies seine Berechtigung hat, zeigt der vorliegende Roman einmal mehr. Nicht nur, das Florian Hilleberg wie kein anderer die von ihm erfundene Figur in Szene setzt. Nein, auch das was bisher aus ihrer eigenen und der Geschichte an der Seite von Matt und Aruula geworden ist, zählt für mich zu den Highlights des Zyklus und der Serie. Daher hoffe ich, dass ihre Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt ist. 

Haaleys Bemühungen Aruula ihren Lauchsinn zurückzubringen enden in dieser Folge in einer weiteren Katastrophe. Denn während einer Gedankenverschmelzung gelingt es der toten Schwester Choganmaa, die sich als gespaltene Persönlichkeiten in ihrem Geist manifestiert hat, Aruula zu übernehmen. So gelangt Choganmaa in Aruulas Geist und geschwächtem Körper zum Trek nach Macapá, der mittlerweile in San Ignacio angekommen ist. Doch dort gibt es noch eine weitere Bedrohung aus der dunklen Vergangenheit der Erde. Und aufgrund von Matts Freude über die Rückkehr seiner Gefährtin, braucht er ein wenig länger bis er die Zusammenhänge erkennt, die für Aruulas merkwürdiges Verhalten verantwortlich sind.

Ich freue mich auch nach mittlerweile 24 Jahren Seriengeschichte immer noch über Romane mit neuen Spezies, die auf die Experimente der Daa‘muren zurückzuführen sind. Ka’ri und die U‘a‘kari sind das Salz in dieser Heftromansuppe und treten zu Gunsten der Geschichte um Aruula und Ewgenija leider etwas in den Hintergrund. Dennoch wurde dieser Rückblick und die intelligenten Primaten genauso gut in Szene gesetzt wie die Mutationen in Form der Riesentausendfüßler und dem mutierten Ameisenlöwen. Das war mal wieder neben der aktuellen Handlung eine gehörige und gute Portion Maddrax-Endzeit.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Mittwoch, 31. Januar 2024

Professor Zamorra 1292 - Der Mentalparasit - von Stefan Hensch

Stefan Hensch 
PROFESSOR ZAMORRA 
Der Mentalparasit
Band 1292
Erschienen am 02.12.2023
Cover von Shutterstock

„Bist du bereit?“, fragte Mercier. 
Tanguy nickte. Die Wahrheit war, dass es ihm niemals mehr besser gehen würde. Ganz im Gegenteil, von nun an würde es nur noch bergab gehen. Er spürte, dass er jeden Tag weniger wurde. Der Appetit war erloschen, und sein Körper holte sich die benötigten Kalorien bereits aus seiner Muskulatur. Die Fettdepots waren längst erschöpft. Er bestand nur noch aus Haut und Knochen. „Wenn du mich unbedingt zu einem Mentalparasiten machen willst, dann leg los!“
Mercier schmunzelte. „Mentalparasit? Wie kommst du denn nur darauf?“

Nach diesem Roman bedauere ich einmal mehr, dass ich erst mit Band 1178 fest bei Professor Zamorra eingestiegen bin. Denn Stefan Henschs erster Beitrag zur Serie war kurz zuvor mit Band 1175 "Bestien aus dem Subraum" erschienen. Und dieser lieferte das Prequel zum vorliegenden Band "Der Mentalparasit". Und so ist es nicht verwunderlich, dass ich bis zum Verweis kurz vor Ende überlege, wann die Kinder des Subraums und die Bruderschaft schon einmal Thema waren. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich nicht so gut in die Geschichte eingefunden habe. Zamorra und Nicole kommen wie schon angedeutet nur sehr begrenzt zum Einsatz. So richtig erst, als es am Ende um die Zusammenhänge zu dem besagten alten Fall kommt. Eigentlicher Mittelpunkt der Story ist Tanquys Geschichte. Und diese erzählt der Autor auch sehr interessant. Die Bestien des Subraums sowie die ganze Geschichte weisen einmal mehr Parallelen zu den Mythen aus den Romanen von H.P Lovecraft auf. Das gefiel mir sehr gut. Richtige Spannung kommt bei der linearen Vergangenheitserzählung größtenteils jedoch leider nicht auf. Interessant fand ich auch noch das Buch von Wilhelm van Zanth, welches Zamorra am Anfang des Romans erwirbt und mich sehr an das Voynich Manuskript erinnerte. 

Aus all diesen Gründen sollte ich mir wohl doch in nächster Zeit den ersten Band um die Bestien aus dem Subraum vornehmen um ein besseres Gesamtbild zu erhalten. Den Zeitraum zwischen den beiden Bänden um diese Geschichte fand ich dann doch etwas lang. Insgesamt sehe ich dies öfter als Problem der Serie, da es unzählige Handlungsstränge gibt, die einzelne Autoren scheinbar in Personalunion behandeln. Somit wird wie bei Adrian Doyles Romanen um die "Amulettenschwemme", der ja mit der Story um Kelan auch noch nicht final abgeschlossen ist, die Wartezeiten zwischen den einzelnen Handlungen sehr lange. So waren es auch in diesem Fall fast vier Jahre, bis das Thema von Stefan Hensch wieder aufgenommen wird. Da wünschte ich mir mehr anhaltende "Zyklen" die komplett und durchgängig und autorenübergreifend behandelt werden. In diesem Fall ist der Zeitraum erklärbar, da die vier Jahre seit dem letzten Band der Geschichte in Echtzeit behandelt wurden. Tenguy lag in dieser Zeit nach seinem Unfall im Koma. Dies wäre aber auch in Rückblenden und einer Roman-Zeitverlegung des Vorgängerbandes anders möglich gewesen.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 26. Januar 2024

Maddrax 626 - Zeit des Sterbens - von Oliver Müller

Oliver Müller 
MADDRAX 
Zeit des Sterbens
Band 626
Erschienen am 13.01.2024
Cover Mario Heyer, MtP Art unter Verwendung von KI Software

Erschöpft kehren die Gefährten zur USS Nimitz zurück. Was wird sie dort erwarten? Hat der Ameisengott Mabuta das Schiffswrack bereits eingenommen und aus Rache für den Verrat alle getötet?
Doch wie sie erleichtert feststellen, lebt die Besatzung. Trotzdem ist es die Ruhe vor dem Sturm, denn Mabuta wird nicht klein beigeben.
In dieser prekären Situation muss Matt zu seinem Versprechen stehen, Dak'kar das Rezept der roten Diamanten zu verschaffen. Das kann er nur in Tecuuns Dorf, wo sich der Spiegel von Pachacámac befindet. Doch darauf haben die Aants nur gewartet...

Oliver Müller richtet in dieser Folge den Blick wieder Richtung USS Nimitz und Mabuta. Nachdem die Mission „Suche nach Aruula“ nur als bedingter Erfolg gewertet werden kann, brennt nun auch im wahrsten Sinne des Wortes die Luft an Bord der Nimitz. Nachdem Mabuta die Intrigen ihrer vermeintlichen Zwangsverbündeten durchschaut hat, wird der Flugzeugträger Ziel einer Ameiseninvasion, die nicht zimperlich und gut geschildert wird. Ebenso kommt das Maddrax-Flair bei der Befreiungsaktion von Ccahuantico mit dem Einsatz der Kondore als Flugtiere unter GRÜNs Kontrolle voll zum tragen. 

Der Roman der daraus entstanden ist, bietet viel Action und Abenteuer, dafür eine überschaubare Handlung. Es geht nun darum, dass die Leute um Dak‘kar endlich ihr Heilmittel (ein weiteres in diesem Zyklus) in Form einer Rezepts zur Herstellung aus den roten Diamanten erhalten. Dies gelingt natürlich unter großen Verlusten und dem gelungenen Einsatz von Haaley, die sich ein mentales Duell mit dem Ameisengott liefert. Dies ist der wohl spektakulärste und gelungenste Teil dieses Romans. Auch ansonsten ist „Zeit des Sterbens“ ein solider und unterhaltsamer Maddrax-Roman geworden und bestätigt erneut die guten Beiträge des Autors. Am Ende kann ich im Hinblick auf die Zyklusidee jedoch nicht ganz nachvollziehen, warum es die Nimitz-Leute und der starke Charakter Dak’kar nicht ohne Matthew Drax zuvor geschafft haben, an das Rezept zu kommen. In diesem Zyklus wirkt wieder mal alles etwas improvisiert. Wir suchen nach Aruula und haben eine große Idee im Hintergrund. Bis zum Finale schauen wir dann mal was unterwegs so alles passiert. Das dies auch unterhaltsam sein kann, bestreite ich nicht.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Dienstag, 16. Januar 2024

Castor Pollux 4 - Vampire auf Kreta - von Rafael Marques

Rafael Marques 
CASTOR POLLUX
Vampire auf Kreta
Band 4
Erschienen am 13.01.2024
Cover von Mario Hayer - MtP-Art

Kreta, 65 n. Chr.
Längst war die Nacht hereingebrochen, als eine Gestalt zu einem der Häuser huschte. Die junge Frau drückte die Tür leise auf und schluckte, als sie in den Raum trat, in dem der Tote aufgebahrt worden war.
Eigentlich hätte der Körper des siebenjährigen Jungen Ruhe verdient, obwohl seine Seele längst auf dem Weg in den Hades war. Er war in weiße Gewänder gehüllt, und der Kopf war mit bunten Blüten bedeckt. Vorsichtig legte sie die Blüten zur Seite und sorgte dafür, dass einige der Tücher zur Seite glitten, bis der Hals frei lag und ihr Blick auf die schrecklichen Wunden fiel. 
Endlich sah Zoe, die erst vor Kurzem aus Rom in ihr Heimatdorf zurückgekehrt war, dass sie sich mit ihrer düsteren Ahnung nicht getäuscht hatte. „Es geht wieder los“, flüsterte sie.

Genau einen Roman hat Rafael Marques gebraucht um sich bei Castor Pollux einzugrooven. Mit dem vorliegenden zweiten Roman überzeugt er von Anfang an mit seinen Vampiren auf Kreta. Nach nur wenigen Seiten der stimmungsvollen Einführung der Bedrohung und des Gegners in Form eines alten mächtigen Vampirs kommen diesmal auch schnell Castor und Kimon ins Spiel. Für die schnelle Reise nach Griechenland wendet der Autor diesmal einen schönen Kniff an. Dabei greift er auf alte Themen und Serienhintergründe aus den Castor-Gespenster-Krimis zurück. So gibt es eine weitere, emotionale und gleichzeitig tragische Begegnung zwischen Zoe und Kimon. Diese hat ihren ehemaligen Geliebten in seinen Träumen kontaktiert und bittet ihn um Hilfe. Castor kennt sich natürlich seit seiner Begegnung mit Rodan in seinem ersten Abenteuer mit Vampiren aus und weiß was zu tun ist.

Die Geschichte um den Vampir Amyntor und seine ebenso untote Geliebte Pherenike reicht scheinbar weit zurück und hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Direkt ab der ersten Seite wird eine gute Story und Atmosphäre vermittelt und ein spannendes und kurzweiliges Abenteuer erzählt. Ich habe die ganze Zeit mit Kimon mitgefiebert und auf ein Happy End gehofft. Gerade jetzt, als Zoe solche interessanten und übernatürlichen Fähigkeiten entwickelt, erfährt sie ein tragisches Ende. Insgesamt ist in dieser Folge sowieso Kimon der heimliche oder unheimliche Hauptdarsteller. Auch wenn ihm Castor Pollux natürlich zur Seite steht. Insgesamt fiel sein Part aber sehr zurückhaltend aus, was mir für diesen Roman gut gefiel und auch passte. Castor und Kimon werden so langsam die römische Variante von Sinclair und Suko. Beide können in einer Geschichte auch alleine bestehen. Ich bin weiterhin sehr gespannt, wie sich Serie, Charaktere und Waffen entwickeln werden. Auch die Hintergründe und Geschichte zu den Finsteren und den Bezwingern bleiben hochinteressant. Kurzum, es gibt noch viel Potential um Geschichten mit Castor & Co. zu erzählen.

Ach ja, und bei diesem Roman hätte ich schon nicht mehr sagen können ob dies ein Castor Pollux aus der Feder von Schauer oder Marques ist. Mission gelungen!

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 60 - Geisterstunde - von Rafael Marques

Rafael Marques 
DIE UFO-AKTEN
Geisterstunde
Band 60
Erschienen am 06.01.2024
Cover von Shutterstock

Zwei Naturforscher, Gary Allardyce und Frida Nordgren, sind im Superior National Forest, im Grenzgebiet von Minnesota und Kanada, unterwegs, um das dortige Vorkommen des kanadischen Luchses zu untersuchen. Da diese Tiere vor allem nachtaktiv sind, legen sich die beiden in einem felsigen Gebiet nahe des Ima Lake auf die Lauer. 
Während ihrer Observation verdunkelt sich plötzlich der Sternenhimmel, und die Luft lädt sich elektrisch auf. Gary nimmt nun schemenhafte, grau leuchtende Gestalten in der Finsternis wahr. Kurz darauf wird er, als er eines der Wesen berührt, von einem Stromschlag niedergestreckt und verliert das Bewusstsein. Als er wieder erwacht, ist der Sternenhimmel zurückgekehrt, und von Frida fehlt jede Spur, was bei ihm einen Nervenzusammenbruch auslöst ...

Eine etwas ungewöhnliche UFO-Akte erwartet die Leser mit „Geisterstunde“ von Rafael Marques. Der Autor hat sich mittlerweile in der Serie festgeschrieben. Was ich zunächst nicht mit alten Fällen in Verbindung bringen kann, endet am Ende in einer faustdicken Überraschung und es gibt tatsächlich einige Antworten auf alte Fragen und es gibt erstmals auch ein handfesteren Hinweis auf Aliens.

Leider plätschert der Roman bis zum spannenden letzten Drittel jedoch überwiegend dahin. Das Thema und die Protagonisten konnten mich am Anfang auch nicht so richtig catchen. Überraschend war jedoch dann der Auftritt zweier neuer Ermittler. Als Campbell sich am Telefon mit den Worten „Ich habe einen Auftrfag für Sie beide“ meldet, denkt natürlich jeder Leser sofort an Cliff und Judy. Doch diesmal will der Senator seinen Top-Marshalls den Urlaub gönnen und schaltet mit Privatdetektiv Rick Walters und Journalistin Latoya Fanning seine zweiter Garde ein. Dies geht natürlich prompt in die Hose und Conroy und Davenport müssen wieder ran. Und nach dem Zwischenfall mit Nadja und seiner Kontamination ist Andrej Garbatschow auch das erste mal wieder mit dabei. Rick und Latoya haben als Sidekick durchaus Potential für die Zukunft.

Was dann bezüglich der Begegnung und Auseinandersetzung mit den Grauen, dem Einschreiten von Joshua Lees „Geist“ in den Konflikt und der Bunkeranlage auf den Tisch gebracht wird, ist nicht nur überraschend sondern auch ein gelungener Twist in der Handlung mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Dies rettet den ersten schwächeren Teil des Romans bei dem ich einfach nicht greifen konnte wo der Autor hinwill. So wird es am Ende doch noch insgesamt ein guter Roman mit einem fulminanten Ende.

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Samstag, 13. Januar 2024

Die UFO-Akten 59 - Die Reliquie - von Oliver Miller

Oliver Miller 
DIE UFO-AKTEN
Die Reliquie
Band 59
Erschienen am 23.12.2023
Cover von Shutterstock

Senator Campbell lässt Cliff und Judy den Link zum YouTube-Kanal der jungen Journalistin Johanna Chabot zukommen, der sich vor allem an Menschen richtet, die paranormale Themen interessieren. Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings, dass er auch im Ruf steht, viele scheinbar geisterhafte Ereignisse zu faken. In der aktuellen Folge geht es um dunkle Reliquien, also Gegenstände, denen eine dämonische Kraft nachgesagt wird. Unter anderem ist die Rede von einem Würfel des Teufels, der aus schwarzem Stein besteht und mit weißen Zeichen beschriftet ist. Letzterer weckt sofort das Interesse der Bundesmarshals, da die Beschreibung zu den ihnen bereits bekannten Kommunikationswürfeln passt. Campbell sieht das ebenso und entsendet die beiden zu der Journalistin ins verschneite Bayfield, wo sie mehr über die Reliquie erfahren und merken, dass sie nicht allein danach suchen ...

Mittlerweile sind für mich bei den UFO-Akten Oliver Miller und Rafael Marques die beiden Hauptautoren, die die Serie voranbringen und deutlich von der Altserie wegführen. Während der Fokus von Marques in den letzten Heften auf dem Thema Psi-Begabte lag, baut Oliver Miller seine Handlungsebene um die mysteriösen Kommunikationswürfel, Kinderschreck und das Projekt „Pandoras Box“ aus.

Cliff und Judy werden von Senator Campbell auf einem möglichen Hinweis zu einem weiteren außerirdischen Würfel aufmerksam gemacht. Die You-Tuberin Johanna Chabot erzählt in ihrem Mysterykanal vom Würfel des Teufels, der eine alte Reliquie sein soll und über dämonische Kräfte verfügt. In Bayfield gehen sie gemeinsam mit der jungen Frau auf Spurensuche. Doch sie sind wieder einmal nicht die einzigen, die hinter dem mächtigen Gegenstand her sind.

Wieder einmal begeistert mich Oliver Miller mit seinem Roman um die Würfel. Außergewöhnlich sind diesmal die Rückblicke in die Vergangenheit. Sie führen uns ins Jerusalem des Jahres 1099 wo der Würfel durch Raimundus von Trier zum ersten Mal für Aufmerksamkeit sorgt. Der Weg der Reliquie wird in Zwischenblenden bis 1849 erzählt wo er von Kirchenanhängern in der neue Welt versteckt wird. Dort suchen dann in der Gegenwart nicht nur Cliff und Judy nach dem Artefakt, sondern auch wieder einmal die NSA und die Grauen. Am Ende (Vorsicht Spoiler) scheint der uns bekannte Konstrukteur Munoz aus Band 51 das Rennen einmal mehr zu gewinnen. Doch im Cliffhanger dieser Folge wird klar, dass die Grauen ganz andere Pläne haben und nicht nur Cliff und Judy sondern alle Beteiligten im Auge behalten.

Das war eine der besten Folgen die ich bisher bei den UFO-Akten gelesen habe. Kirche und Vatikan mit ins Spiel zu bringen verlieh dem Roman eine besondere Note und erinnerten an die Romane von Dan Brown. Die Story war durchgehend spannend und bis zum Ende rund. Und auch wenn Judy und Cliff den Würfel am Ende wieder nicht in Händen halten so bleibt die Spannung um die Auflösung um das große Ganze hinter den Artefakten auf einem fast unerträglichen Level. Besonders zu erwähnen ist hier auch die unerwartete Rückkehr von Palmer und seine Rolle in dieser Jagd nach der Reliquie.

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 12. Januar 2024

Die UFO-Akten 58 - Free PSI - von Rafael Marques

Rafael Marques 
DIE UFO-AKTEN
Free PSI
Band 58 
Erschienen am 09.12.2023
Cover von Shutterstock

Cliff und Judy sind gerade in Fort Meade eingetroffen. Einen großen Auftrag haben sie nicht, sie sollen sich nur beim Hauptsitz der NSA umsehen, da Senator Campbell zu Ohren gekommen ist, dass Jeremy McKay nicht mehr Leiter seiner Spezialabteilung sein soll. Als sie sich dem Militärkomplex nähern, werden sie von einer NSA-Eskorte aufgegriffen und zu einem Agenten namens Cameron Dillinger gebracht, der tatsächlich McKays Platz eingenommen hat. Er spricht offen darüber, dass sein Vorgänger auf der Fahrt zu seiner Wohnung spurlos verschwunden ist. Da ihm die Bundesmarshals wenig weiterhelfen können, lässt er sie – wenn auch nicht ganz ohne Hintergedanken – bald gehen.
Wieder zurück beim Winnebago entdecken Cliff und Judy einen USB-Stick mit einem Video, das offenbar die Entführung von McKay zeigt, und sind mittendrin in ihrem nächsten Fall ...

Nach dem letzten Roman „Die Wundersamen“ von Kolja van Horn geht es mit der aktuellen UFO-AKte von Rafael Marques sofort mit dem Thema Psi-Begabte weiter. McKay wurde entführt und Cameron Dillinger hat seinen Platz bei der NSA eingenommen. Die Gruppierung die hinter der Entführung steckt nennt sich FREE PSI. Sie versucht die parabegabten Menschen aus in den verschiedenen Einrichtungen die bisher bekannt sind zu befreien. Durch ein zugespieltes Video in dem McKays Entführung zu sehen ist, werden Cliff und Judy in den Fall gezogen und einmal mehr unfreiwillig zu Helfern ihres Gegners.

Mittlerweile haben sich viele der Autoren bei den UFO-Akten der Thematik um die PSI-Begabten angenommen. Es ist einer der dicken roten Fäden der Neuauflage. Und auch mittlerweile der interessanteste und am besten konstruierte. Hauptsächlich Rafael Marques spinnt in seinen Beiträgen diesen Faden konsequent weiter und hat neben Joshua Lee mit der Gruppe FREE PSI der Serie nun einen weiteren Höhepunkt verschafft. Der erneute Vergleich mit Akte X lässt mich dabei an die Einsamen Schützen denken. 

Dieser Roman war rundum spannend und hatte neben den Thematiken UFOs und Übersinnliches auch wieder viel Crime und Agentenflair. Joshua Lee‘s Rolle als Testpilot für UFO-Technologie ergänzt diesen sehr guten Roman um eine weitere interessante Komponente. Ich bin sehr gespannt wie es diesbezüglich und mit den Einrichtungen und Menschen um die PSI-Thematik weitergeht. Und natürlich mit FREE PSI.

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 625 -Das Ende der Suche - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Das Ende der Suche
Band 625 der Serie "Maddrax"
Erschienen am 30.12.2024
Cover von Néstor Taylor

Ist dies das Ende? Während Matt, Haaley und All'ec auf den Tod warten, hat Dak'kar die Suche nach ihnen aufgegeben. Das Ziel, die ferne Stimme, scheint weiter entfernt denn je. Dak'kars Kampf um das Überleben der Community Macapá – verloren? Die Suche nach der verschollenen Aruula – ergebnislos?

Die erste Hälfte des Amraka-Zyklus liegt hinter uns und ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich mit Aruula noch nicht gerechnet hatte. Anscheinend war der Atem doch nicht lange genug um die Barbarin den Lesern über eine größere Distanz zu entziehen. Mir kam nach ihrem Verschwinden in Band 599 direkt der Zyklus „Die kosmische Hanse“ bei Perry Rhodan in den Sinn. Dort war Atlan in den 80ern lange Zeit verschollen um im  mit einem echten Paukenschlag zurückzukehren. Diese Zeit der Abwesenheit bot später sogar noch ausreichend Stoff für die eigene Subserie Atlan. Diese Chance wurde bei Maddrax meiner Meinung nach leider verspielt. Aruulas Verschwinden über nur 25 Hefte konnte jetzt keine Sehnsucht oder große Spannung bei mir aufbauen. Wie das Wiedersehen zwischen Matt und Aruula im vorliegenden Band von Ian Rolf Hill erzählt wurde, ist hingegen eine andere Sache.

Vorweg erst einmal mein Resümee zum fünfbändigen Mini-Zyklus. Für echte Begeisterung konnte dieser bei mir leider nicht sorgen. Wieder einmal hat Florian Hilleberg mit seinen beiden Beiträgen für mich diesen Ausflug zu den Nocturno und die Suche nach Heilung gerettet. Und auch wenn mir dieses Volk nicht so zugesagt hat, so muss ich vor allem Lara Möller ein Kompliment für die Idee und Konzeption in ihrem Eröffnungsroman machen. Was die nachfolgenden Autoren daraus gemacht haben, war leider auch durchwachsen. Neben seinem tollen letzten Beitrag um Haaleys Vergangenheit hat Ian Rolf Hill mit dem Finale  einen hervorragenden vorläufigen Schlusspunkt gesetzt. Es ist vor allem ein Ausflug in die Serienvergangenheit. Den Stammlesern werden mit der Rückkehr von Aruula viele Erlebnisse aus den letzten Jahren in Erinnerungen gerufen. Wie in der letzten Rezi schon angedeutet, war es für mich keine Überraschung, dass wir mit der fernen Stimme auf GRÜN treffen, der Aruula um Hilfe gebeten hat. Wie er dies letztendlich gemacht hat, war etwas radikal und wohl seinem Überlebenswillen geschuldet. Aruulas Reaktion gegenüber Maddrax konnte ich ebenfalls nicht komplett nachvollziehen. Am Ende tat mir Matt Leid und es war bitter, wie ihm sein unermüdlicher Kampf für die Erde und Menschheit nicht honoriert, sondern nur seine daraus resultierenden Fehltritte angekreidet werden. Verpackt war das Ganze aber sehr spannend und kurzweilig, mit einigen doch überraschenden Offenbarungen von GRÜN. Auch Haaley wurde wieder gut in die Handlung um GRÜN eingebunden. Ein Charakter der sich in der Serie etabliert und deren Einfluss sich mittlerweile irgendwie verselbstständigt hat. 

Ich bleibe aber dabei, dass die Suche für mich zu frühzeitig erfolgreich war. Auch wenn Aruula zunächst nicht mit Maddrax den Rückweg antreten möchte und ihrem verlorenen Lauschsinn nachtrauert.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️