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Freitag, 21. Juli 2023

Gespenster-Krimi 84 - Angriff der Nebelreiter - von Michael Schauer

Michael Schauer 
GESPENSTER-KRIMI
Angriff der Nebelreiter
Band 84
Erschienen am 28.12.2021 
Cover von Rudolf-Sieber Lonati / BLITZ-Verlag

Der alte Mann packte die Hand des Jungen fester. „Rowan“, sagte er mit brüchiger Stimme. „Hörst du die Hufschläge?“
„Ja, Großvater“, antwortete der Junge.
„Sag mir, was du siehst.“
„Ich sehe Nebel. Plötzlich ist er zwischen den Bäumen aufgezogen. Ein seltsamer Nebel ist das, er ist ganz rot“
„Aber die Hufschläge. Irgendwo müssen Reiter unterwegs sein.“
„Ja, da sind sie.“
Wie vom Blitz gefällt ging der Alte in die Hocke und zog den Jungen mit sich. Seine Knochen schmerzten protestierend bei der schnellen Bewegung. „Haben sie uns entdeckt?“, flüsterte er.
„Nein, Großvater. Sie reiten an uns vorbei.“ 
„Wie sehen sie aus? Beschreib sie mir.“
„Sie tragen lange, schwarze Umhänge mit Kapuzen, die ihre Gesichter verdecken.“ 
„Bei den Göttern“, murmelte der Alte. „Die Nebelreiter sind zurückgekehrt!“

Reitende Untote oder Dämonen auf Pferden sind in der Schauerliteratur und im Heftroman keine Innovation und erst recht keine Ausnahme. Dennoch bieten sie immer wieder eine schöne Basis für eine gute Geschichte. In seinem zweiten Castor Pollux-Roman nimmt sich auch Michael Schauer dieses Motivs an, verbindet es mit einem Druiden und einer Hexe und hetzt diese unserem Serienhelden auf den Hals. Beziehungsweise wird der römische Geisterjäger nach Britandienen entsendet. Denn sein Ruf aus dem ersten Abenteuer ist ihm bereits vorausgeeilt und sein Kampf gegen die Vampire in Rom machte ihn zum Bezwinger der Finsteren. Damit tritt er weiter in die Fußstapfen seines Vaters. Um dessen Rolle und Vergangenheit baut sich nun eine ähnlicher Mythos auf, wie es schon John Sinclair und andere Serienhelden mit ihren Vorfahren erfahren haben. In dieser Folge kommt noch der Druide Marton hinzu, der wohl auch schon von Castors Vater bekämpft wurde und der scheinbar auch für Castor eine tragende Rolle als Gegner spielen wird. Damit wird der Serienkosmos schon weiter ausgebaut. 

Das zweite Abenteuer entführt uns schon weg aus Rom, gibt Pollux einen interessanten Assistenten an die Hand und führt einen ersten größeren Gegner ein, der voraussichtlich eine große Rolle spielen wird. Das Ganze baut Michael Schauer wie schon im ersten Teil stark auf. Die Charaktere sind gut beschrieben und angelegt und die Rückblicke zu Naras Geschichte und die Hintergründe um die Nebelreiter interessant und lesenswert erzählt. Castors Rolle im Kampf gegen die Hexe und ihre Nebelreiter ist zudem äußerst spannend und mit einigen schönen Wendungen versehen. Die Einbindung der Kinder als „Energiequelle“ der Geisterreiter und Merles Rolle in der Geschichte geben dem Ganzen zudem eine sehr emotionale Komponente. Ich hoffe, dass wir von Merle noch lesen werden.

Die Serie macht nach den ersten beiden Bänden schon richtig Laune und ich sehe immer mehr Potential für die eigenständige Serie. Das außergewöhnliche Setting vermittelt ein schönes ursprüngliches und unverbrauchtes Flair wie zu den Anfangszeiten großer Heftromanserien. Dazu kommt noch der zeitliche Rahmen in dem die Serie spielt. Sie lässt dem Autor genug Freiraum, um sich in alle Richtungen auszutoben.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️


Donnerstag, 13. Juli 2023

Gespenster-Krimi 77 - Der Vampir von Rom - von Michael Schauer

Michael Schauer 
GESPENSTER-KRIMI
Der Vampir von Rom
Band 77
Erschienen am 21.09.2021
Cover von Rudolf Sieber-Lonati/Blitz-Verlag 

Römisches Reich, 63 n. Chr.
Zwischen den Dimensionen ist ein Riss entstanden. Nachdem sie vor über zwanzig Jahren von einem tapferen Krieger mit Namen Aurel zurückgedrängt wurden, versuchen die Kreaturen der Hölle erneut, Rom und die ganze Welt ins Unheil zu stürzen. Man nennt sie Die Finsteren. Ihr Name wird geflüstert, wenige Eingeweihte nur wissen von ihrer Existenz. Sollten sie die Oberhand gewinnen, wären die Tage der Menschheit gezählt, denn ihr einziges Streben ist das nach Schrecken und Chaos, Gewalt und Blut, Tod und Vernichtung. Aurel hat seinen Kampf gegen sie mit dem Leben bezahlt. Ausgezehrt und erschöpft von unzähligen Schlachten starb er an einem geheimen Ort. Allein sein Sohn könnte verhindern, dass die Finsteren diesmal den Sieg davontragen.
Sein Name lautet Castor Pollux …

Mit Castor Pollux schafft es im Oktober 2023 erneut eine Subserie aus dem Gespenster-Krimi in ein eigenes Format. Wie schon John Sinclair oder Tony Ballard (die aus der alten Gespenster-Krimi-Reihe hervorgegangen sind) zuvor, darf der römische Dämonenjäger demnächst in einer bisher auf 12 Bände angelegten Taschenheftreihe eigenständig werden. Serienerfinder und Autor Michael Schauer wird dabei von Rafael Marques unterstützt. Ist ein solcher Genremix als eigenständige Serie interessant und zeitgemäß? Ich denke, ja! Gab es sowas schon einmal? Ich kann mich nicht erinnern und meine Recherche hat auch keine Ergebnisse geliefert. Auf jeden Fall ist der Start der Serie ein Grund für mich, die entsprechenden Hefte aus der Gespenster-Krimi Sammlung zu suchen und bis Oktober nachzuholen. Die  bisherigen Abenteuer erschienen in den Heftnummern 77, 84, 88, 94, 101, 106 und 115. Ein weiterer Roman von Pollux erscheint in Band 126. Als eine Art Prequel kann der Gespenster-Krimi 73 „ Legionäre der Finsternis“ gesehen werden.

Worum geht es bei der Serie? Castor Pollux ist ein ehemaliger Legionär und Gladiator, der es im Römischen Imperium mit rätselhaften Morden und übernatürlichen Phänomenen zu tun bekommt. Also eine Art historischer Geisterjäger. Da es im alten Rom keine Dämonen gab, beziehungsweise das Glaubenskonstrukt nicht dem heutigen entsprach, werden die höllischen Gegner hier Finstere genannt. Im ersten Abenteuer versuchen Vampire das römische Reich zu infiltrieren. Castor Pollux wird von Kaiser Nero als eine Art Geisterjäger ernannt. Aufgrund seiner Familiengeschichte scheint er dafür auserkoren. Statt eines Kreuzes hat er eine magische Waffe in Form eines Gladius, ein römisches Schwert. Mit ihm kann er die Kreaturen effektiv vernichten. Soweit nichts neues. Aber das Setting hat was. Geister- und Dämonenjagd in einer Welt ohne Technik in der man sich vor allem Unbekannten noch fürchtete. Beim ersten Band von Castor Pollux habe ich sofort Bilder aus dem Film Gladiator vor Augen. Der Roman ist sehr gut konzipiert und führt den Serienhelden sofort in ein atmosphärisch gutes Abenteuer, das Action uns Grusel auf neue Art liefert. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band der vor mir liegt.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️