Donnerstag, 12. Dezember 2019

Maddrax 519 - Das Portal - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 10.12.2019
Cover von Shutterstock
 
In der Domäne hat man zunehmende Störungen im Raum-Zeit-Gefüge festgestellt und ins Jahr 2549 verortet. Nun soll der Archivar Worrex zu einer dieser Anomalien zurückspringen, so viel Wissen wie möglich sammeln und jemanden finden, der die Anomalien bereits erforscht. Sein Tor aus dem zeitlosen Raum öffnet sich in Rhaaka, jene aus einer Parallelwelt versetzte Saurierstadt in Yucatán – die auch Matt Drax und seine Freunde anfliegen, um die Sauroiden von Ydiels scheinbarem Tod zu informieren.

Der Ankündigungstext ist eigentlich auch schon eine komplette Zusammenfassung des vorliegenden Romans. Dieser beginnt zunächst vielversprechend. Wir kehren nach Yucatán zurück und erfahren, was dort nach Ydiels Abzug an der Seite von Matt und Aruula weiter geschehen ist.

Die ersten zwei Drittel der Geschichte beschäftigt sich dann aber der Archivar Worrex mehr oder weniger stümperhaft damit, sich unter die Sauroiden zu mischen und mehr über deren Forschungen zu den Anomalien zu erfahren. Denn diesen ist es mittlerweile gelungen ein stabiles Portal zwischen den Welten zu erschaffen, welches auch den Durchgang ermöglicht. Ich fand diesen Teil  der Story ein wenig verworren und sehr unruhig. Irgendwie konnte mich der Roman nicht packen. Dabei gefielen mir die Bände 504 und 505 mit der Dino-Prallelwelt sehr gut. Im vorliegenden Band ging das Flair und die eigentliche Story um das titelgebende Portal aber leider in zu viel Geplänkel um Machtkämpfe unter den Rrukh verloren.

Besser wird es erst im letzten Drittel als Matt, Aruula und Rulfan II hinzukommen und Worrex in die Enge treiben. Aber da endet der Roman auch schon in einem Cliffhanger, der die Grundlage für den kommenden Kurzgeschichtenband liefert. Auf den freue ich mich schon sehr. Die vorliegende „Einleitung“ dazu war nett, hat mich aber nicht vom Hocker gehauen. Gute drei Sterne gibt es dafür von mir.
⭐️⭐️⭐️

Montag, 9. Dezember 2019

40 Bände Perry Rhodan Mythos Erde - Es wird kosmischer...

Gleich zu Beginn der nächsten zehn Bände erzählt uns Oliver Fröhlich in seinem Roman 3030 "Der Arkonide und der Roboter" die Geschichte des TARA-Psi. Es geht also an der Seite von Atlan weiter in der heimatlichen Milchstraße. Auch in den Folgebänden 3031 bis 3033 bleibt der Fokus auf den Geschehnissen vor Ort und Monkey erlebt als Markgraf echte "USO-Abenteuer" im klassischen Stil. Es geht darum, weiter den Cairanern auf den Zahn zu fühlen. Keine großen Erkenntnisse für den Mythos Erde aber durchaus solide Weltraumabenteuer. Diese Erkenntnisse versucht Perry Rhodan an Bord der RAS TSCHUBAI bei seinem Vorstoß in das Galaxien-Geviert im Perseus-Haufen zu erhalten. Sein Weg führt ihn zunächst nach Ancaisin, eine der vier dazugehörigen Galaxien und Heimat der Cairaner. An dessen Seite bleiben wir auch in den Bänden 3034 bis 3039 und erfahren mehr über die mysteriöse Graue Materie und deren Ursprung, dem telekinetischen Imperium und über Abyssale Triumphbogen. Mit diesen versuchen die Phersunen unter Verwendung der Grauen Materie die Superintelligenz Phaatom zur Chaotarchin aufsteigen zu lassen. Doch die Nachforschungen der RAS TSCHUBAI führen Perry Rhodan und Gry O'Shannon letztendlich in Gefangenschaft der Phersunen in der Kanzlei auf Gattcan.
Die nächsten zehn Bände beginnen also wie schon erwähnt zunächst mit Atlan und Monkeys Abenteuern, die ich zwar gern gelesen habe, die aber doch noch die etwas träge Handlung der vorhergehenden Bände weiterführen. Es wird deutlich interessanter und vor allem kosmischer, als wir zu Perry schwenken und die RAS TSCUBAI begleiten. Erfreulicherweise eine relativ lange Zeit. Es gibt in diesen zehn Bänden endlich wieder Sense of Wonder und der Aufbruch in neue Galaxien macht auch wieder Laune. Insgesamt empfinde ich die Entwicklung des Zyklus gerade in den letzten Romanen sehr gut.
Dennoch muss ich noch einmal die Längen innerhalb der Handlungsabschnitte ansprechen, oder auch Romane die man nicht unbedingt gelesen haben muss. Ich bin immer noch der Meinung, dass die Zykluslänge von meist einhundert Heften veraltet ist. Die Lesegewohnheiten und das mediale Konsumverhalten insgesamt haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten sehr verändert. TV-Serien werden inflationär gestreamt und in Serienmarathons inhaliert. Die klassischen Serien sind schnell in der Erzählweise und haben meist in sich abgeschlossene Staffeln. Im Buchssegment sind abgeschlossene Trilogien seit Jahren Usus. Bei Perry Rhodan Neo haben sich die Zehnerstaffeln (die umgerechnet etwa 15 klassische Heftromane umfassen) bewährt und ich selbst finde diese Form der Zyklen super. Es gibt dort dennoch einen großen Handlungsbogen aber kürzere Zwischenziele. Dies würde ich mir bei der Hauptserie auch wünschen. Zyklen über 20 oder 25 Bände wären doch auch für die aktuelle Erzählweise denkbar. Gerade hatten wir ja einen längeren Abschnitt, den ich Ancaisin genannt hätte. Und statt häufiger Wechsel der Handlungsebene würde somit der Fokus länger auf einem Thema bleiben.
Jetzt steuern wir schon auf die Halbzeit zu und bis jetzt würde ich die kleinen Kritiken als Jammern auf hohem Niveau bezeichnen. Insgesamt hatten wir schon wesentlich schlechtere Zyklen und der momentane Stoff bietet viele Möglichkeiten. Ich bin gespannt was die Autoren im nächsten Jahr daraus machen.

Montag, 2. Dezember 2019

Maddrax 518 - Taratzen! - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 26.11.2019
Cover von Néstor Taylor

In Paris erscheint ein Stück einer Parallelwelt, in der die Taratzen die außerirdischen Daa'muren besiegt haben und nun als intelligenteste, telepathisch begabte Spezies die Erde beherrschen. Die Menschen spielen hier eine untergeordnete Rolle als Sklaven und Haustiere. Das stellen auch Matt, Aruula und Rulfan fest, als sie in dem Areal landen. Doch die Gefahr kommt nicht von innen, sondern rennt draußen gegen den Dornenwall an: zehntausende primitiver Taratzen, die ein unseliger Ruf in das Zentrum zu locken scheint und die sich durch nichts aufhalten lassen...
 
Auf diesen Titel habe ich mich schon seit der diesjährigen Fark im Sommer gefreut, auf der mir Florian einen kurzen exklusiven Blick auf dieses wunderschöne Cover gewährt hat. Seitdem machte ich mir Gedanken, warum dort ein junger Rulfan wieder zu sehen ist?! Mittlerweile ist dieses Geheimnis gelöst und ich kann auch über den zum tollen Cover gehörigen ebenso tollen Roman berichten. Optik und Inhalt passen also perfekt zusammen. Auch die dargestellte Szene finden wir im Roman im letzten Drittel genauso wieder.
 
Ich bin immer wieder begeistert, welche kontinuierlich hohe Qualität Florian Hilleberg mit seinen Romanen abliefert. Egal bei welcher Serie, gelingt ihm sehr oft ein spannender und anspruchsvoller Heftroman, der zudem noch irgendwo das gewisse Etwas bereithält. Dieses i-Tüpfelchen ist im vorliegenden Roman die Geschichte zweier Frauen und ihrer Kinder, deren tragisches Schicksal der Autor als Nebengeschichte zum Hauptteil erzählt. Und dieser Hauptteil ist von vorne bis hinten einfach nur kurzweilig und spannend. Die Taratzen waren in Band 1 damals die ersten Mutationen der dunklen Zukunft der Erde die uns begegneten und haben mich gleich in ihren schaurigen Bann gezogen. Seitdem mag ich die Romane in denen Sie auftauchen. Und im aktuellen Band bekommen wir (wie Titel und Cover schon versprechen) die geballte Taratzenladung.
 
Ein weiterer fünf Sterne Roman innerhalb des aktuellen Zyklus!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 22. November 2019

Perry Rhodan Mission SOL 12 - Der Würfel fällt - von Kai Hirdt

Geschrieben von Kai Hirdt
Titelbild von Dirk Schulz
Erschienen am 15.11.2019

Auf der Erde schreibt man das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Seit über 3000 Jahren erforschen terranische Raumschiffe das Universum. Manche werden zu Legenden – insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL, die seit langer Zeit verschollen ist. Perry Rhodan, der die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet hat, wird in die ferne Galaxis Tare-Scharm entführt. Dort stößt er auf Nachkommen der SOL-Besatzung und erfährt, dass die SOL in einer mysteriösen Chaoszone gefangen ist. Er kann das Schiff samt Mannschaft retten.

Doch dabei erwacht eine äonenalte Gefahr von Neuem. Ein Handlanger der Chaosmächte will überall in Tare-Scharm Regionen des Chaos erschaffen. Dies und die rabiate Gegenwehr der Ordnungsmächte hätte den Tod von Milliarden Intelligenzwesen zur Folge. Perry Rhodan erkennt, dass das Zentrum der Bedrohung im Acht-Sonnen-Kubus von Evolux zu finden ist. Die einzige Chance einer ganzen Galaxis ist, dass DER WÜRFEL FÄLLT …
Perry Rhodan muss Eoract daran hindern, aus der Protochaotischen Zelle heraus das Chaos in unzählige andere Systeme zu verbreiten. Dazu muss er die Verantwortlichen auf Evolux dazu bewegen, ihn bei seinen verwegenen Plänen zu unterstützen. Doch unter den Solanern befindet sich ein Saboteur, der Eoracts Pläne und das Chaos unterstützt. Es gilt die Katastrophe zu verhindern und den Schuldigen zu finden, bevor Milliarden Intelligenzwesen sterben müssen.

Was für ein Finale! Ich habe ja in fast jeder Rezension erwähnt, wie gut konzipiert und rund diese Miniserie ist. Der Abschluss setzt dem ganzen aber die Krone auf. Es gibt etliche Wendungen, so dass ich zwischendurch selbst nicht mehr weiß, was und wem ich glauben soll. Die Actionszenen sind im Gegensatz zu einigen anderen Teilen der Serie hier richtig platziert und sorgen für atemlose Spannung. Es sind große kosmische Ereignisse die hier behandelt werden und die so auch schon lange nicht mehr in der Hauptserie vertreten waren. Das Ende des Romans an Bord der LEUCHTKRAFT bietet einen grandiosen (vorläufigen) Abschluss. Seit einiger Zeit wurde ja schon in den Sozialen Medien gemunkelt, dass die Mission SOL weitergehen soll. Im Abspann des Romans wird dies nun auch bestätigt. Sicherlich war zunächst am Ende von Band 12 die Rückkehr Rhodans durch den Shod-Spiegel geplant. Die Weiterführung der Serie im kommenden Jahr lässt ihn aber zunächst auf der LEUCHTKRAFT verweilen. Und wir dürfen uns jetzt schon auf weitere Abenteuer an Bord des legendären Raumschiffs freuen.
Wieder mal fünf Sterne für diesen Roman und die gesamte Serie!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Dienstag, 19. November 2019

Hell Divers Buch 1 - von Nicholas Sansbury Smith

Hell Divers Buch 1
Geschrieben von Nicholas Sansbury Smith
Übersetzung von Michael Krug
Erschienen am 11.10.2019

Festa-Verlag
512 Seiten
Mit Leseband, gebunden in der Festa-Lederoptik
ISBN 978-3-86552-778-3
Preis 22,99 Euro


Sie springen hinab in die Hölle, damit die Menschheit überlebt ...

Zwei Jahrhunderte nach dem Dritten Weltkrieg ist unser Planet nahezu komplett radioaktiv verseucht. Die letzte Bastion der Menschheit sind zwei mächtige Luftschiffe, die den Globus umkreisen – immer auf der Suche nach einem bewohnbaren Gebiet.

Doch mit zunehmendem Alter zerfallen die Schiffe. Das Einzige, was sie noch am Himmel hält, sind die Hell Divers: Männer und Frauen, die ihr Leben riskieren, indem sie auf die Erdoberfläche springen, um nach Ersatzteilen zu suchen.


In diesem Szenario treffen wir auf Xavier oder kurz X genannt. Eine Legende unter den Hell Divers. Denn niemand hat so viele Absprünge überlebt wie er. Als er und sein Team in eine feindliche Zone namens Hades entsandt werden, erwartet sie das pure Grauen. Mehr wird nicht verraten um die Spannung für aktuelle und zukünftige Leser zu erhalten.

Ich habe mich riesig darüber gefreut, dass der Festa-Verlag meinen Blog für die Rezension zu diesem Titel auserwählt hat. Die Reihe Stand bereits seit ihrer Ankündigung auf meiner Leseliste. Der Autor war mir nicht unbekannt. Ich habe auch in seine beiden Reihen "The Extinction Cicle" und "Trackers" reingelesen und fand diese schon bemerkenswert.

Der erste Band von Hell Divers hat mich von Anfang an gepackt und nicht mehr losgelassen. Sansbury schreibt hier einen Blockbuster im Buchformat. Die Actionszenen werden so lebendig und intensiv geschildert, dass ein Kinofilm vor meinen Augen abläuft. Sansburys Schreibstil ist so angenehm, lockerleicht und flüssig zu lesen, dass der Roman zum echten Pageturner wird.

Sansbury schafft es immer wieder neue und interessante Endzeitszenarien zu erschaffen die es so zuvor nicht gab. Oft setzt er dabei auf bereits vorhandene oder denkbare zukünftige Technik und fügt Thriller- und Horrorelemente hinzu. So auch bei Hell Divers. Die verbliebene Menschheit in Luftschiffe zu verfrachten und eine Spezialeinheit per Sprung zur Erde nach Ressourcen suchen zu lassen ist einfach abgefahren und phantastisch, wird aber dennoch glaubwürdig geschildert. Sein Hauptcharakter X in diesem ersten Abenteuer ist kein stereotyper Held. Allen seinen Protagonisten verleiht der Autor die für die Handlung nötige Tiefe ohne daraus unnötige Längen zu erzeugen. Auch die menschlichen Aspekte kommen trotz der Action in diesem Endzeitszenario nicht zu kurz. Besonders das Verhältnis zwischen Xavier und Stan fand ich schön geschildert. Diese Szenen ergänzen die Handlung perfekt und verleihen dem Roman eine grandiose postapokalyptische Atmosphäre. Ich fiebere jetzt schon dem zweiten Band entgegen, der bereits im November 2019 erscheint. Und Buch 3 kommt schon im Dezember. Festa lässt die Fans also Gott sei Dank nicht lange auf die Fortsetzung warten und sorgt so wie bereits bei den Reihen "The Extinction Cicle" und "Trackers" in monatlichen Abständen für Nachschub. Sansbury hat in den USA im November bereits Band 6 veröffentlicht und ich bin gespannt, ob die Idee Stoff für so viele Bände hergibt. Ich bin guter Dinge.  Die Aufmachung und Gestaltung des Buches als Hardcover in der üblichen Festa-Optik mit rotem Lesebändchen ist auch schick geworden. Obwohl ich die Aufmachung der englischen Ausgaben eine Spur ansprechender finde.

Alle die Science Fiction, Action und postapokalyptische Romane mögen, sollten zu diesem Buch greifen. Sansbury definiert mit seinen Werken das Genre neu. Er ist für mich jetzt schon der Meister des Endzeit-Thrillers.

Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 15. November 2019

Perry Rhodan Mission SOL 11 - NEUBEGINN - von Dietmar Schmidt

Geschrieben von Dietmar Schmidt
Titelbild von Dirk Schulz
Erschienen am 31.10.2019

Auf der Erde schreibt man das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche werden zu Legenden – insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL.
Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig in die ferne Galaxis Tare-Scharm versetzt.

Dort stößt er auf Nachkommen der SOL-Besatzung. ­Rhodan entdeckt, dass der Mittelteil der SOL – mit seinem Sohn Roi Danton an Bord – in einer Proto-Chaotischen Zelle gefangen ist. Mit einer gefährlichen Aktion kann er die Verschollenen retten. Aber als er letzte Chaosspuren entfernen will, die der SOL anhaften, gerät er mitten in einen Bürgerkrieg – und eine äonenalte Gefahr erwacht von Neuem. Perry Rhodans einzige Chance ist ein NEUBEGINN …
Die SOL konnte von der Chaosanhaftung befreit werden. Doch das Perry und seine Unterstützer damit einen chaotischen Keim ins Susmalsystem eingeschleppt haben wird ihnen erst klar, als das Kosmokratenschiff NEUBEGINN eingreift um das System davon zu "säubern". Für diese Säuberung wollen sie das ganze System in einen antimateriellen Raum verwandeln. Doch es gelingt den Solanern vor der Katastrophe die Entartung zu verhindern und Perry Rhodan erfährt dabei, welchen Plan die Eroacten über Millionen Jahre verfolgen und verfolgt haben.
Dietmar Schmidt läutet mit Band 11 der Miniserie das große Finale ein. Er darf bereits viele Schleier lüften, die bisher noch das große Ganze verhüllt haben. Die Erkenntnisse sind grandios und zeigen große kosmische Zusammenhänge. Es gibt zudem einige Wendungen in der Handlung die ich so nicht erwartet hatte. Das beweist erneut, welch großartiges Konzept hinter der Serie steht. Ich kann mich an keine Miniserie oder einen Zyklus erinnern, der ohne so wenige Längen auskam und der so gut durchdacht war. Natürlich trägt der Nimbus um die SOL viel zu diesem Eindruck bei. Aber das ist bei dieser Serie wirklich nicht der entscheidende Punkt, sondern verstärkt nur den positiven Gesamteindruck. Und es ist sehr schön, dass nicht alles erst in Band 12 überhastet aufgelöst werden wird. Der vorliegende Roman beantwortet bereits einen großen Teil der noch offenen Fragen, überlässt den großen Paukenschlag aber noch Band 12. 
Eine kleine Kritik gibt es dennoch von mir. Leider gehen viele der interessanten Passagen in der oft sperrigen Action unter, mit der dieser Roman aufwartet. Deshalb war ich über einige Strecken nicht so begeistert vom Lesefluss. Die Passagen in denen die Handlung vorangetrieben und Heltamar endlich mit der Wahrheit rausrückt entschädigen dafür umso mehr. Sie machen das "kleine Finale" zu einem insgesamt sehr guten Roman, der vier Sterne verdient.
⭐️⭐️⭐️⭐️

Donnerstag, 14. November 2019

Maddrax 517 - Das fremde Ich - von Christian Schwarz

Geschrieben von Christian Schwarz  
Erschienen am 12.11.2019
Cover von Shutterstock

Seit Wochen ist er nicht mehr er selbst – oder zumindest in der falschen Zeit einer falschen Welt gestrandet. Hier kannte man einen anderen Rulfan, der schon vor Jahren starb, so wie Matt und Aruula in seiner Zeit lange tot sind. Ein Parallelwelt-Wechsel hat sie wieder zusammengeführt, doch Rulfan fühlt sich fremd hier. Um sein anderes Ich zu ergründen, will er Canduly Castle aufsuchen, wo er mit seiner ihm unbekannten Frau lange gelebt haben soll. Doch die Burg ist besetzt und wird von einer anderen Macht bedroht – und Rulfan gerät zwischen die Fronten.

Der „andere“ Rulfan begibt sich mit Matt und Aruula zum Hort des Wissens um wie geplant die Bag Box des Archivars dort in Verwahrung zu geben. Gleichzeitig möchte sich der Rulfan aus der Prallelwelt hier auf din Spuren seines Ichs aus dieser Welt begeben. Auf Canduly Castle kommt es zu einer unheimlichen Begegnung die im anschließenden Kampf gegen Colonel Kormak und seinen Reenschas ein entscheidender Vorteil sein könnte...
Die Rückkehr zum Hort des Wissens und nach Canduly Castle ist mehr als gelungen.  Christian Schwarz hat einen tollen Roman abgeliefert. Der „neue“ Rulfan bringt ebenfalls Schwung in die Handlung. Wie sich Parallelwelt-Rulfan mit seinem anderen, verstorbenen Ich auseinandersetzen muss hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Und wie Juefaan und die anderen auf ihn reagieren ebenfalls. Wie wäre es wohl für mich, wenn ein verstorbenes Familienmitglied plötzlich in irgendeiner Form wieder da wäre?! Und wie wäre es für den Betroffenen selbst? Genau diese Thematik verarbeitet Christian Schwarz in diesem Roman und ihm gelingt das sehr gut und emotional. Und dann ist da noch die Handlung um Greeger. Toller Charakter, grandiose Handlungsidee. Seine Geschichte liefert noch den Rest zu einem spannenden und vielseitigen Roman. Die erzeugte Stimmung in der Handlung um Canduly Castle hatte etwas von einem Gespenster-Krimi. Greeger sorgt für die Prise Mystery und Eluu und Ratzen liefern die Horrorelemente. Dazu kommt dann noch die erneute Auseinandersetzung mit Kormak und seinen Reenschas, die für die nötige Action sorgen. Also ein inhaltlich sehr umfangreicher Beitrag der rundum gelungen ist. Von mir gibt es dafür 5 Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Montag, 4. November 2019

Maddrax 516 - Das Sonnentor - von Sascha Vennemann

Geschrieben von Sascha Vennemann
Erschienen am 29.10.2019
Cover von Shutterstock 

In diesem Band blenden wir um nach Novis, wenige Monate nach der Katastrophe, die den Ringmond vernichtete. Dort setzen die Überlebenden einen riskanten Plan um: Mit dem Transferturm-Prototypen auf dem Mond Portal versucht man die Station über dem Sonnenpol zu erreichen, wo ein Initiatoren-Team das Wurmloch wieder gangbar machen will. Tom und Xij bringen die Mannschaft nach Portal – und geraten in tödliche Gefahr!

Währenddessen entdeckt Xaana, dass Vasraa heimlich Hilfslieferungen abzweigt, wofür sie das Tunnelnetz im Untergrund von Novis nutzt. Was hat Kormaks Nachfolgerin vor?

Einer größeren Zusammenfassung als die in der Verlagsankündigung bedarf es bei diesem Roman nicht. Genau um diese beiden Handlungsstränge geht es in dem aktuellen Heft. Sascha Vennemann erzählt, was auf Novis weiter passiert, während Matt und seine Freunde auf der Erde mehr über die Parallelwelt-Phänome herausfinden möchten. Auch diesmal hatte ich durch fehlende Vorkenntnisse aus dem letzten Zyklus einige Probleme der Handlung auf Novis konsequent zu folgen. Aber ich glaube, es lag diesmal nicht nur daran. Der Roman kommt bereits in der ersten Hälfte nur schwer in Gang. Die Handlung um die verschwundenen Hilfslieferungen und Kormaks Nachfolgerin Vasraa konnten mich nicht überzeugen.
 
Einige Lichtblicke bietet jedoch immer wieder die Handlung um die Versuche zur Reaktivierung des Wurmlochs. Diese verpuffen aber auch genauso schnell wieder und insgesamt kann mich der Roman nicht fesseln. Da verstehe ich auch nicht die Überlänge des Romans, denn so viel passiert hier nicht. Zumindest erhalte ich immer wieder Informationen zu Ereignissen aus dem letzten Zyklus, die mich weiterbringen. Am Ende wird jedoch die möglichen Lösung für eine Wiederherstellung der Verbindung zur Erde auf einer Seite abgehandelt. 

Vielleicht bin ich durch die vielen sehr guten ersten Romane des aktuellen Zyklus mit „Back to the Roots-Felling“ schon verwöhnt. Ich kann aber nicht aus meiner Haut und diesem Science Fiction Aspekt bei Maddrax nichts oder noch nichts abgewinnen. Das ist für mich nicht Maddrax. Sascha Vennemann hat sicherlich schon viel bessere Beiträge abgeliefert. Hier bin zumindest ich etwas enttäuscht und kann leider nur zwei Sterne vergeben. Es gibt bestimmt Leser, denen der Roman mehr zugesagt hat.
⭐️⭐️

Sonntag, 3. November 2019

Halloween Crossover - Professor Zamorra 1185 - Der Geist des Hauses - John Sinclair 2155 - Im Haus der Geister - von Timothy Stahl

Professor Zamorra 1185
Der Geist des Hauses
Geschrieben von Timothy Stahl
Erschienen am 29.10.2019
Titelbild von Timo Wuerz

Halloween 2018: Ein mysteriöses Haus taucht aus dem Nichts auf. Ein unheimlicher Mörder geht um. Menschen verschwinden. Genau wie am Ende der Nacht das Haus und der Mörder. Eigentlich ein Fall für den Geisterjäger John Sinclair – aber der ist tot! Sein bester Freund, der Reporter Bill Conolly, muss anderswo Hilfe finden …

Halloween 2019: Professor Zamorra ist der Spur, die das Haus in der Vergangenheit hinterlassen hat, gefolgt und stellt ihm eine Falle. Doch sein großer Plan droht dem Meister des Übersinnlichen selbst zum Verhängnis zu werden – ihm und ... John Sinclair?

John Sinclair 2155
Im Haus der Geister
Geschrieben von Timothy Stahl
Erschienen am 29.10.2019
Titelbild von Timo Wuerz
 
An Halloween habe ich einige meiner haarsträubendsten Fälle erlebt. Ihr erinnert euch sicher, liebe Freunde, an den berüchtigten „Hügel vor der Stadt“ und das unheimliche Haus, das früher dort stand.
 
Aber dieses Kapitel war abgeschlossen, das alte Haus zerstört, und ich freute mich auf einen geruhsamen Halloween-Abend ohne echte Geister und Dämonen – bis das Telefon klingelte und ich hören musste: „John, es ist wieder da!“
 
Das war jedoch nicht alles, was mich erwartete. Ich traf dort auch auf einen Freund und Kollegen ... der eigentlich tot war: Professor Zamorra!

Lange war das erneute Crossover der beiden Serien zu Halloween in den entsprechenden Heftromanen angekündigt. Für mich ein Grund diesmal in beide Serien reinzulesen. Zamorra lese ich ja seit einiger Zeit regelmäßig. Sinclair sammele ich, aber lese nur sehr sporadisch rein oder höre mir die Hörspiele an. Ich habe übrigens beide Romane passend am Halloweenabend gelesen. Und ich muss sagen, dass hat das Flair der beiden Geschichten noch einmal verstärkt. Beide Titelbilder stammen von dem grandiosen Timo Wuerz. Die beiden Titelbilder ergeben nebeneinander ein durchgehendes Bild das im Innenteil beider Hefte als Poster enthalten sind. Ich mag seinen Stil wirklich sehr. Er vereint einen modernen mit dem klassischen Stil eines Ballestar und kreiert damit etwas völlig Neues.

Ich habe mir dem Sinclair-Roman begonnen. Beide Hefte können übrigens einzeln für sich oder in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Die Handlung überschneidet sich an einem bestimmten Punkt, geht aber die Geschichte aus zwei Perspektiven an. Den vollen Genuss und Einblick hat man allerdings, wenn man beide Folgen liest.

Bei Sinclair hatte ich zunächst etwas Probleme die Handlungsstränge auseinanderzuhalten, da Kapitel einmal mit „Einige Stunden vorher“ eingeleitet werden, andere mit „Früher“. Das der eine Handlungsstrang aber viel früher handelt, war mir erst in der Hälfte des Romans bewusst und ich habe nochmal nachlesen müssen um der Handlung zu folgen. Das war bei Zamorra besser und eindeutiger gelöst. Vielleicht viel es mir auch einfacher bei Zamorra zu folgen, da ich die Vorkenntnisse aus der Handlung des Sinclair Romans hatte. Atmosphäre, Idee und sonstige Umsetzung sind aber bei beiden Romanen sehr gelungen. Ich mag die Romane von Timothy Stahl sehr und auch hier zeigt er wieder, was für ein guter Autor er ist. Beide Handlungen bauen sich wie schon erwähnt um die gleiche Thematik auf. Nur verlaufen die Ereignisse (wie vieles andere auch) in den Pralleluniversen der Serien unterschiedlich. Trotzdem helfen sich Zamorra, Sinclair und alle anderen Protagonisten (oft unbewusst) gegenseitig und ihre Welten überschneiden sich an Halloween an entscheidender Stelle. Zamorra hat wie ich finde die größere Aufgabe zu bewältigen und ich fand sein Abenteuer in sich flüssiger und stimmiger. Dafür hatte ich bei Sinclair mehr Spannung und unerwartete Wendungen. Ich kann allen Fans einer oder beider Serien nur empfehlen, beide Romane zu lesen. Es lohnt sich!

Somit komme ich bei Sinclair auf 4 Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️

Bei Zamorra gebe ich die volle Sternzahl!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Donnerstag, 31. Oktober 2019

Perry Rhodan Mission SOL 10 - Die Höllenfahrt der SOL - von Olaf Brill

Geschrieben von Olaf Brill
Titelbild von Dirk Schulz
Erschienen am 18.10.2019


Auf der Erde schreibt man das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche werden zu Legenden – insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL.
Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig in die ferne Galaxis Tare-Scharm versetzt.
Dort stößt er auf Nachkommen der SOL-Besatzung, lernt mehr über die riesige Welt Evolux und macht sich auf die Suche nach dem Mittelteil des Raumschiffs. Rhodan entdeckt, dass die Mannschaft in einer Proto-Chaotischen Zelle gefangen ist.
Perry Rhodan kann zum SOL-Mittelteil vordringen. Doch die Besatzung wird von fremden Bewusstseinssplittern übernommen. Nur die selbstlose Tat eines Menschen verheißt Rettung und wird zum Auftakt einer neuen Odyssee – es beginnt DIE HÖLLENFAHRT DER SOL ...


Perry Rhodan gelingt die Befreiung des Mittelteils aus der Proto-Chaotischen-Zelle und so vereint er die SOL nach 150 Jahre erstmals wieder. Doch damit ist die Flucht von Evolux noch nicht überstanden. Eine schwarze Chaosanhaftung am Schiff droht im Nachhinein die SOL zu vernichten. Der einzige Ausweg scheint die Rückkehr ins Susmalsystem und damit in chaotische Gefilde zu sein. Doch diese Rückkehr wird zur Höllenfahrt. Denn zeitliche und dimensionale Überlappungsphänomene durch die Anhaftung führen dazu, das an Bord „Geister“ auftauchen die das Leben der Alt- und Neu-Solaner gefährden. Michael und Perry Rhodan versuchen mit allen Mitteln der Gefahr zu begegnen.

Ich komme bei Mission SOL aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Die Serie bleibt spannend bis zum Ende. Und auch in diesem Fall hat Olaf Brill einen genialen Roman abgeliefert, der nicht nur die Handlung hervorragend weiterführt, sondern auch in sich ein klasse Abenteuer erzählt. Die Chaosanhaftung und die daraus resultierenden Phänomene waren eine fabelhafte Idee. Nebenbei beschäftigt sich Olaf Brill mit den Problemen die beim aufeinandertreffen der beiden Generationen der Solaner aufkommen. Mahlia Meyun spielt dabei wieder eine tragende Rolle. Ein Nebenschauplatz, der aber auch hervorragend den Roman ergänzt. Das eigentliche Abenteuer lässt mich bis zum Ende mitfiebern und wird zu keiner Zeit langweilig. Einfach gute Unterhaltung.

Erneut vergebe ich die Höchstwertung mit fünf Sternen!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Mittwoch, 23. Oktober 2019

Buchmessecon 2019 - Die Familie wird größer...

Jedes Jahr freue ich mich ganz besonders auf ein Event: Den Buchmesscon in Dreieich. Hier wird parallel zur großen Frankfurter Buchmesse die Phantastik gefeiert und den Kleinverlagen und Selfpublishern eine grandiose Bühne geboten. Es ist aber auch ein Familientreffen an dem ich mittlerweile seit fast zwanzig Jahren teilnehme um Gleichgesinnte zu treffen und mich mit ihnen und den Autoren auszutauschen. Immer mehr renommierte Autoren finden den Weg während der Buchmesse auch nach Dreieich. Und viele Autoren wie z.B. Markus Heitz haben sich hier ihre ersten Sporen verdient und kehren immer wieder gerne für Lesungen in das Bürgerhaus nach Sprendlingen zurück.

Die erste Herausforderung besteht für mich immer schon in der Vorplanung. Denn aus den vielen parallel laufenden Lesungen muss ich leider eine Auswahl treffen und kann doch nur einen sehr kleinen Ausschnitt dieses tollen Events einsehen. Den restlichen Überblick verschaffe ich mir an den zahlreichen Bücherständen und in Gesprächen mit Verlegern und Autoren. Zumeist treffe ich auch schon vorab eine Auswahl der Bücher die ich erstehen möchte. Meistens werden es unzählige mehr. So auch in diesem Jahr. 


Kurz nach 10.00 Uhr morgens bin ich im Bürgerhaus eingetroffen und habe mir zuerst einen Überblick verschafft. Auch dieses Jahr ist einiges neu und ich habe den Eindruck, es sind schon wieder ein paar Stände mehr geworden. Im Foyer und der Haupthalle erwarten mich wie immer die zahllosen Stände der Verlage mit ihren Buchpräsentationen.


Mein erster Weg führt mich zum Stand des Blitz-Verlages mit dem ich schon seit den Anfängen der Sternensonde sehr verbunden bin. Dort halte ich einen Plausch mit Verleger Jörg Kaegelmann zu den Neuerscheinungen die im November veröffentlicht werden und den Titeln allgemein sowie die Entwicklung der Hörbücher und die Tendenz zu Streamingportalen. Es geht weiter und wie letztes Jahr fällt mir sofort auf, dass am Stand von Robert Corvus und Bernhard Hennen Hochbetrieb herrscht und Scharen von Fans ihre Werke kaufen und signiert haben möchten. Aber auch insgesamt habe ich sofort den Eindruck, dass auch dieses Jahr wieder mehr Menschen den Weg zum BuCon gefunden haben. Die Zahlen die ich mittlerweile gesehen habe bestätigen dies. Wir sprechen von über 800 Besuchern. Echter Wahnsinn!

Meine erste Lesung an der ich teilnehmen möchte ist schon um 11.00 Uhr. Der Verlag Edition Roter Drache lässt gleich zwei Autorinnen ihre Werke in der ersten Stunde vorstellen. Die junge Autorin Sarah Skitschak überrascht mich sofort mit ihrem ersten Beitrag und bereitet den Zuhörern einen besonders schönen Einstieg. Sie eröffnet den ersten Teil der Lesung aus ihrem Buch „Weltentod“ mit einem musikalischen Beitrag in Form von Gesang mit Gitarrenbegleitung. Sehr stimmungsvoll geht es danach in die eigentliche Lesung die auch wieder mit einem Lied beendet wird. Sehr beeindruckend.


Danach liest Isa Theobald aus Ihrem sehr schön illustrierten Buch „Tintenphönix“. Eine berührende Geschichte der ich gebannt lausche und die bei vielen Zuhörern und ihr selbst für glasige Augen sorgt. Ihr Beitrag lässt mich sehr nachdenklich in die nächste Lesung gehen. Ein tolles und wunderschönes Buch mit Tiefgang. Leider habe ich diese beiden Bücher später nicht mehr erworben und muss dies bei Gelegenheit im Drachenwinkel nachholen und mir bei einer Lesung von ihr signieren lassen.

Danach geht es zu Robert Corvus. Vielen ist der Autor durch seine Perry Rhodan Romane bekannt. Aber auch die Phileasson-Saga, die er zusammen mit Bernhard Hennen verfasst, hat mittlerweile eine große Fanbase zu der ich mich zählen darf. Heute stellt er eines seiner neuen eigenen Projekte vor, die schon länger auf meiner Wunschliste stehen. Einer interessanten Lesung folgt ein noch interessanter Teil, in denen Corvus über die Entstehung plaudert. Danach geht es in eine illustre Frage/Antwort-Runde die noch mehr über die „Gezeiten der Macht“ Trilogie verrät und mich endgültig neugierig gemacht hat. 
Und so nutze ich die kurze Zeit bis zur nächsten Lesung um bei Robert den neuen Perry Rhodan Kalender (den er sehr zu meiner Freude auch im Gepäck hatte) zu erwerben und den ersten Band „Berg der Macht“ den ich mir gleich auch signieren und dies für die Nachwelt festhalten lasse.



Dann geht es zu meinem Lieblingsautorenpaar Vogt zur Lesung aus ihrem neuen dystopischen Roman „Wasteland“. Diesmal erwartet die zahlreichen Zuhörer aber sogar ein Autorenrtrio, denn Christian und Judith C .Vogt haben sich Verstärkung in Form von James A. Sulllivan geholt. 
Die beiden Lesungen werden von den dreien zusammen zelebriert, was unheimlich Spaß macht. Zuerst gibt es eine Kostprobe aus Sulllivans Roman „Die Stadt der Symbionten“. Ein Science-Fiction Roman der sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigt. Danach folgt die sehr amüsante Lesung aus „Wasteland“. Immer wieder ein Erlebnis die beiden. Seit ihrer Eis und Dampf Anthologie bin ich ein begeisterter Leser ihrer Werke.

Danach nutze ich erneut eine kurze Pause um am Stand von Mantikore das Spielebuch "Death Asylum" von Mario H. Steinmetz zu holen. Leider musste der Autor krankheitsbedingt am Freitag seine Teilnahme an der Buchmesse beenden und konnte auch nicht in Dreieich dabei sein. Ein weiterer Abstecher führt mich zum Verlag Torsten Low um mir die Bände 2 und 3 der Arkland-Reihe von Holger M. Pohl zu besorgen. Der erste Teil hat mich ja sehr begeistert wie ihr in der Rezension von letzter Woche nachlesen könnt. Ein kurzer Plausch mit dem Autor und die obligatorische Signierung folgen. Dann geht es Schlag auf Schlag weiter.

Morgens wurde ich schon von einer Dame und einem Herrn im Kämpfer-Coseplay am Eingang begrüßt und mit Lesezeichen und Flyer animiert, an der Lesung von Lucian Caligo teilzunehmen. Auch sein Stand ist sehr professionell und der gesamte Auftritt beeindruckend für einen Selfpublisher. Seine Bücher sind mir in den letzten Jahren schon aufgefallen. Bisher hatte ich aber noch nicht den Schritt zum Leser gemacht. Ein weiteres Gespräch mit ihm lässt mich den Termin notieren und so lande ich am Nachmittag nach den Vogts in seiner Lesung, die direkt im Anschluß im selben Raum stattfindet. Seine Story und sein Vortrag sprechen mich sehr an und so begebe ich mich danach erneut an seinem Stand zu einer kurzen Plauderei die in dem Kauf zwei seiner Bücher und dem signieren selbiger endet. 


Im Anschluss beeile ich mich um zur Verleihung des Ehrenpreises in die Haupthalle zu gelangen. Diese ist mitten im Gange als ich eintreffe und in diesem Jahr erhält zunächst der umtriebige Phantastik-Fachmann Robert Vogel den Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Ann-Kathrin Karschnik wird danach völlig überrascht und ist überwältigt als sie als zweite Person und erste Frau den Ehrenpreis für ihre Verdienst um die Phantastik erhält. Diese Powerfrau und ihre Werke haben mich seit ihrem ersten Auftritt in Dreieich begeistert und sie ist seitdem wirklich fast überall anzutreffen, wo es sich um Bücher und Phantastik dreht.


Der Rucksack ist bereits voll und schwer als ich dann zu den letzten beiden Lesungen und zum Perry Rhodan Neo Panel in die Deep Space Räume im Nebengebäude begebe. Den Auftakt zu meinem persönlichen BuCon-Finale macht der von mir verehrte Markus Heitz mit der Lesung zur zweiten Staffel von Doors. Die erste Staffel habe ich gefeiert. Die zweite wartet bereits länger auf meinem SuB darauf gelesen zu werden. Seine Lesung zeigt mir noch einmal, dass ich dies schnellstens nachholen muss. Eine sehr amüsante Story aus seinem aktuellen Storybuch „Der Tannenbaum des Todes“ sorgt für großartige Unterhaltung und entsprechende Lacher. Ich lese seit der Veröffentlichung täglich eine Story daraus und finde das Buch großartig. Mehr dazu bald auf der Sternensonde. Heitz erzählt noch einmal was der Buchmessecon ihm bedeutet und das seine Karriere hier startete, da man ihm dort zum ersten Mal eine Bühne mit einer Lesung geboten hatte.


Danach folgt die Lesung eines weiteren Großmeisters der Phantastik. Kai Meyer liest aus der aktuellen Comicadaption seiner Kurzgeschichte „Das Fleisch der Vielen“. Eine schaurig-schöne Geschichte um das alte Astoria-Hotel in Leipzig. Dazu erzählt er viel interessantes zur Entstehung der Geschichte, der Umsetzung zum Comic und das er eigentlich aus dem Horrorgenre kommt. Dies hatte ich so auch nicht auf dem Schirm, obwohl ich sein „Jugendbuch“ „Phantasmen“ für eines seiner besten Werke halte und es in Wahrheit ein Horrortitel ist. Beim Blitz-Verlag werden die ursprünglichen Horror-Titel von ihm in einer limitierten Sonderausgabenreihe wieder veröffentlicht. Gebannt lausche ich, dass damals ein junger Redakteur beim Bastei-Verlag Kai Meyer eigentlich entdeckt und zu seiner ersten Veröffentlichung in einer Grusel-Heftromanreihe für Frauen verholfen hat. Schöne Grüße an Herrn Schönenbröcher!


Zum Abschluss in Dreieich gehört für mich schon immer das Perry Rhodan Panel. Dieses Jahr steht es unter dem Zeichen von Perry Rhodan Neo und so haben sich die entsprechenden Autoren versammelt. Neben Chefredakteur Klaus N. Frick fanden sich die beiden Autorinnen Lucy Guth (die ich hier zum ersten Mal live erleben durfte) und ihre Kollegin Michelle Stern und die Autorenriege Oliver Plaschka, Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm im Saal ein um über Neo zu plaudern. Im Publikum saßen unmittelbar neben mir noch Ben Calvin Hary und was ich gestern erst erfahren habe Michael Marcus Thurner, der sich ganz hinten „versteckte“. Rüdiger Schäfer moderierte das Ganze und stellte Klaus und den Autoren entsprechende Fragen. Zunächst erheitert Oliver Plaschka die Zuhörer indem er die gefühlten hundert nicht verwendeten Alternativtitel seines Zyklusauftaktbandes 210 vorträgt und wie es letztendlich durch Klaus Bollhöfener zum finalen und schmissigen Titel „Rettet Rhodan!“ kam.


Der Chefredakteur hatte etwas mit seiner nicht vorhandenen Stimme zu kämpfen, bis er Erleichterung durch ihm dargereichte Halspastillen fand. Das sorgte bei ihm für die Rückkehr seiner Stimme und bei den Anwesenden für entsprechende Auflockerung. Thematisch ging es darum, wie das Schreiben zweier Autorinnen (in diesem Fall die beiden anwesenden Stern und Guth die den aktuellen Band ja auch gemeinsam verfasst haben) an einem Roman so abläuft. Schäfer und Schorm betonen noch einmal wie eigenständig die Serie geworden ist und das die Unterschiede zur Hauptserie in der Handlung und in den Charakteren immer größer werden. Dann ging es um Verkaufszahlen und die Zukunft von Neo. Getragen wird die Serie, so Frick derzeit überwiegend durch die digitalen Verkäufe der E-Books. Die Taschenhefte haben laut Frick ein Problem an den Verkaufsstellen und sind ein Format, das schwer positionierbar ist. Eine Umstellung des Formats auf 96-seitiges Heftromane kommt aber für ihn nicht in Frage, da die Sammler den Verlag dafür hassen würden (O-Ton Frick). 


Die Zukunft von Neo ist bis Band 250 geplant. Ideen gibt es bis 300. Wie es aber letztendlich aussieht, steht in den Sternen. Am Ende der wie immer viel zu kurzen Stunde werden noch ein paar Fragen aus dem Publikum beantwortet. Eine Besucherin beklagt sich über Eschbachs Buchende. Es sei eine Nacherzählung der Anfangsgeschichte die viel zu überhastet und viel schlechter von Eschbach als vom Verlag selbst umgesetzt wurde.Da gehen die Meinungen zwar auseinander, aber so ganz unrecht kann ich der Dame allerdings nicht geben. Ich hatte damals auch den Eindruck, dass es besser gewesen wäre, den Roman mit der Entdeckung des Arkonidenraumschiffs zu schließen. Aber das nur am Rande.



Sehr zufrieden und ein paar „Buchkilos“ schwerer mache ich mich auf den Heimweg um die Erlebnisse und Gespräche des Tages zu verarbeiten und nun in diesem Conbericht wiederzugeben. Und natürlich mit der Vorfreude auf den nächsten Buchmessecon in Dreieich. Bis dahin wollen diese und unzählige andere erworbene Abenteuer gelesen werden.

Sonntag, 20. Oktober 2019

Professor Zamorra 1182 - Der Finger der Furcht - von Veronique Wille

Geschrieben von Veronique Wille
Erschienen am 17.09.2010
Cover von Shutterstock
 
Seit alters her ragt der Felsen vor der Küste steil auf in den Himmel. Die Bewohner nennen ihn den Finger der Furcht. Früher sorgte ein Wärter dafür, dass in dem Haus, das oben auf dem Felsen thront, ein Leuchtfeuer brannte. In stürmischen Gewitternächten soll es noch heute zu sehen sein, raunen die abergläubischen Fischer. Manche schwören, dort oben vor den erleuchteten Fenstern den Geist des alten Leuchtturmwärters erblickt zu haben.

Doch diesmal lockt das Leuchtfeuer etwas anderes an. Etwas, das besser für immer versunken geblieben wäre...
 
Siri und Paul wollen für ihren Youtube-Kanal „World of Ghosts“  einen Beitrag über den Finger der Furcht in der Bretagne machen. Um diesen Felsen mit dem Leuchtturm darauf ranken sich etliche Geistergeschichten. Siri setzt alleine über und will einige Tage abgeschottet von der Außenwelt auf dem Leuchtturm verbringen um den Beitrag so authentisch wie möglich zu machen. Doch es läuft aus dem Ruder und eine alte Bekannte bittet letztendlich Nicole Duval um Hilfe. Zamorra muss wegen Magenverstimmung Abstand von der Reise nehmen und gerät doch in uralte mysteriöse Dinge die mit dem Finger der Furcht unmittelbar in Verbindung stehen. Denn plötzlich werden Gedächtnisse verändert damit sich niemand mehr an den Finger der Furcht erinnern kann. Denn etwas Uraltes möchte lieber unbemerkt von den Menschen bleiben...

Die Autorin Veronique Wille ist noch nicht sehr lange im Zamorra-Team. Und für mich ist dies der erste Beitrag oder Roman den ich von ihr lese. Und ich bin wahnsinnig begeistert. Einen so atmosphärisch dichten und inhaltlich umfangreichen Roman auf so wenigen Seiten hinzukriegen ist schon eine Leistung. Ihr Schreibstil ist leicht und gefällig. In kurzer Zeit bin ich in der Geschichte versunken und habe den Roman in einem Rutsch verschlungen. Viele unerwartete Wendungen machen den Roman besonders. Zunächst wirkt es wie eine klassische Geistergeschichte in einem passendes Setting. Ich liebe Leuchttürme und Geschichten um diese und so war ich gleich begeistert. Die Atmosphäre ist wie schon gesagt grandios und beklemmend. Was dann im Laufe des Romans passiert ist facettenreich und ich hätte mit einem solchen Ende oder der Auflösung zu keiner Zeit gerechnet. Der Roman wirkt Insgesamt wie eine Geschichte von H.P. Lovecraft und bedient sich vergleichbarer Elemente. Grandios!

Dafür gibt es von mir fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 18. Oktober 2019

30 Bände Perry Rhodan Mythos Erde - Die Reise geht weiter..

Dreißig Bände haben wir nun mit Mythos Erde hinter uns. Und es ist das gewohnte Auf und Ab eines Zyklus. Dennoch bin ich bis hierher sehr zufrieden mit dem Verlauf und auch mit den meisten Einzelromanen. Doch fangen wir bei den Bänden ab 3020 an. In „ Die Stunde des Orakels“ von Michelle Stern wird die Handlung um die ausgetauschte Erde fortgeführt. Die Abenteuer auf Iya und um das Orakel und wie dies schließlich aufgelöst wurde, waren mein bisheriges Highlight des Zyklus. Ich freue mich schon auf die Hintergründe die zum Austausch der Erde geführt haben und wie und von wem dies bewerkstelligt wurde.


Leo Lukas übernimmt in Band 3021 die weiteren Abenteuer auf Iya mit Nathans Tochter YLA alias das Orakel und wie es hilft das Artefakt in Form des Thesanit-Gehirn-Fragmentes zu sichern. Wie der Vorgänger spannend und wegweisend für die Handlung.



Michael Marcus Thurner verlässt mit seinem Beitrag 3022 „Bulls großes Spiel“ die Handlung um die Erde und beschäftigt sich weiter mit den Cairanern. Bull muss sich hier in diplomatischer Mission mit diesen auseinandersetzen und weiterhin versuchen, Rhodan den Rücken zu stärken, während dieser bisher unentdeckt auf Iya seinen Nachforschungen nachgeht. 


Auch hier bleibt es spannend, welche Rolle die Cairaner im Gesamtbild des Zyklus spielen. Auch Band 3023 stammt aus der Feder von Michael Marcus Thurner. In „Der On-Pirat“ kehren die Onryonen zum ersten Mal in diesem Zyklus in die Handlung zurück. Eine kurzweilige Abwechslung die von Verena Themsen im Folgeband 3024 noch getoppt wird. 

Wie der Titel schon verrät, kehrt Perry in „Der Geist von Hellgate“ an einen geschichtsträchtigen Ort der Serie zurück. Denn dort treffen Atlan und Perry sich, um ihre bisherigen Erkenntnisse und Erfahrungen auszutauschen. Nicht ohne Hindernisse wie klar sein dürfte. Wim Vandemaan kehrt dann in seinem Roman 3025 „Ich erinnere mich“ zu wesentlichen Entwicklungen zurück. Zemina Paath wird das Thesanit-Fragment eingesetzt und sie erinnert sich dadurch was sich vor langer Zeit im Galaxiengeviert der Vecuia ereignet hat. Grandioser Beitrag der einiges an Erkenntnissen bereithält.



Aufgrund des aktuellen Informationsstandes entschließt Rhodan sich nach Vecuia zu reisen um mehr zu erfahren. Atlan bricht nach M13 auf um die Möglichkeiten einer Kooperation zwischen den Kristallbaronien und der Lemurischen Allianz sowie die dortige militärpolitische Situation auszuloten, da die Arkoniden zunehmend unter Druck durch Ladhonen und Naatsche Freischaren geraten. 

Damit trennen sich vorerst wieder die Wege von Atlan und Perry und wir bleiben in den Bänden 3026 bis 3029 an Atlans Seite und es folgen für meinen Geschmack eine Reihe von schwächeren Romanen. Vielleicht weil ich nie ein Freund von Arkon und Geschichten um M13 war. Ich vergöttere Atlan und seine Abenteuer, fand Bostich faszinierend, aber dieser Handlungsabschnitt gab mir bis auf den TARA-Psi nicht viel. Damit sind wir wieder am Anfang besagtem Auf und Ab in einem Zyklus. Ich quäle mich gerade durch den M13 Handlungsabschnitt und freue mich derzeit auf einen Handlungswechsel in den 30er Bänden. Und dennoch bin ich mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden und wie immer bei Perry fühle ich mich größtenteils hervorragend unterhalten. Der aktuelle Zyklusauftakt (beziehungsweise das erste Drittel) kann jetzt schon zu den besseren der letzten Jahre gezählt werden. Weitaus spannender und faszinierender finde ich derzeit aber die Mission SOL Miniserie. Diese Handlung hätte ich mir gut in der Hauptserie als ausgeweiteter Minikylus mit z.B. 25 Bänden vorstellen können.