MADDRAX
Im Reich der Nocturno
Band 621
Erschienen am 04.11.2023
Cover von Néstor Taylor
Auf Matts Drängen hin hat Dak'kar eine Expedition in die Todeszone ausgerüstet, um dort mit Haaleys Hilfe Kontakt zu dem offenbar intelligenten Pilzorganismus aufzunehmen.
An Bord von PROTO und von Mabutas Ameisen-Armee verfolgt, dringen sie zum zweiten Mal in das lebensfeindliche Gebiet ein. Doch schon bald bricht der tonnenschwere Panzer in einen Hohlraum ein – und die Gefährten treffen auf eine Gesellschaft, die sie hier niemals erwartet hätten. Eine Begegnung, die ihr Leben in den nächsten Tagen dramatisch verändern wird...
Mit Lara Möllers zweitem Beitrag zum aktuellen Zyklus, gehen wir mit Matt und Co. unfreiwillig in der Todeszone unter die Erde. Was die Badeszene auf dem Cover sehr schön darstellt und mich wieder an die verklärten Bilder aus dem Wachturm der Zeugen Jehovas erinnert, wird für die Badenden am Ende zum Albtraum. Als Proto in einen Hohlraum einbricht, finden sich die Gefährten im Reich der Nocturno wieder. Deren bewegende Geschichte und Entstehung nach dem Einschlag von Christopher-Floyd im Jahre 2012, wird in gewohnter Maddrax-Rückblick-Manier erzählt und bildet eine Hälfte dieses Romans.
Nach langen Jahren als Maddrax Fan bilden diese Rückblicke und Enstehungsgeschichten immer wieder das Herz einzelner Romane. Ob dies noch unterhaltsam und innovativ ist? Gelegentlich ja. Im aktuellen Fall jedoch eher weniger. Was daran liegen mag, dass mich die Geschichte der Nocturno nicht packen und überzeugen konnte. Dazu kommt eine erneute aber wenig neue Lage auf Matt, Haaley und den Sprengmeister All‘ec zu. Diesmal steht ihnen die Verwandlung in Baumwesen bevor, wenn sie es nicht schaffen ein Gegenmittel zu finden. Nach der Versetzung in die Ameisenkörper ein erneuter Wettlauf gegen die Zeit, der wohl in dem anstehenden fünfteiligen Mini-Zyklus abgehandelt werden soll. Die Idee, die wohl die Entstehung der Ents erklärt, fand ich grundsätzlich nicht schlecht und auch der Roman an sich war nicht nur gut geschrieben, sondern auch über weite Strecken unterhaltsam. Die Spannung bleibt jedoch überschaubar. Und das ziemlich abgenutzte „Gegenmittel-Motiv“ sorgt bei mir auch nicht für Begeisterungsstürme. Die ferne Stimme und der Pilz der für mich unweigerlich auf GRÜN hinausläuft, sorgt für die nötige Spannung und Erwartung an die Auflösungen in diesem Zyklus. Die Nocturno und deren telepathischen Veranlagungen sowie Namen wie Tautropfen und Kraft des Wassers erinnern, wie das ganze Setting insgesamt, an die esoterischen Ansätze der Werke von Marion Zimmer Bradley und an den marsianischen Part bei Maddrax. Eine überraschende Mischung bei der ich doch auf die weitere Umsetzung und Relevanz für den Zyklus gespannt bin.
Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️