Donnerstag, 8. Februar 2024

Professor Zamorra 1293 - Demonic World - von Thilo Schwichtenberg

Thilo Schwichtenberg 
PROFESSOR ZAMORRA 
Demonic World
Band 1293
Erschienen am 16.12.2023
Cover von Dirk Berger

Ja, es war Vollmond. Und nein, das war unmöglich!
Vor ihr stand ein Werwolf! Knurrend setzte er sich in Bewegung.
Er wird mich gleich zerfleischen!
Nie im Leben hätte Crazy gedacht, dass der Horror real war!
Der Werwolf setzte zum Sprung an. Sie schloss die Augen.
Ein Schuss. Das Untier bäumte sich auf, fiel nach vorn, blieb liegen und verwandelte sich in einen jungen Mann.
Crazy riss die Augen auf, drehte sich um.
Hinter ihr stand eine junge Frau mit Pferdegebiss. Sie lächelte. „Jetzt habe ich einen gut bei dir.“

Ein Heftromanliebhaber und angehender Gruselheftautor und seine Freundin, ein ungewöhnliches amerikanisches Frauen-Geisterjäger-Duo der Liga der amerikanischen Dämonenjagerinnen und die damit verbundene Entführung von Erzdämon Melmoth und Kyra und den im Hintergrund agierenden Astaroth. Da war Thilo Schwichtenberg einmal mehr bei seinem Themenspektrum und der Besetzung nicht sparsam für 64 Seiten Heftroman. Der Roman erschien und spielt zur Weihnachtszeit (ich hinke derzeit bei Zamorra wieder etwas hinterher) und Sandra möchte mit Ihrem Geschenk, ihren Freund Peter (den Heftromansammler) überraschen. Und so landen die beiden Frankfurter in den USA in der Demonic World in dem alle Fäden dieser Geschichte zusammenlaufen und letztendlich auch Zamorra und Nicoles Suche nach Kyra endet.

Die Anspielungen auf den Heftroman in diesem Heftroman mit Doktor Mazarro, sowie die Ausführungen zu Peters Sammelleidenschaft und Archivierungsmethoden brachten mich ebenso zum schmunzeln wie Zamorras und Nicoles Bemerkungen zum Erscheinungsrhythmus ihrer Heftromanserie, für den ihre Abenteuer herhalten könnten. Trotz der angesprochenen Themenvielfalt wirke dieser Roman nicht überladen und hat mir von Anfang bis Ende Spaß gemacht. Der Autor bringt mit der Liga der amerikanischen Dämonenjägerinnen nicht nur neue Aspekte ins Spiel. Mit Astaroth tritt ein alter (für mich unbekannter) Gegenspieler aus der alten Hölle in den Vordergrund und wird zum vorübergehenden Partner von Zamorra und Nicole. Die Idee zu Demonic World und Geschichte um Mary und Discordia sind auch noch zu erwähnen. Der Stoff hätte wieder einmal für ein gelungenes Taschenbuch gereicht. Diese umfangreiche Story geht dann letztendlich etwas zu Lasten der Spannung und der neuen und alten Charaktere. Aber auch so ist es ein hervorragender und komplexer Heftroman geworden.

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Montag, 5. Februar 2024

Maddrax 627 - Schwestern im Geiste - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Schwestern im Geiste
Band 627
Erschienen am 27.01.2024
Cover von Néstor Taylor

Freiwillig ist Haaley bei Aruula geblieben, die sich in der Todeszone langsam erholt. Sie will versuchen, ihr den Lauschsinn wiederzugeben, der durch Matts Schuld verloren ging. Als Angehörige der Dreizehn Inseln hat auch Haaley telepathische Kräfte, wenn auch nur schwache. Mit dem Gift des Jaguarpriesters will sie diese potenzieren und die Mauer in Aruulas Geist niederreißen.
Doch damit öffnet sie eine Büchse der Pandora – denn etwas aus ihremGeist erhält die unverhoffte Chance, auf Aruula überzugehen...

Immer wenn Ian Rolf Hill einen Maddrax-Roman verfasst und Haaley eine Rolle spielt, freue ich mich ganz besonders. Ich glaube dies ist in meinen Rezensionen zu diesem Zyklus wohl jedem Leser aufgefallen. Das dies seine Berechtigung hat, zeigt der vorliegende Roman einmal mehr. Nicht nur, das Florian Hilleberg wie kein anderer die von ihm erfundene Figur in Szene setzt. Nein, auch das was bisher aus ihrer eigenen und der Geschichte an der Seite von Matt und Aruula geworden ist, zählt für mich zu den Highlights des Zyklus und der Serie. Daher hoffe ich, dass ihre Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt ist. 

Haaleys Bemühungen Aruula ihren Lauchsinn zurückzubringen enden in dieser Folge in einer weiteren Katastrophe. Denn während einer Gedankenverschmelzung gelingt es der toten Schwester Choganmaa, die sich als gespaltene Persönlichkeiten in ihrem Geist manifestiert hat, Aruula zu übernehmen. So gelangt Choganmaa in Aruulas Geist und geschwächtem Körper zum Trek nach Macapá, der mittlerweile in San Ignacio angekommen ist. Doch dort gibt es noch eine weitere Bedrohung aus der dunklen Vergangenheit der Erde. Und aufgrund von Matts Freude über die Rückkehr seiner Gefährtin, braucht er ein wenig länger bis er die Zusammenhänge erkennt, die für Aruulas merkwürdiges Verhalten verantwortlich sind.

Ich freue mich auch nach mittlerweile 24 Jahren Seriengeschichte immer noch über Romane mit neuen Spezies, die auf die Experimente der Daa‘muren zurückzuführen sind. Ka’ri und die U‘a‘kari sind das Salz in dieser Heftromansuppe und treten zu Gunsten der Geschichte um Aruula und Ewgenija leider etwas in den Hintergrund. Dennoch wurde dieser Rückblick und die intelligenten Primaten genauso gut in Szene gesetzt wie die Mutationen in Form der Riesentausendfüßler und dem mutierten Ameisenlöwen. Das war mal wieder neben der aktuellen Handlung eine gehörige und gute Portion Maddrax-Endzeit.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Mittwoch, 31. Januar 2024

Professor Zamorra 1292 - Der Mentalparasit - von Stefan Hensch

Stefan Hensch 
PROFESSOR ZAMORRA 
Der Mentalparasit
Band 1292
Erschienen am 02.12.2023
Cover von Shutterstock

„Bist du bereit?“, fragte Mercier. 
Tanguy nickte. Die Wahrheit war, dass es ihm niemals mehr besser gehen würde. Ganz im Gegenteil, von nun an würde es nur noch bergab gehen. Er spürte, dass er jeden Tag weniger wurde. Der Appetit war erloschen, und sein Körper holte sich die benötigten Kalorien bereits aus seiner Muskulatur. Die Fettdepots waren längst erschöpft. Er bestand nur noch aus Haut und Knochen. „Wenn du mich unbedingt zu einem Mentalparasiten machen willst, dann leg los!“
Mercier schmunzelte. „Mentalparasit? Wie kommst du denn nur darauf?“

Nach diesem Roman bedauere ich einmal mehr, dass ich erst mit Band 1178 fest bei Professor Zamorra eingestiegen bin. Denn Stefan Henschs erster Beitrag zur Serie war kurz zuvor mit Band 1175 "Bestien aus dem Subraum" erschienen. Und dieser lieferte das Prequel zum vorliegenden Band "Der Mentalparasit". Und so ist es nicht verwunderlich, dass ich bis zum Verweis kurz vor Ende überlege, wann die Kinder des Subraums und die Bruderschaft schon einmal Thema waren. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich nicht so gut in die Geschichte eingefunden habe. Zamorra und Nicole kommen wie schon angedeutet nur sehr begrenzt zum Einsatz. So richtig erst, als es am Ende um die Zusammenhänge zu dem besagten alten Fall kommt. Eigentlicher Mittelpunkt der Story ist Tanquys Geschichte. Und diese erzählt der Autor auch sehr interessant. Die Bestien des Subraums sowie die ganze Geschichte weisen einmal mehr Parallelen zu den Mythen aus den Romanen von H.P Lovecraft auf. Das gefiel mir sehr gut. Richtige Spannung kommt bei der linearen Vergangenheitserzählung größtenteils jedoch leider nicht auf. Interessant fand ich auch noch das Buch von Wilhelm van Zanth, welches Zamorra am Anfang des Romans erwirbt und mich sehr an das Voynich Manuskript erinnerte. 

Aus all diesen Gründen sollte ich mir wohl doch in nächster Zeit den ersten Band um die Bestien aus dem Subraum vornehmen um ein besseres Gesamtbild zu erhalten. Den Zeitraum zwischen den beiden Bänden um diese Geschichte fand ich dann doch etwas lang. Insgesamt sehe ich dies öfter als Problem der Serie, da es unzählige Handlungsstränge gibt, die einzelne Autoren scheinbar in Personalunion behandeln. Somit wird wie bei Adrian Doyles Romanen um die "Amulettenschwemme", der ja mit der Story um Kelan auch noch nicht final abgeschlossen ist, die Wartezeiten zwischen den einzelnen Handlungen sehr lange. So waren es auch in diesem Fall fast vier Jahre, bis das Thema von Stefan Hensch wieder aufgenommen wird. Da wünschte ich mir mehr anhaltende "Zyklen" die komplett und durchgängig und autorenübergreifend behandelt werden. In diesem Fall ist der Zeitraum erklärbar, da die vier Jahre seit dem letzten Band der Geschichte in Echtzeit behandelt wurden. Tenguy lag in dieser Zeit nach seinem Unfall im Koma. Dies wäre aber auch in Rückblenden und einer Roman-Zeitverlegung des Vorgängerbandes anders möglich gewesen.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 26. Januar 2024

Maddrax 626 - Zeit des Sterbens - von Oliver Müller

Oliver Müller 
MADDRAX 
Zeit des Sterbens
Band 626
Erschienen am 13.01.2024
Cover Mario Heyer, MtP Art unter Verwendung von KI Software

Erschöpft kehren die Gefährten zur USS Nimitz zurück. Was wird sie dort erwarten? Hat der Ameisengott Mabuta das Schiffswrack bereits eingenommen und aus Rache für den Verrat alle getötet?
Doch wie sie erleichtert feststellen, lebt die Besatzung. Trotzdem ist es die Ruhe vor dem Sturm, denn Mabuta wird nicht klein beigeben.
In dieser prekären Situation muss Matt zu seinem Versprechen stehen, Dak'kar das Rezept der roten Diamanten zu verschaffen. Das kann er nur in Tecuuns Dorf, wo sich der Spiegel von Pachacámac befindet. Doch darauf haben die Aants nur gewartet...

Oliver Müller richtet in dieser Folge den Blick wieder Richtung USS Nimitz und Mabuta. Nachdem die Mission „Suche nach Aruula“ nur als bedingter Erfolg gewertet werden kann, brennt nun auch im wahrsten Sinne des Wortes die Luft an Bord der Nimitz. Nachdem Mabuta die Intrigen ihrer vermeintlichen Zwangsverbündeten durchschaut hat, wird der Flugzeugträger Ziel einer Ameiseninvasion, die nicht zimperlich und gut geschildert wird. Ebenso kommt das Maddrax-Flair bei der Befreiungsaktion von Ccahuantico mit dem Einsatz der Kondore als Flugtiere unter GRÜNs Kontrolle voll zum tragen. 

Der Roman der daraus entstanden ist, bietet viel Action und Abenteuer, dafür eine überschaubare Handlung. Es geht nun darum, dass die Leute um Dak‘kar endlich ihr Heilmittel (ein weiteres in diesem Zyklus) in Form einer Rezepts zur Herstellung aus den roten Diamanten erhalten. Dies gelingt natürlich unter großen Verlusten und dem gelungenen Einsatz von Haaley, die sich ein mentales Duell mit dem Ameisengott liefert. Dies ist der wohl spektakulärste und gelungenste Teil dieses Romans. Auch ansonsten ist „Zeit des Sterbens“ ein solider und unterhaltsamer Maddrax-Roman geworden und bestätigt erneut die guten Beiträge des Autors. Am Ende kann ich im Hinblick auf die Zyklusidee jedoch nicht ganz nachvollziehen, warum es die Nimitz-Leute und der starke Charakter Dak’kar nicht ohne Matthew Drax zuvor geschafft haben, an das Rezept zu kommen. In diesem Zyklus wirkt wieder mal alles etwas improvisiert. Wir suchen nach Aruula und haben eine große Idee im Hintergrund. Bis zum Finale schauen wir dann mal was unterwegs so alles passiert. Das dies auch unterhaltsam sein kann, bestreite ich nicht.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Dienstag, 16. Januar 2024

Castor Pollux 4 - Vampire auf Kreta - von Rafael Marques

Rafael Marques 
CASTOR POLLUX
Vampire auf Kreta
Band 4
Erschienen am 13.01.2024
Cover von Mario Hayer - MtP-Art

Kreta, 65 n. Chr.
Längst war die Nacht hereingebrochen, als eine Gestalt zu einem der Häuser huschte. Die junge Frau drückte die Tür leise auf und schluckte, als sie in den Raum trat, in dem der Tote aufgebahrt worden war.
Eigentlich hätte der Körper des siebenjährigen Jungen Ruhe verdient, obwohl seine Seele längst auf dem Weg in den Hades war. Er war in weiße Gewänder gehüllt, und der Kopf war mit bunten Blüten bedeckt. Vorsichtig legte sie die Blüten zur Seite und sorgte dafür, dass einige der Tücher zur Seite glitten, bis der Hals frei lag und ihr Blick auf die schrecklichen Wunden fiel. 
Endlich sah Zoe, die erst vor Kurzem aus Rom in ihr Heimatdorf zurückgekehrt war, dass sie sich mit ihrer düsteren Ahnung nicht getäuscht hatte. „Es geht wieder los“, flüsterte sie.

Genau einen Roman hat Rafael Marques gebraucht um sich bei Castor Pollux einzugrooven. Mit dem vorliegenden zweiten Roman überzeugt er von Anfang an mit seinen Vampiren auf Kreta. Nach nur wenigen Seiten der stimmungsvollen Einführung der Bedrohung und des Gegners in Form eines alten mächtigen Vampirs kommen diesmal auch schnell Castor und Kimon ins Spiel. Für die schnelle Reise nach Griechenland wendet der Autor diesmal einen schönen Kniff an. Dabei greift er auf alte Themen und Serienhintergründe aus den Castor-Gespenster-Krimis zurück. So gibt es eine weitere, emotionale und gleichzeitig tragische Begegnung zwischen Zoe und Kimon. Diese hat ihren ehemaligen Geliebten in seinen Träumen kontaktiert und bittet ihn um Hilfe. Castor kennt sich natürlich seit seiner Begegnung mit Rodan in seinem ersten Abenteuer mit Vampiren aus und weiß was zu tun ist.

Die Geschichte um den Vampir Amyntor und seine ebenso untote Geliebte Pherenike reicht scheinbar weit zurück und hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Direkt ab der ersten Seite wird eine gute Story und Atmosphäre vermittelt und ein spannendes und kurzweiliges Abenteuer erzählt. Ich habe die ganze Zeit mit Kimon mitgefiebert und auf ein Happy End gehofft. Gerade jetzt, als Zoe solche interessanten und übernatürlichen Fähigkeiten entwickelt, erfährt sie ein tragisches Ende. Insgesamt ist in dieser Folge sowieso Kimon der heimliche oder unheimliche Hauptdarsteller. Auch wenn ihm Castor Pollux natürlich zur Seite steht. Insgesamt fiel sein Part aber sehr zurückhaltend aus, was mir für diesen Roman gut gefiel und auch passte. Castor und Kimon werden so langsam die römische Variante von Sinclair und Suko. Beide können in einer Geschichte auch alleine bestehen. Ich bin weiterhin sehr gespannt, wie sich Serie, Charaktere und Waffen entwickeln werden. Auch die Hintergründe und Geschichte zu den Finsteren und den Bezwingern bleiben hochinteressant. Kurzum, es gibt noch viel Potential um Geschichten mit Castor & Co. zu erzählen.

Ach ja, und bei diesem Roman hätte ich schon nicht mehr sagen können ob dies ein Castor Pollux aus der Feder von Schauer oder Marques ist. Mission gelungen!

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️