Perry Rhodan Androiden 9 - Der Wert eines Lebens - von Marie Erikson

Marie Erikson
PERRY RHODAN
Androiden
Band 9
Der Wert eines Lebens
Erschienen am 05.07.2024
Titelbild: Dirk Schulz


Wir schreiben das Jahr 2084 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Fast ein Jahr lang herrschte in der Milchstraße Krieg gegen Roboter, die aus unbekannten Gründen Welten der Galaxis überfallen hatten, die dortigen Einwohner vertrieben oder töteten. Perry Rhodan gelang es, im Lauf einer langen Odyssee Wissen über die Hintergründe der Invasion zu erfahren und ein Mittel zu erlangen, die Roboter zu befrieden.

Der Frieden war jedoch nicht von langer Dauer. Ausgerechnet der normonische Admiralregent Nagmum Kane, der sich als Held im Kampf gegen die Roboter hervorgetan hat, ist gegen einen Waffenstillstand. Weil er den Kampf fortführen will, greift eine weitere unbekannte Macht ein – in Gestalt ­gewaltiger schwarzer Raumschiffe, die Auslieferung Kanes fordern.

Dabei handelt es sich um die Molochiden. Aber wer sind sie, und warum greifen sie so unvermittelt ein? Die Chance, mehr darüber zu erfahren, ergibt sich, als ein Molochide den Planeten Kaimaer in Geiselhaft nimmt. Der Mausbiber Gucky beschließt, den Planeten zu retten – und muss eine Ab­wägung treffen zwischen der Planetenbevölkerung und dem WERT EINES LEBENS …

Ein Molochide nimmt den Planeten Kaimaer ein und fordert in einem Ultimatum die Auslieferung von Nagmun Kane. Sollte der Forderung nicht nachgekommen werden, droht die Vernichtung des Planeten. Aurelia Bina geht derweil auf eigene Faust auf die Jagd nach Kane und geht den Geheimnissen der Molochiden nach. Dabei wird sie von einem Molochiden assimiliert und erlebt dabei deren wahre Herkunft und Funktion. Auf Kaimaer versucht Gucky das Unglück abzuwenden und die Bevölkerung vor dem Untergang zu retten. Doch Nagmun Kane mischt weiter mit und instrumentalisiert die prekäre Situation. So dienen die Aktionen des Mausbibers und auch Perry Rhodans letztendlich seinen fanatischen Zwecken.

Selten spiegelte eine Miniserie bei Perry Rhodan so viel Zeitgeist. Dieser Roman von Marie Erikson erinnert mit den Machenschaften von Nagmun Kane an aktuelle Brandherde der Welt und vor allem an den Einsatz von Medien und Fake News um die Meinung in eine gezielte Richtung zu lenken. So nutzt Nagmun Kane seine eigene Wahrheit als Grund und Antrieb für einen sinnlose Fortsetzung der Auseinandersetzung mit den Androiden. Garniert ist das Ganze vor dem Hintergrund der Geschichte von Sonja und Matthal, die auf Kaimaer ums Überleben kämpfen müssen. Leider bleibt diese Geschichte etwas blass und auch Guckys Einsatz ikonnte mich nicht so recht überzeugen. Am interessantesten gestaltet sich noch Aurelias Handlungszweig ihrer Begegnung mit dem Molochiden und der daraus resultierenden Erkenntnisse zu deren Ursprung.

Mittlerweile habe ich leider ein wenig das Gefühl, dass das Exposé nicht für 12 Hefte gereicht hat und nun seit dem Besuch auf Wanderer eine wilde und etwas außer Kontrolle geratene Fortsetzung der Handlung umgesetzt wird.

Jedenfalls haben wir mit dem vorleigenden Roman auch einen etwas blassen und sehr verzettelten Beitrag mit wenigen echten Höhepunkten und keinerlei neuer Facetten zu den Grundthemen der Miniserie. Und auch keine absehbare Vorbereitung zur finalen Handlung in den letzten drei Bänden.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Maddrax 638 - Neustart - von Oliver Müller

Oliver Müller 
MADDRAX 
Neustart
Band 638
Erschienen am 29.06.2024
Cover von Mario Heyer (MtP Art)

Wir haben ja bereits erfahren, dass Matts Hilfegesuchen in Lancaster erfolgreich war: Fünf Luftschiffe sind auf dem Weg zu dem Western-Freizeitpark in Independence, der aus einer futuristischen Parallelwelt hierher versetzt wurde – und mit ihm Hunderte von Robotern, die Matt zu reaktivieren hofft.
Doch der Park wurde besetzt – von Retrologen, die nun Anspruch auf die Roboter erheben...

Matt kehrt mit Aruula und Haaley in den Western-Freizeitpark aus der Parallelwelt von Independence zurück, wo er sich mit dem Einsatz der reaktivierten Roboter eine schlagkräftige Kampftruppe gegen die Nosfera verspricht. Dort haben mittlerweile Retrologen die technischen Wunderwerke entdeckt und sind mit der Mafia aus Chicagoo  einen gefährlichen Handel eingegangen. Die Mafiosi haben jedoch kein Interesse daran, für die bestellten Roboter zu bezahlen und so geraten die Retrologen in Gefahr. Maddrax setzt eine geniale Finte ein um die Mafiosi zu täuschen und die Retrologen zu schützen und so selbst an die wertvollen Roboter zu gelangen.

Oliver Müller kehrt in seine Version von Westworld zurück und setzt mit der Mafia und ihrem Handel mit den Retrologen noch einen drauf. So haben wir hier einen Western-Krimi-SciFi-Mix der Spaß macht und eine runde und über weite Strecken recht spannende Geschichte erzählt. Natürlich fühlt sich vieles nach dem Kultfilm mit Yule Brynner an. Aber das ist auch gut so und lässt den ganzen Spaß bildhaft in meinem Kopf erscheinen. 

Der Autor nutzt sein Setting aus Band 525 „Die glorreichen Drei“ um die Geschichte des zurückgebliebenen Parallelwelt-Areals und was dort seither geschah  zu erzählen. Mit der Auseinandersetzung der Mafiosi aus Chicagoo mit den Retrologen und der amüsant ausgearbeiteten Finte von Matt und Co. ist ihm dies sehr gut gelungen.

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1307 - Die Rückkehr des Dorian Gray - von Michael Mühllehner

Michael Mühlehner 
PROFESSOR ZAMORRA 
Die Rückkehr des Dorian Gray
Band 1307
Erschienen am 29.06.2024
Cover von Mario Heyer (MtP Art)

Dorian Gray beugte sich über Zamorra. „Mein Porträt“, zischte er. „Sie werden es finden und mir übergeben. Ich habe die Macht, Ihre Begleiter auszulöschen. Ich kann Ihr lächerliches Château ausradieren, wenn es mir gefällt. Und vergessen Sie nicht ihre Freunde drunten in diesen widerlichen Kaff. Ich würde jedem Einzelnen die Kehle durchschneiden!“
Das Gesicht vor Zamorras Augen verwandelte sich in eine schreckliche Grimasse.
„Mein Porträt! Finden Sie es – oder ich komme wieder! Und denken Sie an Ihre Gefährtin, Zamorra – sie könnte auch mir gefallen!“

Auf Schloss Montagne taucht plötzlich ein unbekannter Mann auf und durchstreift das Anwesen. Er scheint die M-Abwehr mühelos überwunden zu haben. Als er sich Zamora offenbart, stellt sich der Unbekannte als Dorian Gray vor und er sucht sein berühmtes Porträt, das sich nach seinen Informationen im Schloss befinden soll. Professor Zamorra und Nicole hielten Dorian bisher für eine fiktive Romanfigur, erfahren aber nach und nach Grays wahre Geschichte und wie er bis heute die Zeit überdauert hat. Dorian ist wie im Roman ein Narzisst und gefährlicher Zeitgenosse, der alles dafür tut, sein Gemälde zurück zu bekommen und dabei die Schlossbewohner in Gefahr bringt.

Eine gute Romanidee mit einer der bekanntesten Figuren der Literatur, die 1890 erstmals als Novelle in einer Tageszeitung veröffentlicht wurde. Damit ist die später als Buch veröffentlichte Geschichte dem heutigen Heftroman nah und passt so thematisch wunderbar in aktuelle "Gruselheftchen".

Der Roman beginnt sehr gut und baut mit dem Erscheinen von Dorian auf Schloss Montagne eine tolle Atmosphäre und verheißungsvolle Story auf. Die Geschichte spielt mit der unversiegbaren Quelle, die das Schloss, seine ehemaligen Bewohner und deren Vergangenheit sowie die unerforschten Winkel von Schloss Montagne bieten. Im Laufe des Romans verliert leider die interessante Idee an Substanz. So münden Suche und Jagd nach dem Bildnis des Dorian Gray nach teilweise langatmigen Passagen n einem klassischen Showdown um am Ende nochmal Assi als Strippenzieher zu offenbaren. Das letzte Kapitel deutet darüber hinaus einen größeren Zusammenhang (auch im Hinblick der gesamten Aktivitäten von Asmodis aus den letzten Bänden) an, auf den ich gespannt bin.

Eine kleine Randbemerkung zum Cover noch: So sehr ich die Cover von Mario Heyer mag und den üblichen Shutterstock Motiven und Collagen vorziehe, passt dieses leider nicht zum Roman und verspricht eher "Die Rückkehr der Mumie". ;-)

Cover: ⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Neo 332 - Weidenburns Weg - von Roman Schleifer

Roman Schleifer
Perry Rhodan Neo
PRIMAT 3
Band 332
Weidenburns Weg
Erschienen am 06.06.2024
Cover von Dirk Schulz

Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft. Auf der Erde und den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, häufig zusammen mit Partnern aus anderen Sternenreichen. Doch dann taucht ein neuer Gegner auf. Er nennt sich Primat und steht in Verbindung mit einem mysteriösen Jungen namens Laumae. Er kann Materie und Energie in tödliche Waffen verwandeln, und das Ziel seiner mörderischen ­Angriffe ist Perry Rhodan. Laumaes erste Anschläge scheitern, er muss fliehen. Rhodans Sohn Thomas und seine Freunde spüren ihn zwar auf, werden aber von ihm gefangen genommen. Als Perry Rhodan zu einem Treffen mit seinem alten Freund Atlan reist, lockt ihn Laumae in eine tödliche Falle. Dabei rechnet er allerdings nicht mit WEIDENBURNS WEG ...

Nachdem Rhodans und Atlans Sohn Laumann auf Eoptra ausfindig machen konnten, hat dieser die beiden als Geisel nehmen können. Nun will er mit ihrer Hilfe Perry Rhodan eine Falle stellen. Der Terraner trifft sich indessen mit Atlan um gemeinsam gegen Primat/Laumae vorzugehen und ihre Söhne zu befreien.

Laumaes Verfolgungsjagd geht weiter und verliert in dieser Folge auch etwas an Tempo und Substanz. Roman Schleifers Fokus liegt, wie der Titel schon verrät, auf dem Weg den Atlas Sohn nimmt. Und damit ist nicht nur sein aktueller Weg gemeint, sondern auch dessen Romanze mit Mory und sein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater Atlan. 

Neo zeigt ein weiteres mal den Vor- und Nachteil des Mehrumfangs eines Neo-Romans. Zum einen gibt es mehr Spielraum für Charakterentwicklung und Zwischentöne. Zum anderen kann dabei aber auch die Haupthandlung zur Nebensache werden. So war mein Gefühl auch im vorliegenden Roman. Das sorgt für einige sehr langatmige Passagen. Roman Schleifer gelingt aber immer wieder der Switch zu dosierter Action und einem guten Plottwist von dem der Roman lebt. Am Ende haben wir dann auch einen Teilsieg über den mysteriösen Laumae erzielt und sind zu neuen Erkenntnisse gekommen, die seine Gabe betreffen und sein Versagen bei den bisherigen Attentaten gegen Rhodan erklären.

Sehr cool finde ich bei Neo bisher die Neuinterpretation der Charaktere und den komplexeren und tiefgründigeren Ausbau der Familien. In der Hauptserie wurden gerade in den Anfangszeiten der Serie die Familien und Kinder der Helden oft vernachlässigt. Da lag der Fokus auf völlig anderen Dingen, was auch dem damaligen Zeitgeist geschuldet war. 

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1306 - Der Vatikan muss sterben - von Christian Schwarz

Christian Schwarz 
PROFESSOR ZAMORRA 
Der Vatikan muss sterben
Band 1306
Erschienen am 15.06.2024
Cover von Shutterstock

Schwester Irene betrat den Innenhof des Wohngebäudes. Der Vollmond stand groß und rund über den Gebäuden. Obwohl seit Tagen im ganzen Vatikan gemunkelt wurde, dass ein geheimnisvoller riesiger Schatten für die Morde an den beiden Kardinälen verantwortlich war, verspürte sie keinerlei Angst. Mitten im Hof blieb sie plötzlich stehen. Der Schatten erschien aus dem Nichts. Er huschte über die Hauswand vor ihr und besaß enorme Ausmaße. Bevor Schwester Irene auch nur ein Wort sagen konnte, hüllte der Schatten sie ein. Und tötete sie. Das Brüllen gepeinigter Seelen war das Letzte, was sie in ihrem Leben vernahm …

Zamorra und Nicole ermitteln im Vatikan, nachdem sich dort mysteriöse Morde an Kardinälen ereignet haben, hinter denen scheinbar übersinnliche Phänomene stecken. Vor Ort decken die beiden ein spektakuläres Geheimnis um den aktuellen Papst und einen seiner vermeintlich lange verstorbenen Vorgänger auf.

Wenn es um Kirche, Papst und den Vatikan geht, dann fällt mir gleich Dan Brown ein. Und tatsächlich liest sich der aktuelle Zamorra-Roman von Christian Schwarz auch so wie ein Vatikan-Thriller. Christian Schwarz spinnt seine Geschichte rund um den rätselhaften "Kinderpapst" Bendict dem Neunten, der als jüngster und einziger Papst mehrmals das Amt bekleidete. Das ist gut konstruiert, ein tolles Thema und eine spannende Reise in die Vergangenheit, die nach und nach wohldosiert aufgelöst wird. Na ja, fast. Bis kurz vor Ende machte die Geschichte eine überdurchschnittlich gute Figur für einen Heftroman. Dann werden aber die Hintergründe und Auflösungen zu den Ereignissen und Drahtziehern (mal wieder) in einer Art Zusammenfassung auf Schulaufsatzformat erzählt. Plötzlich bekommt unser Professor quasi im Traum alle offenen Fragen beantwortet. Das war mir leider zu einfach. Diese spannenden und gute Story hätte zwei Folgen oder (wenn es sie noch gäbe) ein Zaubermondhardcover verdient gehabt. So bleibt nach viel Euphorie und Begeisterung für den Großteil des Romans am Ende doch ein schaler Beigeschmack.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Castor Pollux 9 - Der Sturm der Genoveva - von Rafael Marques

Rafael Marques
Castor Pollux
Der Sturm der Genoveva
Band 9
Erschienen am 08.06.2024
Cover von Mario Heyer (MtP Art)

Gallien, 16 n. Chr.Gebannt starrten die versammelten Männer auf den Mann in der weißen Robe. Taranis stand vor dem leeren Stamm einer abgestorbenen Eiche, in deren Mitte er eine brennende Schale platziert hatte. Die magische Flamme griff bald auf die Reste des Baumes über.Ein Raunen ging durch die Schar der gallischen Krieger, die das Ritual ihrer Vorväter bisher schweigend verfolgt hatten. Nun, da eine dunkelrote Flamme aus der Eiche hervorschoss und die Gestalt des Druiden erfasste, ohne ihn zu...

Genoveva ist die Anführerin eines Hexenordens in Galien. Sie wird von Kriegern in ihrem Versteck aufgebracht und alle ihre Dienerinnen getötet. Sie überlebt schwer geschwächt und gezeichnet. Fünfzig Jahre später verhilft ihr ein Artefakt und der Druide Marton zu neuer Stärke. Doch selbst er hat die Genoveva unterschätzt. Und Castor und Kimon müssen sich erneut durch die Machenschaften des Finsteren in Gefahr begeben.

Mit Band 9 haben wir wieder einen Castor Pollux Roman aus der Feder von Rafael Marques vorliegen. Dabei greift die Thematik auf den Orden der Genovevanerinnen zurück, der ursprünglich im Zamorra-Roman 1270 von Michael Schauer auftauchten und keinen realen geschichtlichen Hintergrund haben. Mit diesem Stoff liefert Marques zwar ein solides und gut geschriebenes Abenteuer. Dieses wurde aber für meinen Geschmack zu sehr nach Heftromanschema F konstruiert. Überirdische Gefahr, wir rufen Pollux, Marton steckt als Drahtzieher  dahinter, Gefahr gebannt, Marton entkommt. Das hat mich zum ersten mal stellenweise gelangweilt und hatte kein Highlight, dass mir den Roman schmackhafter machte. Marton und die Finsteren im Hintergrund haben sich bisher nicht groß weiterentwickelt und ihre Aktionen wirken insgesamt völlig ungezielt. Und wir erfahren erneut nicht mehr über den Druiden, die Finsteren oder die Bezwinger. 

Kurz bevor ich diese Rezension verfasst habe wurde eine zweite Staffel angekündigt. Für mich bei der überwiegend hohen Qualität bisher und dem innovativen Konzept der Serie keine Überraschung, dafür umso größere Freude. Daher möchte ich auch jetzt schon eine konstruktive Kritik zur ersten Staffel abgeben, die in der zweiten vielleicht besser wird. Der rote Faden hat sich nach den ersten guten Konstruktionen und Entwicklungen im Gespenster-Krimi etwas in der Taschenheftserie aufgelöst. Ich hätte mir da eine große Quest im Hintergrund über alle 12 Hefte gewünscht, die konsequent fortgeführt und zu Ende gebracht wird. So waren es weiterhin Einzelromane die wie bei Sinclair und Co. die wie im vorliegenden Roman oft nach demselben Schema ablaufen. Lediglich das Setting und die etwas andere Form der Bedrohungen und Waffen gegen die Finsteren verleihen der Serie bisher ihr einzigartiges Flair.

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Androiden 8 - Falle für die Posmi - von Lucy Guth

Lucy Guth
PERRY RHODAN
Androiden
Band 8
Falle für die Posmi
Erschienen am 21.06.2024
Titelbild: Dirk Schulz

Wir schreiben das Jahr 2084 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Fast ein Jahr lang herrschte in der Milchstraße Krieg gegen Roboter, die aus unbekannten Gründen Welten der Galaxis überfallen hatten, die dortigen Einwohner vertrieben oder töteten.

Die Herkunft der Roboter ist menschlich, ihre Entstehung eng mit Perry Rhodans Historie verknüpft – wie es aussieht, kam es in der Vergangenheit zu einer technischen Entwicklung, die aus dem Ruder gelaufen ist. Perry Rhodan gelang es, weiteres Wissen über die Hintergründe der Invasion zu erfahren, das ihn zum Kunstplaneten Wanderer führte. Dort erhielt er ein Mittel, die Roboter dauerhaft zu befrieden. Es scheint, als sei der Krieg vorbei.

Doch ausgerechnet der normonische Admiralregent Nagmum Kane, der sich als Held im Kampf gegen die Roboter hervorgetan hat, ist gegen den Frieden. Weil er den Kampf fortführen will, greift eine weitere unbekannte Macht ein – in Gestalt eines gewaltigen schwarzen Raumschiffs, dessen unbekannte ­Besitzer die Auslieferung Kanes fordern.

Wer sitzt in diesem Raumschiff? Das herauszufinden, macht sich die Posmi Aurelia Bina zur Aufgabe. Ihr geheimer Einsatz erweist sich jedoch als FALLE FÜR DIE POSMI …

Nagmum Kane akzeptiert weiterhin nicht mit den von Perry Rhodan iniziierten Frieden zwischen Mensch und Androiden und führt seinen persönlichen Krieg gegen die Androgyn-Roboter weiter. Als neue Macht greifen unbekannte Fremdwesen an Bord von schwarzen Raumschiffen ein und fordern seine Auslieferung. Während Junia den Einsatz der Geschenke von Homunk an ihrer Schwester zulässt und damit ungeahnte Entwicklungen in Gang bringt, geht Aurelia Bina der Frage nach, wer hinter der fremden Macht steckt. Bei ihren Recherchen zu den sogenannten Molochiden-Raumschiffen gerät sie in eine Falle und deckt eine Intrige gegen Sie auf, hinter der ungeahnte Personen und Machenschaften stecken.

Es fühlt sich nicht nur nach Zyklushalbzeit an, sondern ist auch so wie bei der Erstauflage angelegt. Nach dem letzten Band hatte man das Gefühl, dass nicht mehr viel kommen kann. Nun wurde eine Art Neustart mit veränderter Ausgangslage geschaffen. Nagmun Kane und das Auftauchen der Molochiden sorgen für einen Handlungsreset und schicken die Androidenserie in eine neue Runde. Lucy Guth rückt dabei wieder Aurelia Bina in den Mittelpunkt. Die ihr gestellte Falle hat es echt in sich und ihre Ermittlungen sind das Salz in der Suppe. Um beim essen zu bleiben möchte ich dann bei der Handlungsebene von Junia unf Lilja vom Sahnehäubchen sprechen. Dieser Teil hat mich nicht nur erneut nachdenklich gemacht, sondern auch emotional bewegt. Erweitert wird das Thema was echtes Leben oder menschlich ist diesmal durch die umgekehrte Fragestellung. Wie lange ist ein Mensch ein Mensch. Bleibt Lilja auch mit den Prothesen von Homunk weiter der Mensch der sie war? Die Optimierung des Menschen, Verlängerung von Leben und Lebensqualität durch den Einsatz von künstlichen Gliedmaßen, Organen und anderer Hilfsmittel führt auch heute schon zu ethischen Fragen, wie weit ein solcher Eingriff gehen darf und wie lange es menschlich bleibt. Aber wo beginnt Leben und wo endet Technik? Oder umgekehrt?

Die Miniserie Androiden ist tiefgründig, setzt den Schwerpunkt auf Gefühle und Charaktere und beschäftigt sich mit zeitgenössischen Themen wie KI und Roboterentwicklung. Lucy Guth hat in diesem Roman die essenziellen Themen der Serie mit Bravour herausgearbeitet. Der für meinen Geschmack bisher beste Roman der Reihe.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 637 - Die Dino-Offensive - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Die Dino-Offensive
Band 637
Erschienen am 15.06.2024
Cover von Mario Heyer (MtP Art)

Matt freut sich schon auf ein Wiedersehen mit Ydiel und seinen Artgenossen, den Szousss. Er ahnt nicht, was sich seit seinem letzten Besuch in dem Parallelwelt-Areal verändert hat. Von der wilden Heimat abgeschnitten, frönen die Raptoren-ähnlichen Rrukh der Jagd – auf Wild, auf Taratzen... und auf Menschen! Die Einwohner des Dorfes Méda sichern ihr Überleben, indem sich ihre wagemutigsten Männer mit den Predatoren messen.

Doch dann geraten drei Außenseiter mit ihrem Panzer mitten ins Jagdgeschehen...

Matt, Aruula und Haaley sind auf der Reise um nicht beeinflussbaren Verbündeten im Kampf gegen die neue Generation von Nosfera mit starken Suggestivkräften zu mobilisieren. Dabei hoffen Sie auch auf die Hilfe von Ydiel und den Sauroiden aus dem Parallelwelt-Areal in Yucatán. Doch in Méda und Rhaaka hat sich seit ihrem letzten Besuch viel verändert und das Wiedersehen fällt so ganz anders aus als erwartet. Und so müssen sich Matt und seine beiden Begleiterinnen in einem Wettkampf mit den Rukh behaupten. Diese arrangierte Jagd ist die Voraussetzung um Hilfe von den Sauroiden zu erhalten.

Um es mit Haaleys Worten zu sagen: "Uiiii, Dinosaurier!" Und damit willkommen zurück in der Hilleberg-Version der Jurassic-World der dunklen Zukunft der Erde. Tatsächlich sind mittlerweile schon fünf Jahre seit dem ersten Dino-Roman innerhalb der Maddrax-Serie vergangen, dem einige weitere im Handlungsverlauf folgten. Seither konnte Ian Rolf Hill in diesen Romanen seinen Faible für Dinos dank der Parallelwelt-Areale ausleben. Im Werkstattbericht, der in diesem Heft die Leserseite ersetzt, verrät der Autor mehr über die Dinosaurierarten die in dem Roman zu finden sind und erzählt wie seine Leidenschaft für Dinosaurier entstanden ist. Diese Begeisterung und angelesene fachliche Kompetenz  merkt man dem Dino-Action-Kracher an. Nicht nur das Covermotiv vermittelt dabei das Flair der Jurassic Park Filmereihe. Nicht nur die Dinos schildert der Autor äußerst leb- und bildhaft. Die Story ist dabei ein wiederholendes Motiv der postapokalyptischen Welt bei Maddrax. Matt und Co müssen einen Wettkampf bestreiten um zu ihrem Ziel zu gelangen. Und das diese Wettkämpfe nicht von der Heftromanstange kommen, ist jedem Leser auch klar. Mit Chaaga bereichert zudem noch ein neuer Charakter den Roman. Und Haaley bekommt mit ihrer Begeisterung für Dinosaurier wohl auch nochmal etwas vom Autor selbst auf den Leib geschrieben. Kein anderer Maddrax-Autor setzt sie so schön nerdig und verrückt in Szene wie ihr Schöpfer. Die Rückkehr in das Parallelwelt-Areal und zu Ydiel und den Dinos hat wieder sehr viel Spaß gemacht. Schon beim ersten Besuch hat mich die Idee dieser Parallelwelt und Ian Rolfs Hill Romane in dieser Kulisse begeistern können. Die überschaubare Story lebt aber erneut von Action und den Dinos und hat durch ihr außergewöhnliches Setting und den Protagonisten ein ganz eigenes Flair.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Neo 331 - Gestrandet auf Eoptra - von Ruben Wickenhäuser

Ruben Wickenhäuser
Perry Rhodan Neo
PRIMAT 2
Band 331
Gestrandet auf Eoptra
Erschienen am 24.05.2024
Cover von Dirk Schulz 

Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft. Auf der Erde und den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, häufig zusammen mit Partnern aus anderen Sternenreichen. Doch schon zeichnet sich die nächste Bedrohung ab. Sie nennt sich Primat und steht in Verbindung mit einem Jungen namens Laumae. Dessen mysteriöse Gabe verwandelt Materie und Energie in tödliche Waffen – mit einer klaren Zielperson: Perry Rhodan. Laumaes erste Anschläge scheitern, er muss fliehen. Aber die Terraner orten Impulse, die sein Versteck enthüllen. Bei ihrer Suche nach dem Attentäter stoßen Rhodans Sohn und seine Freunde auf schiffbrüchige Menschen und Arkoniden – sie sind GESTRANDET AUF EOPTRA ...

Laumae/Primat ist genauso plötzlich von der Erde verschwunden, wie er aufgetaucht ist. Doch Thomas Rhodan verfolgt mit einer kleinen Crew die georteten Impulse. Diese führen Sie nach Eoptra. Dort sind vor vielen Jahren sowohl Arkoniden, als auch Plophoser gestrandet und mussten in der extremen Fauna eine Existenz aufbauen und ums überleben kämpfen. Laumae trifft dort auf die Plophoser. Dem plötzlich aufgetauchten Fremden Jungen wird der einheimische junge Sartrou zur Seite gestellt. Dann trifft er auf Stonja M'Akee. Sie fasziniert den Jungen sofort. Stonja ist ein außergewöhnliches Mädchen und ihre Geschichte auf Eoptra eine Besondere.

Eine Schiffbruchchronik, die an alte Planetenromane aus der Pionierzeit der Hauptserie erinnert. Aber auch Assoziationen mit moderne Storys wie Avatar hervorruft oder an klassische Science Fiction wie Marion Zimmer Bradleys Darkover erinnert. Laumae wird ein immer mysteriöserer aber auch interessanterer Charakter. Erneut wird er über eine weite Distanz versetzt und landet auf einem fremden Planeten. Wie und warum das geschieht und woher seine gefährliche Gabe kommt, ist und bleibt vorerst das große Geheimnis dieser Staffel. Die Show stiehlt ihm in dieser Folge aber sein Crush Stonja. Die halbarkonidische Plophoserin ist auf dem sensationellen Titelbild zu sehen. Ihre Geschichte und familiären Wurzeln werden in dieser Folge nach und nach erzählt und verweben sich mit der gegenwärtigen Geschichte um den jungen Laumae.

Ein wirklich gelungener und sehr eigenständiger Band, der mich erneut nostalgisch an alte Explorerabenteuer denken lässt. Ruben Wickenhäusers Stil gefällt mir sehr gut und die Mischung aus Tagebuch- und Gegenwartserzählung war abwechslungsreich und interessant. Zwei grundverschiedene Völker, die gezwungenermaßen auf einem Planeten eine Koexistenz führen müssen und daraus trotz aller Widrigkeiten die außergewöhnliche Stonja entsteht. Diese kann auf viele Gegenwartssituationen projiziert werden und ist ein wiederkehrendes Motiv in der Perry Rhodan Serie und der Science Fiction allgemein, das mich immer noch fasziniert.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Androiden 7 - Der menschliche Faktor - von Dietmar Schmidt und Marlene von Hagen

Dietmar Schmidt, Marlene von Hagen
PERRY RHODAN
Androiden
Band 7
Der menschliche Faktor
Erschienen am 07.06.2024
Titelbild: Dirk Schulz

Wir schreiben das Jahr 2084 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit einem Jahr herrscht in der Milchstraße Krieg gegen Roboter, die aus unbekannten Gründen Welten der Galaxis überfallen und die dortigen Einwohner vertreiben oder töten.Die Herkunft der Roboter ist menschlich, ihre Entstehung eng mit Perry Rhodans Historie verknüpft – wie es aussieht, kam es in der Vergangenheit zu einer technischen Entwicklung, die aus dem Ruder gelaufen ist.

Perry Rhodan, der diese Fehlentwicklung korrigieren will, ist mit einigen Begleitern aufgebrochen, weitere Hintergründe über die Invasion zu erfahren. Sein fast ein Jahr dauernder Irrweg führte ihn schließlich auf den Kunstplaneten Wanderer, wo es ihm gelang, den Ruf zu desaktivieren, der die Roboter in die Milchstraße lockte.

Nun scheint es, als sei der Frieden nahe. Allerdings wurde Rhodan von dem geheimnisvollen Homunk auf Wanderer gewarnt. Vor dem Frieden, so sagte er, stehe DER MENSCHLICHE FAKTOR …

Perry Rhodan kehrt nach einem Jahr Abwesenheit mit seinen Gefährten zur Erde zurück. Durch den Aufenthalt in Menschenstadt und der Exkursion auf Wanderer hat er die Voraussetzungen für eine Beendigung des Krieges gegen die Androiden im Gepäck. Doch so einfach gestaltet sich die "Umprogrammierung" dann doch nicht. Denn auch wenn die Androgynroboter durch Perry Rhodans Aktivitäten die Feindseligkeiten einstellen, will das normonische Militär unter Führung von Nagmun Kane alle Androiden vernichten. Nun muss Perry die Menschen bekehren um ihren falschen Vernichtungswahn gegen die Roboter zu stoppen.

Der Titel ist Programm der aktuellen Folge. Ob Johann Aspra, Marlynn Kane oder der Chenno Auquun. Alle werden hier in Punkto Gefühle und Menschlichkeit unter die Lupe genommen. Doch der Siganese Johann Aspra ist erneut der tragische Kernpunkt dieser Geschichte. Seine ambivalente Handlungen und Gefühle erweitern die Charakterisierung dieser besonderen Figur. Seit Lemy Danger sind mir die Signeten besonders ans Herz gewachsen. War Danger in seiner Zeit noch der kleine unangefochtene und unfehlbare Held, so wird Aspra zeitgemäß als eher durchschnittlicher und zweifelnder Mensch dargestellt. Ich glaube aus dem Schreibstil zu erkennen, dass Marlene von Hagen für diesen Part verantwortlich war, während Dietmar Schmidt den restlichen Teil geschrieben hat. Denn Marlene konzentriert sich auf den titelgebenden Faktor Mensch und gibt diesem Roman eine besondere Note. Und doch fühlen sich einige Passagen für mich auch noch etwas holprig und unrhodanisch an. Die Story bleibt über beide Handlungsstränge insgesamt etwas dünn und fokussiert sich auf eine Art Restart der Handlung, da diese nach der Halbzeit eine neue Richtung annimmt. Irgendwie fühlte sich der letzte Roman auch wie ein vorgezogenes Ende an und ich hatte trotz der Andeutungen von Homunk das Gefühl, dass damit das Meiste schon erzählt war. Nun muss die Handlung nochmal angekurbelt und die Neugierde auf die zweite Hälfte der Miniserie geweckt werden. So richtig gelungen ist dies trotz dieses guten Romans mit dieser Geschichte für mich leider nicht.

Am interessantesten fand ich in dieser Folge erneut das Thema Mensch und Maschine. Wann wird sich eine KI oder wie in diesem Fall ein Android seiner Existenz bewusst. Und wer entschiedet, was Menschsein bedeutet. Mit Blick auf die Menschheitsgeschichte kann man sich diese Frage häufig stellen. Heute sind es Roboter und KI, in der Vergangenheit wurde sogar eigenen Artgenossen aufgrund ihrer Andersartigkeit die Menschlichkeit abgesprochen. Die militärische Komponente spiegelt auch einmal mehr unsere aktuelle Zeit und Entwicklungen der Realität wieder. Eins macht diese Serie durchgehend mit mir und macht sie auch gut. Sie bringt mich zum Nachdenken.

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Maddrax 636 - Verbranntes Land - von Christian Schwarz

Christian Schwarz
MADDRAX
Verbranntes Land
Band 636
Erschienen am 01.06.2024
Cover von Néstor Taylor

Die Karten in Sub'Sisco und bei der Oase der Hundert sind neu gemischt. Schreckliches ist hier geschehen – doch davon ahnen Matthew Drax, Aruula und Haaley nichts, als sie, dem verstümmelten Notruf Miki Takeos folgend, mit dem Amphibienpanzer PROTO dort ankommen.
Doch bald wird Matt klar, dass sie an der Schwelle von Entwicklungen stehen, die ganz Meeraka überrollen und die Menschen zu Sklaven der Nosfera machen können...

Für den aktuellen Zyklus wurde viel "back to the roots" mit postapokalyptischem Flair und Einzelabenteuern sowie reduzierter Technik versprochen. Beim Colonia Con räumte Mad Mike bereits ein, dass sich vieles anders entwickelte und die aktuelle Handlung wohl eine Eigendynamik in eine andere Richtung bekommen hat. Nun wurde für den kommenden Zyklus erneut dieses Versprechen abgegeben. Ich hoffe wirklich auf eine Besinnung auf alte Werte oder innovative Veränderungen. Denn dieser Roman ist in großen Bereichen ein Beispiel dafür, was mir nicht gefällt. Die militante Komponente, die mit Kormak und der Dark Force ihren Anfang nahm, ist gar nicht mein Ding. Dass durch diese jetzt Miki Takeo das zeitliche segnete, mag wohl unterschiedlich in der Leserschaft angekommen sein. Die einen glauben an einen Reboot, die anderen (wie ich) sind froh, wenn mal Platz für neue Charaktere geschaffen wird. Alles hat trotz dem Wunsch nach Nostalgie seine Zeit. Ich werfe nochmal meinen Vorschlag nach einem größeren Zeitsprung in den Raum. Das ermöglicht zum einen große Veränderung der Ist-Situation auf der Erde und zum anderen könnten außer der Kerncrew neue Protagonisten hinzukommen. Der große Bruder Perry hat es zu vielen Zyklusstarts vorgemacht um sich von altem Ballast und festgefahrenen Vorgaben zu befreien. Doch zurück zum aktuellen Roman.

Dieser ergießt sich in weit mehr als der Hälfte in Zusammenfassungen und Erklärungen vergangener Ereignisse. Am besten hat mir noch der Retrologe und Indiana Jones Verschnitt Haason Food gefallen. Mit Matt kommt erst ab Seite 44 die ersehnte Wende und die Handlung nimmt doch noch etwas Form an. Dennoch wirkt der gesamte Roman eher wie eine aktuelle Bestandsaufnahme der momentanen Situation. Daher ist auch keine große Handlungszusammenfassung nötig, da der Teaser schon alle Infos bereithält, die der Roman zu bieten hat. Insgesamt ist "Verbranntes Land" damit ein echter Lückenfüller ohne Überraschungen oder gar Plot-Twists, den ich so nicht gebraucht hätte.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️