Dienstag, 8. August 2023

Die UFO-Akten 48 - Dunkle Vorahnung - von Rafael Marques

Rafael Marques
DIE UFO-AKTEN
Dunkle Vorahnung
Band 48
Erschienen am 25.07.2023
Cover von Shutterstock 

Eine Gruppe NSA-Agenten hat den Auftrag, in einem abgeschotteten Waggonabteil des California Star einen sargähnlichen Behälter zu bewachen.
Nahe Harvard gerät der Zug allerdings in ein Unwetter, was seltsame Folgen hat: Alle elektronischen Geräte fallen aus, die Inneneinrichtung vibriert, und Übelkeit und Schwindel befallen die Agenten.
Und dann beobachtet David Adams, der Leiter der Gruppe, wie inmitten des Regenschauers schemenhaft ein unbekanntes Flugobjekt auftaucht und dafür sorgt, dass sich der isolierte letzte Waggon vom Rest des Zuges löst. Im nächsten Augenblick entgleist der Wagen; Adams verliert das Bewusstsein.
Als er wieder erwacht, liegen überall um ihn her Trümmer, und er muss feststellen, dass der Metallsarg leer ist ...

Der brisante Inhalt dieses ominösen Metallsargs ist Thema der aktuellen UFO-Akte von Rafael Marques. Er bringt damit weiter seinen Handlungsstrang voran, den ich mal als "Schwarze-Sonnen-Zyklus" bezeichne. Mittlerweile sind aber auch Themen der anderen Autoren damit verwoben.

Die Geschichte um Lydia Jones und Jenna Garland wird in diesem Roman spannend und dramatisch weiterverfolgt. Auch der noch undurchsichtige Garbatschow ist dabei wieder mit am Start. Mit McKay und der NSA gipfelt die Jagd nach Jenna in einer Silbermine in Nebraska. Die Gabe des ebenfalls psibegabte NSA-Agenten Joshua Lee wird letztendlich Jenna zum Verhängnis. Denn er will sein Geheimnis unbedingt vor McKay wahren, um nicht wie Jenna zu enden.

Die Gesamthandlung kann mich trotz guter Charaktere und interessanter Handlung nicht durchgängig überzeugen. Ich verlor während dieses Romans öfter den Durchblick und mir wurde auch erst spät und beim zurückblättern klar, dass Jenna die Fracht im Metallsarg war. Ich weiß nicht so recht woran es lag. Vermute aber, dass es durch die zahlreichen individuellen Handlungsstränge und Einzelabenteuer schwierig wird, sich an den letzten Marques und alle Gegebenheiten zu erinnern. Am Ende bietet der Roman aber einen guten und spannenden Showdown und Joshua Lee ist ein weiterer guter Charakter, auf dessen Zukunft ich gespannt bin.

Leider warte ich weiterhin auf die Erklärung, wie sich Arndt Ellmers scheinbarer Alleingang aus Band 46 in das ganze Konstrukt einbindet. Ich hoffe weiterhin, dass sich ab Band 50 mit durchweg neuen Romanen ein großes Gesamtbild eröffnen wird, dass aber auch die überarbeiteten Altromane berücksichtigt. Bisher kocht jeder Autor scheinbar mehr oder weniger sein eigenes Süppchen, das mal mehr und mahl weniger mundet und zusammengeschüttet noch keinen klaren Geschmack ergibt.

Cover: ⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Mittwoch, 2. August 2023

Professor Zamorra 1282 - Mummenschanz - von Veronique Wille

Veronique Wille 
PROFESSOR ZAMORRA 
Mummenschanz
Band 1282
Erschienen am 18.07.2023
Cover von Shutterstock

„Das ist kein Herrenhaus, das ist ein Gespensterschloss“, entfuhr es Nicole.
„Tja, da hat dein Freund wohl untertrieben. Wollen wir hoffen, dass er uns zumindest in anderer Hinsicht die Wahrheit erzählt hat.“
Frederic Adair, ein schwerreicher Medienmogul, bittet Nicole und Zamorra, seine abergläubische Gattin zu überzeugen, dass sein Landsitz frei von übersinnlichen Gefahren ist.
Zur Einweihung plant er einen Mummenschanz mit vielen erlesenen Gästen – was die Aufgabe nicht gerade erleichtert ...

Zamorra wird von seinem Bekannten Lord Randolph nach Durwitch Manor eingeladen um eine scheinbare Routineangelegenheit zu klären. Der Lord möchte sichergehen, dass kein Fluch oder Geist seine Familie bedroht, wie es die Gerüchte und Legenden im Laufe der jahrhundertealten Geschichte des Anwesens berichten. Doch diese Bedrohung gibt es und auch die Bediensteten des Lord sind keine gewöhnlichen Menschen …

Ein Herrenhaus, etwas Uraltes und Böses das dort lauert und eine alte Legende, die sich als reale Bedrohung entpuppt. Das ist der Stoff aus dem der vorliegende Band aus der Feder von Veronique Wille gestrickt ist. Ihre Stand-Alone-Romane sind immer etwas besonderes. So auch „Mummenschanz“. Ich schaue gerade die Serie „Chapelwaite“, die auf einer Kurzgeschichte von Stephen King basiert. Und ich sehe einige Parallelen, die auch die Autorin inspiriert haben könnten. Stephen King ist ebenfalls ein großer Verehrer von Lovecraft. Und in dieser Zamorra-Folge werden die Anlehnungen an Lovecraft gleich im ersten Satz mit dem Zitat von ihm herausgestellt.

Eine wirklich sehr stimmungsvolle und gut aufgebaute Geschichte, bei der bis zum Ende nicht eindeutig klar ist, wer zur guten und wer zur bösen Seite gehört. Sehr schön finde ich auch, dass Henry mal wieder eine Hauptrolle spielt und wunderbar mit seiner neuen „Freundin“ Brittany agiert. So wird der Trip von Zamorra, Nicole und Henry nach Durwich Manor zum Familienausflug der besonderen Art. Die wurmartige Kreatur, die den titelgebende Mummenschanz am Ende aufmischt, könnte ebenso wie die ganzen Location einem seiner Romane entsprungen sein. Alle alten und neuen Charaktere werden zudem wunderbar in Szene gesetzt.

Ein sehr kurzweiliges und anspruchsvolles Lesevergnügen.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Dienstag, 25. Juli 2023

Maddrax 613 - Aant-Matt and the Haaley - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Aant-Matt and the Haaley
Band 613
Erschienen am 18.07.2023
Cover von Néstor Taylor

Auch wenn es schwere Verluste gab – Matt und Haaley haben ihr Versprechen Mabuta gegenüber erfüllt; nun hoffen sie darauf, dass der "Ameisengott" ihnen hilft, die USS Nimitz zu infiltrieren, um herauszufinden, ob diese Leute und ihr Anführer Dak'kar etwas mit Aruulas Verschwinden zu tun haben, sie vielleicht sogar auf dem Schiff gefangen halten.
Allerdings ist die Art und Weise, wie Mabuta zu ihrem Wort steht, außergewöhnlich – um es milde auszudrücken. Matthew Drax und seine Begleiterin müssen sich mit ganz neuen Perspektiven anfreunden...

Mabuta erfüllt sein Versprechen Matt bei der Suche nach Aruula zu helfen auf ihre ganze eigene außergewöhnliche Art und Weise. Matt und Haaleys Bewusstseine werden in Ameisen versetzt. In diesem Körper wollen Sie die USS Nimitz infiltrieren und an Informationen über Aruulas Verbleib sammeln. Damit beginnt für Matt ein Abenteuer aus einer gänzlich anderen Perspektive. Und Haaley macht es unserem Helden auch in dieser Daseinsform nicht gerade einfach.

Die Bewusstseine von Matt & Co. wurden ja bereits vielfältig in andere Körper und Zeiten versetzt. Jetzt setzt Ian Rolf Hill mit dem vorliegenden Band dieser Thematik die trashige Krone auf. Ich bin kein großer Marvel-Fan. Mag aber die Anspielung des Titels und der Typografie an den entsprechenden Marvel-Blockbuster Ant-Man and the Wasp. Zunächst dachte ich damals auch, dass dieser Streifen und die Thematik nicht mein Fall sein wird. Ich wurde wie auch bei diesem Roman eines Besseren belehrt. 

Hilfreich sind natürlich die Kinobilder um sich Ian Rolf Hills Beschreibung der Szenen aus der „Ameisenperspektive“ vorstellen zu können. Ein schöne Idee in dieser Form die USS Nimitz zu infiltrieren. Die Charaktere (abgesehen von Matt, Haaley und Dak'kar) sind hier schwer zu beschreiben und so nummeriert der Autor die Expeditionsteilnehmer einfach durch. Die Charakterisierung findet dort auf Ebene der Beschreibung der Ameisenwahrnehmung dar. Und so wird der Roman neben trashiger Unterhaltung auch zu Ameisendoku im Heftromanformat. Der Leser erfährt so ganz nebenbei tierische Fakten aus der Welt der Ameisen. Ein launiges und recht spannendes Abenteuer der etwas anderen Art. Aber das sind die Maddrax-Fans ja gewohnt.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 21. Juli 2023

Gespenster-Krimi 84 - Angriff der Nebelreiter - von Michael Schauer

Michael Schauer 
GESPENSTER-KRIMI
Angriff der Nebelreiter
Band 84
Erschienen am 28.12.2021 
Cover von Rudolf-Sieber Lonati / BLITZ-Verlag

Der alte Mann packte die Hand des Jungen fester. „Rowan“, sagte er mit brüchiger Stimme. „Hörst du die Hufschläge?“
„Ja, Großvater“, antwortete der Junge.
„Sag mir, was du siehst.“
„Ich sehe Nebel. Plötzlich ist er zwischen den Bäumen aufgezogen. Ein seltsamer Nebel ist das, er ist ganz rot“
„Aber die Hufschläge. Irgendwo müssen Reiter unterwegs sein.“
„Ja, da sind sie.“
Wie vom Blitz gefällt ging der Alte in die Hocke und zog den Jungen mit sich. Seine Knochen schmerzten protestierend bei der schnellen Bewegung. „Haben sie uns entdeckt?“, flüsterte er.
„Nein, Großvater. Sie reiten an uns vorbei.“ 
„Wie sehen sie aus? Beschreib sie mir.“
„Sie tragen lange, schwarze Umhänge mit Kapuzen, die ihre Gesichter verdecken.“ 
„Bei den Göttern“, murmelte der Alte. „Die Nebelreiter sind zurückgekehrt!“

Reitende Untote oder Dämonen auf Pferden sind in der Schauerliteratur und im Heftroman keine Innovation und erst recht keine Ausnahme. Dennoch bieten sie immer wieder eine schöne Basis für eine gute Geschichte. In seinem zweiten Castor Pollux-Roman nimmt sich auch Michael Schauer dieses Motivs an, verbindet es mit einem Druiden und einer Hexe und hetzt diese unserem Serienhelden auf den Hals. Beziehungsweise wird der römische Geisterjäger nach Britandienen entsendet. Denn sein Ruf aus dem ersten Abenteuer ist ihm bereits vorausgeeilt und sein Kampf gegen die Vampire in Rom machte ihn zum Bezwinger der Finsteren. Damit tritt er weiter in die Fußstapfen seines Vaters. Um dessen Rolle und Vergangenheit baut sich nun eine ähnlicher Mythos auf, wie es schon John Sinclair und andere Serienhelden mit ihren Vorfahren erfahren haben. In dieser Folge kommt noch der Druide Marton hinzu, der wohl auch schon von Castors Vater bekämpft wurde und der scheinbar auch für Castor eine tragende Rolle als Gegner spielen wird. Damit wird der Serienkosmos schon weiter ausgebaut. 

Das zweite Abenteuer entführt uns schon weg aus Rom, gibt Pollux einen interessanten Assistenten an die Hand und führt einen ersten größeren Gegner ein, der voraussichtlich eine große Rolle spielen wird. Das Ganze baut Michael Schauer wie schon im ersten Teil stark auf. Die Charaktere sind gut beschrieben und angelegt und die Rückblicke zu Naras Geschichte und die Hintergründe um die Nebelreiter interessant und lesenswert erzählt. Castors Rolle im Kampf gegen die Hexe und ihre Nebelreiter ist zudem äußerst spannend und mit einigen schönen Wendungen versehen. Die Einbindung der Kinder als „Energiequelle“ der Geisterreiter und Merles Rolle in der Geschichte geben dem Ganzen zudem eine sehr emotionale Komponente. Ich hoffe, dass wir von Merle noch lesen werden.

Die Serie macht nach den ersten beiden Bänden schon richtig Laune und ich sehe immer mehr Potential für die eigenständige Serie. Das außergewöhnliche Setting vermittelt ein schönes ursprüngliches und unverbrauchtes Flair wie zu den Anfangszeiten großer Heftromanserien. Dazu kommt noch der zeitliche Rahmen in dem die Serie spielt. Sie lässt dem Autor genug Freiraum, um sich in alle Richtungen auszutoben.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️


Dienstag, 18. Juli 2023

Die UFO-Akten 47 - Mörderjagd - von Oliver Miller

Oliver Miller 
DIE UFO-AKTEN
Mörderjagd
Band 47
Erschienen am 11.07.2023
Cover von Shutterstock

Zwei brutale Morde an Prostituierten erschüttern die Metropole Los Angeles, und vieles deutet auf einen perversen Serienmörder hin. Doch als die Gelegenheits-Dirne Hellen Brady dem Täter entkommen kann, ergeben sich neue, mysteriöse Begleitumstände. Sie berichtet, dass der Mörder die Angst seiner Opfer schürt, um die Emotion in sich aufzunehmen! Dabei sollen seine Augen blau aufleuchten.
Stand die Zeugin unter Drogen und hatte Halluzinationen? Die Polizei tut es jedenfalls damit ab. 
Als jedoch Senator Campbell von dem Bericht erfährt, weiß er ihn richtig zu interpretieren und schaltet sofort Cliff Conroy und Judy Davenport ein. Bei ihren Ermittlungen stoßen die beiden zunächst auf eine Mauer des Schweigens, erhalten dann jedoch Hilfe von vollkommen unerwarteter Seite...

Ich bin etwas ratlos. Lies uns der letzte Band doch mit vielen Fragezeichen Anfang Juni 2023 (Handlungszeit) zurück, springen wir nun auf den 22. Juni 2023 (Handlungszeit) und Judy und Cliff erwähnen mit keinem Wort die Zeitreise die Arndt Ellmer in den letzten Roman eingebaut hatte. Erst recht nicht, wie sie zurückgekehrt sind. Die beiden unterhalten sich nur kurz über einen schmerzlichen letzten Fall, der aber nicht näher erwähnt wird. In der Hoffnung nicht enttäuscht zu werden, hoffe ich also auf einen der nächsten Bände. Inzwischen wird es schwierig, die doch eigenständigen Handlungen der einzelnen Autoren, als großes Ganzes zu sehen. Oder wenigstens einen klaren roten Faden im Hintergrund aller Romane.

Aber ich versuche dennoch diesen Roman ganz unvoreingenommen für sich zu beurteilen. Oliver Miller hat mit seinem Kinderschreck und den mysteriösen fremden, womöglich extraterrestrischen Energiequellen zur Erschaffung schwarzer Löcher bereits eine umfangreiches Konstrukt und einen spannenden Handlungsfaden geschaffen, den er mit diesem Band weiterspinnt. Was zunächst wie eine Folge Law & Order wirkt, wird schnell zum undurchsichtigen Agentenspiel mit Mysteryelementen. Das setzt der Autor gekonnt und ansprechend um. Dennoch hat der Roman seine Längen und die Gesamthandlung packt mich auch nicht so recht. Wie schon erwähnt wirkt der Roman größtenteils eher wie ein Jerry Cotton, als eine UFO-Akte. Dies vermittelt auch das erneut schwache Cover und der Romantitel.

Cover: ⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️