Freitag, 15. November 2019

Perry Rhodan Mission SOL 11 - NEUBEGINN - von Dietmar Schmidt

Geschrieben von Dietmar Schmidt
Titelbild von Dirk Schulz
Erschienen am 31.10.2019

Auf der Erde schreibt man das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche werden zu Legenden – insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL.
Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig in die ferne Galaxis Tare-Scharm versetzt.

Dort stößt er auf Nachkommen der SOL-Besatzung. ­Rhodan entdeckt, dass der Mittelteil der SOL – mit seinem Sohn Roi Danton an Bord – in einer Proto-Chaotischen Zelle gefangen ist. Mit einer gefährlichen Aktion kann er die Verschollenen retten. Aber als er letzte Chaosspuren entfernen will, die der SOL anhaften, gerät er mitten in einen Bürgerkrieg – und eine äonenalte Gefahr erwacht von Neuem. Perry Rhodans einzige Chance ist ein NEUBEGINN …
Die SOL konnte von der Chaosanhaftung befreit werden. Doch das Perry und seine Unterstützer damit einen chaotischen Keim ins Susmalsystem eingeschleppt haben wird ihnen erst klar, als das Kosmokratenschiff NEUBEGINN eingreift um das System davon zu "säubern". Für diese Säuberung wollen sie das ganze System in einen antimateriellen Raum verwandeln. Doch es gelingt den Solanern vor der Katastrophe die Entartung zu verhindern und Perry Rhodan erfährt dabei, welchen Plan die Eroacten über Millionen Jahre verfolgen und verfolgt haben.
Dietmar Schmidt läutet mit Band 11 der Miniserie das große Finale ein. Er darf bereits viele Schleier lüften, die bisher noch das große Ganze verhüllt haben. Die Erkenntnisse sind grandios und zeigen große kosmische Zusammenhänge. Es gibt zudem einige Wendungen in der Handlung die ich so nicht erwartet hatte. Das beweist erneut, welch großartiges Konzept hinter der Serie steht. Ich kann mich an keine Miniserie oder einen Zyklus erinnern, der ohne so wenige Längen auskam und der so gut durchdacht war. Natürlich trägt der Nimbus um die SOL viel zu diesem Eindruck bei. Aber das ist bei dieser Serie wirklich nicht der entscheidende Punkt, sondern verstärkt nur den positiven Gesamteindruck. Und es ist sehr schön, dass nicht alles erst in Band 12 überhastet aufgelöst werden wird. Der vorliegende Roman beantwortet bereits einen großen Teil der noch offenen Fragen, überlässt den großen Paukenschlag aber noch Band 12. 
Eine kleine Kritik gibt es dennoch von mir. Leider gehen viele der interessanten Passagen in der oft sperrigen Action unter, mit der dieser Roman aufwartet. Deshalb war ich über einige Strecken nicht so begeistert vom Lesefluss. Die Passagen in denen die Handlung vorangetrieben und Heltamar endlich mit der Wahrheit rausrückt entschädigen dafür umso mehr. Sie machen das "kleine Finale" zu einem insgesamt sehr guten Roman, der vier Sterne verdient.
⭐️⭐️⭐️⭐️

Donnerstag, 14. November 2019

Maddrax 517 - Das fremde Ich - von Christian Schwarz

Geschrieben von Christian Schwarz  
Erschienen am 12.11.2019
Cover von Shutterstock

Seit Wochen ist er nicht mehr er selbst – oder zumindest in der falschen Zeit einer falschen Welt gestrandet. Hier kannte man einen anderen Rulfan, der schon vor Jahren starb, so wie Matt und Aruula in seiner Zeit lange tot sind. Ein Parallelwelt-Wechsel hat sie wieder zusammengeführt, doch Rulfan fühlt sich fremd hier. Um sein anderes Ich zu ergründen, will er Canduly Castle aufsuchen, wo er mit seiner ihm unbekannten Frau lange gelebt haben soll. Doch die Burg ist besetzt und wird von einer anderen Macht bedroht – und Rulfan gerät zwischen die Fronten.

Der „andere“ Rulfan begibt sich mit Matt und Aruula zum Hort des Wissens um wie geplant die Bag Box des Archivars dort in Verwahrung zu geben. Gleichzeitig möchte sich der Rulfan aus der Prallelwelt hier auf din Spuren seines Ichs aus dieser Welt begeben. Auf Canduly Castle kommt es zu einer unheimlichen Begegnung die im anschließenden Kampf gegen Colonel Kormak und seinen Reenschas ein entscheidender Vorteil sein könnte...
Die Rückkehr zum Hort des Wissens und nach Canduly Castle ist mehr als gelungen.  Christian Schwarz hat einen tollen Roman abgeliefert. Der „neue“ Rulfan bringt ebenfalls Schwung in die Handlung. Wie sich Parallelwelt-Rulfan mit seinem anderen, verstorbenen Ich auseinandersetzen muss hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Und wie Juefaan und die anderen auf ihn reagieren ebenfalls. Wie wäre es wohl für mich, wenn ein verstorbenes Familienmitglied plötzlich in irgendeiner Form wieder da wäre?! Und wie wäre es für den Betroffenen selbst? Genau diese Thematik verarbeitet Christian Schwarz in diesem Roman und ihm gelingt das sehr gut und emotional. Und dann ist da noch die Handlung um Greeger. Toller Charakter, grandiose Handlungsidee. Seine Geschichte liefert noch den Rest zu einem spannenden und vielseitigen Roman. Die erzeugte Stimmung in der Handlung um Canduly Castle hatte etwas von einem Gespenster-Krimi. Greeger sorgt für die Prise Mystery und Eluu und Ratzen liefern die Horrorelemente. Dazu kommt dann noch die erneute Auseinandersetzung mit Kormak und seinen Reenschas, die für die nötige Action sorgen. Also ein inhaltlich sehr umfangreicher Beitrag der rundum gelungen ist. Von mir gibt es dafür 5 Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Montag, 4. November 2019

Maddrax 516 - Das Sonnentor - von Sascha Vennemann

Geschrieben von Sascha Vennemann
Erschienen am 29.10.2019
Cover von Shutterstock 

In diesem Band blenden wir um nach Novis, wenige Monate nach der Katastrophe, die den Ringmond vernichtete. Dort setzen die Überlebenden einen riskanten Plan um: Mit dem Transferturm-Prototypen auf dem Mond Portal versucht man die Station über dem Sonnenpol zu erreichen, wo ein Initiatoren-Team das Wurmloch wieder gangbar machen will. Tom und Xij bringen die Mannschaft nach Portal – und geraten in tödliche Gefahr!

Währenddessen entdeckt Xaana, dass Vasraa heimlich Hilfslieferungen abzweigt, wofür sie das Tunnelnetz im Untergrund von Novis nutzt. Was hat Kormaks Nachfolgerin vor?

Einer größeren Zusammenfassung als die in der Verlagsankündigung bedarf es bei diesem Roman nicht. Genau um diese beiden Handlungsstränge geht es in dem aktuellen Heft. Sascha Vennemann erzählt, was auf Novis weiter passiert, während Matt und seine Freunde auf der Erde mehr über die Parallelwelt-Phänome herausfinden möchten. Auch diesmal hatte ich durch fehlende Vorkenntnisse aus dem letzten Zyklus einige Probleme der Handlung auf Novis konsequent zu folgen. Aber ich glaube, es lag diesmal nicht nur daran. Der Roman kommt bereits in der ersten Hälfte nur schwer in Gang. Die Handlung um die verschwundenen Hilfslieferungen und Kormaks Nachfolgerin Vasraa konnten mich nicht überzeugen.
 
Einige Lichtblicke bietet jedoch immer wieder die Handlung um die Versuche zur Reaktivierung des Wurmlochs. Diese verpuffen aber auch genauso schnell wieder und insgesamt kann mich der Roman nicht fesseln. Da verstehe ich auch nicht die Überlänge des Romans, denn so viel passiert hier nicht. Zumindest erhalte ich immer wieder Informationen zu Ereignissen aus dem letzten Zyklus, die mich weiterbringen. Am Ende wird jedoch die möglichen Lösung für eine Wiederherstellung der Verbindung zur Erde auf einer Seite abgehandelt. 

Vielleicht bin ich durch die vielen sehr guten ersten Romane des aktuellen Zyklus mit „Back to the Roots-Felling“ schon verwöhnt. Ich kann aber nicht aus meiner Haut und diesem Science Fiction Aspekt bei Maddrax nichts oder noch nichts abgewinnen. Das ist für mich nicht Maddrax. Sascha Vennemann hat sicherlich schon viel bessere Beiträge abgeliefert. Hier bin zumindest ich etwas enttäuscht und kann leider nur zwei Sterne vergeben. Es gibt bestimmt Leser, denen der Roman mehr zugesagt hat.
⭐️⭐️

Sonntag, 3. November 2019

Halloween Crossover - Professor Zamorra 1185 - Der Geist des Hauses - John Sinclair 2155 - Im Haus der Geister - von Timothy Stahl

Professor Zamorra 1185
Der Geist des Hauses
Geschrieben von Timothy Stahl
Erschienen am 29.10.2019
Titelbild von Timo Wuerz

Halloween 2018: Ein mysteriöses Haus taucht aus dem Nichts auf. Ein unheimlicher Mörder geht um. Menschen verschwinden. Genau wie am Ende der Nacht das Haus und der Mörder. Eigentlich ein Fall für den Geisterjäger John Sinclair – aber der ist tot! Sein bester Freund, der Reporter Bill Conolly, muss anderswo Hilfe finden …

Halloween 2019: Professor Zamorra ist der Spur, die das Haus in der Vergangenheit hinterlassen hat, gefolgt und stellt ihm eine Falle. Doch sein großer Plan droht dem Meister des Übersinnlichen selbst zum Verhängnis zu werden – ihm und ... John Sinclair?

John Sinclair 2155
Im Haus der Geister
Geschrieben von Timothy Stahl
Erschienen am 29.10.2019
Titelbild von Timo Wuerz
 
An Halloween habe ich einige meiner haarsträubendsten Fälle erlebt. Ihr erinnert euch sicher, liebe Freunde, an den berüchtigten „Hügel vor der Stadt“ und das unheimliche Haus, das früher dort stand.
 
Aber dieses Kapitel war abgeschlossen, das alte Haus zerstört, und ich freute mich auf einen geruhsamen Halloween-Abend ohne echte Geister und Dämonen – bis das Telefon klingelte und ich hören musste: „John, es ist wieder da!“
 
Das war jedoch nicht alles, was mich erwartete. Ich traf dort auch auf einen Freund und Kollegen ... der eigentlich tot war: Professor Zamorra!

Lange war das erneute Crossover der beiden Serien zu Halloween in den entsprechenden Heftromanen angekündigt. Für mich ein Grund diesmal in beide Serien reinzulesen. Zamorra lese ich ja seit einiger Zeit regelmäßig. Sinclair sammele ich, aber lese nur sehr sporadisch rein oder höre mir die Hörspiele an. Ich habe übrigens beide Romane passend am Halloweenabend gelesen. Und ich muss sagen, dass hat das Flair der beiden Geschichten noch einmal verstärkt. Beide Titelbilder stammen von dem grandiosen Timo Wuerz. Die beiden Titelbilder ergeben nebeneinander ein durchgehendes Bild das im Innenteil beider Hefte als Poster enthalten sind. Ich mag seinen Stil wirklich sehr. Er vereint einen modernen mit dem klassischen Stil eines Ballestar und kreiert damit etwas völlig Neues.

Ich habe mir dem Sinclair-Roman begonnen. Beide Hefte können übrigens einzeln für sich oder in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Die Handlung überschneidet sich an einem bestimmten Punkt, geht aber die Geschichte aus zwei Perspektiven an. Den vollen Genuss und Einblick hat man allerdings, wenn man beide Folgen liest.

Bei Sinclair hatte ich zunächst etwas Probleme die Handlungsstränge auseinanderzuhalten, da Kapitel einmal mit „Einige Stunden vorher“ eingeleitet werden, andere mit „Früher“. Das der eine Handlungsstrang aber viel früher handelt, war mir erst in der Hälfte des Romans bewusst und ich habe nochmal nachlesen müssen um der Handlung zu folgen. Das war bei Zamorra besser und eindeutiger gelöst. Vielleicht viel es mir auch einfacher bei Zamorra zu folgen, da ich die Vorkenntnisse aus der Handlung des Sinclair Romans hatte. Atmosphäre, Idee und sonstige Umsetzung sind aber bei beiden Romanen sehr gelungen. Ich mag die Romane von Timothy Stahl sehr und auch hier zeigt er wieder, was für ein guter Autor er ist. Beide Handlungen bauen sich wie schon erwähnt um die gleiche Thematik auf. Nur verlaufen die Ereignisse (wie vieles andere auch) in den Pralleluniversen der Serien unterschiedlich. Trotzdem helfen sich Zamorra, Sinclair und alle anderen Protagonisten (oft unbewusst) gegenseitig und ihre Welten überschneiden sich an Halloween an entscheidender Stelle. Zamorra hat wie ich finde die größere Aufgabe zu bewältigen und ich fand sein Abenteuer in sich flüssiger und stimmiger. Dafür hatte ich bei Sinclair mehr Spannung und unerwartete Wendungen. Ich kann allen Fans einer oder beider Serien nur empfehlen, beide Romane zu lesen. Es lohnt sich!

Somit komme ich bei Sinclair auf 4 Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️

Bei Zamorra gebe ich die volle Sternzahl!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Donnerstag, 31. Oktober 2019

Perry Rhodan Mission SOL 10 - Die Höllenfahrt der SOL - von Olaf Brill

Geschrieben von Olaf Brill
Titelbild von Dirk Schulz
Erschienen am 18.10.2019


Auf der Erde schreibt man das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche werden zu Legenden – insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL.
Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig in die ferne Galaxis Tare-Scharm versetzt.
Dort stößt er auf Nachkommen der SOL-Besatzung, lernt mehr über die riesige Welt Evolux und macht sich auf die Suche nach dem Mittelteil des Raumschiffs. Rhodan entdeckt, dass die Mannschaft in einer Proto-Chaotischen Zelle gefangen ist.
Perry Rhodan kann zum SOL-Mittelteil vordringen. Doch die Besatzung wird von fremden Bewusstseinssplittern übernommen. Nur die selbstlose Tat eines Menschen verheißt Rettung und wird zum Auftakt einer neuen Odyssee – es beginnt DIE HÖLLENFAHRT DER SOL ...


Perry Rhodan gelingt die Befreiung des Mittelteils aus der Proto-Chaotischen-Zelle und so vereint er die SOL nach 150 Jahre erstmals wieder. Doch damit ist die Flucht von Evolux noch nicht überstanden. Eine schwarze Chaosanhaftung am Schiff droht im Nachhinein die SOL zu vernichten. Der einzige Ausweg scheint die Rückkehr ins Susmalsystem und damit in chaotische Gefilde zu sein. Doch diese Rückkehr wird zur Höllenfahrt. Denn zeitliche und dimensionale Überlappungsphänomene durch die Anhaftung führen dazu, das an Bord „Geister“ auftauchen die das Leben der Alt- und Neu-Solaner gefährden. Michael und Perry Rhodan versuchen mit allen Mitteln der Gefahr zu begegnen.

Ich komme bei Mission SOL aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Die Serie bleibt spannend bis zum Ende. Und auch in diesem Fall hat Olaf Brill einen genialen Roman abgeliefert, der nicht nur die Handlung hervorragend weiterführt, sondern auch in sich ein klasse Abenteuer erzählt. Die Chaosanhaftung und die daraus resultierenden Phänomene waren eine fabelhafte Idee. Nebenbei beschäftigt sich Olaf Brill mit den Problemen die beim aufeinandertreffen der beiden Generationen der Solaner aufkommen. Mahlia Meyun spielt dabei wieder eine tragende Rolle. Ein Nebenschauplatz, der aber auch hervorragend den Roman ergänzt. Das eigentliche Abenteuer lässt mich bis zum Ende mitfiebern und wird zu keiner Zeit langweilig. Einfach gute Unterhaltung.

Erneut vergebe ich die Höchstwertung mit fünf Sternen!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️