Freitag, 23. August 2019

Perry Rhodan Mission SOL 5 - Strafkolonie der Ksuni - von Oliver Brill

Geschrieben von Oliver Brill
Titelbildillustrator: Dirk Schulz
Erschienen am 09.08.2019

Das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche davon werden zu berühmten Legenden – dazu gehört insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL.
Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig in die ferne Galaxis Tare-Scharm versetzt.
Dort findet er die Nachkommen der SOL-Besatzung. Sie sind auf dem Riesenplaneten Evolux gefangen. Rhodan kann mit einer SOL-Zelle und einigen Verbündeten ins All aufbrechen. Er sucht den Mittelteil der SOL, auf dem noch immer sein Sohn Roi Danton leben könnte. Die Spur ist jedoch über 150 Jahre alt und führt an einen düsteren Ort, wo das brutale Unrecht des Stärkeren regiert – die STRAFKOLONIE DER KSUNI...

Die SZ-2 fliegt zum Susmalsystem, weil Curcaryen Varantir dort Masling Dryw vermutet. Er weiß als einziger wohin der Mittelteil der SOL vor über 150 Jahren verschwunden ist. Doch die Besatzung der SZ-2 gerät in die Gefangenschaft der Ksuni und muss sich auf Ksun Arenakämpfen stellen, die zahlreiche Opfer fordert. Dann wendet sich das Blatt, denn in einer Proto-Chaotischen Zelle erhalten sie endlich Kontakt zu Michael Rhodan und dem SOL-Mittelteil. Aus dieser Zelle konnten sie nicht mehr entkommen. In dieser Anomalie ist dazu noch kaum Zeit für die Besatzung vergangen und so denkt Michael, dass die Kinder der SOL Zellen noch am Leben sind. Michael warnt Rhodan davor, ihm in die Zelle zu folgen und bittet ihn einen anderen Weg zu finden, die galaktische Position des SOL-Gefängnisses zu ermitteln.

Ein weiters solides Abenteuer in dieser tollen Miniserie. Die Geheimnisse um das Schicksal der SOL werden wohl dosiert mit jedem Roman mehr und mehr gelüftet. In diesem Heft kommt es nun zum langersehnten Kontakt von Perry Rhodan zu seinem Sohn Michael alias Roi Danton. Und es wird klar, warum niemand versucht hat, die Kinder und die zurückgelassenen SOL-Zellen zu retten. Dennoch entschuldigt dies für mich nicht den leichtfertigen Einsatz der Nachkömmlinge als Faustpfand, um eine Möglichkeit der schnellen Rückkehr in die Milchstraße zu finden. Aber vielleicht kommt im Laufe der Serie auch hier eine neue Sichtweise oder Überraschung auf uns zu. Die letzten beiden Romane erinnerten mich oft an die alte PR-Action-Serie. Nur kommt hier auch die entsprechende Prise Sense-of-Wonder hinzu, was es zu einer perfekten Mischung macht. Ich bin weiterhin von der hohen Qualität der Romane und dem guten Exposé der Serie begeistert und freue mich auf jedes Heft wie schon lange nicht mehr.

Das ist mir fünf Sterne wert!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Samstag, 10. August 2019

Professor Zamorra 1179 - Der Teufel aus der Flasche - von Stefan Hensch

Geschrieben von Stefan Hensch
Cover von Shutterstock
Erschienen am 06.08.2019

Nicole blickte zu Zamorra hinüber. Wie Haie umrundeten die schwebenden Schwarzblütler den Professor, bereit jederzeit zuzuschlagen. Außerdem hatten sich die Dämonen verwandelt und zeigten nun ihre wahre Natur. Gierig klafften ihre Mäuler auseinander, und mehrreihige Gebisse mit überdimensionierten Zähnen waren zu erkennen. Die Hände hatten sich in Klauen verwandelt, die tödlichen Dolchen in ihrer Gefährlichkeit in nichts nachstanden.
Es war offensichtlich, die Angreifer würden sehr bald zuschlagen ..

Im Jahr 1983 erleidet Brandon Hoffa nach einem Ehestreit einen schweren Autounfall von dem er sich nicht mehr erholen kann. Seine Frau Sheryl fühlt sich für den Unfall verantwortlich und greift in Ihrer Verzweiflung auf die okkulte Erfahrung ihres Exfreundes zurück. In einer mysteriösen Flasche die sie von ihm erwirbt, lebt Basima, eine Dschinn. Sie gewährt ihr ganz klassisch drei Wünsche. Mit einem der drei Wünsche kann sie ihren Mann retten. Sie wird jedoch gewarnt, alle Wünsche in Anspruch zu nehmen. Denn nach dem dritten Wunsch hat sie’s nur noch 13 Tage Zeit um einen hohen Preis zu bezahlen. Unglückliche Umstände treiben sie letztendlich doch dazu, alle Wünsche aufzubrauchen. Somit nimmt nicht nur das Verhängnis für sie, sondern auch für Ihren Mann der sie beschützen will, seinen Lauf.
In der Gegenwart werden Zamorra und Nicole mit einem scheinbar ganz irdischen Problem konfrontiert. Marie Schmitt bittet Nicole um Hilfe bezüglich ihres Sohnes Max. Dieser soll auf den richtigen Weg gebracht werden, nachdem der Taugenichts auf mysteriöse Weise zu viel Geld gekommen ist. Nach und nach wird klar, dass auch hier ein Dschinn im Spiel ist. Dieser bringt in einem spektakulären Kampf Zamorra in eine ganz prekäre Lage. Und der ganze Fall führt zu den Ereignissen aus 1983.

Flaschengeister sind jetzt nicht unbedingt die Art von Geistern, die normalerweise einen großen Gruselfaktor vermitteln. Doch Stefan Hensch liefert nicht nur eine schöne Story in zwei Zeit- und Erzählebenen ab. Er lässt die „guten“ Geister auch in einem ganz anderen Licht erscheinen. Seine Dschinn ist zunächst schön und verführerisch. Entwickelt sich aber brandgefährlich und ist nichts anders als ein Dämon. Die Geschichte baut Stefan Hensch langsam und durchdacht auf und diese bleibt auch bis zum Ende spannend und geheimnisvoll. Besonders das dramatische Ende war ein Highlight. Sehr lesenswert und kurzweilig.

Fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 9. August 2019

Die Erben Abaddons - Nimmerland

Erschienen 06.2019
Geschrieben von Thomas Lohwasser/Vanessa Kaiser/Thomas Karg)
156 Seiten Taschenbuch
Verlag Torsten Low
ISBN 978-3-96629-000-5
Preis 8,90 Euro

Die Erben Abaddons
(»Abaddon«, von hebr. abad »Untergang, Vertilgung, Abgrund«)
Nur wenige überlebten die Ressourcenkriege.
Noch weniger überstanden die Globale Pandemie.
Das Leben war ein anderes für die Generationen, die nach der Alten Zivilisation kamen.
Doch sie existieren noch heute - hundertfünfzig Jahre, nachdem die Welt auseinanderbrach.
Sie sind die Erben des Untergangs.

2303. Hundertfünfzig Jahre nach der Apokalypse. Für die Nachfahren der wenigen Überlebenden ist die Welt von harten Kontrasten geprägt. Reste alter Hochtechnologie treffen auf primitive Verhältnisse, Hunger ringt mit Machtgier, verruchte Städte werfen ihre Schatten über verlassene Ruinen, Nomaden streifen durch offene Ebenen, andere Gemeinschaften isolieren sich in verborgenen Siedlungen.
So wie die der neunzehnjährigen Wendy.
Sei niemals von oben sichtbar – so lautet das Gebot der Schluchtsiedlung. Wendy hält sich nicht daran. Ein fataler Fehler: Ihr kleiner Bruder und dessen Freund werden von Fremden in einem Zeppelin entführt. In der verzweifelten Hoffnung, sie wiederzufinden, verlässt sie die Fels-Enklave und wagt sich in die große Einöde. Schon bald erkennt sie, dass die Welt »da draußen« noch gefährlicher ist, als die Siedlungsältesten immer behauptet haben. Und dass sie für die Rettung der verlorenen Kinder über ihre Grenzen gehen muss…

Der Verlag und der "bissige Verleger" Torsten Low sind mir durch den Buchmessecon in Dreieich nicht unbekannt. Als ich über Facebook auf einen Hinweis zu dieser neuen Reihe aufmerksam wurde und ein Vergleich mit Maddrax in den Kommentaren auftauchte, war ich gleich interessiert und habe das Taschenbuch beim Verlag geordert.

Der Roman hatte mich gleich durch die Anlehnungen an Peter Pan gepackt. Der Titel gibt es schon preis und insgesamt verweist die Handlung immer wieder auf den Kinderbuch- und Fantasyklassiker. Ich bin seit Kindertagen ein großer Peter Pan Fan. Meine Buchsammlung beinhaltet viele klassische und illustrierte Ausgaben und allgemein Romane die sich mit dem Thema beschäftigen. Die Verknüpfung ist in diesem ersten Band der neuen Serie sehr gut gelungen. Auch die postapokalyptische Welt, in der die Serie spielt macht einen düsteren und interessanten Eindruck. Zu keiner Zeit merkt man dem Roman an, dass er von einem Autorentrio verfasst wurde. Er wirkt insgesamt wie aus einem Guss und es sind keine stilistischen Wechsel zu erkennen. Insgesamt ist der Roman auch handwerklich sehr ordentlich verfasst und sehr gut zu lesen. Mich stört der Vergleich mit Maddrax etwas. Hierzu fehlt mir momentan noch zu sehr der Trashfaktor. Und der Roman ist auch in weiten Bereichen zu "harmlos" und wirkt eher wie ein Jugendroman. Daran ist vielleicht auch die Protagonistin schuld. In ähnlicher Form hatten wir hier schon viele postapokalyptische Romane mit jugendlichen Helden. An anderen Stellen wirkt er aber wiederum hart und düster und so bleibt ein sehr gelungener und guter Gesamteindruck. Auch die Aufmachung, Titel, Logo und Cover sind professionell und geschmackvoll gestaltet und ein echter Hingucker.

Mir gefällt Nimmerland und das Konzept gut und ich werde die Serie weiter verfolgen und über meine Eindrücke berichten. Bisher sind drei Romane geplant die hauptsächlich das Szenario gemeinsam haben und unabhängige und eigenständige Geschichten erzählen. Es kann also jeder Band einzeln gelesen werden ohne auf die Fortsetzung zu warten oder den Vorgänger zu kennen. Ich bin sehr gespannt.

Von mir gibt es dafür verdiente vier Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️