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Montag, 5. September 2022

Die UFO-Akten 24 - Green Genie - von Kolja van Horn

Kolja van Horn 
DIE UFO-AKTEN
Green Genie
Band 24
Erschienen am 23.08.2022
Cover von Shutterstock 

Die Ereignisse, die das mysteriöse Dossier schildert, welches Cliff und Judy von Senator Campbell zugespielt wird, reichen zurück bis ins Iowa der 1990er-Jahre. Damals soll ein anonymer Anruf bei der Polizei eingegangen sein, der einen kollektiven Suizid auf der Farm der naturverbundenen Sekte Corn-People ankündigte. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, waren bis auf ein kleines Mädchen namens Green Genie sämtliche Bewohner des Anwesens bereits tot. Wie Obduktionen ergaben, hatten sie sie sich mit Schierling vergiftet. Merkwürdig jedoch, dass dieses tödliche Kraut nirgends auf dem Gelände gefunden werden konnte. Da es keinerlei Anzeichen von Fremdeinwirkung gab, wurde das Verfahren wenig später eingestellt.
Ein Fehler, wie sich heute zeigt, als ein Rockmusiker in Las Vegas zu Tode kommt, nachdem er Kontakt zu dem verschollenen, mittlerweile knapp dreißigjährigen Mädchen hatte ...

Kolja van Horn ist ein weiterer neuer Autor bei den UFO-Akten. Bekannt dürfte er vor allem den Lassiter Fans sein. Da ich erst zum aktuellen Jubiläum einen Ausflug in die Western-Serie gemacht habe, war mir der Autor zuvor unbekannt.

Dem Roman merkt man sofort den routinierten Heftromanautor an. Green Genie ist ein gut konstruierter Roman, der solide erzählt wird und auch die Charaktere gut darstellt und Judy und Cliff weiter feinzeichnet. Das Thema ist gut gewählt und die Hauptdarstellerin Green Genie eine interessante junge Frau mit tragischer Geschichte. Auch die Corn-People sind dabei ein gut gewähltes Thema mit realem Hintergrund und werden geschickt in diese fiktive Geschichte eingebracht. Gelegentlich blitzt beim Autor sogar das Westerngenre etwas durch, was dem Roman aber tatsächlich guttut und der Atmosphäre ein wenig Verwegenheit verleiht und auch ins Setting Nevada und Mojave-Wüste passt. Erstmals benutzt der Autor in diesem Roman auch die Ansprache Marshall Davenport oder Marshall Conroy für Judy und Cliff.

Die UFO-Akten greifen ein populäres Thema auf, dass in der Vergangenheit nicht nur Autoren wie Stephen King in seinem Universum immer wieder mit dem Shining seiner Charaktere beschreibt. Ich erkenne besonders zu seinem Roman "Das Institut" Parallelen. Die Popkultur nimmt in Buch, Comics, Film und Serien  regelmäßig parabegabte Kinder als Plot. Ob sie nun wie bei Strenger Things von der Regierung erforscht und zu Supersoldaten ausgebildet werden oder als Mutanten an Schulen oder militärischen Einrichtungen im Zaum gehalten werden sollen. Viele dieser Stoffe haben einen Ursprung in Verschwörungstheorien wie dem "Montauk-Projekt" oder dem Forschungsprojekt MKULTRA.

Und so kristallisiert sich auch mit den neu eingewobenen UFO-Akten so langsam ein roter Faden bezüglich der Parabegabten heraus. Was die Regierung mit ihnen in diesem Fall vorhat bleibt natürlich noch unklar. Kolja van Horn ist jedenfalls eine Bereicherung in der Autorenriege und sein Roman hat mir hervorragend gefallen. Fünf Sterne und herzlich Willkommen!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Donnerstag, 18. August 2022

Die UFO-Akten 23 - Fabrik der Klone - von Carter Jackson

Carter Jackson 
DIE UFO-AKTEN
Fabrik der Klone
Band 23 der Serie
Erschienen am 09.08.22
Cover von Shutterstock

Jeder Mensch ist individuell, von der Natur mit unverwechselbaren Genen, Anlagen und Eigenheiten ausgestattet. Selbst eineiige Zwillinge, mögen sie sich äußerlich auch noch so ähnlich sein, sind in ihrem Wesen so verschieden wie ihre Fingerabdrücke.
Doch wenn der Mensch die Natur bezwingt, wird das Unmögliche wahr: die perfekte Kopie. Diese genetische Technik nennt man „Klonen“. Im Tier- und Pflanzenreich bereits durchgeführt, schreckt die Wissenschaft vor der Anwendung beim Menschen jedoch aus ethischen Gründen zurück.
Offiziell zumindest. Niemand kann sagen, welche verbotenen Experimente in geheimen Labors auf der Versuchsliste stehen. Ob nicht bereits menschliches Erbmaterial geklont wurde.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Wahrheit ans Licht kommt ...

Es gibt wieder einen überarbeiteten Roman von Carter Jackson aus der alten Serie. Damals als Band 13 erschienen, ist es nun schon der 23 Band der neuen Serie. Durch die eingeschobenen neuen Romane sind wir in der Grundhandlung zwar nicht wesentlich weiter gekommen als damals, aber es gab wirklich gute Einzelabenteuer, die mit dem Serienüberbau spielen. So auch im vorliegenden Band von Carter Jackson, der wieder eine Mischung aus Krimi, Mystery und Verschwörungstheorie ist. Es geht um Klone und ein eingestelltes Experiment, dass aus dem Ruder läuft. 

Judy und Cliff werden wieder von Senator Campbell auf einen Mordfall angesetzt, der zunächst nicht ungewöhnlich erscheint. Doch die Leiche, die nach Zeugenaussagen erst vor wenigen Stunden ermordet wurde, weißt schon nach kurzer Zeit starke Verwesungserscheinungen auf. Erst ein weiterer Mord macht die Sache so richtig ungewöhnlich. Die Leichen gleichen sich nämlich wie ein Ei dem anderen. Die Spur führt die beiden zu einem Arzt, der ebenfalls wie die beiden Toten aussieht und der Ursprung eines geheimen Klonexperimentes ist. Die Zeit drängt, denn ein Auftragskiller versucht die Spuren zu verwischen.

Ich würde diesen Beitrag als spannenden Wissenschaftskrimi bezeichnen.  Handlung und Gesamtkonzept haben mir recht gut gefallen und nebenbei wird auch Judy durch die Gewebeprobe erneut tief in die Verschwörungen verstrickt. Das Ende ist offen und die Thematik wird uns wohl in Kürze wiederbegegnen. Ich bin gespannt. Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Dienstag, 2. August 2022

Die UFO-Akten 22 - Schwarze Sonnen - von Rafael Marques

Rafael Marques 
DIE UFO-AKTEN
Schwarze Sonnen
Band 22 der Serie
Erschienen am 26.07.2022
Cover von Shutterstock

Gelangweilt beobachtet Francis Crawford den Himmel durch das vergitterte Fenster seiner Zelle im Hochsicherheitsgefängnis von Nashville, als sich plötzlich ein schwarzes rundes Objekt vor die Sonne schiebt. Da spürt er, dass seine Zeit gekommen ist. Dass höhere Mächte ihn brauchen!
Am Abend kontrolliert Officer Paul Hensley die Zellen. Da Crawford nicht reagiert, öffnet er die Sichtklappe – und starrt unmittelbar in die pechschwarz angelaufenen Augen des Gefangenen. Im nächsten Moment scheint ihm eine Flüssigkeit daraus entgegen zu sprühen. Hensley verliert das Bewusstsein.
Wie drastisch sich der Gesundheitszustand des Wärters verschlechtert, erfahren Cliff und Judy erst nach dessen Tod. Als sie von Senator Campbell darauf angesetzt werden, diesen bizarren Mordfall aufzuklären...

Einen weiteren neuen (und trotzdem altbekannten) Autor hat es zu den UFO-Akten verschlagen. Rafael Marques dürfte vor allem den John Sinclair Fans bekannt sein. Mit "Schwarze Sonnen" widmet er sich bei den UFO-Akten nun dem Thema "außerirdische Phänomene und Erscheinungen" und bereichert die Serie nicht nur um einen weiteren neuen Roman. Das Rafael ein routinierter Romanheftautor ist, merkt man gleich zu Beginn mit der spannenden Einführung ins Thema. Schön ist auch sein kurz zusammengefasster Rückblick zum Stand der Dinge und seine Interpretation von Judy und Cliff und ihre Interaktionen. So kommen auch Neuleser gleich gut in die Serie und werden auf moderne Art und Weise abgeholt. 

Endlich geht es auch wieder um Außerirdische und ihre (noch unbekannten) Pläne auf der Erde. Dabei integriert der Autor das alles in einen sehr interessanten Kriminalfall, in dem Judy als Polizeipsychologin mit einem alten Fall konfrontiert wird und dadurch voll in Aktion tritt. Grundthema ist die Infiltration durch eine schwarze Substanz die sich als eine Art Alienparasit herausstellt. Auch die „Grauen“ kommen wieder vor und auch ansonsten hat Rafael alles in den Ring geworfen, was bisher bei den UFO-Akten an Vorgeschichte zur Verfügung steht. Vieles erinnert mich positiv an die X-Akten. Auch dieser schwarze Parasit, der in den Augen zu sehen,  war eine weitere Parallele zu der Kult-Fernsehserie der 90er. Ich mag es und für mich war dies ein gelungenes Debüt und das erste Mal, das sich die UFO-Akten wie eine richtige Serie anfühlt. Gerne mehr davon. Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 22. Juli 2022

Die UFO-Akten 21 - Traumtod - von Lars Urban

Lars Urban 
DIE UFO-AKTEN
Traumtod
Band 21 der Serie
Erschienen am 12.07.2022
Cover von Shutterstock 

Wer kann schon sagen, wie ein Mensch im Augenblick des Todes empfindet? Noch dazu, wenn es ein gewaltsamer Tod ist. Fühlt man, wie das Leben den Körper verlässt? Freiwillig möchte sicherlich niemand diese Erfahrung machen, denn angenehm wird sie kaum sein. Auch Mrs. Evans, eine Lehrerin aus Roanoke, Virginia, war nicht darauf erpicht, den Selbstmord eines Mannes aus der Nachbarschaft mitzuerleben. Genauso wenig wie den tödlichen Unfall eines Halbstarken, der die Kontrolle über seinen Wagen verlor, gegen einen Baum prallte und vom Lenkrad zerquetscht wurde. Aber die Visionen überfielen sie im Schlaf – und sie waren alles andere als bloße Träume!
Die Ärzte schenkten ihren Klagen wenig Beachtung. Und das war ein Fehler. Denn Mrs. Evans blieb nicht die einzige, der diese außergewöhnlichen Erfahrungen zuteilwurden ...

Judy und Cliff werden auf einen Fall mysteriöser Todesfälle in Roanoke angesetzt. In Träumen und Visionen erlebt Susan Evans die Todesfälle der Betroffenen hautnah mit. Doch sie ist wie sich bei den Ermittlungen herausstellt nicht die Einzige die diese Erfahrungen hat. Die Jugendliche Krista Howe stellt sich als Auslöser dieses Phänomens da und auch Judy wird "Opfer" ihrer Gabe. Cliff und seine Partnerin versuchen dem Mädchen zu helfen und offenbaren dabei ein Programm der Regierung, das für viele ihrer Fälle verantwortlich zu sein scheint.

Diesen ursprüngliche Band 12 der alten Serie finde ich wegweisend und wichtig für die weitere Entwicklung der UFO-Akten und den Ausbau der Serie. Das dieser erst als Band 21 der neuen Serie wiederveröffentlicht wird und damit fast schon das Ende der ursprünglichen Serie darstellt, was die Anzahl der Veröffentlichungen angeht, ist den zahlreichen neuen Einschüben an Romanen geschuldet. Ich hätte mir diesen etwas früher gewünscht und darauf basierend mehr Überbau durch die Autoren bei den neuen Romanen. Die NSA rekrutiert also PSI-Begabten für ihre Experiment in Fort Meade. Daher also auch McKays Interesse an den vorangegangenen Personen und Fällen, in denen Cliff und Judy ermittelt haben. Das ganze erinnert an die Verschwörungstheorie des "Mountauk-Projekts" in dem es in den 70er und 80er Jahren angeblich um Zeitreisen, Gedankenkontrolle und Teleportation ging. Dieses Projekt war auch Inspiration für die Serie Strange Things.

Lars Urbans Roman hat mir sehr gut gefallen und bringt etwas Struktur in die Haupthandlung. Der Roman war auch ansonsten insgesamt spannend, interessant und gut geschrieben. Und auch erfreulicherweise mal keine ergebnislose Jagd. Darauf kann man die Zukunft der Serie aufbauen. Und ich denke, das Konzept der ursprünglichen Serie hatte leider keine Chance, sich in 25 Heften zu entfalten. Ich hoffe, dass es diesmal klappt. Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Samstag, 9. Juli 2022

Die UFO-Akten 20 - Gesänge aus der Tiefe - von Mel Maroon

Mel Maroon 
DIE UFO-AKTEN
Gesänge aus der Tiefe
Band 20
Erschienen am 28.06.2022
Cover von Shutterstock

In Myrtle Beach, einem der beliebtesten Urlaubsorte an der Atlantikküste South Carolinas, werden immer wieder Wrackteile des Tankers Sea Oil 3065 angespült. Das Schiff war im Jahr 2015 in der Nähe des sagenumwobenen Bermuda-Dreiecks in einen Sturm geraten. Von der Besatzung und Fracht fehlt bis heute jede Spur. Seit geraumer Zeit kommt es aber auch unter den Strandbesuchern zu mysteriösen Todes- und Vermisstenfällen. Handelt es sich tatsächlich um Hai-Attacken, oder gibt es einen Zusammenhang mit der geheimen Ladung des verunglückten Tankschiffs?
Als eine skelettierte Frauenleiche mit Schwanzflosse und fischartiger Schuppenhaut im Sand entdeckt wird, machen schnell Gerüchte um unheimliche Meerjungfrauen die Runde. Das Aufsehen ruft sehr bald nicht nur Journalisten, sondern auch die NSA und Cliff und Judy auf den Plan ...

Mel Maroon liefert ihren zweiten Beitrag zur Serie und nach dem sehr guten ersten Band war ich schon mächtig gespannt. Das gewählte Thema klang schon einmal sehr interessant und die Location Bermuda-Dreieick passt zu den UFO-Akten natürlich wie die Faust aufs Auge. Cliff und Judy werden wie schon zuvor erneut von Senator Campbell auf einen mysteriösen Fall eingesetzt bei dem es um vermeintliche Sirenen oder Meerjungfrauen geht, die für Vermisstenfälle und den Angriff auf Menschen verantwortlich sein sollen. Dabei wird ihnen nicht nur ein neuer mysteriöser Kontaktmann zur Seite gestellt, sondern sie müssen sich auch  erstmals (wenn auch wiederwillig) mit ihrem Gegenspieler McKay zusammentun um ihr Ziel zu erreichen. Und diesmal stehen sie am Ende sogar nicht mit leeren Händen da und haben den Schleier der Geheimnisse um die unüblichen Meeresbewohner mehr als nur gelüftet. Das Ganze ist sehr spannend und gut geschrieben und war von Anfang bis Ende toll umgesetzt. Die Autorin schafft es zudem erstmals alte Ereignisse (wenn auch latent) in die sich anbahnende Verschwörungstheorie einzubinden. Mystik, Action, Spannung, da war alles dabei, was ein guter Beitrag innerhalb der UFO-Akten braucht. Und auch in diesem Roman werden Judy, Cliff und auch die Nebendarsteller von der Autorin wieder nicht nur glaubhaft dargestellt, sondern auch erneut sehr gut charakterisiert. Diese Autorin gehört definitiv dauerhaft ins Autorenteam dieser Serie. Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Donnerstag, 23. Juni 2022

Die UFO-Akten 19 - Das Medusa-Syndrom - von Logan Dee

Logan Dee 
DIE UFO-AKTEN
Das Medusa-Syndrom
Band 19
Erschienen am 14.06.2022
Cover von Shutterstock

Wohl jeder hat schon einmal von der griechischen Sage um die drei Gorgonenschwestern Stheno, Euryale und Medusa gehört. Ihre Haare waren lebende Schlangen; ihr Blick ließ Menschen versteinern. Erst Perseus gelang es mithilfe eines spiegelnden Schildes, Medusa zu überlisten und zu enthaupten.
Als nun im Jahr 2022 im Grand Canyon ein roboterhaftes Wesen gesichtet wird und die Augenzeugen kurze Zeit später mit versteinerten Gliedmaßen sterben, scheint die Legende wieder aufzuleben. Was geht in den felsigen Schluchten vor sich? Wer steckt hinter dieser »modernen Medusa«?
Cliff Conroy und Judy Davenport wagen sich in die Höhle der Gorgonen. Doch wie soll man gegen einen Gegner ankommen, der mit einem einzigen Blick zu töten vermag?

Diese Woche gibt es wieder einen überarbeiteten Fall aus der alten Serie innerhalb der UFO-Akten. Geschrieben wurde er von Uwe Voehl aka Logan Dee und er hat wie die Hefte zuvor wieder einen spannenden und guten Fall beigetragen. Diesmal gibt es eine übersinnliche Komponente und der Roman könnte durchaus auch als Gespenster-Krimi herhalten. Zumindest so lange, bis der Fall auf außerirdische Technologie zurückzugehen scheint. Wer wie ich die TV-Doku-Serie Ancient-Aliens und die Hypothesen von Erich von Däniken mag, kommt hier voll auf seine Kosten.

Bis es in Richtung Alien-Artefakt geht, haben wir in dieser Folge aber auch ein klassisches Horror-Szenario. Eine Gruppe junger Leute verbringt in einer Hütte im Grand Canyon ein Wochenende und versucht mit einem Ouja-Brett den Geist eines alten Indianers zu beschwören. Die Ereignisse in der darauffolgenden Nacht führen eine der Protagonistinnen zu einer Höhle und zu einem alten Artefakt, dass scheinbar auch schon für die Sage der Medusa verantwortlich war. Die Aktivierung dieses "Gorgonen-Helms" führt zu einer Katastrophe.

Cliff und Judy ermitteln in diesem Fall wie gewohnt auf Wunsch von Senator Campbell und geraten einmal mehr in Lebensgefahr um am Ende ohne Beweise aber mit viel Erfahrung dazustehen. Dennoch macht der Fall Spaß und war enorm spannend und gut konstruiert. Mit dem Netzwerk Black and White Magic und den beiden Herren Black und White kommt eine neue Komponente ins undurchsichtige Spiel und die Wahrheit dort draußen. Erinnert natürlich auch wieder an Akte X und die einsamen Schützen. Dennoch hoffe ich, dass BWM weiter eine Rolle spielen wird und die Hintergrundhandlung mit McKay und den grauen Männern so weiter ausgebaut wird. Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Dienstag, 7. Juni 2022

Die UFO-Akten 18 - Das Erbstück - von Oliver Miller

Oliver Miller 
DIE UFO-AKTEN
Das Erbstück
Band 18
Erschienen am 31.05.2022
Cover von Shutterstock

Zunächst sieht der gescheiterte Einbruch bei dem schwerreichen Industriellen Alfred Niedermayer nicht nach der Tat eines Profis aus, trotzdem steht die Polizei von Richmond vor unlösbaren Rätseln. Warum wurde das Diebesgut, eine antike Halskette, zurückgelassen? Wie kommt es, dass trotz hochauflösenden Überwachungskameras und Augenzeugenberichten kein aussagekräftiges Phantombild anfertigt werden kann?
Schließlich wendet sich der Millionär an seinen guten Freund Senator Campbell, und dieser schaltet Cliff und Judy ein. Sie sollen dem Einbrecher und dem Geheimnis jener rätselhaften Kette auf die Spur kommen, die schon seit Generationen in der Familie der Niedermayers weitervererbt wird ...

Der zweite Beitrag von Oliver Miller innerhalb der UFO-Akten führt unsere beiden Bundesagenten zu einem ganz ungewöhnlichen Fall. Der Millionär Alfred Niedermayer, ein Freund von Senator Campbell wird Opfer eines Einbruchs, bei dem allerdings niemand zu Schaden kommt und auch nichts entwendet wurde. Der nicht zu identifizierende Einbrecher hatte es wohl auf ein altes Erbstück in Form einer Kette mit grünem Edelstein abgesehen, dass die Familie Niedermayer seit Generationen in Besitz hat. Das mehr hinter diesem ominösen Stein steckt, als zunächst angenommen, wird Judy und Cliff während ihren Ermittlungen schnell klar. Denn die grauen Männer mischen wieder mit und sind hinter dem Stein her, der sich nach und nach als Alienartefakt herausstellt.

Etwas ungewöhnlich aber erneut ein guter Einzelfall, den uns Oliver Miller hier präsentiert. Dennoch werden mittlerweile die Rufe nach einem roten Faden und einem deutlicheren Serienüberbau in der Fangemeinde lauter. Bei Akte X fand ich diese Einzelfälle durchaus auch interessant und sehenswert. Das Salz in der Suppe waren jedoch immer die große Verschwörungshandlung um Mulder, die Entführung seiner Schwester und die Alienthematik. Diese persönliche Einbindung von Judy und Cliff in das große Ganze fehlt mir bei den UFO-Akten auch noch sehr.

Sieht man davon aber ab, so haben wir hier einen soliden Roman mit einem (wenn auch kurzem) historischen Handlungszweig, der uns in den Wilden Westen führt und den außerirdischen Ursprung des Steins erklärt. Der andere Teil der Handlung um Niedermayer, seine Verbindung zu Campbell, den ominösen Palmer und die Erforschung des Geheimnisses um das Erbstück war recht kurzweilig wenn auch zeitweise etwas dünn. Und am Ende ist das Artefakt wieder einmal weg, auch wenn diesmal wenigstens etwas an Erkenntnis zurückbleibt. Vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️

Montag, 23. Mai 2022

Die UFO-Akten 17 - Blutspur - von Carter Jackson

Carter Jackson 
DIE UFO-AKTEN
Blutspur
Band 17
Erschienen am 17.05.2022
Cover von Shutterstock

Morde sind in New York City an der Tagesordnung und den Medien daher kaum eine Meldung wert, wenn sich die Tat nicht durch besondere Umstände aus der Masse hervorhebt.
Im Falle des Bankiers Howard B. Perry sind die Umstände mehr als seltsam. In den Adern des Mordopfers ist kaum noch ein Tropfen Blut, und eine Wunde wurde ihm nachträglich am Hals zugefügt, um zwei kleine Einstiche unkenntlich zu machen.
Die Boulevardpresse stürzt sich sofort mit Schlagzeilen wie »Der Blutsauger von New York« auf die Story. Judy Davenport und Cliff Conroy sind skeptisch, denn schließlich gibt es keine Vampire. Richtig?
Aber dann verschwindet der Körper des Bankiers aus der Leichenhalle – als wäre er von den Toten auferstanden, um nun seinerseits Opfer zu suchen ...

Ein Mord in einem Hotel hält die Polizei von New York in Atem. Denn dem Opfer wurde scheinbar das Blut ausgesaugt. Auch ansonsten weisen die Spuren auf Vampirismus hin, Senator Campbell entsendet Judy und Cliff zum Tatort. Die Spur führt zu einem Escortservice und einer Dame, die so ihre "Blutopfer" findet und bereits für mehr Morde verantwortlich ist. Sie ist aber nicht alleine, denn ihre Familie hat ein schreckliches Geheimnis dem die beiden Bundesagenten auf die Spur kommen und dabei selbst in Lebensgefahr geraten.

Vampire und UFO-Akten. Passt das zusammen? Der aktuelle überarbeitete "Alt"-Roman der Serie mutet auf den ersten Seiten eher wie ein Sinclair-Roman an. Auch das Titelmotiv trägt zu diesem Eindruck bei. Was sich dann aber aus der vermeintlichen Vampirgeschichte entwickelt, ist eine andere Sache. Was wir heute unter Vampir verstehen, ist ein Geschöpf der modernen Popkultur und zeitgenössischen Literatur. Aber einige Krankheiten aus der Menschheitsgeschichte, haben diesen Mythos mit erschaffen. Und es gibt Menschen, die auch heute noch den Vampirismus als krankhafte Hämophilie ausleben. Wir haben hier eine "Monster of the week" Folge, die genau diese Thematik und körperliche wie auch psychische Störungen behandelt. Damit trägt sie wohl nicht zum Gesamthintergrund der Serie bei, sondern steht für sich. Aber es ist ein lupenreiner Mystery-Thriller, der actionreich, kurzweilig und spannend ist. Lediglich am Ende übertreibt es Carter Jackson etwas mit der Hetzjagd, die sich über die gesamte zweite Hälfte des Romans erstreckt. Da hätte ich mir etwas mehr Story gewünscht. Ansonsten war es aber ein gutes Thema und ein guter Roman. Vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️

Dienstag, 10. Mai 2022

Die UFO-Akten 16 - Hexenfluch - von Mel Maroon

Mel Maroon
DIE UFO-AKTEN
Hexenfluch
Band 16
Erschienen am 03.05.2022
Cover von Shutterstock

White Mountains, New Hampshire, 07. April 1982Bereits 1962 verschwanden vier Kinder spurlos in den dunklen Wäldern am Fuße des Mount Washington. Die Suche nach ihnen blieb ergebnislos. Zwanzig Jahre später setzt sich diese Reihe mysteriöser Vermisstenfälle auf schreckliche Weise fort, als eine Gruppe Wanderer nicht mehr vollzählig zurückkehrt.

White Mountains, New Hampshire, heute
Ein Leserbrief im New Hampshire Daily Journal ruft Cliff Conroy und Judy Davenport auf den Plan: Der Geist der im 16. Jahrhundert auf dem Scheiterhaufen verbrannten Catherine Ann Malone soll im White Mountain National Forest sein Unwesen treiben. Der anonyme Verfasser warnt davor, dass ihr Fluch in regelmäßigen Abständen Todesopfer fordert ... so auch dieses Jahr!

In White Mountains gehen Cliff und Judy einem vermeintlichen Hexenfluch nach, dem alle 20 Jahre Menschen zum Opfer fallen. Als sie von Senator Campbell auf diesen Fall angesetzt werden, entpuppt sich das beschauliche Städtchen als Mittelpunkt eines großen Mysteriums, welches Parallelen zu alten Fällen zeigt und nicht nur irdischen Ursprungs zu sein scheint.

Mit Mel Maroon alias Marlene Menzel stößt eine erfahrene Heftromautorin zur Serie. Bei Bastei war ihr Genre bisher ausschließlich der Familienroman. Das sie auch anders kann, zeigen nicht nur ihre Veröffentlichungen im Segment Krimi und Thriller, sondern auch die vorliegende UFO-Akte. Was mir sehr gut gefallen hat, ist auch bei ihr der menschliche Aspekt den sie Cliff und Judy zuschreibt. Und die gute Beschreibung und Ausarbeitung der Protagonisten. Die kopflose Hexe erinnerte mich sehr an die Netflix-Fear-Street-Reihe. Doch dann entwickelt sich die Geschichte in eine völlig andere Richtung. Gut gefiel mir auch die Einbindung in den bisherigen Serienkanon. Ich hoffe nur, dass der Überbau entsprechend logisch weiter ausgebaut wird und wir auch mal Teillösungen und neue Fragen erhalten werden. Leider verliere ich im letzten Drittel des Romans etwas die Übersicht über die Handlung und die Hintergründe. Gegen Ende kommt dann die geballte Erklärung im Zusammenfassungstil. Sowas gefällt mir eher weniger, fällt aber aufgrund des sehr solide geschriebenen Romans und der guten und spannenden Story wenig ins Gewicht. Ich freue mich auf mehr Mystery von der Autorin. Zum Einstand vergebe ich vier Sterne!

Das Bastei viele neue Romane in die vorhandenen Altserie integriert und auch viele neue Autoren an den Start bringt, gibt Hoffnung für einen langfristigen Erfolg. Gerade wurde auch auf Instagramm von Bastei eine Leserseite für die Serie angekündigt. 

⭐️⭐️⭐️⭐️

Montag, 25. April 2022

Die UFO-Akten 15 - Gefangen in der Tiefe - von Arndt Ellmer

Arndt Ellmer
DIE UFO-AKTEN
Gefangen in der Tiefe
Band 15
Erschienen am 19.04.2022
Cover von Shutterstock


In den Abgründen des Meeres gibt es Orte und Wesen, die noch kein menschliches Auge je zuvor erblickt hat.
Wo ist man auch besser vor Entdeckung geschützt als auf dem ewig finsteren Meeresgrund? Leben dort unten vielleicht fremde Spezies, die nicht irdischen Ursprungs sind? Hochentwickelte, technisch begabte Lebensformen?
Als eine Passagiermaschine im Golf von Mexiko notwassern muss, geschehen merkwürdige Dinge. Die Außenhülle des Flugzeugs vibriert wie unter Schallwellen, und aus der Meerestiefe reicht ein Lichtstrahl bis an die Oberfläche.
Irgendetwas ist dort unten!
Eine Tauchglocke wird herbeigeschafft, um in die Tiefe vorzustoßen. Doch niemand kann auch nur ahnen, was dort unten lauert...

Diesmal gibt es bei den UFO.Akten wieder einen überarbeiteten Klassiker aus der Ursprungsserie von Altmeister Arndt Elmer. Und der war mal so richtig gut und spannend. Und auch der Überarbeitung fehlte diesmal nichts. Der Roman an sich war schon sehr zeitlos und wurde sanft überarbeitet in die Gegenwart versetzt. Cliff und Judy bleiben in diesem Abenteuer zwar weitestgehend Statisten, aber dies schadet der Handlung zu keiner Zeit. Bereits mit dem anfänglichen Flugzeugabsturz katapultiert uns der Autor direkt in einen Pageturner, der bis zum Schluss Spannung und Niveau aufrecht erhält. Hier wird auch für meinen Geschmack zum ersten mal richtig mit der UFO-Thematik gespielt. Die klaustrophobische Atmosphäre während der beschriebenen Tauchgänge war wirklich greifbar und lies mich einige Male den Atem anhalten. Auch wenn am Ende einmal mehr ein großes Fragezeichen bleibt, waren wir hier schon viel näher an großen Mysterien dran, als in manchem Vorgängerband. Der Part in dem vermeintlichen UFO am Meeresgrund war phantastisch erzählt und erinnerte an den Film Abyss. Ich bin rundum begeistert und vergebe fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Dienstag, 12. April 2022

Die UFO-Akten 14 - Blinder Passagier - von Oliver Miller

Oliver Miller
DIE UFO-AKTEN
Blinder Passagier
Band 14 
Erschienen am 05.04.2022
Cover von Rainer Fuhrmann, Shutterstock

Im beschaulichen Big Creek, Mississippi, wird der teilskelettierte und stark verweste Leichnam des Vietnamkrieg-Veteranen Jack Carlton gefunden.
Als einen Tag später die Leichen eines gerade erst angereisten Touristenpärchens in einem ähnlichen Zustand entdeckt werden, wendet sich der zuständige Deputy John Cullen an das FBI. Ist hier vielleicht ein Serienmörder mit Chemikalien am Werk?
Da es Parallelen zu einem bislang noch ungelösten Fall in Russland gibt, werden auch Cliff und Judy von Senator Campbell an den Lake Creek entsandt. Bei ihren Ermittlungen merken die Bundesmarshals schnell, dass hier eine ernsthafte Bedrohung vorliegt. Doch während die örtlichen Polizisten sie tatkräftig unterstützen, sind die Bundesbehörden offenbar an einer Verschleierung interessiert...

Auf der Suche nach dem Autor der hinter dem Pseudonym steckt, stolpert man zwangsläufig über Oliver Müller, der für viele Serien aus dem Bastei-Verlag bereits tätig ist. Doch bei meiner Recherche verneinte der Autor höchstpersönlich und versicherte glaubwürdig, das hierfür ein anderer verantwortlich ist. Die naheliegende Anglifizierung seines Namens ist also rein zufällig, auch wenn ich es toll und passend gefunden hätte. Aber es steckt scheinbar, wie ich herausfinden konnte, ein weiterer neuer Schreiberling für die Serie dahinter. Es müsste sich bei dem Autor um den Landsberger Oliver Franko Miller handeln. Und nicht nur der Name vermittelt bereits einen gewissen Hollywood-Flair. Er schreibt überwiegend Literatur aus dem Fantasy-Bereich mit Schwerpunkt Horror und Grusel. Miller ist zudem leidenschaftlicher Musiker, war Sänger in verschiedenen Rockbands und spielt mehrere Instrumente. Mit diesem Portfolio würde es mich nicht wundern, von ihm bald auch bei anderen Bastei-Serien von ihm zu hören bzw. zu lesen. Positiv ist auch zu vermerken, dass mit dieser Folge bereits der siebte neue Roman der Serie vorliegt. Also genau die Hälfte der bisherigen Romane. Damit würden wir (vorausgesetzt die Serie läuft so lange) jetzt schon mit den alten Folgen auf über die 30 Hefte kommen. und gleich drei neue Autoren waren bisher beteiligt. 

Während mich der erste Beitrag von Stefan Hagedorn noch nicht überzeugen konnte, liefert Oliver Miller mit seinem Erstling bei den UFO-Akten gleich einen Pageturner ab. Er schafft es sofort, die Charaktere überzeugend in eine hochinteressante Handlung zu bringen. Es geht um Außerirdische der etwas anderen Art. Ein Pilzwesen, das mit einem Kometen in den 1960er Jahren auf unsere Erde gelangt ist. Die Ereignisse in Big Creek und deren Bewohner werden zwar klischeehaft, aber deshalb umso eindrücklicher beschrieben. Und die ganze Geschichte mit dem Satelliten, der abgestürzt ist, der geheimnisvolle Tod der angenagten Leichen und schließlich die Verbindung nach Russland waren gut konstruiert und sehr gut erzählt. Auch sein Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Wir haben bei dieser Episode zwar auch wieder den gleichen Ablauf wie in fast allen Beiträgen zuvor. Ein mysteriöser Fall auf den Senator Campbell Judy und Cliff ansetzt und McKay, der die ganze Aufklärung verschleiern und verhindern will um selbst Kapital daraus zu schlagen. Und am Ende stehen die vermeintlich Guten mit fast leeren Händen da. Aber Oliver Miller liefert dennoch mit dieser Folge einen guten neuen Roman innerhalb der Serie ab. Vier Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️

Montag, 4. April 2022

Die UFO-Akten 13 - Das Lindwood-Experiment - von Carter Jackson

Carter Jackson
DIE UFO-AKTEN
Das Lindwood-Experiment
Band 13
Erschienen am 22.03.2022
Cover von Vibrant Image Studio, Shutterstock

In der Bostoner City Mall kommt es bei der Eröffnungsfeier der Filiale einer Luxus-Fast-Food-Kette zu einem furchtbaren Zwischenfall. Plötzlich geht vor den Augen der Besucher ein Marinesoldat in Flammen auf! Zufällig wird das Ereignis vom örtlichen Fernsehsender live übertragen.
Nur wenige Stunden später treffen Cliff Conroy und Judy Davenport am Ort des Geschehens ein. Eine Autopsie ergibt hohe Eisenrückstände im Blut des Toten – aber keinen Hinweis darauf, wie er sich entzünden konnte und was dahintersteckt.
Die Ermittlungen drohen im Sand zu verlaufen, zumal sich die Navy als nicht sehr kooperativ erweist. Da entdeckt Judy auf einer Videoaufnahme des Vorfalls einen zweiten Soldaten! Einen Mann, den es laut Verteidigungsministerium gar nicht gibt...

Nicht nur das Cover lies mich sofort an Band 7 "Gejagt" von Timothy Stahl denken. Auch Judy und Cliff werden im Roman selbst immer wieder an diese Ereignisse erinnert. Doch diesmal geht es um spontane Selbstentzündung. Ein sehr umstrittenes aber auch sehr reales Thema, wie unter anderem das UFO-Archiv im Innenteil belegt. In diesem Fall verbindet der Autor das Phänomen mit der Legende um das Philadelphia-Experiment. Ein Stoff der schon für zahlreiche Filme und Bücher hergehalten hat. Carter Jackson macht daraus einen soliden Mystery-Thriller in dem er das Thema in der Gegenwart weiterspinnt. Dr. Lindwood führt die Experimente zur Tarntechnologie weiter und geht dabei grausame Wege. Judy und Cliff decken mit Hilfe der Reporterin Nancy Burgess unglaubliche Dinge auf. Doch die unbekannte Macht im Hintergrund, unter Führung von McKay, verhindert einmal mehr, dass Details an die Öffentlichkeit kommen. 

Was sofort auffällt, ist die erneut recht gute Bearbeitung dieses "alten" Beitrags. Mittlerweile gelingt es dem Team der UFO-Akten immer besser, alte Romane zeitgemäß wirken zu lassen und neue Romane mit den klassischen Beiträgen zu verknüpfen. In diesem Heft findet zum Beispiel immer wieder die Eismumie aus der letzten (neuen) Folge Erwähnung. Es sind nur noch Kleinigkeiten, die daran erinnern, dass der Ursprungsroman schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Auch sonst gefällt mir Thema, Story und Stil dieses Romans von Carter Jackson. Es war durchgehend spannend geschrieben und die Thematik sehr interessant. Nach guter, alter Akte X Manier stehen wir aber auch hier am Ende, wie Judy und Cliff, mit leeren Händen da. Doch die Hintergründe bieten jede Menge Potential um innerhalb eines roten Fadens noch einmal aufgegriffen zu werden und vielleicht ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️


Freitag, 11. März 2022

Die UFO-Akten 12 - Die Eismumie - von Stefan Hagedorn

Stefan Hagedorn 
DIE UFO-AKTEN
Die Eismumie
Band 12
Erschienen am 08.03.2022
Cover von Mark McClare, Shutterstock

Auf einem abgeernteten Lavendelfeld in Blanco, Texas, findet ein Farmer eine in Eis eingeschlossene Leiche. Woher kommt sie? Der nächste Gletscher ist Tausende von Kilometern entfernt. Seltsam ist auch, dass der Eisblock nicht taut, obwohl seit Tagen angenehme Plusgrade herrschen.
Ausgewiesene Experten werden darauf angesetzt, das Phänomen zu untersuchen. Zufällig erfahren auch Cliff und Judy davon, als sie ganz in der Nähe einen Zwischenstopp einlegen. Doch ungestört ermitteln können die beiden nicht, denn eine rigorose NSA-Agentin kommt ihnen in die Quere. Zudem verschwinden plötzlich Menschen und Beweise spurlos, und jemand scheint Erinnerungen zu manipulieren...

Auch in dieser Woche gibt es bei den UFO-Akten wieder einen neuen, bisher unveröffentlichten Roman. Und mit Stefan Hagedorn steigt ein neuer Autor mit seinem ersten Heftroman überhaupt in diese Serie ein. Zunächst fiel mir auf, das der Roman kleiner gesetzt ist als üblich. Dazu sind alle Werbebeiträge im Innenteil (im Schnitt zwei bis drei Seiten) bei diesem Roman entfallen. Ebenso beschränkt sich das Dossier im Mittelteil auf drei Seiten. Wir haben also einen Beitrag mit Überlänge vor uns. Aber Quantität heißt nicht Qualität. Und so habe ich mir zwischenzeitlich beim lesen gewünscht, dass der Roman kürzer ausgefallen wäre.
Die Handlung ist nicht nur etwas abstrus und wirr, sie hat auch extreme Längen. Größtenteils reagieren die Protagonisten statt zu agieren und hetzen von einem Ort zum nächsten und wieder zurück.  Auch die Dialoge wirken hölzern und unnatürlich. Die humorvollen und emotionalen Charakterzüge von Judy und Cliff, die Florian Hilleberg zum Beispiel in seinem Roman aufgezeigt hat, fehlen hier gänzlich. Gedankengänge der Akteure, die statt im Text wie ein Monolog angelegt sind und kursiv geschrieben wurden, wirken völlig unnatürlich. Da denkt ein siebenjähriges Mädchen in Angst und Panik wie ein erwachsener und emotionsloser Roboter. Judy, die wieder ordentlich und für mich mit überzogenen Schusswunden in die Mangel genommen wird, denkt ebenso unglaubwürdig mit ihren Verletzungen wie die NSA-Agentin Eva Adams als sie ein Auge verliert. Wie üblich und bei Akte X gelernt, stehen wir am Ende einer langen Hetzjagd nach der Wahrheit mit leeren Händen da, bzw. einem USB-Stick dessen eigentlich überflüssiger Inhalt für noch mehr Verwirrung bei den Protagonisten, aber auch beim Leser sorgt. Zwischendurch keimt dennoch so etwas wie Spannung auf, die aber nicht gehalten und schon gar nicht zielführend kanalisiert wurde. Ganz im Gegenteil artet die Verfolgungsjagd am Ende in ein unnötiges Gemetzel aus. Dabei ist die Grundidee durchaus interessant und hatte Potential. Der beste Teil war für mich die Story um Familie Heyne und ihre Interaktionen mit Mr. Smith, sowie die Odyssee der kleinen Mary. Für meinen Geschmack aber ein sehr durchschnittlicher Roman, der zumindest mir nicht in Erinnerung bleiben wird. Zwei Sterne.
⭐️⭐️

Montag, 28. Februar 2022

Die UFO-Akten Band 11 - Begegnung im All - von Marten Veit

Marten Veit
DIE UFO-AKTEN
Begegnung im All
Band 11
Erschienen am 22.02.2022
Cover von Keith Tarrier, Shutterstock

Als die vierköpfige Besatzung einer Zephyr-Kapsel des privaten Raumfahrtunternehmens UnlimitedSky bei einem Außeneinsatz im Orbit die Manövrierfähigkeit der Kapsel testet, kann das Raumfahrzeug für 2,7 Sekunden nicht von der Radarortung erfasst werden. Die Crew meldet jedoch keine besonderen Vorkommnisse. Also nur ein folgenloses technisches Problem? Oder gibt es Parallelen zu einem zwanzig Jahre zurückliegenden, geheimen Raumflug der Air Force, bei dem es ebenfalls zu einem kurzzeitigen Verlust des Radarkontakts kam?
Kurz nach der Beendigung der UnSky-Mission verschwinden plötzlich zwei der Besatzungsmitglieder spurlos. Alles deutet auf eine Entführung hin. Es besteht der Verdacht, dass es einen direkten Zusammenhang zu den seltsamen Vorfällen im All gibt. Daher schalten sich die beiden Bundesmarshals Cliff Conroy und Judy Davenport ein...

Der elfte Band der Serie ist wieder ein neuer Roman. Und eine weitere Besonderheit. Er ersetzt den alten Band 7 "Der Endevour-Zwischenfall" der ursprünglichen Serie. Inwieweit Handlungen des alten Bandes im vorliegenden Roman enthalten sind oder umgeschrieben wurden, kann ich nicht sagen, da ich die alte Serie nicht gelesen habe. Ich denke es geht darum, den Überbau der Serie neu und stimmig zu machen, um auch die neuen Romane gut einzubinden und die Serie über die ursprünglichen 25 Bände hinaus führen zu können.

Auf jeden Fall bekommen wir in dieser Folge etwas mehr Hintergrundmaterial zu Senator Campbell, Buzz und McKay. Bei letzterem habe ich immer öfter Agent Smith aus Matrix vor Augen. Vieles dieser Folge erinnert erneut an Akte X. Auch die beiden Hauptakteure Judy und Cliff wirken wie Mulder und Scully, als sie sich am Anfang des Romans bezüglich ihrer Beziehung zueinander hinterfragen. Und die Entwicklung in diesem Band wirft grundsätzliche Fragen ähnlich wie Akte X auf. Wem kann man trauen? Wie sind die Drahtzieher im Hintergrund miteinander verwoben? Und was wollen sie eigentlich verbergen? Der Roman beantwortet dabei keine oder nur wenige Fragen, sondern ist mehr eine Grundlage zur großen Quest, die diese Serie durchzieht. Zum ersten mal treten vermeintliche Außerirdische direkt in Erscheinung. Dennoch bietet der Roman keine groß angelegte Story, sondern liefert vielmehr kleine interessante Details und Situationen zu und zwischen den Protagonisten. Dabei ist Buzz und seine Geschichte die größte Überraschung. Die Serie macht weiterhin Spaß und hat Potential. Vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️

Mittwoch, 16. Februar 2022

DIe UFO-Akten 10 - Der graue Mann - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill 
DIE UFO-AKTEN
Der graue Mann
Band 10
Cover: Andrei Kobylko, Shutterstock
Erschienen am 08.02.2022

Silvester in New Orleans ist etwas Besonderes!
Das dachten sich auch Michelle und Karen White, daher haben sie sich zusammen mit anderen Nachtschwärmern im berühmten French Quarter eingebucht. Dort findet eine große Party auf der Dachterrasse ihres Hotels statt.
Den ganzen Abend über herrscht dort eine ausgelassene Stimmung, doch um Mitternacht werden die Schwestern Zeugen eines unheimlichen Phänomens: Im Licht des Feuerwerks ist für wenige Sekunden ein großes unbekanntes Flugobjekt zu sehen, ehe es in einem grellen Lichtblitz verschwindet.
Nachdem der Vorfall publik wird, sollen die Bundesmarshals Cliff Conroy und Judy Davenport der Sache auf den Grund gehen. Kam das UFO wegen eines Außerirdischen, der angeblich im Sumpf sein Unwesen treibt? Dabei kommen sie einem gewissenlosen Mörder in die Quere...

Ich habe auf den sozialen Kanälen etwas provozierend geschrieben, dass vor diesem Autor keine Serie sicher ist. Und ich möchte auch hier betonen, dass ich froh darüber bin. Um es vorweg zu nehmen: Auch in diesem Roman zeigt der Autor einmal mehr, warum er in kürzester Zeit zu meinem absoluten Lieblingsautor im Heftroman geworden ist. Seine Ansätze Romane zu schreiben sind herrlich frisch und zeitgemäß. Er bringt das etwas angestaubte Format des Groschenromans auf eine moderne Stufe, die wir auch in aktueller Belletristik finden. Ich habe jetzt schon so viele Facetten des Autors entdeckt. In keinem Genre oder Format hat er bisher geschwächelt. Und so auch nicht bei den UFO-Akten.

Der zehnte Roman der Serie ist aus seiner Feder und zum ersten mal gelingt es einem der Autoren, Judy und Cliff mit etwas Tiefgang, Humor und Menschlichkeit zu versehen. Zudem schafft er es sogar einem neuen Roman mit Cliffs Suche nach einem Internetcafe zum Beispiel ein wenig Retrocharme der 90er zu verleihen und geht so den umgekehrten Weg der überarbeiteten Romane. Er hat sich einmal mehr sehr gut in die Serie eingearbeitet. Das zeigen nicht nur die viele Verweise auf die bisher erschienenen Romane. Die Idee Judy in ein MRT zu schicken und damit Probleme mit ihrem Implantat auszulösen, war eine der vielen Komponenten die den Roman völlig homogen in den alten Serienplott integrieren.

Die Kulisse ist mit New Orleans sehr gut gewählt und auch mit der Gray-Man-Theorie hat er sich wieder eine interessante Thematik ausgewählt. Ähnlich wie der frühe Jason Dark schreibt auch Ian Rolf Hill bildgewaltig und spult beim Leser einen Film ab. Bei den beiden Touristinnen, die einen Ausflug in die Sümpfe machen und auf die zwielichtigen Torrance-Brüder treffen, hat man gleich einen der unzähligen Filme vor Augen, in denen junge Leute in einem gefährlichen und abgelegenen Terrain landen. Hier sind aber keine Serienmörder oder Horrorgestalten für die Atmosphäre zuständig, sondern UFO's, Außerirdische und sogenannte Prepper. McKay hat er auch noch miteingebenden und so einen Mystery-Krimi der Extraklasse geschrieben. Für mich neben Band 3 "Der Tunnel" der bisher beste Beitrag der Serie. Und auch wenn (wie Florian selbst bei Facebook anmerkt) jeder Beitrag zu den UFO-Akten ein Beitrag bei Sinclair, Zamorra oder Maddrax weniger ist, wünsche ich mir mehr davon. Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Mittwoch, 2. Februar 2022

Die UFO-Akten 9 - Das Dorf der Frauen - von Logan Dee

Logan Dee 
DIE UFO-AKTEN
Das Dorf der Frauen
Band 9
Cover von Shutterstock
Erschienen am 25.01.2022

In der kleinen Stadt Windcastle in Wisconsin liegt der Anteil der weiblichen Bevölkerung ungewöhnlich hoch. Das allein wäre noch kein Grund, Cliff Conroy und Judy Davenport dorthin zu schicken. Aber es scheint, als wäre trotz einer enormen Geburtenrate in den letzten zehn Jahren kein einziger Junge in Windcastle mehr zur Welt gekommen – und als würden die örtlichen Behörden dies vertuschen!
Dass die beiden Bundesmarshals getrennt anreisen, erweist sich als Glücksfall. Denn während man Judy herzlich aufnimmt, wird Cliffs Aufenthalt zu einem Spießrutenlauf. Alle wichtigen Ämter sind hier von Frauen besetzt; Männer verrichten nur niedere Arbeiten, und das in ständiger Angst vor dem weiblichen Geschlecht.
Nicht ohne Grund, wie sich bald herausstellt. Aber da ist es schon zu spät, um aus Windcastle zu entkommen...

Mit Band 9 der UFO-Akten haben wir wieder einen überarbeiteten Klassiker der ursprünglichen Serie. Und so langsam klappt das auch mit der Modernisierung. Wenn ich beim lesen des Romans nicht bei jeder zweiten Seite das Gefühl habe einen Roman aus den 90ern vor mir zu haben, dann ist es gelungen. Wenn auch das Titelbild diesmal wieder sehr Retro ist und eher zu den 70ern tendiert. Ich musste bei der Dame und dem Gerät im Hintergrund gleich an das Karussell aus dem Film "Flucht ins 23. Jahrhundert" denken. Dort wurden die Alten "entsorgt" und es gab nur junge Menschen. Logan Dee entsorgt in seinem Roman die Männer. Es geht  nach Windcastle, Wisconsin und dort regieren die Frauen und es werden nur noch weibliche Kinder geboren. Woran das liegt, sollen Judy Davenport und Cliff Conroy im Auftrag von Senator Campbell herausfinden. Für Judy wird dies erneut ein seltsamer Fall unter fremden Einfluss. Für Cliff ein fast tödliches Abenteuer. Der Roman hat mir bis auf das überhastete Ende sehr gut gefallen. Das Prinzip "Akte X" habe ich nun auch hier verstanden. Alles hängt zusammen, aber nach jedem Fall ist man genauso schlau wie vorher und von einer sinnvollen Auflösung weit entfernt. Ob das im Heftroman dauerhaft Spaß macht, bezweifele ich. Ich vermisse einen soliden und etwas komplexeren Serienhintergrund, beziehungsweise einen etwas deutlicheren roten Faden. Die Romane an sich sind aber bisher alle durchaus lesenswert. Auf die neuen Romane bin ich derzeit natürlich am meisten gespannt, auch wenn die Autoren dabei vorerst nur sehr eingeschränkt die Serienhandlung ausbauen und beeinflussen können. Vier Sterne gibt es von mir für diesen Beitrag.

⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 21. Januar 2022

DIe UFO-Akten 8 - Hinter den Spiegeln - von Marten Veit

Marten Veit 
DIE UFO-AKTEN
Hinter den Spiegeln
Band 8 der Serie "Die UFO-AKTEN" 
Ersterscheinung: 11.01.2022
Cover von Shutterstock 

Im Westen Minnesotas tauchen seit geraumer Zeit immer wieder Korn- und Maisfeldkreise auf. Letztere haben sich aber zumeist als das Werk von Spaßvögeln herausgestellt.
Neue Fragen ergeben sich jedoch, als an denselben Stellen Schneefeldkreise gesichtet werden. Deren Fälschung ist aufgrund der geschlossenen Schneedecke natürlich ungleich schwerer. Hinzu kommt, dass von seltsamen Leuchterscheinungen über den Kreisen die Rede ist.
Um Erklärungen zu finden und Spuren zu verwischen, schickt Jeremy McKay unverzüglich zwei junge NSA-Agenten an den Ort des Geschehens. Auch Cliff und Judy erfahren von diesem Phänomen und machen sich auf den Weg dorthin. Als Judy sich selbst bei der Untersuchung des neuesten Schneefeldkreises in dessen flirrenden Lichtspiralen wie in einem Spiegelbild sieht, reagiert sie völlig verstört...

Diesmal gibt es wieder einen neuen Roman von Marten Veit bei den UFO-Akten. Das Thema war mir trotz meines Interesses für paranormale Phänomene gänzlich unbekannt. Kornkreise ja, Schneekreise, noch nie gehört. Und so ist der Einstieg hochinteressant und die Idee, diese als Portal für Zeitreisen beziehungsweise Parallelwelten einzusetzen, gelungen. Ab Judy’s Ausflug in den Wilden Westen, wird es zeitweise aber etwas wirr. Dennoch schafft der Autor eine gute Verbindung zu der „alten“ Handlung und fügt diesen neuen Roman nahtlos in den Serienkanon ein. Die Verbindung zu vorhandenen Charakteren ist ebenfalls gelungen. Vier Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 7 - Gejagt! - von Timothy Stahl

Geschrieben von Thimothy Stahl
Erschienen am 28.12.2021
Cover von Shutterstock


Marisa Truman ist achtzehn Jahre alt, doch über ihre Kindheit weiß sie nichts. Seit sie denken kann, besteht ihre Welt aus vier Wänden, in denen sie im ewig gleichen Trott lebt. Dreimal am Tag wird sie gefüttert, zweimal gewaschen. Mittags führt man sie im Garten herum.
Dieses monotone Leben findet jedoch ein jähes Ende, als ein Mann in ihr Zimmer im Druid Hill Sanatorium eindringt und ihr Gewalt antun will. Unter seinen Berührungen erwacht etwas in Marisa, das sie bereits verdrängt hat, als sie fünf Jahre alt war. Aus der jungen Frau wird binnen Sekunden ein Wesen, das sich wehrt – und unbarmherzig zurückschlägt.
Das aber ebenso unbarmherzig gejagt wird, als es die gesicherte Umzäunung der Nervenklinik durchbricht und sich in eine ihm unbekannte Welt aufmacht...

Nach dem neuen letzten Beitrag zu den UFO-Akten von Timothy Stahl gibt es diesmal wieder einen überarbeiteten Klassiker aus seiner Feder. Mein erster Gedanke war „Feuerkind“ von Stephen King. Das Shining in den UFO-Akten hat aber scheinbar einen gänzlich anderen, außerirdischen Ursprung. So langsam wird der rote Faden immer deutlicher und der große Hintergrund aller bisherigen, übersinnlichen Aktivitäten zeigt einen gemeinsamen Hintergrund. Dieser alte Teil war wieder sehr gut und auch gut überarbeitet. Kleine Abstriche gibt es von mir für die geringe Tiefe in der Handlung und bei den Charakteren. Vier Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️

Dienstag, 21. Dezember 2021

Die UFO-Akten 6 - Das unheimliche Haus - von Timothy Stahl

Geschrieben von Timothy Stahl
Erschienen am 14.12.2021
Cover von Shutterstock


Unheimliche Dinge geschehen in einem Haus in den Harwich Hills unweit Los Angeles: Die Familie Zhou wird offenbar von einem Poltergeistheimgesucht, der es vor allem auf ihren zehnjährigen Sohn Jon abgesehen hat!
Plötzlich steht ein mysteriöser Fremder vor der Tür, um den Zhous zu helfen – doch das erfahrene Medium muss um sein Leben fürchten und ergreift Hals über Kopf die Flucht. Mit etwas dermaßen Fremdartigen wie in diesem Haus wurde der Mann, der weiß, wie man mit Toten und Geistern spricht, in seinem ganzen Leben noch nicht konfrontiert!
Als Cliff Conroy und Judy Davenport auf den Fall angesetzt werden, stoßen auch sie schnell an die Grenzen all dessen, was sie bislang kannten und zu wissen glaubten ...

Beim sechsten Band der UFO-Akten handelt es sich wieder um einen neuen Roman, der in die alte Serienhandlung eingeschoben wurde. Das ist insofern kein Problem, da es sich hier ja um „Akten“ oder „Fälle“ handelt, die in sich abgeschlossen sind und den roten Faden nur aufgreifen, aber bisher nicht weiterführen oder erweitern. Diesmal ist Serien- und Heftroman-Urgestein Timothy Stahl an der Reihe, der auch schon in der ursprünglichen Taschenheft-Serie mit an Bord war.

Wie bei den bisherigen Fällen, wird in „Das unheimliche Haus“ wieder ein ganz klassisches Thema aus Horror und Mystery aufgegriffen. Es geht um Poltergeister und wie in Filmen wie „Conjuring“ oder „Poltergeist“ oft gesehen und erlebt, so kommt auch diese Story mit den klassischen Gruselelementen des Themas daher. Ein Junge, auf dem der Hauptfokus übernatürlicher Ereignisse in einem Haus in einer Neubausiedlung liegt und ein Medium, dass der poltergeistgeplagten asiatischen Familie zu helfen versucht. Wer denkt da nicht sofort an den berühmten Film aus der Feder von Stephen Spielberg.

Die Handlung hat ihre schaurigen und unheimlichen (wenn auch klischeebehafteten) Momente. Cliff und Judy schlittern mal wieder nach einem Hinweis des mysteriösen Buzz in diese Geschichte und werden von McKay und seinen Schergen bei den Ermittlungen behindert und verfolgt. Die Auflösung ist etwas unkonventioneller als erwartet und die Story gut und kurzweilig, wenn zeitweise auch etwas zu blass und seicht. Ich hätte mir etwas mehr Action und Poltergeist-Momente gewünscht. Die UFO-Akten bieten bisher gute Unterhaltung, wenn die Serie auch nicht die große Innovation ist und einen großen Serienkosmos in Aussicht stellt. So bleibt die Serie aber auch für Gelegenheitsleser eine gute Wahl für zwischendurch. Vier Sterne für diesen neuen UFO-Akten-Roman.

⭐️⭐️⭐️⭐️

Donnerstag, 9. Dezember 2021

Die UFO-Akten 5 - Lichter des Todes - von Arndt Ellmer

Geschrieben von Arndt Ellmer
Erschienen am 30.11.2021
Cover von Shutterstock 

In die Painted Desert zwischen Flagstaff und Old Oraibi verirrt sich selten ein Mensch – denn wer es wagt und dann die Orientierung verliert, spielt unweigerlich mit seinem Leben.
So ergeht es auch einer Gruppe Cowboys, die sich vor einem Sandsturm in einen vergessenen Canyon rettet. Ihre Pferde reißen sich los und galoppieren davon – ein Todesurteil für die Männer! Doch als der Sturm nachlässt, sehen sie sich einer viel unheimlicheren Bedrohung ausgesetzt.
Die Realität um sie herum verblasst. Gleißende Lichter tauchen auf und locken sie tiefer in die Schlucht hinein. Ein einziger Cowboy entkommt den Visionen und flieht in die offene Wüste hinaus. Seine Chancen sind gleich null.
Als die Pferde allein die nächste Ansiedlung erreichen, brechen Rettungstrupps in die Painted Desert auf – aber mit dem, was sie finden, hat niemand gerechnet ...

Auf der Suche nach einem Schatz geraten eine Gruppe Cowboys in der Painted Desert in einen Sandsturm und flüchten zum Schutz in einen alten Canyon der Anasazi. Doch dort erwarten sie unheimliche Lichter, die ihren Körpern alle Flüssigkeit entziehen und sie mumifizieren. Bald schon wird den Vermissten ein Suchtrupp der Polizei hinterhergeschickt. Doch diese rennt ebenfalls ins Verderben.

Judy und Cliff werden von ihren „Auftraggebern“ genau auf diese Ereignisse angesetzt und machen sich auf eigene Faust an die Untersuchung dieser Phänomene. Aber auch Ihre Gegner und Verfolger sind mittlerweile auf die Vorgänge in der Wüste aufmerksam geworden.

Autorenurgestein Arndt Ellmer hat zu meinem Erstaunen also auch für die UFO-Akten einen Beitrag geleistet. Das der Perry Rhodan Autor viel mehr kann, war mir schon lange bewusst. Seine Ausflüge in die Reihen Grusel-Schocker und Dämonenland sind wirklich lesenswert und gefallen mir sogar besser als mancher Perry Rhodan Roman. 

Und auch der vorliegende Band der UFO-Akten zeigt wieder eine andere Seite des Autors. Ein Mystery-Western der an den Film Cowboys & Aliens erinnert (obwohl dieser Roman ursprünglich deutlich früher als der Film erschienen ist). Die Handlung ist spannend und kurzweilig, wenn insgesamt auch etwas dünn. Wie beabsichtigt bleiben am Schluß weder handfeste Beweise noch herausragende Erkenntnisse übrig. Und wieder einmal wird das mysteriöse Schicksal der Anasazi zum Thema in einem Heftroman. Ich erinnere mich gerne an die Version aus Maddrax. Der redaktionelle Innenteil zum Thema Anasazi  von Carter Jackson ist auch wieder sehr informativ und lesenswert. Diese realen Hintergrundinfos zu den verwendeten Themen gefallen mir. Sehr gefallen hat mir diesmal auch die Überarbeitung. Das hat gepasst. Und auch der rote Faden, der sich mittlerweile  schon deutlich abzeichnet, ist in diesem Band mit vielen Verweisen auf die ersten Folgen vorhanden. Die Serie macht mehr und mehr Spaß. Gespannt bin ich auch auf den kommenden neuen Band von Timothy Stahl. Neue Romane, die keine Stand-Alone-Romane wie „Der Glückspilz“ sind, wird es wahrscheinlich nicht geben. Neue Folgen in den roten Faden zu integrieren, der durch die „alten“ Romane vorgegeben ist, erscheint mir auch als schwer oder nur bedingt umsetzbar. Aber wir werden sehen. Zunächst einmal vier Sterne für diesen guten Beitrag von Arndt.

⭐️⭐️⭐️⭐️