Die UFO-Akten 50 - Die Macht im Hintergrund - von Marten Veit

Marten Veit 
Die UFO-AKTEN
Die Macht im Hintergrund
Band 50
Erschienen am 22.08.2023
Cover von Shutterstock

Fast zwei Jahre ist es nun her, dass die NSA in Gestalt von Jeremy McKay dem NASA-IT-Spezialisten Cliff Conroy und der Polizeipsychologin Judy Davenport aufgrund von fingierten Beweisen die Karriere und bürgerliche Existenz zerstört hat. Seither ermitteln die beiden im Auftrag von Senator Campbell als US-Bundesmarshals unauffällig im Bereich von UFO-Verschwörungen und paranormalen Phänomenen. Ein trügerisches Terrain, in dem es nur eine Gewissheit zu geben scheint: Die Gegenspieler sind in den Reihen...

Die UFO-Akten haben es in der Neuausgabe bis Band fünfzig geschafft, davon knapp die Hälfte überarbeitet. Die anderen Romane sind brandneu und haben den Serienkosmos unterfüttert und nicht weitergeführte Handlungen ausgebaut.

Im ersten kleinen Jubiläumsband der Serie führt Marten Veit nun viele Dinge zusammen und gibt sogar erste Antworten zu bisher aufgeworfenen Fragen. Judy und Cliff werden zu einem Gipfeltreffen geladen, das einige Überraschungen bereithält. Zudem wird der Chrakter Jeremy McKay näher beleuchtet und vertieft. In der Vergangenheit mussten die beiden Bundesmarshals ja schon öfter wiederwillig mit dem unberechenbaren NSA-Agenten zusammenarbeiten. Auch Campbell, Garbatschow, Powell und Ruth Sekada sind bei diesem konspirativen Treffen dabei, das Licht ins Dunkel um die Portale und UFO-Erscheinungen bringen soll ohne zu viel zu verraten. Dabei wurden sehr gut Theorien in den Roman eingebracht, die auch Dokumentationen wie Ancient Alien behandeln. Weltweite Pyramiden, künstlich oder von Menschen- oder Alienhand erschaffen, die für UFO-Sichtungen sorgen und Mittel-oder Ausgangspunkte der Phänomene sein sollen. Das gefällt mir als Fan der Fernsehdokumentation des History-Chanells sehr gut. Insgesamt liefert Marten Veit eine „echte“ UFO-Akte ab, die von mysteriösen Verschwörungstheorien nur so strotzt und weiterhin Raum für Spekulationen lässt. Aber erfreulicherweise auch einige Antworten liefert.

Gelöst wird in diesem Roman unter anderem das Geheimnis um Judys Alien-Implantat und dessen Zusammenhang mit den Konstrukteuren und den Portalen. Auch einige Verbindungen zu den Romanen der ersten Stunde und den neuen Handlungsebenen wurden erläutert. Nicht zufriedenstellend fand ich die Zusammenhänge und Erklärungen zu Arndt Ellmers Roman 46 „Die Mikromonteure“. Die Zeitreise von Cliff und Judy und das Treffen mit Campbell in der Vergangenheit wird weiterhin einfach ausgeblendet oder umgangen.

Es fühlt sich tatsächlich so an, als wäre dies der Startschuss zu einer neuen UFO-Akten-Ära. Die Autoren können nun ohne Rücksicht auf die alte Serie das Ursprungskonzept zeitgemäß fortführen und eine eigenen Serienkanon erschaffen. Im Rückblick gesehen, hätte der Serie ein kompletter Reboot besser zu Gesicht gestanden. Es musste auf zu viele Dinge Rücksicht genommen werden und die neuen Ideen mussten ins alte Konzept passen. Zudem hat sich bezüglich UFO-Forschung oder der heutigen Bezeichnung UAP einiges getan. Schwamm drüber. Die Serie hat sich dank neuer und guter Autoren frei geschwommen und hat nun die Möglichkeit ihr ganzes Potential zu entfalten. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an die Serie Fringe, die in der ersten Staffel gute Einzelfolgen hatte, aber noch kein rechtes Konzept und einen dürftigen roten Faden. In den folgenden Staffeln entwickelte sich ein Serienkosmos der grandios und überraschend war. Dies wünsche ich mir auch für die UFO-Akten und bin guter Hoffnung, dass dies mit diesem Team gelingen wird.

Cover: ⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1283 - Vom Teufel entführt - von Michael Mühllehner

Michael Mühlehner 
PROFESSOR ZAMORRA 
Vom Teufel entführt
Band 1283
Erschienen am 01.08.2023
Cover von Shutterstock

Tief im Inneren der Hölle befand sich der Thronsaal der Finsternis. In einer gewaltigen Kaverne, deren Wände und Decke aus Flammen und Feuer bestanden, hielt Stygia Hof. Überall loderte und glühte es, tobten Flammenzungen, flossen Lavaströme über den brennenden Boden.
Es wurde Zeit, sich das Problem Zamorra endgültig vom Halse zu schaffen. Zwar erwies sich der Meister des Übersinnlichen manchmal als durchaus nützlich, aber letztlich überwogen die Schäden, die Zamorra der Hölle zufügte.
„Berichte mir alles!“, wies Stygia den Irrwisch an. „Was genau ist passiert?“
Am ganzen faustgroßen Körper zitternd, begann der Hilfsdämon zu erzählen ...

Michael Mühllehner holt Sam McTaggert zurück auf die Zamorra-Bühne und schon stürzen sich Zamorra und Co in einen actionreichen Einsatz. Stygia holt wieder zum Rundumschlag aus und hetzt dem Professor den einst abtrünnigen Dämon Traun auf den Hals. Ein „modifizierter“ Irrwisch an seiner Seite soll verhindern, das Traun sich erneut gegen seine Herrin stellt. Und so startet sie eine weiteren teuflischen Angriff gegen ihre Widersacher. Zuvor wurde bei einem Einsatz in Venedig Merlins Stern ausgeschaltet und kann ihm diesmal nicht gegen die dämonische Attacke helfen. Der mit den dunklen Mächten paktierende Menschenjäger Laban Sebek steht Traun, dem Dämon zur Seite um Zamorra und seine Gefährten in der Menschenwelt eine Falle zu locken. Während des Besuchs einer Zaubershow gelingt es ihm durchs Sams eingreifen jedoch nur Kyra und Elayna zu entführen. Dennoch lockt er damit den Professor in die Pyrenäen zum Castillo Thochot wo er seine Höllenbrut formiert hat um dem Professor den Garaus zu machen. Doch der Hirtenjunge Esteban und ein Golem greifen in den ungleichen Kampf um Leben und Tod ein.

Mit dieser Geschichte wurde wieder jede Menge Stoff in einem kurzen Heftroman untergebracht. Aber die tolle und actionreichen Story, die in Venedig beginnt und in den Pyrenäen endet, ist trotz (oder wegen) der kompakten Erzählung sehr kurzweilig und spannend geworden. Dies gelingt nicht immer, hat aber in diesem Fall funktioniert.

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 615 - Das Lazarus-Phänomen - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Das Lazarus-Phänomen
Band 615
Erschienen am 15.08.2023
Cover von Néstor Taylor

Ein fieser Cliffhanger, ich weiß. Ob Matthew und Haaley überleben werden? Geht am nächsten Morgen die Sonne auf? Ist Jacob Smythe wirklich tot?
All diese existenziellen Fragen – na ja, zwei davon – beantwortet dieser Band. Aber selbst wenn – wenn! – unsere beiden Helden das Sterben ihres gemeinsamen Wirtskörpers überleben sollten, müssen sie immer noch zu ihren eigenen zurück. Mit denen in der Zwischenzeit jedoch etwas geschehen ist, das Matt und Haaley in erneute Verzweiflung stürzen wird. Ihr wisst schon: Falls sie es überhaupt überleben...!

Ist es ein Spolier, dass Matt und Haaley überleben? Ich denke nicht. Matt ist für Maddrax so wichtig wie Perry Rhodan für seine Serie und Florian Hilleberg wird seiner Schöpfung Haaley wohl auch nicht so schnell den Garaus machen. Im Gegenteil. Er hat scheinbar noch viel vor mit seiner Figur und es warten sicher noch einige Überraschungen auf die Leser. Das beweist der vorliegende Roman, in dem Haaley einmal mehr eine tragende Rolle spielt. Es ist eine Fortführung der Geschehnisse aus Band 597 „Wege des Wahnsinns“ und eine weitere Vertiefung des Charakters Haaley alias Ewgenija. Nach den tragischen Erlebnissen in Piita wird sie von Piraten verschleppt und muss an Bord der Bottani‘Bai weitere traumatische Dinge erleben. Das ist erneut gut erzählt und gefällt mir, da ich ja überzeugter Anhänger von Team Haaley bin. Und das Ende ihrer Geschichte mit den Piraten endet vorläufig in einem besseren Cliffhanger, als der aus dem vorherigen Band. Hoffentlich geht es bald mit Haaley auf den Dreizehn Inseln weiter. 

Die dafür etwas mager ausgefallene zweite Handlungsebene beschäftigt sich mit Matts und Haaleys verzweifelten Versuchen einer Rückkehr in die eigenen menschlichen Körper und ist eine Fortsetzung der Körperwechsel bis zum überraschend lapidaren Ende. Denn eine Rückkehr in die Körper, die mittlerweile an Bord der Nimitz liegen, scheint jederzeit auch auf größere Distanz möglich gewesen zu sein. Mabuta ist ein echt hinterhältiges Luder und hat sich mit Haaley einen passenden Körper ausgesucht.

Der Amraka-Zyklus plätschert trotz sehr guter Einzelabenteuer insgesamt etwas dahin und das Thema tierischer Ausflug wurde in den letzten Bänden für meinen Geschmack etwas überstrapaziert. Nach mittlerweile 15 Bänden kann mich der aktuelle Zyklus trotz guter Ansätze noch nicht recht überzeugen. Aber die Titel der kommenden Bände und vor allem der Roman von Jo Zybell halten die Erwartungen hoch. 

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 49 - Der Sturm lebt - von Arvid Winger

Arvid Winger 
DIE UFO-AKTEN
Der Sturm lebt
Band 49
Erschienen am 13.08.2023
Cover von Shutterstock

Als Billy Harms mit seinem jüngeren Stiefbruder Jason am Chattahoochee River in Atlanta Drachen steigen lässt, kommt ihnen der Sturm erst wie gerufen. Doch dann geschieht das Unfassbare: Eine plötzlich entstehende Windhose reißt Jason samt seinem Drachen mit sich und lässt ihn spurlos in den Wolken verschwinden!
Kurz darauf verliert ein Flugzeug beim Landeanflug auf den Atlanta International Airport eine wertvolle Fracht, die eigentlich für die NSA bestimmt und nun unauffindbar ist.
Erst scheint kein Zusammenhang zwischen dem Verschwinden des Jungen und der geheimnisvollen Ladung zu bestehen. Dann aber machen der NSA-Agent Jeremy McKay und auch Cliff Conroy und Judy Davenport eine Entdeckung, die die beiden Fälle auf mysteriöse Weise zusammenbringt. Ist es möglich, dass eine Macht hier zugegen ist, die das Wetter beeinflussen kann?

Ein verlorene wertvolle Fracht für die NSA, ein Junge der von einem Sturm davongetragen wird und Sturmjäger, die auf UFOs treffen. Das ist der Stoff zu Arvid Wingers UFO-Akte 49 die mir, um es vorweg zu nehmen, sehr gut gefallen hat.

Im Zuge des Klimawandels und der weltweit zunehmenden Naturkatastrophen und Wetterphänomene, ist ein Roman über einen „lebenden“ Sturm natürlich topaktuell. Spätestens seit dem Film „Twister“ aus den 90ern, der demnächst eine sehr späte Fortsetzung erfährt, kennt jedermann Stormchaser oder Tornadojäger. In dieser Folge müssen sich Judy und Cliff einer solchen Gruppe anschließen um den Fall des verschwundenen Jason Harms zu lösen. Er wurde durch den Sturm in eine mysteriöse Wolke entführt, die sich später als UFO herausstellt. Dort werden vermutlich Experimente an den Entführten vorgenommen. Während Cliff und Judys Ermittlungen ergibt sich eine Verbindung zu einer wertvollen Fracht, die an die NSA adressiert ist und bei dem Sturm der Jason mit sich nahm verloren ging. Während Jeremy McKay dieser Fracht nachjagt, werden mehr und mehr Überschneidungen der beiden Fälle klar. Letztendlich stehen sich Judy, Cliff und McKay ein weiteres Mal gegenüber und müssen sich trotz unterschiedliche Interessen miteinander arrangieren. Arvid Winger gelingt es hier sehr intensive und unterschiedliche Geschichten zu erzählen, die am Ende überzeugend zusammenfinden. Jason und Billys Geschichte fangen und fesseln mich dabei in bester Stephen King Manier. Auch Cliff und Judys Ausflug mit den Sturmjägern und das spektakuläre Ende überzeugen auf ganzer Linie.

Ein wirklich gelungener neuer Fall bei den UFO-Akten der das UFO-Flair und den Mystery-Touch perfekt in Szene setzt und eine überwiegend spannende und gelungene Episode erzählt. So muss eine zeitgemäße UFO-Akte aussehen!

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 614 - Das Tier in mir - von Kolja van Horn

Kolja van Horn 
MADDRAX 
Das Tier in mir
Band 614
Erschienen am 01.08.2023
Cover von Shutterstock

Matt und Haaley haben gerade noch einen weiteren Aufschub erhalten, bevor ihr Bewusstsein untrennbar mit Mabutas Aants verschmolzen wäre. Aufatmen können sie jedoch noch lange nicht, denn der Weg zur Kultstätte der Mayaa, wo ihre geistlosen Körper liegen, ist weit – und ein Ameisenheer ist schon dorthin unterwegs, um sie zu verspeisen!

Professor Grzymek hätte dieser Roman gefallen. Die Bewusstseine von Matt und Haaley hoppen bei ihrem verzweifelten Versuch in ihre Körper zurückzukehren munter durch die Tierwelt des südamerikanischen Dschungels. Dabei wird ihnen immer wieder der Garaus gemacht und sie müssen einen neuen Tierkörper finden, den sie sich ausleihen können. Dabei verheizen sie die armen kleineren, aber auch monströseren Tiere regelrecht auf ihrem Weg. Am Ende landen sie in einem sterbenden Menschenkörper eines Soldaten der USS Niemitz, was eigentlich nicht möglich sein sollte.

Auch in diesem Roman bewegen sich Matt und Haaley wieder tierisch voran. Dabei sind die scheinbar endlosen Körperwechsel bis zum Finale zwar amüsant und interessant geschildert, der Roman bleibt aber in seiner Story sehr eindimensional. Der abschließende Cliffhangar ist noch das abwechslungsreichste in der ganzen Geschichte. Kolja van Horn ist jedoch ein routinierter Heftromanautor und schildert das Abenteuer und einzelne Szenen sehr eindrucksvoll. So macht er den Rückweg der beiden Helden doch zu einem kurzweiliges und lesenswertes Abenteuer. Es gelingt ihm für meinen Geschmack jedoch nicht so gut wie Ian Rolf Hill, Haaleys Gedanken passend und überzogen verrückt in Szene zu setzen. Die etwas fehlende Spannung dieses Romans wird durch das Ende vertagt und ich hoffe, dass der tierische Part im kommenden Roman abgeschlossen sein wird. 

Cover: ⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 48 - Dunkle Vorahnung - von Rafael Marques

Rafael Marques
DIE UFO-AKTEN
Dunkle Vorahnung
Band 48
Erschienen am 25.07.2023
Cover von Shutterstock 

Eine Gruppe NSA-Agenten hat den Auftrag, in einem abgeschotteten Waggonabteil des California Star einen sargähnlichen Behälter zu bewachen.
Nahe Harvard gerät der Zug allerdings in ein Unwetter, was seltsame Folgen hat: Alle elektronischen Geräte fallen aus, die Inneneinrichtung vibriert, und Übelkeit und Schwindel befallen die Agenten.
Und dann beobachtet David Adams, der Leiter der Gruppe, wie inmitten des Regenschauers schemenhaft ein unbekanntes Flugobjekt auftaucht und dafür sorgt, dass sich der isolierte letzte Waggon vom Rest des Zuges löst. Im nächsten Augenblick entgleist der Wagen; Adams verliert das Bewusstsein.
Als er wieder erwacht, liegen überall um ihn her Trümmer, und er muss feststellen, dass der Metallsarg leer ist ...

Der brisante Inhalt dieses ominösen Metallsargs ist Thema der aktuellen UFO-Akte von Rafael Marques. Er bringt damit weiter seinen Handlungsstrang voran, den ich mal als "Schwarze-Sonnen-Zyklus" bezeichne. Mittlerweile sind aber auch Themen der anderen Autoren damit verwoben.

Die Geschichte um Lydia Jones und Jenna Garland wird in diesem Roman spannend und dramatisch weiterverfolgt. Auch der noch undurchsichtige Garbatschow ist dabei wieder mit am Start. Mit McKay und der NSA gipfelt die Jagd nach Jenna in einer Silbermine in Nebraska. Die Gabe des ebenfalls psibegabte NSA-Agenten Joshua Lee wird letztendlich Jenna zum Verhängnis. Denn er will sein Geheimnis unbedingt vor McKay wahren, um nicht wie Jenna zu enden.

Die Gesamthandlung kann mich trotz guter Charaktere und interessanter Handlung nicht durchgängig überzeugen. Ich verlor während dieses Romans öfter den Durchblick und mir wurde auch erst spät und beim zurückblättern klar, dass Jenna die Fracht im Metallsarg war. Ich weiß nicht so recht woran es lag. Vermute aber, dass es durch die zahlreichen individuellen Handlungsstränge und Einzelabenteuer schwierig wird, sich an den letzten Marques und alle Gegebenheiten zu erinnern. Am Ende bietet der Roman aber einen guten und spannenden Showdown und Joshua Lee ist ein weiterer guter Charakter, auf dessen Zukunft ich gespannt bin.

Leider warte ich weiterhin auf die Erklärung, wie sich Arndt Ellmers scheinbarer Alleingang aus Band 46 in das ganze Konstrukt einbindet. Ich hoffe weiterhin, dass sich ab Band 50 mit durchweg neuen Romanen ein großes Gesamtbild eröffnen wird, dass aber auch die überarbeiteten Altromane berücksichtigt. Bisher kocht jeder Autor scheinbar mehr oder weniger sein eigenes Süppchen, das mal mehr und mahl weniger mundet und zusammengeschüttet noch keinen klaren Geschmack ergibt.

Cover: ⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1282 - Mummenschanz - von Veronique Wille

Veronique Wille 
PROFESSOR ZAMORRA 
Mummenschanz
Band 1282
Erschienen am 18.07.2023
Cover von Shutterstock

„Das ist kein Herrenhaus, das ist ein Gespensterschloss“, entfuhr es Nicole.
„Tja, da hat dein Freund wohl untertrieben. Wollen wir hoffen, dass er uns zumindest in anderer Hinsicht die Wahrheit erzählt hat.“
Frederic Adair, ein schwerreicher Medienmogul, bittet Nicole und Zamorra, seine abergläubische Gattin zu überzeugen, dass sein Landsitz frei von übersinnlichen Gefahren ist.
Zur Einweihung plant er einen Mummenschanz mit vielen erlesenen Gästen – was die Aufgabe nicht gerade erleichtert ...

Zamorra wird von seinem Bekannten Lord Randolph nach Durwitch Manor eingeladen um eine scheinbare Routineangelegenheit zu klären. Der Lord möchte sichergehen, dass kein Fluch oder Geist seine Familie bedroht, wie es die Gerüchte und Legenden im Laufe der jahrhundertealten Geschichte des Anwesens berichten. Doch diese Bedrohung gibt es und auch die Bediensteten des Lord sind keine gewöhnlichen Menschen …

Ein Herrenhaus, etwas Uraltes und Böses das dort lauert und eine alte Legende, die sich als reale Bedrohung entpuppt. Das ist der Stoff aus dem der vorliegende Band aus der Feder von Veronique Wille gestrickt ist. Ihre Stand-Alone-Romane sind immer etwas besonderes. So auch „Mummenschanz“. Ich schaue gerade die Serie „Chapelwaite“, die auf einer Kurzgeschichte von Stephen King basiert. Und ich sehe einige Parallelen, die auch die Autorin inspiriert haben könnten. Stephen King ist ebenfalls ein großer Verehrer von Lovecraft. Und in dieser Zamorra-Folge werden die Anlehnungen an Lovecraft gleich im ersten Satz mit dem Zitat von ihm herausgestellt.

Eine wirklich sehr stimmungsvolle und gut aufgebaute Geschichte, bei der bis zum Ende nicht eindeutig klar ist, wer zur guten und wer zur bösen Seite gehört. Sehr schön finde ich auch, dass Henry mal wieder eine Hauptrolle spielt und wunderbar mit seiner neuen „Freundin“ Brittany agiert. So wird der Trip von Zamorra, Nicole und Henry nach Durwich Manor zum Familienausflug der besonderen Art. Die wurmartige Kreatur, die den titelgebende Mummenschanz am Ende aufmischt, könnte ebenso wie die ganzen Location einem seiner Romane entsprungen sein. Alle alten und neuen Charaktere werden zudem wunderbar in Szene gesetzt.

Ein sehr kurzweiliges und anspruchsvolles Lesevergnügen.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️