Mittwoch, 15. April 2020

Perry Rhodan Mission SOL 2.2 - BARILS Botschaft - von Madeleine Puljic

Geschrieben von Madeleine Puljic
Erschienen am 03.03.2020
Cover von Arndt Drechsler

SOL – dieser Name hat einen ruhmvollen Klang in der 3000-jährigen Geschichte der terranischen Raumfahrt. Das hantelförmige Kombinationsschiff spielt immer wieder eine entscheidende Rolle im schicksalhaften Konflikt ­zwischen den kosmischen Mächten der Ordnung und des Chaos.

Im Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist Perry Rhodan, der die Menschheit von Beginn an ins All begleitet hat, in eine ferne Galaxis versetzt worden. Dort hat er die seit Langem verschollene SOL und ihre Besatzung aus einer Chaoszone gerettet.

Bevor die Menschen an Bord in die heimatliche Milch­straße zurückkehren können, müssen sie aber einen ­Auftrag der Kosmokraten erfüllen. Sie sollen herausfinden, welche Absichten die Superintelligenz BARIL mit ihrem Ritterorden und ihren jüngsten Aktivitäten verfolgt.

Kaum ist die SOL am Ziel angekommen, wird die Besatzung in einen Konflikt mit BARILS Helfern verwickelt. Die SOL wird besetzt, und Perry Rhodan muss sich vor einem Rittertribunal verantworten. Seine Richter verkünden unter anderem BARILS BOTSCHAFT ...

Auf dem Planeten Kessaila muss sich Perry Rhodan dem Tribunal von BARILS Rittern unterziehen und Prüfungen bestehen, deren wahre Hintergründe am Ende dieses Romans offenbart werden und schwere Folgen für die SOL und ihre Besatzung haben. Wieder einmal wird das legendäre Raumschiff von fremden Mächten festgesetzt und als Druckmittel benutzt um Rhodan zum Spielball kosmischer Ereignisse zu machen. Doch wie schon oft in seinem langen Leben, lässt er seine Gegner in dem Glauben in ihrem Sinn zu handeln, um seinen eigenen Interessen unbemerkt folgen zu können.

Ein ganz besonderer Ritterorden dessen Gesinnung und Ziele noch unklar sind, beschäftigt Rhodan im vorliegenden Band. Sofort kommen mir Erinnerungen an Rhodans Ritterweihe im Dom Kesdschan auf Khrat. Gleichzeitig erinnert mich Perrys Vorgehen an die während der Zeit der Laren. Zum Schein gibt er vor, dem Ritterorden BARILS zu dienen und lässt diesmal anstatt Atlan seinen Sohn Roi Danton unbemerkt aus dem Hintergrund agieren. Also alles schon einmal da gewesen? Das kann man meinen, denn wie im richtigen Leben auch, gibt es immer viele Ereignisse die sich wiederholen, ähneln und Erinnerungen wachrufen, die aber dennoch in anderer Form daherkommen. Und so ist es auch im vorliegenden Band. Perrys Prüfung, die Flucht und das Ende an A-Kuatond‘s Seite als Orbiter schildert Madeleine Puljic in einem kurzweiligen und spannenden Roman. Die zweite Staffel nimmt Form an und verspricht auch wieder ein nicht unbedingt neues und innovatives Abenteuer, aber ein gutes, kosmisches und solides. Und das sorgt bei mir zumindest für gute Unterhaltung. Für den zweiten Band der zweiten Staffel gibt es auch vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 528 - GRÜN - von Sascha Vennemann und Lucy Guth

Geschrieben von Sascha Vennemann und Lucy Guth
Erschienen am 14.04.2020
Cover von Shutterstock

Matthew Drax und GRÜN, auf DNA-Ebene miteinander verbunden, stehen nach dem vergeblichen Kampf gegen die Rote Pest am Rande des Todes. Nur wenn sich GRÜN an einem der Energiepunkte der Erde regenerieren kann, haben sie noch eine Chance. Während sich die Seuche weiter ausbreitet und die Hydriten an einer bionetischen Bombe forschen, bringt Aruula die beiden in einer Transportqualle zu so einem Punkt tief unter dem Meer. Dort öffnet GRÜN ein Tor in seine Gedankenwelt und Vergangenheit, und Matt erfährt Unglaubliches …

Der vorliegende Abschlussband der „GRÜN-Trilogie“ wurde vom Autorenduo Vennemann/Guth verfasst und schließt die Handlung um Neuseeland, GRÜN und die Rote Pest grandios ab. Von der ersten bis zur letzten Seite hat mich die Entstehungs- und Lebensgeschichte des Pflanzenwesens in den Bann gezogen. Der Roman beantwortet nicht nur viele offene Fragen aus den Anfangszeiten der Serie (Band 64 bis 69 in denen Aruula zum ersten mal mit GRÜN in Berührung kommt), sondern geht viel tiefer auf die Evolution des Pflanzengottes ein. Und gibt Matt sogar die Möglichkeit mit einem verloren geglaubten Sohn ins Reine zu kommen.
 
Der Vorstoß von Matthew Drax in GRÜN‘s ganz eigene Welt durch das Portal am Meeresgrund hatte unglaubliches Flair und die Rückblicke waren einfach fantastisch. Aber genauso die erste Begegnung und Auseinandersetzung von Aruula mit den noch unbekannten Fischwesen. Die Götter von Ham’Bay lassen schon auf eine spannende Handlung im nächsten Roman hoffen. GRÜN kann sich mit der Hilfe von Matt und Aruula regenerieren und so die bionetische Bombe von den Hydriten entwickelt werden. Die Rote Pest wird bekämpft und so wird auch dieser Handlungsstrang am Ende zwar kurz aber gut beendet.

GRÜN verrät uns in diesem Roman auch etwas mehr über die Parallelwelt-Phänomene. Die Entstehung der Dornenranken um die Areale ist ja nun in den letzten Bänden wie ich finde hervorragend und sehr schlüssig aufgelöst worden. Das die Archivare ihre Finger im Spiel haben, war ja schon in den letzten Heften durch ihr häufiges auftreten klar. Hier gibt es aber noch einiges zu klären auf das ich mich freue. Die Trilogie zeigt (nach den vielen Einzelabenteuern die der Serie einen nostalgischen aber auch sehr frischen Anstrich verpasst haben) wie gut das Konzept des aktuellen Zyklus ist. Ich freue mich wahnsinnig auf die weitere Entwicklung und gebe für den Abschlussroman und GRÜN‘s Geschichte fünf Sterne. Aber nur weil es nicht mehr gibt.

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Freitag, 10. April 2020

Zweite Heimat - Die Reise der Celeste - von Madeleine Puljic

Autorin: Madeleine Puljic 
Erschienen am 02.03.2020
Taschenbuch, 304 Seiten
ISBN: 978-3-426-52435-0
Preis 14,99 Euro

Das Schicksal der Menschheit liegt in ihren Händen ...

Als die CELESTE mit den ersten Kolonisten zum Mars aufbricht, beschließt das außerirdische Volk der E’Kturi, dass eine Beobachtung der Menschheit aus der Ferne nicht länger genügt. Um die von den Menschen ausgehende Gefahr einzuschätzen, senden die Außerirdischen ebenfalls ein Schiff aus, das noch vor den Kolonisten den Mars erreicht. Lajunen, der Kapitän der CELESTE, erhält den Auftrag, für eine positive Beurteilung der E’Kturi zu sorgen – mit allen Mitteln.

PERRY RHODAN-Autorin Madeleine Puljic entführt ihre Leser auf den Mars und stellt dabei eine der wichtigsten Fragen der Menschheit: Was ist, wenn wir im Universum nicht alleine sind?

Madeleine Puljic kann nicht nur Fantasy. Sie ist vor allem den Perry Rhodan Lesern im Bereich Science Fiction keine Unbekannte. Neben der Erstauflage der Hauptserie ist sie auch Stammautorin bei Perry Rhodan Neo. Ebenso konnte sie bereits im Perryversum mit dem umfangreicheren Taschenbuch „Schwarze Ernte“ innerhalb der Perry Rhodan Dunkelwelten-Trilogie überzeugen. Ich freue mich, dass in diesem männerdominierten Genre auch immer wieder Frauen von sich reden machen. Gerade innerhalb der Perry Rhodan Serie sind es oft die Autorinnen die mich begeistern. Schön, dass in den letzten Jahren wenigstens in dieser Serie einige dazugekommen sind. In der immer noch kleinen Nische der SF-Literatur dominierten und dominieren stets internationale Autoren wie Douglas Adams oder Michael Crichton. Im deutschen Markt haben sich vor allem Andreas Brandhorst und Andreas Eschbach (beide übrigens ebenfalls mit Perry Rhodan verwurzelt) etabliert. Dennoch bespielten fast ausschließlich internationale Autoren das Genre erfolgreich. Im Heftroman und bei Kleinverlagen sieht es da anders aus. Das Genre ist und bleibt dennoch schwierig.

Und so ist es schön, auch mal einen SF-Roman außerhalb der PR-Serie von Madeleine Pulcjic zu lesen. Denn die Autorin ist eine fabelhafte Erzählerin. Im vorliegenden Roman geht es um den Erstkontakt der Menschheit während der Besiedlung des Mars. Auf die Technik und den Weg dorthin wird wenig bis gar nicht eingegangen. Das finde ich dann doch etwas schade. Die Spannung liegt zu Anfang vor allem auf dem ersten Kontakt der Menschen mit den Außerirdischen. Auch dort hätte ich mir mehr Spannungsaufbau gewünscht, bis die Katze bzw. die Außerirdischen aus dem Sack gelassen werden. Was danach folgt ist eine Geschichte um die Frage, ob der Mensch bereit für den kosmischen Schritt ist und wie weit seine ethische Entwicklung. Dies wollen die vermeintlich überlegenen Außerirdischen herausfinden und der Leser stellt sich schnell die Frage, sind die E‘Kturi denn das moralische Non plus ultra oder kochen sie auch nur mit Wasser. Das Ganze ist ansprechend und kurzweilig zu lesen. Hana und Alvar Lajunen sind die eigentlichen Protagonisten und die beiden Handlungsebenen Mars/Erde sind sehr gut verwoben und treiben die Geschichte voran. Lajunen versucht alles um seine Frau und die Erde zu schützen. Dabei bleiben die Außerirdischen hingegen leider etwas farblos und auch ihre eigentliche Mission und Kultur wird nur spärlich beleuchtet. Die Story hat dennoch das Flair eines Entdeckerromans und ich fühlte mich auch an die erste Begegnung von Perry Rhodan mit den Arkoniden auf dem Mond erinnert. Was mir insgesamt fehlte waren unerwartete Wendungen. Ich wartete irgendwie bis zum Schluss auf den großen Aha-Effekt, der aber leider ausblieb. Es war eher vergleichbar mit 2001: Odysee im Weltraum. Auch der vorliegende Roman beschäftigt sich mit den Themen Ethik, Existentialismus und menschliche Evolution und lässt viel Interpretationsspielraum.

Bis auf die erläuterten Punkte hat mich der Roman dennoch gut unterhalten und vergebe drei Sterne!
⭐️⭐️⭐️