Freitag, 6. März 2020

Der Höllenpanzer - von Graham Masterson

Der Höllenpanzer - The Devils of D-Day
Geschrieben von Graham Masterson
Übersetzung von Dirk Simons
Erschienen am 17.01.2020

Festa-Verlag
272 Seiten
Mit Leseband, gebunden in der Festa-Lederoptik
Vorzugsausgabe ohne ISBN

Preis 34,99 Euro


Im Juli 1944 pflügen 13 schwarze Panzer in einer unaufhaltsamen, alles zerstörenden Fahrt durch die deutschen Linien in der Normandie. Hitlers Soldaten sterben zu Hunderten. 12 dieser Panzer verschwanden im Nebel der Geschichte ...  35 Jahre später besucht der Amerikaner Dan McCook das einstige Schlachtfeld – und entdeckt den alten, rostigen Panzer. In ihm sollen Dämonen gefangen sein, deren Stimmen man nachts hört …

In der Reihe Pulp Legends erscheinen im Festa-Verlag Klassiker der Amerikanischen Horrorliteratur. Der Verlag beschreibt die Reihe so:

Pulp Legends – »guilty pleasure« für echte Horrorfans - Von 1970 bis in die 1990er-Jahre gab es in Amerika einen Boom blutiger Horrorromane: Satanskinder, Mörderpuppen, Killerclowns aus der Hölle … Spannende Bücher zur einfachen Unterhaltung. Die meisten waren voller Klischees und nichts Besonderes. Doch einige überraschten durch literarisches Können oder außergewöhnliche Ideen. Sie wurden zu gesuchten Klassikern: Pulp-Legenden. In Deutschland hat niemand sie je veröffentlicht. Bis jetzt!

Pulp Legends präsentiert eine weite literarische Bandbreite. Von Autoren im gehobenen Bereich bis zu ungemein spannenden und faszinierenden Trash-Perlen. Aber Vorsicht: Diese Romane entsprachen keinesfalls der heutigen Vorstellung von politischer Korrektheit.

Pulp Legends sind etwas Spezielles und haben heute auf dem regulären Buchmarkt kaum eine Chance. Deshalb veröffentlicht Festa sie nur in kleiner Auflage.

Deutsche Erstveröffentlichungen.
Mit Zusatztexten zum Leben und Werk des Autors.
Exklusive Vorzugsausgaben im Hardcover!
Mit Leseband, gebunden in der Festa-Lederoptik.
Einmalige Privatausgaben ohne ISBN.
Keine eBooks.
Limitiert auf 999 Exemplare.
Jeweils 34,99 €.
Im Festa-Abo zum Vorteilspreis von nur 29,99 €.

Knapp 35 bzw. 30 Euro, dass mag sich teuer anhören, aber für Sammler und Liebhaber der Exklusivreihen aus dem Hause Festa sind diese Bücher meistens nicht nur optisch und inhaltlich ein Vergnügen, sondern auch in den letzten Jahren zu einer echten Wertanlage geworden. Einige limitierten Bücher aus der Reihe Sammlerausgaben zum Beispiel erreichen mittlerweile horrende Summen auf den einschlägigen Auktionsplattformen.

Mir geht es aber wie vielen anderen Festa-Fans nicht darum diese wieder herzugeben, sondern um meiner Sammlerleidenschaft für solche Werke zu frönen. Und ich möchte auch tolle Storys außerhalb des Mainstreams lesen und entdecken. Der Höllenpanzer von Graham Masterson ist der mittlerweile achte Band dieser Reihe und eine wahre Perle. Es ist mein erster Roman der Pulp-Reihe und Autor und Titel haben mich gleich bei der Ankündigung zur Veröffentlichung angesprochen. Ich habe diesen Roman wie viele andere Bücher des Autors verschlungen. "Der Höllenpanzer" ist ein sehr frühes Werk aus den 70er Jahren. In dieser Zeit wurden viele Roman aufgrund ihrer Inhalte als "Schundliteratur" abgestempelt ohne einen genauen Blick darauf zu werfen. Auch in Deutschland wurden in dieser Zeit viele Bücher (und auch Groschenromane die heute als Kult gefeiert werden) reihenweise indiziert. Wenn ich den vorliegenden Roman mit den heutigen Romanen einschlägiger Bestsellerautoren aus dem Horror- und Thriller-Genre vergleiche, so bleiben die meisten hinter diesem Werk weit zurück. Spannung pur und ein gutes Konzept. Dafür das der Roman schon fast fünfzig Jahre auf dem Buckel hat wirkt er modern und frisch, als hätte ihn der Autor nur in dieser Zeit platziert. Bis zum unerwarteten Ende bietet dieser Roman beste Horrorliteratur. Wer Geschichten um Exorzismus und Dämonenbesessenheit mag, muss hier unbedingt zugreifen.

Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Mittwoch, 4. März 2020

Maddrax 525 - Die Glorreichen Drei - von Oliver Müller

Geschrieben von Oliver Müller
Erschienen am 03.03.2020
Cover von Néstor Taylor 


In der Nähe von Independence, Missouri wurde eine Westernstadt aus einer Parallelwelt herüberversetzt. Matt, Aruula und Rulfan geraten nach ihrer Landung mit einer Banditenbande aneinander, die ihnen weit mehr zu schaffen macht als vermutet. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht, und es braucht mehr als eine Laserpistole und eine Handvoll Coiins, um das Rätsel zu lösen!

Ein Fremder ist in der Stadt. Mit Oliver Müller gibt nach Stefan Hensch ein weiterer neuer Autor bei Maddrax seinen Einstand. Zuvor schrieb Oliver Müller bereits für John Sinclair und Professor Zamorra. Mir begegnete der Autor zum ersten Mal beim Remake von Raumschiff Promet aus dem BLITZ-Verlag. Dort konnte er mich schon mit sehr guten Beiträgen überzeugen. Nun schreibt er also auch für Maddrax. Und er legt gleich mit einem weiteren Novum in der Serie los. Mit einem Setting, das wir bisher (obwohl dies immer schwieriger wird) nicht hatten. Das geniale Titelbild von Néstor Taylor verrät es sofort und lässt das Heft wie einen echten Bastei-Western aussehen.


ACHTUNG! Der Rest der Rezension kann spoilern! Bitte erst den Roman lesen, wenn ihr euch die Spannung erhalten möchtet.


Eine weitere Parallelwelt erwartet unsere Helden und veranlasst sie zu einem Zwischenstopp, der sie in eine Westernstadt führt. Auf den zweiten Blick ist hier nicht alles so, wie es zunächst scheint. Aruula, Matt und Rulfan gelangen wie gewohnt sofort in Schwierigkeiten und decken mit Überwindung etlicher Hindernisse nach und nach die Geheimnisse dieser außergewöhnlichen Parallelwelt auf. Dabei kommt der Roman mit vielen Anlehnungen und Klischees aus dem Western-Genre daher. Das dies nicht von ungefähr kommt, wird am Ende des Romans auch klar. Zuerst dachte ich mir, dass dies etwas zu viel des Guten. Aber am Ende passt alles. Der Weg dorthin war überaus spannend und unterhaltsam geschrieben. Die Hinweise ließen mich jedoch schon sehr früh erahnen, wohin dies führen wird. Ich hoffte, dass es nicht zu sehr in Richtung Westworld gehen würde und eine etwas andere Idee dahinter steckt. Leider kam es so wie ich dachte und so habe ich am Ende trotz eines wahnsinnig guten Romans ein etwas zwiespältiges Gefühl. Da hätte mir dann doch ein echter Western in einer Parallelwelt vielleicht besser gefallen, als so nah an einer bekannten Story zu bleiben. Dennoch gibt es von mir für diesen gelungenen Einstand 4 Sterne!


⭐️⭐️⭐️⭐️

Dienstag, 25. Februar 2020

Maddrax 524 - Lichtblicke - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 18.02.2020
Cover von Shutterstock

In letzter Zeit lief es schlecht für Colonel Aran Kormak: vom angehenden Obersten Militär in Meeraka zum Gefangenen der Reenschas. Und das ist noch nicht der Tiefpunkt, denn ihn erwartet seine Exekution!
 
Doch ein Kormak gibt nicht auf! Unverhoffte – wenn auch unfreiwillige – Hilfe kommt ausgerechnet von dem Feind, den zu schlagen er so jämmerlich versagt hat. Der Hort des Wissens späht die Festung der Reenschas mit tierischen Spionen aus, die den Colonel auf eine verwegene Idee bringen...
 
Im vorliegenden Roman räumt Ian Rolf Hill auf und führt viele lose Fäden vorangegangener Romane weiter und einige zusammen. Im Vordergrund steht dabei das Schicksal von Colonel Aran Kormak. Das erste Drittel des Romans bildet aber hauptsächlich Rückblicke und Zusammenfassungen bisheriger Ereignisse. Das zeigen schon die vielen Verweise auf vorangehende Romane des Zyklus in den Fußnoten. Deshalb dauert es etwas bis die eigentliche Handlung ins Rollen kommt. Wir gehen nach Coellen und in den Hort des Wissens und auch zu den Reenschas und schließlich auch mit Ydiel zurück nach Yucatán. Wir treffen auch Privatdetektiv Nick Brahmke und Maleen wieder. Diese muss eingreifen, als ihr Gatte Rulfan sich trotz Bedenken auf den  Prallelwelt-Smythe einlässt und ihm dabei natürlich auf den Leim geht. Der Roman beinhaltet viele Akteure und Schauplätze, die jedoch insgesamt eine gute miteinander verbundene Handlung bieten. Der Roman ist also vollgepackt und dies alles unter einen Hut zu bringen ist schon eine Leistung vor der ich selbigen ziehe. Ich bin dennoch (wie oft aus meinen Rezensionen hervorgeht) ein Freund geradliniger und puristischer Geschichten, in denen man sich nicht verzettelt. Das war mir stellenweise doch wieder etwas Zuviel des Guten. Dennoch haben wir am Ende auch hier wieder ein kurzweiliges und sehr gutes Maddrax Abenteuer, dass wie schon gesagt viele offenen Baustellen verarbeitetet und weiterführt. Nun gilt es, ohne zu viel zu verraten, gegen einen Mikrogegner weiter vorzugehen, der wohl nicht zu lange klein bleiben wird.
Vier Sterne für viele Lichtblicke in diesem Roman!
⭐️⭐️⭐️⭐️