Freitag, 23. August 2019

Maddrax 511 - Deus ex machina - von Jana Paradigi und Ramon M. Randle

Geschrieben von Jana Paradigi , Ramon M. Randle 
Cover von Shutterstock
Erschienen am 20.08.2019

Während Ydiel im Kolosseum einen Kampf auf Leben und Tod bestreitet und Aruula und Quart'ol versuchen, ihm aus dem Untergrund heraus beizustehen, dürfen sie auf Matthew Drax nicht hoffen. Er hat seine Freunde im Stich gelassen, ist zusammen mit Patrem abgeflogen. Er lässt ein Rom hinter sich, das zur Todesfalle geworden ist. Denn was niemand weiß: Nur wenige Stunden noch, dann wird die Anomalie kollabieren und alles im weiten Umkreis ins Nichts reißen...

Auch bei diesem Roman möchte ich niemanden mit einer ausführlichen Zusammenfassung spoilern. Dies wird in meiner Rezension wohl schon zur Genüge der Fall sein. Also wer den Roman noch nicht gelesen hat: Rezi erst danach lesen! Die absolute Empfehlung dazu kann ich hier schon aussprechen.

Nachdem wir vor 14 Tagen mit einem schweißtreibenden Finale und einem fiesen Cliffhanger zurückgelassen wurden, geht der aktuelle Roman nochmal etwas gemächlicher los. Maddrax muss durch Patrems Stirnreif manipuliert dessen Befehlen folgen und führt den Archivar ins vermeintliche Agartha. Dies wurde ja (für uns Leser bekanntlich) ausgetauscht und so treffen sie in den Höhlen auf seltsame Würmer, die Maddrax letztendlich ungewollt die Flucht mit dem Gleiter zurück nach Rom ermöglichen um Aruula und die Gefährten zu retten. Es folgt ein dramatisches Hin und Her an der Seite und gegen Patrem und ein ungewollter Zeitsprung der Aruula und den anderen das Leben rettet. Der Transfer von Patrem in den Roboter ist ein weiterer Höhepunkt der Geschichte. Und die zurückgelassenen Artefakte in der BagBox des Archivars werden uns wohl auch noch weiter beschäftigen. 

Schöne Twists, eine dramatische Story und ein grandioses Finale. Das alles durften wir in dieser Doppelfolge der beiden Autoren miterleben. So viele tolle Settings, Protagonisten und Erzählebenen wurden übersichtlich und gut in einen großen Handlungsstrang verpackt. Das habe ich schon wesentlich schlechter erlebt, so dass der Roman unübersichtlich, verwirrend und langatmig wird. Dies ist hier zu keiner Zeit der Fall. Auch wenn ich mich ständig in meinen aktuellen Rezis wiederhole: Maddrax hat lange nicht mehr so viel Spaß gemacht. Und die Vorschau und er Autor des kommenden Bandes lässt mich schon im Voraus jubilieren.

Perry Rhodan Mission SOL 5 - Strafkolonie der Ksuni - von Oliver Brill

Geschrieben von Oliver Brill
Titelbildillustrator: Dirk Schulz
Erschienen am 09.08.2019

Das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche davon werden zu berühmten Legenden – dazu gehört insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL.
Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig in die ferne Galaxis Tare-Scharm versetzt.
Dort findet er die Nachkommen der SOL-Besatzung. Sie sind auf dem Riesenplaneten Evolux gefangen. Rhodan kann mit einer SOL-Zelle und einigen Verbündeten ins All aufbrechen. Er sucht den Mittelteil der SOL, auf dem noch immer sein Sohn Roi Danton leben könnte. Die Spur ist jedoch über 150 Jahre alt und führt an einen düsteren Ort, wo das brutale Unrecht des Stärkeren regiert – die STRAFKOLONIE DER KSUNI...

Die SZ-2 fliegt zum Susmalsystem, weil Curcaryen Varantir dort Masling Dryw vermutet. Er weiß als einziger wohin der Mittelteil der SOL vor über 150 Jahren verschwunden ist. Doch die Besatzung der SZ-2 gerät in die Gefangenschaft der Ksuni und muss sich auf Ksun Arenakämpfen stellen, die zahlreiche Opfer fordert. Dann wendet sich das Blatt, denn in einer Proto-Chaotischen Zelle erhalten sie endlich Kontakt zu Michael Rhodan und dem SOL-Mittelteil. Aus dieser Zelle konnten sie nicht mehr entkommen. In dieser Anomalie ist dazu noch kaum Zeit für die Besatzung vergangen und so denkt Michael, dass die Kinder der SOL Zellen noch am Leben sind. Michael warnt Rhodan davor, ihm in die Zelle zu folgen und bittet ihn einen anderen Weg zu finden, die galaktische Position des SOL-Gefängnisses zu ermitteln.

Ein weiters solides Abenteuer in dieser tollen Miniserie. Die Geheimnisse um das Schicksal der SOL werden wohl dosiert mit jedem Roman mehr und mehr gelüftet. In diesem Heft kommt es nun zum langersehnten Kontakt von Perry Rhodan zu seinem Sohn Michael alias Roi Danton. Und es wird klar, warum niemand versucht hat, die Kinder und die zurückgelassenen SOL-Zellen zu retten. Dennoch entschuldigt dies für mich nicht den leichtfertigen Einsatz der Nachkömmlinge als Faustpfand, um eine Möglichkeit der schnellen Rückkehr in die Milchstraße zu finden. Aber vielleicht kommt im Laufe der Serie auch hier eine neue Sichtweise oder Überraschung auf uns zu. Die letzten beiden Romane erinnerten mich oft an die alte PR-Action-Serie. Nur kommt hier auch die entsprechende Prise Sense-of-Wonder hinzu, was es zu einer perfekten Mischung macht. Ich bin weiterhin von der hohen Qualität der Romane und dem guten Exposé der Serie begeistert und freue mich auf jedes Heft wie schon lange nicht mehr.

Das ist mir fünf Sterne wert!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Samstag, 10. August 2019

Professor Zamorra 1179 - Der Teufel aus der Flasche - von Stefan Hensch

Geschrieben von Stefan Hensch
Cover von Shutterstock
Erschienen am 06.08.2019

Nicole blickte zu Zamorra hinüber. Wie Haie umrundeten die schwebenden Schwarzblütler den Professor, bereit jederzeit zuzuschlagen. Außerdem hatten sich die Dämonen verwandelt und zeigten nun ihre wahre Natur. Gierig klafften ihre Mäuler auseinander, und mehrreihige Gebisse mit überdimensionierten Zähnen waren zu erkennen. Die Hände hatten sich in Klauen verwandelt, die tödlichen Dolchen in ihrer Gefährlichkeit in nichts nachstanden.
Es war offensichtlich, die Angreifer würden sehr bald zuschlagen ..

Im Jahr 1983 erleidet Brandon Hoffa nach einem Ehestreit einen schweren Autounfall von dem er sich nicht mehr erholen kann. Seine Frau Sheryl fühlt sich für den Unfall verantwortlich und greift in Ihrer Verzweiflung auf die okkulte Erfahrung ihres Exfreundes zurück. In einer mysteriösen Flasche die sie von ihm erwirbt, lebt Basima, eine Dschinn. Sie gewährt ihr ganz klassisch drei Wünsche. Mit einem der drei Wünsche kann sie ihren Mann retten. Sie wird jedoch gewarnt, alle Wünsche in Anspruch zu nehmen. Denn nach dem dritten Wunsch hat sie’s nur noch 13 Tage Zeit um einen hohen Preis zu bezahlen. Unglückliche Umstände treiben sie letztendlich doch dazu, alle Wünsche aufzubrauchen. Somit nimmt nicht nur das Verhängnis für sie, sondern auch für Ihren Mann der sie beschützen will, seinen Lauf.
In der Gegenwart werden Zamorra und Nicole mit einem scheinbar ganz irdischen Problem konfrontiert. Marie Schmitt bittet Nicole um Hilfe bezüglich ihres Sohnes Max. Dieser soll auf den richtigen Weg gebracht werden, nachdem der Taugenichts auf mysteriöse Weise zu viel Geld gekommen ist. Nach und nach wird klar, dass auch hier ein Dschinn im Spiel ist. Dieser bringt in einem spektakulären Kampf Zamorra in eine ganz prekäre Lage. Und der ganze Fall führt zu den Ereignissen aus 1983.

Flaschengeister sind jetzt nicht unbedingt die Art von Geistern, die normalerweise einen großen Gruselfaktor vermitteln. Doch Stefan Hensch liefert nicht nur eine schöne Story in zwei Zeit- und Erzählebenen ab. Er lässt die „guten“ Geister auch in einem ganz anderen Licht erscheinen. Seine Dschinn ist zunächst schön und verführerisch. Entwickelt sich aber brandgefährlich und ist nichts anders als ein Dämon. Die Geschichte baut Stefan Hensch langsam und durchdacht auf und diese bleibt auch bis zum Ende spannend und geheimnisvoll. Besonders das dramatische Ende war ein Highlight. Sehr lesenswert und kurzweilig.

Fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️