Professor Zamorra 1295 - Der Schattenwanderer - von Oliver Fröhlich

Oliver Fröhlich
Professor Zamorra 
Der Schattenwanderer
Band 1295
Erschienen am 13.01.2024
Cover von Dirk Berger

Das Grauen geht weiter: Kalt spürte Zamorra die Klinge an der Kehle. »Man hat immer eine Wahl«, sagte die Stimme hinter ihm. »Wofür entscheiden Sie sich?« »Also gut«, würgte der Professor hervor. »Sie haben gewonnen. Ich mache keine Dummheiten mehr.« »Sehr gut. Ich nehme Ihnen jetzt Ihr Amulett ab. Falls Sie es sich plötzlich anders überlegen und mich doch angreifen, bedenken Sie bitte drei Dinge. Erstens: Vielleicht können Sie mich töten, aber vorher würde es mir gelingen, Ihnen die Kehle durchzuschneiden....

Nachdem Zamorra von Joshua King überwältigt und gefangen gehalten wird, gelingt es ihm Nicle zu verständigen. Doch überraschenderweise offenbart ihm King eine überraschende Geschichte über seine Vergangenheit und den wahren Gegner im Hintergrund. Dieser hat Joshua nur benutzt und es gelang ihm vorübergehend von dessen Einfluss zu entfliehen, was die langen Zeiten zwischen den „Alterungsmorden“ erklärt. Doch der Feind aus der Parallelwelt hat einen neuen Wirt gefunden und bringt ihm mit Zamorra und Nicole eine große Menge Lebensenergie, die er anzapfen kann. Ausgerechnet der Schattenwanderer Joshua King wird zum Mitkämpfer um das Grauen zu verhindern, dass in unsere Welt treten will. 

Im zweiten Teil der Dilogie um das Grauen von Wardenclyffe knüpft Oliver Fröhlich inhaltlich und qualitativ nahtlos an den ersten Teil an. Nachdem er die Leser mit einem lupenreinen Cliffhanger und Zamorra mit der Klinge am Hals zurückgelassen hat, beschert uns der Autor in der Fortsetzung neben der spannenden und tollen Geschichte auch einige schöne und unerwartete Twists in der Handlung. Zudem gibt er uns Hoffnung, dass der vermeintliche Gegenspieler Joshua King in Zukunft noch einmal eine Rolle spielen wird. Insgesamt war diese Doppelfolge so gut konstruiert und inszeniert, dass ich sie zu den besten Zamorra Romanen zählen möchte, die ich bisher gelesen habe. Im Interview mit Oliver Fröhlich in Merlins Stern wird mir hier erst klar, dass der Autor (den ich hauptsächlich von Perry Rhodan kannte) seine ersten schriftstellerischen Schritte im Heftroman bei Zamorra gemacht hat. Und das er für mich gefühlt schon viel länger in der Szene aktiv ist. Ich würde mich auch bei Zamorra in Zukunft sehr über mehr Beiträge des Autors freuen.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1294 - Schatten über Wardenclyffe - von Oliver Fröhlich

Oliver Fröhlich
PROFESSOR ZAMORRA 
Schatten über Wardenclyffe
Band 1294
Erschienen am 30.12.2023
Cover von Dirk Berger

Zamorra und Nicole stellen sich in Shoreham auf Long Island/USA einem Gegner, der von den Spuren einer schattenhaften Kreatur infiziert wurde. Diese Kreatur lebt in einer anderen Welt des Multiversums, weshalb der Infizierte versucht, ihr Zugang zu unserer Welt zu verschaffen und die auf Long Island dünn gewordene Barriere zwischen den Welten zu zerstören. Während des Einsatzes stellen Zamorra und Nicole fest, dass es im Jahr 1906 die Experimente von Nikola Tesla waren, die diese Schwachstelle verursacht haben ...

Auf Long Island bei New York geschehen mysteriöse Todesfälle, bei denen Menschen schlagartig altern und sterben. Als ihr alter Freund Ben Henderson sie um Hilfe bittet, zögern Zamorra und Nicole nicht lange und gehen in den USA den Spuren nach. Diese führen Sie nicht nur weit in die Vergangenheit, sondern auch zu einem Gegner, der schon seit über hundert Jahren seine dunklen Pläne vorbereitet.

Na, bei wem klingelt es bei Wardenclyffe? Da ich mich schon immer für Nikola Tesla interessiert habe, dauerte es bei mir nicht lange und der gleichnamige Tower, der das Cover ziert, sorgte für den Rest. Und so ging ich voller Vorfreude an die Lektüre des Zweiteilers um das Grauen von Wardenclyffe von Oliver Fröhlich. Und die Story und der erste Teil haben mich bereits schwer begeistert. Da die Rückblenden ins Jahr 1903 zurückgehen, begegnen wir Tesla in diesem Roman sogar persönlich. Der böse Gegenspieler von Zamorra und Nicole ist in dieser Doppelfolge jedoch Jericho King, der fiktive Adjutant des Erfinders. Und seine Machenschaften ziehen sich tatsächlich bis in unsere Gegenwart. Kein Wunder, dass Zamorra bei der Langlebigkeit seines Gegners gleich an die Quelle des Lebens denkt. Doch hinter dem scheinbar unsterblichen Jericho und seinen Motiven, steckt etwas gänzlich anderes, das die Welt bedroht.

Nikola Tesla sorgt bis in unsere Gegenwart für Spekulationen bezüglich seiner Arbeit. Und so sorgt er und sein Leben immer wieder für den Stoff zahlreicher zeitgenössischer Mystery- und Science-Fiktion Romane. In diesem Fall geht es um eine Barriere zwischen den Welten, die durch Teslas Experimente für eine Schwachstelle sorgen. Diese will ein dunkles Wesen namens Weltenknechter nutzen, um in unsere Welt zu gelangen und dort ihren Hunger nach Lebensenergie zu stillen. Für seine Pläne nutzt er den ehemaligen Farmarbeiter Joshua King, der durch dieses Experiment und dem Weltenknechterfragment ungewöhnliche und dunkle Kräfte erhalten hat. Ich musste gleich an Stranger Things denken. Und doch erschafft Oliver Fröhlich eine ganz neue Story mit einem ungewöhnlichen und gut gezeichneten Gegenspieler, dessen Geschichte äußert spannend und gelungen erzählt wird. Das ganze Setting und die Story sind sehr gut konstruiert und ein echtes Serienhighlight geworden. Ich bin guter Dinge, dass der zweite Teil mithalten kann und eine runde Sache aus dem Zweiteiler macht.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1293 - Demonic World - von Thilo Schwichtenberg

Thilo Schwichtenberg 
PROFESSOR ZAMORRA 
Demonic World
Band 1293
Erschienen am 16.12.2023
Cover von Dirk Berger

Ja, es war Vollmond. Und nein, das war unmöglich!
Vor ihr stand ein Werwolf! Knurrend setzte er sich in Bewegung.
Er wird mich gleich zerfleischen!
Nie im Leben hätte Crazy gedacht, dass der Horror real war!
Der Werwolf setzte zum Sprung an. Sie schloss die Augen.
Ein Schuss. Das Untier bäumte sich auf, fiel nach vorn, blieb liegen und verwandelte sich in einen jungen Mann.
Crazy riss die Augen auf, drehte sich um.
Hinter ihr stand eine junge Frau mit Pferdegebiss. Sie lächelte. „Jetzt habe ich einen gut bei dir.“

Ein Heftromanliebhaber und angehender Gruselheftautor und seine Freundin, ein ungewöhnliches amerikanisches Frauen-Geisterjäger-Duo der Liga der amerikanischen Dämonenjagerinnen und die damit verbundene Entführung von Erzdämon Melmoth und Kyra und den im Hintergrund agierenden Astaroth. Da war Thilo Schwichtenberg einmal mehr bei seinem Themenspektrum und der Besetzung nicht sparsam für 64 Seiten Heftroman. Der Roman erschien und spielt zur Weihnachtszeit (ich hinke derzeit bei Zamorra wieder etwas hinterher) und Sandra möchte mit Ihrem Geschenk, ihren Freund Peter (den Heftromansammler) überraschen. Und so landen die beiden Frankfurter in den USA in der Demonic World in dem alle Fäden dieser Geschichte zusammenlaufen und letztendlich auch Zamorra und Nicoles Suche nach Kyra endet.

Die Anspielungen auf den Heftroman in diesem Heftroman mit Doktor Mazarro, sowie die Ausführungen zu Peters Sammelleidenschaft und Archivierungsmethoden brachten mich ebenso zum schmunzeln wie Zamorras und Nicoles Bemerkungen zum Erscheinungsrhythmus ihrer Heftromanserie, für den ihre Abenteuer herhalten könnten. Trotz der angesprochenen Themenvielfalt wirke dieser Roman nicht überladen und hat mir von Anfang bis Ende Spaß gemacht. Der Autor bringt mit der Liga der amerikanischen Dämonenjägerinnen nicht nur neue Aspekte ins Spiel. Mit Astaroth tritt ein alter (für mich unbekannter) Gegenspieler aus der alten Hölle in den Vordergrund und wird zum vorübergehenden Partner von Zamorra und Nicole. Die Idee zu Demonic World und Geschichte um Mary und Discordia sind auch noch zu erwähnen. Der Stoff hätte wieder einmal für ein gelungenes Taschenbuch gereicht. Diese umfangreiche Story geht dann letztendlich etwas zu Lasten der Spannung und der neuen und alten Charaktere. Aber auch so ist es ein hervorragender und komplexer Heftroman geworden.

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 627 - Schwestern im Geiste - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Schwestern im Geiste
Band 627
Erschienen am 27.01.2024
Cover von Néstor Taylor

Freiwillig ist Haaley bei Aruula geblieben, die sich in der Todeszone langsam erholt. Sie will versuchen, ihr den Lauschsinn wiederzugeben, der durch Matts Schuld verloren ging. Als Angehörige der Dreizehn Inseln hat auch Haaley telepathische Kräfte, wenn auch nur schwache. Mit dem Gift des Jaguarpriesters will sie diese potenzieren und die Mauer in Aruulas Geist niederreißen.
Doch damit öffnet sie eine Büchse der Pandora – denn etwas aus ihremGeist erhält die unverhoffte Chance, auf Aruula überzugehen...

Immer wenn Ian Rolf Hill einen Maddrax-Roman verfasst und Haaley eine Rolle spielt, freue ich mich ganz besonders. Ich glaube dies ist in meinen Rezensionen zu diesem Zyklus wohl jedem Leser aufgefallen. Das dies seine Berechtigung hat, zeigt der vorliegende Roman einmal mehr. Nicht nur, das Florian Hilleberg wie kein anderer die von ihm erfundene Figur in Szene setzt. Nein, auch das was bisher aus ihrer eigenen und der Geschichte an der Seite von Matt und Aruula geworden ist, zählt für mich zu den Highlights des Zyklus und der Serie. Daher hoffe ich, dass ihre Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt ist. 

Haaleys Bemühungen Aruula ihren Lauchsinn zurückzubringen enden in dieser Folge in einer weiteren Katastrophe. Denn während einer Gedankenverschmelzung gelingt es der toten Schwester Choganmaa, die sich als gespaltene Persönlichkeiten in ihrem Geist manifestiert hat, Aruula zu übernehmen. So gelangt Choganmaa in Aruulas Geist und geschwächtem Körper zum Trek nach Macapá, der mittlerweile in San Ignacio angekommen ist. Doch dort gibt es noch eine weitere Bedrohung aus der dunklen Vergangenheit der Erde. Und aufgrund von Matts Freude über die Rückkehr seiner Gefährtin, braucht er ein wenig länger bis er die Zusammenhänge erkennt, die für Aruulas merkwürdiges Verhalten verantwortlich sind.

Ich freue mich auch nach mittlerweile 24 Jahren Seriengeschichte immer noch über Romane mit neuen Spezies, die auf die Experimente der Daa‘muren zurückzuführen sind. Ka’ri und die U‘a‘kari sind das Salz in dieser Heftromansuppe und treten zu Gunsten der Geschichte um Aruula und Ewgenija leider etwas in den Hintergrund. Dennoch wurde dieser Rückblick und die intelligenten Primaten genauso gut in Szene gesetzt wie die Mutationen in Form der Riesentausendfüßler und dem mutierten Ameisenlöwen. Das war mal wieder neben der aktuellen Handlung eine gehörige und gute Portion Maddrax-Endzeit.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1292 - Der Mentalparasit - von Stefan Hensch

Stefan Hensch 
PROFESSOR ZAMORRA 
Der Mentalparasit
Band 1292
Erschienen am 02.12.2023
Cover von Shutterstock

„Bist du bereit?“, fragte Mercier. 
Tanguy nickte. Die Wahrheit war, dass es ihm niemals mehr besser gehen würde. Ganz im Gegenteil, von nun an würde es nur noch bergab gehen. Er spürte, dass er jeden Tag weniger wurde. Der Appetit war erloschen, und sein Körper holte sich die benötigten Kalorien bereits aus seiner Muskulatur. Die Fettdepots waren längst erschöpft. Er bestand nur noch aus Haut und Knochen. „Wenn du mich unbedingt zu einem Mentalparasiten machen willst, dann leg los!“
Mercier schmunzelte. „Mentalparasit? Wie kommst du denn nur darauf?“

Nach diesem Roman bedauere ich einmal mehr, dass ich erst mit Band 1178 fest bei Professor Zamorra eingestiegen bin. Denn Stefan Henschs erster Beitrag zur Serie war kurz zuvor mit Band 1175 "Bestien aus dem Subraum" erschienen. Und dieser lieferte das Prequel zum vorliegenden Band "Der Mentalparasit". Und so ist es nicht verwunderlich, dass ich bis zum Verweis kurz vor Ende überlege, wann die Kinder des Subraums und die Bruderschaft schon einmal Thema waren. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich nicht so gut in die Geschichte eingefunden habe. Zamorra und Nicole kommen wie schon angedeutet nur sehr begrenzt zum Einsatz. So richtig erst, als es am Ende um die Zusammenhänge zu dem besagten alten Fall kommt. Eigentlicher Mittelpunkt der Story ist Tanquys Geschichte. Und diese erzählt der Autor auch sehr interessant. Die Bestien des Subraums sowie die ganze Geschichte weisen einmal mehr Parallelen zu den Mythen aus den Romanen von H.P Lovecraft auf. Das gefiel mir sehr gut. Richtige Spannung kommt bei der linearen Vergangenheitserzählung größtenteils jedoch leider nicht auf. Interessant fand ich auch noch das Buch von Wilhelm van Zanth, welches Zamorra am Anfang des Romans erwirbt und mich sehr an das Voynich Manuskript erinnerte. 

Aus all diesen Gründen sollte ich mir wohl doch in nächster Zeit den ersten Band um die Bestien aus dem Subraum vornehmen um ein besseres Gesamtbild zu erhalten. Den Zeitraum zwischen den beiden Bänden um diese Geschichte fand ich dann doch etwas lang. Insgesamt sehe ich dies öfter als Problem der Serie, da es unzählige Handlungsstränge gibt, die einzelne Autoren scheinbar in Personalunion behandeln. Somit wird wie bei Adrian Doyles Romanen um die "Amulettenschwemme", der ja mit der Story um Kelan auch noch nicht final abgeschlossen ist, die Wartezeiten zwischen den einzelnen Handlungen sehr lange. So waren es auch in diesem Fall fast vier Jahre, bis das Thema von Stefan Hensch wieder aufgenommen wird. Da wünschte ich mir mehr anhaltende "Zyklen" die komplett und durchgängig und autorenübergreifend behandelt werden. In diesem Fall ist der Zeitraum erklärbar, da die vier Jahre seit dem letzten Band der Geschichte in Echtzeit behandelt wurden. Tenguy lag in dieser Zeit nach seinem Unfall im Koma. Dies wäre aber auch in Rückblenden und einer Roman-Zeitverlegung des Vorgängerbandes anders möglich gewesen.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 626 - Zeit des Sterbens - von Oliver Müller

Oliver Müller 
MADDRAX 
Zeit des Sterbens
Band 626
Erschienen am 13.01.2024
Cover Mario Heyer, MtP Art unter Verwendung von KI Software

Erschöpft kehren die Gefährten zur USS Nimitz zurück. Was wird sie dort erwarten? Hat der Ameisengott Mabuta das Schiffswrack bereits eingenommen und aus Rache für den Verrat alle getötet?
Doch wie sie erleichtert feststellen, lebt die Besatzung. Trotzdem ist es die Ruhe vor dem Sturm, denn Mabuta wird nicht klein beigeben.
In dieser prekären Situation muss Matt zu seinem Versprechen stehen, Dak'kar das Rezept der roten Diamanten zu verschaffen. Das kann er nur in Tecuuns Dorf, wo sich der Spiegel von Pachacámac befindet. Doch darauf haben die Aants nur gewartet...

Oliver Müller richtet in dieser Folge den Blick wieder Richtung USS Nimitz und Mabuta. Nachdem die Mission „Suche nach Aruula“ nur als bedingter Erfolg gewertet werden kann, brennt nun auch im wahrsten Sinne des Wortes die Luft an Bord der Nimitz. Nachdem Mabuta die Intrigen ihrer vermeintlichen Zwangsverbündeten durchschaut hat, wird der Flugzeugträger Ziel einer Ameiseninvasion, die nicht zimperlich und gut geschildert wird. Ebenso kommt das Maddrax-Flair bei der Befreiungsaktion von Ccahuantico mit dem Einsatz der Kondore als Flugtiere unter GRÜNs Kontrolle voll zum tragen. 

Der Roman der daraus entstanden ist, bietet viel Action und Abenteuer, dafür eine überschaubare Handlung. Es geht nun darum, dass die Leute um Dak‘kar endlich ihr Heilmittel (ein weiteres in diesem Zyklus) in Form einer Rezepts zur Herstellung aus den roten Diamanten erhalten. Dies gelingt natürlich unter großen Verlusten und dem gelungenen Einsatz von Haaley, die sich ein mentales Duell mit dem Ameisengott liefert. Dies ist der wohl spektakulärste und gelungenste Teil dieses Romans. Auch ansonsten ist „Zeit des Sterbens“ ein solider und unterhaltsamer Maddrax-Roman geworden und bestätigt erneut die guten Beiträge des Autors. Am Ende kann ich im Hinblick auf die Zyklusidee jedoch nicht ganz nachvollziehen, warum es die Nimitz-Leute und der starke Charakter Dak’kar nicht ohne Matthew Drax zuvor geschafft haben, an das Rezept zu kommen. In diesem Zyklus wirkt wieder mal alles etwas improvisiert. Wir suchen nach Aruula und haben eine große Idee im Hintergrund. Bis zum Finale schauen wir dann mal was unterwegs so alles passiert. Das dies auch unterhaltsam sein kann, bestreite ich nicht.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Castor Pollux 4 - Vampire auf Kreta - von Rafael Marques

Rafael Marques 
CASTOR POLLUX
Vampire auf Kreta
Band 4
Erschienen am 13.01.2024
Cover von Mario Hayer - MtP-Art

Kreta, 65 n. Chr.
Längst war die Nacht hereingebrochen, als eine Gestalt zu einem der Häuser huschte. Die junge Frau drückte die Tür leise auf und schluckte, als sie in den Raum trat, in dem der Tote aufgebahrt worden war.
Eigentlich hätte der Körper des siebenjährigen Jungen Ruhe verdient, obwohl seine Seele längst auf dem Weg in den Hades war. Er war in weiße Gewänder gehüllt, und der Kopf war mit bunten Blüten bedeckt. Vorsichtig legte sie die Blüten zur Seite und sorgte dafür, dass einige der Tücher zur Seite glitten, bis der Hals frei lag und ihr Blick auf die schrecklichen Wunden fiel. 
Endlich sah Zoe, die erst vor Kurzem aus Rom in ihr Heimatdorf zurückgekehrt war, dass sie sich mit ihrer düsteren Ahnung nicht getäuscht hatte. „Es geht wieder los“, flüsterte sie.

Genau einen Roman hat Rafael Marques gebraucht um sich bei Castor Pollux einzugrooven. Mit dem vorliegenden zweiten Roman überzeugt er von Anfang an mit seinen Vampiren auf Kreta. Nach nur wenigen Seiten der stimmungsvollen Einführung der Bedrohung und des Gegners in Form eines alten mächtigen Vampirs kommen diesmal auch schnell Castor und Kimon ins Spiel. Für die schnelle Reise nach Griechenland wendet der Autor diesmal einen schönen Kniff an. Dabei greift er auf alte Themen und Serienhintergründe aus den Castor-Gespenster-Krimis zurück. So gibt es eine weitere, emotionale und gleichzeitig tragische Begegnung zwischen Zoe und Kimon. Diese hat ihren ehemaligen Geliebten in seinen Träumen kontaktiert und bittet ihn um Hilfe. Castor kennt sich natürlich seit seiner Begegnung mit Rodan in seinem ersten Abenteuer mit Vampiren aus und weiß was zu tun ist.

Die Geschichte um den Vampir Amyntor und seine ebenso untote Geliebte Pherenike reicht scheinbar weit zurück und hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Direkt ab der ersten Seite wird eine gute Story und Atmosphäre vermittelt und ein spannendes und kurzweiliges Abenteuer erzählt. Ich habe die ganze Zeit mit Kimon mitgefiebert und auf ein Happy End gehofft. Gerade jetzt, als Zoe solche interessanten und übernatürlichen Fähigkeiten entwickelt, erfährt sie ein tragisches Ende. Insgesamt ist in dieser Folge sowieso Kimon der heimliche oder unheimliche Hauptdarsteller. Auch wenn ihm Castor Pollux natürlich zur Seite steht. Insgesamt fiel sein Part aber sehr zurückhaltend aus, was mir für diesen Roman gut gefiel und auch passte. Castor und Kimon werden so langsam die römische Variante von Sinclair und Suko. Beide können in einer Geschichte auch alleine bestehen. Ich bin weiterhin sehr gespannt, wie sich Serie, Charaktere und Waffen entwickeln werden. Auch die Hintergründe und Geschichte zu den Finsteren und den Bezwingern bleiben hochinteressant. Kurzum, es gibt noch viel Potential um Geschichten mit Castor & Co. zu erzählen.

Ach ja, und bei diesem Roman hätte ich schon nicht mehr sagen können ob dies ein Castor Pollux aus der Feder von Schauer oder Marques ist. Mission gelungen!

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️