Professor Zamorra 1238 - Weltraumengel - von Veronique Wille

Geschrieben von Veronique Wille 
Erschienen am 09.11.2021
Cover von Shutterstock


„Ich fürchte, wir haben ein Problem …“
Als die Astronauten der ISS-Station nach draußen blicken, sehen sie riesige engelartige Wesen mit Flügeln dort schweben. Die Besucher nehmen geistigen Kontakt mit den Astronauten auf, die von einer friedfertigen Ruhe erfüllt werden. Der Kontakt dauert zehn Minuten, dann ist es mit der Ruhe vorbei.
Die Lichtwesen werden plötzlich nervös. Etwas scheint sich aus den Tiefen des Weltraums zu nähern, das sie in größte Panik versetzt ...

Der Titel und die Story könnte jetzt schon ein Crossover mit den UFO-Akten darstellen. Aber Judy und Cliff spielen nicht mit und Nicole und der Prof müssen sich ganz alleine einem vermeintlichen Science-Fiction-Abenteuer stellen. Das die Weltraumengel aber so gar nichts mit den klassischen Außerirdischen zu tun haben, dürfte wohl jedem Leser klar sein. Es geht um ehemalige Astronauten der ISS die durch ihre Begegnung mit diesen „Engeln“ zu Amokläufern werden. Ihre Besessenheit rührt von den sogenannten Sharks. Nicole und Zamorra gehen den Amokläufen nach und decken so nach und nach auf, was die NASA zu vertuschen versuchte.

Ich mochte die Romane von Veronique Wille die ich bisher gelesen habe. Mit diesem Band tat ich mir allerdings etwas schwer. Die Geschichte passte irgendwie nicht so zu Zamorra und es fehlte ihr größtenteils an Atmosphäre. Die Geschichte an sich war auch etwas verworren und die Spannungsmomente übersichtlich. Einzig Gryf war wieder ein unterhaltsamer Rettungsanker in der Geschichte. Hier spielte er den „Teleporter“ vom Dienst um die Protagonisten in der Welt schnell von einem zum anderen Ort zu transferieren. Ja, das ist eine Alternative zu den Regenbogenblumen, aber ich mag eigentlich das langsame Reisen mit klassischen Verkehrsmitteln zu solchen Fällen auch sehr. Auch wenn die Handlung dadurch grötenteils an einen Ort gebunden ist. Leider diesmal nur drei Sterne für einen durchschnittlichen Roman.

Was mir noch aufgefallen ist: Der noch gar nicht so lange eingeführte Beitext zum Romantitel, ist schon wieder seit diesem Heft vom Cover verschwunden. 

⭐️⭐️⭐️

John Sinclair 2255 - Der Fluch der schwarzen Särge - von Rafael Marques

Geschrieben von Rafael Marques
Erschienen am 28.09.2021
Cover von Shutterstock 

Es begann um Mitternacht!
Am Himmel leuchtete der Vollmond, und sein Licht tauchte den von der Welt vergessenen Wald in den Weiten der Highlands in ein seltsames Zwielicht. Eine einsame Eule zog zwischen den Wipfeln der Bäume ihre Bahnen, während sich unter ihr eine Herde Hirsche durch das Unterholz drückte.
Menschen lebten nicht in dieser Gegend. Auch in vielen Kilometern Entfernung stand nicht einmal ein Bauernhaus. Es wirkte fast, als wäre das Gebiet schon in den vergangenen Jahrhunderten gemieden worden, obwohl es keinen offensichtlichen Grund dafür gab. Immerhin boten die bewaldeten, teils felsigen Hänge ein malerisches Panorama, und in dem im Tal gelegenen Moor hätten sich naturverbundene Spaziergänger sicher wohlgefühlt.
Trotzdem hielt man sich von hier fern ...

Ich hinke zugegebenermaßen etwas hinterher. Bedingt durch die UFO-Akten und etliche Herbst- und Weihnachtsneuerscheinungen im Buchbereich, wird mein SuB und SuH zunehmend höher. Dennoch versuche ich weiter dran zu bleiben und bei Sinclair nur Romane auszulassen, die mir vom Thema her nicht zusagen. Das wird wohl schwer. Den gerade die „Erben“ von Jason Dark schreiben derzeit einen Knaller nach dem anderen. In diesem Roman von Rafael Marques geht es um einen alten schottischen Fluch, dem John und Suko auf den Grund gehen müssen. Das war eine gute Story mit bewährten Oldschool-Elementen des Gruselromas. Rafael beschwört gerade zu Anfang eine wirklich schaurig schöne Atmosphäre herauf. Der Roman hat eine sehr gute Grundidee, die nur im Mittelteil einige Längen hatte. Die Auflösung am Ende entlohnte aber fürs durchhalten. Und so vergebe ich vier Sterne.

⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 569 - Die Brut - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 09.11.2021
Cover von Néstor Taylor

Nie hätte Aran Kormak geglaubt, sich einmal um Commander Drax und Aruula Sorgen zu machen. Aber die beiden sind neben ihm und der Dark Force nun einmal die Stützen im Kampf gegen die Dunklen... und nun sind sie verschwunden, vermutlich tot!
Andererseits kann Colonel Kormak nun mit offenen Karten spielen und endlich die Kreatur und deren Brut einsetzen, die er in Fort Knox züchtet. Und das ist auch bitter nötig, denn die Dunkle Stadt scheint zum Leben zu erwachen und alles andere Leben zu verschlingen...

Aruula und Matt sind in der erwachenden Dunklen Stadt verschollen und auch Aran Kormak macht sich ein Bild von den Vorgängen am Victoriaseeportal. Dort blickt er selbst in den Schrecken, der dort erwacht ist. Danach geht er davon aus, dass die beiden Gegenspieler tot sind. Nun kann er weiter seine Machtpläne forcieren und mit der geheimen Forschung an den neuen Tachyonen-Prionen-Wesen auch in Waashton auftrumpfen. Denn es könnte eine entscheidende Waffe im Kampf gegen die Dunklen sein. Doch auch Vasraa ist noch im Spiel und droht weiterhin, dem falschen Kormak zum Verhängnis werden.

Florian Hilleberg fährt noch einmal alles auf, was der Handlungsstrang um Kormak und Co. zu bieten hat. Dabei ist er wieder einmal nicht zimperlich und seine Schilderung der wahnsinnigen Haaley, dem exzentrischen und nicht minder größenwahnsinnigen „Smitty“ und nicht zu vergessen dem skrupellosen „Knöllchen Einauge“ Kormak sind wieder unübertroffen. Gekrönt wird das ganze noch mit echten Horrormomenten bezüglich des neu gezüchteten Wesens aus dem Fundus von Kormak und dem gestohlenen Tachyonen-Prionen-Wesen und dessen titelgebende Brut. Und auch Vasraa kommt wieder zum Zug, auch wenn sie wieder nicht aus dem Inrigenkonstrukt des abgebrühten Colonels herauskommt. Am Ende gibt es noch einen kleinen Cliffhanger, der die Rückkehr von Matt und Aruula andeutet und den kommenden Dreiteiler einläutet. Sehr cool! Und das Cover von Néstor Taylor ist auch mal wieder ein Augenschmaus. Aber hat der jemals ein schlechtes gemalt?!

Atemlos habe ich diesen Action-Horror-Trip konsumiert und muss erneut dem Autor ein dickes, fettes Lob aussprechen. Er hat nicht nur mit Haaley einen neuen, trashigen Charakter kreiert, auch seine etwas härtere Gangart tut den Romanen gut. Dabei bemerkte Mad Mike kürzlich auf Facebook, dass er den Autor hier sogar etwas eingebremst hat. Für meinen Geschmack kann da gerne noch eine Schippe draufgelegt werden. Diesbezüglich hat sich in den letzten Jahrzehnten im Romansektor ja schließlich einiges in Sachen Härte und Indizierung getan.

 Fünf gnadenlose Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 3 - Der Tunnel - von Logan Dee

Geschrieben von Logan Dee
Erschienen am 02.11.2021
Cover von Shutterstock


New York – eine der größten Metropolen der Welt.
Leuchtreklamen zieren die Wolkenkratzer, die Straßen sind voll mit Autos, und überall wimmelt es nur so von Menschen.
Doch es gibt auch ein Reich unter der Stadt, von dem nur wenige wissen. Ein Reich der Stille, der ewigen Nacht. Ein Obdach der Verlorenen.
Die Tunnel. Stillgelegte U-Bahnschächte und Abwasserkanäle, in denen Menschen ihr Leben fristen, die von der Welt da oben verstoßen wurden und in der Abgeschiedenheit nun ihren Frieden suchen. Menschen ... und Kreaturen!
Seit zehn Jahren lebt Clapton nun dort. Eines Tages stößt er auf ein Graffito. Menschen werden darauf von merkwürdigen biomechanischen Wesen bedroht. Ein schreckliches Motiv! Aber was noch viel erschreckender ist: Einer der Menschen auf diesem Graffito ist er selbst!

Cliff und Judy haben über die Info auf der DVD von Buzz, Kontakt zu einem Senator aufgenommen. Er trifft sich mit ihnen an einem geheimen Ort und ernennt sie kurzerhand zu Bundesmarshals. Damit erhalten sie ihre Reputation zurück. Gleichzeitig übergibt er ihnen weiteres Infomaterial auf CDs. Sie sollen den darauf enthaltenen übernatürlichen Fällen in Zukunft weiter nachgehen. Ihr erster „offizieller“ Fall führt sie zu den Tunnelmenschen von New York. Dort sind sie auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Baby.

Tausendsassa Uwe Voehl hat also unter seinem altbekannten Pseudonym Logan Dee auch für „Die UFO-Akten“ geschrieben. Der phantastische Autor ist für den aufpolierten dritten Teil verantwortlich. Und es ist ein echt starker Beitrag. Nachdem in den ersten beiden Teilen die Bühne bereitet wurde und die Charaktere eingeführt sind, kommt nun Logan Dee mit einem sehr interessanten Thema um die Ecke und verpackt es in einen Mysteryroman, dem es weder an Spannung noch an gruseliger Atmosphäre fehlt. Judy und Cliff werden nun zu Bundesmarshals und bekommen den offiziellen Auftrag eines Senatoren, den Fällen der Ghost-Rider-Akten nachzugehen. Ja, es ist eigentlich eine adaptierte Version von Akte X. Aber ich kann jetzt wirklich nicht sagen, dass die Serie keinen Spaß macht und einen Charme hat, der mich wie Akte X damals in den Bann zieht. Werden zukünftig schöne „Monster of the Week“-Fälle eingearbeitet und hat das Ganze einen roten Faden im Hintergrund, dann bin ich wirklich gespannt, ob das Konzept erfolgreich wird.

Bei diesem zeitlosen Roman war wohl nicht viel zu aktualisieren. Dort wo es nötig war ist es geschehen. Einzig die alten Hippies am Strand sind mir aufgefallen. In den 90ern wären diese auch noch passend gewesen. Kolportiert man die Handlung aber 30 Jahre in die Zukunft hätten wir es hier mit Senioren zwischen 80 und 90 Jahren zu tun, die sich am Strand in die Party mischen. Wohl sehr unwahrscheinlich. Leider bin ich beruflich vorbelastet und achte wohl mehr als andere auf solche Dinge. Aber diesmal war dies wirklich nebensächlich. Der Roman war ein echtes Juwel und auf den Redaktionsseiten im Mittelteil gibt es auch noch gute Infos zu den real existierenden Hintergründen um die Tunnelmenschen. Also rundum gelungen und fünf Sterne für diesen Roman. Jetzt ist die Vorfreude auf den ersten neuen Beitrag mit Band 4 noch größer.

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1237 - Finale in der Todeszone - von Michael Breuer

Geschrieben von Michael Breuer
Erschienen am 25.10.2021
Cover von Shutterstock 

Das Abenteuer geht weiter: Die beiden mächtigsten Geisterjäger vereint gegen die Mächte der Finsternis!

Aus den Baumwipfeln des undurchdringlichen Urwalds drang der schrille Schrei eines Affen.
Helen Albright zuckte unwillkürlich zusammen.
Den Fahrer des Jeeps stieg in die Eisen und brachte den Wagen mit quietschenden Reifen zum Stehen.
»La Zona Muerta«, ließ er die Blondine wissen. »Weiter fahre ich nicht. Hier beginnt die Todeszone!«

Die ehemalige Todeszone in Kolumbien scheint der Mittelpunkt der Aktivitäten um den Hutmacher Auburn und seine Helfer Álvarez und den Bélanger-Doppelgänger zu sein. Und so konzentriert sich das Duo Zamorra und Sinclair samt Anhang um dieses Problem, während Julian und Powell den Schamanen Ranger und Krieger der Morgenröte um Hilfe bitten. Ranger braut einen Trunk des Vergessens um die Multiversen voneinander zu „reinigen“ und weitere Angriffe der Dämonen zu verhindern. Währenddessen müssen Zamorra und Sinclair ein weiters mal den Untergang der Welten bekämpfen.

Mit dem Finale in der Todeszone liegt wie der Name schon andeutet der zweite und letzte Band des Sinclair-Crossovers vor. Nach dem Lesen bleibt auch die Frage, ob dies endgültig das letzte gemeinsame Abenteuer war. Die Geschichte scheint es anzudeuten. Doch wie immer bei diesen Serien, bleiben auch diesmal genug Schlupflöcher für ein Wiedersehen. Auch wenn mit diesem Roman viele Schlussstriche gezogen werden und einiges im Multiversum geklärt wird. Besonders das Sinclair-Universum wird von einigen parallelen Charakteren mit diesem Roman „bereinigt“. Bei Zamorra hingegen bin ich gespannt, ob die permanente Anwesenheit von Düster-Nici nicht noch zum Problem für Zamorra und Nicole wird. Denn in dieser Welt gibt es ihren ehemaligen Gefährten noch, der in ihrer Welt sterben musste. Ich würde das nicht so einfach wegstecken. Für Sinclair hingegen macht es auch durch das Vergessen keinen großen Unterschied für die Zukunft. Erwähnenswert finde ich auch noch die Rolle der Sir Powell-Version aus der Zamorra-Welt. Sein Privatleben war immer wenig Thema in den Sinclair-Romanen und so fand ich ihn hier sehr menschlich und nahbar dargestellt. 

Wie auch beim ersten Teil gab es hier erneut mit Andreas Breuer eine weitere Autorenpremiere für mich. Auch der zweite Teil ist sehr gelungen und hervorragend geschrieben und wirkt wie aus einem Guss mit dem Auftaktroman. Erneut kommt es zu einem dramatischen Finale zwischen den beiden Seiten, bei dem Sinclair ein wenig mehr glänzen kann. Sehr gut waren auch die Abschiedsszenen und Entscheidungen einiger Charaktere und die Rückkehr von Sinclair in seine Welt beschrieben. Auch hier sind die Interaktionen der unterschiedlichen Weltencharaktere wieder sehr gelungen. Und erneut kann ich auch ohne explizite Vorkenntnisse wunderbar der Geschichte folgen und es macht alles Sinn. Somit haben wir hier ein weiters tolles Serien-Crossover, dass mir noch besser als im letzten Jahr gefallen hat. Auch deswegen hoffe ich, dass es nicht das endgültige Ende der gemeinsamen Wege war. Fünf grandiose Sterne auch für diesen Teil!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1236 - Unheilige Erde - von Andreas Balzer

Geschrieben von Andreas Balzer
Erschienen am 12.10.2021
Cover von Shutterstock

Gemeinsam sind sie unschlagbar: JOHN SINCLAIR und ZAMORRA! Die beiden mächtigsten Geisterjäger vereint gegen die Mächte der Finsternis!

Die Invasion war gescheitert. Der weißhaarige Hutträger war in einer Welt gestrandet, die seiner eigenen glich wie ein Ei dem anderen – und doch eine völlig andere war.
Er hatte sich zurückgezogen. Hatte im Verborgenen seine Rache geplant und nur auf den richtigen Zeitpunkt gewartet. Jetzt endlich war es so weit!
Und diesmal würde John Sinclair dem Champion dieser Welt, dem verfluchten Professor Zamorra, nicht zur Hilfe kommen.
Der Weißhaarige verzog die Lippen zu einem wölfischen Grinsen.
Unsere Träume werden wahr, Sebastian, dachte er. Diese Welt wird brennen!

Es braut sich etwas zusammen. Das spüren beide Seiten des Multiversums. Julian der Träumer sieht eine böse Entwicklung in der Zamorra-Welt voraus. Und so dauert es nicht lange bis er John Sinclair davon überzeugen kann mit dem gruseligen Gryf und der Düster-Nici seiner Seite in die andere Welt zu wechseln um seinem alten Freund im Kampf gegen das Böse beizustehen und nicht weniger als den Untergang der beiden Welten zu verhindern. 

Seit der Abspaltung und Trennung der beiden Welten von Professor Zamorra und John Sinclair ist es fast schon Tradition geworden, dass sich die beiden einmal im Jahr zu Halloween wieder begegnen und Seite an Seite in den Kampf gegen das Böse ziehen. Der Ansatz im letzten Jahr mit den Crossover-Romanen in beiden Serien und die Handlung um das Geisterhaus hat mir hervorragend gefallen. In diesem Jahr gibt es dagegen nur bei Zamorra (dafür aber in zwei Folgen) das jährliche Crossover. Hier kommt der erste Teil und tatsächlich auch mein erster Roman von Andreas Balzer. Da ich bei beiden Serien kein absoluter Fachmann bin, sind mir die Zusammenhänge beider Serienuniversen nicht umfassend geläufig. Beim Lesen der Sinclair-Classics 64 und 65 viel mir aber ein sehr frühes Zusammentreffen der beiden auf. Viel später kamen dann die Crossoverromane mit der Erklärung der unterschiedlichen Entwicklung der Serienuniversen dazu. 

In diesem Roman wird dazu viel erläutert. Warum und weshalb die Parallelwelten voneinander abdrifteten und wer dafür verantwortlich war. Diese Romane habe ich noch nicht gelesen und werde dies gewiss irgendwann nachholen. Doch auch ohne die genauen Vorkenntnisse, komme ich hier sehr gut durch die Handlung und den gut geschriebenen Roman. Viele Fußnoten, aber auch die Erklärungen im Text, machen es auch Neulesern leicht sich zurechtzufinden. Wer sich also auf das gemeinsame Abenteuer einlässt, wird mit einem tollen Auftaktroman belohnt. Der Wechsel zwischen den Welten war übersichtlich und gut geschrieben und der gemeinsame finale Kampf in der spanischen Burg war auch äußerst spannend und gelungen.

Die extremen Sinclair-Varianten von Nicole und Gryf sind ebenfalls sehr unterhaltsam. Besonders das Aufeinandertreffen der beiden Nicis bot einige gute Dialoge. Die unterschiedliche Entwicklung der Charaktere in den beiden Welten finde ich bei den Crossovern am interessantesten. Auch wie Sinclair Schloss Montagne belagert um zu Düster-Nici vorzudringen war sehr amüsant. Nebulös bleiben hingegen im ersten Teil noch die Pläne von Theodore Auburn und der anderen Seite. Aber das macht noch mehr Vorfreude auf die Fortsetzung. Bis dahin hinterlasse ich schonmal für den Auftakt fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 568 - Das dunkle Herz - von Stefan Hensch

Geschrieben von Stefan Hensch
Erschienen am 26.10.2021
Cover von Shutterstock


Shadar lebt - aber er ist nach seiner Niederlage in Mombassa schwer verletzt und demoralisiert. Seine Gefährtin Elloa ist tot, weitere Dunkle wurden von der Dark Force gefangen genommen. Seine Flucht endet, als er in der Nähe einer Siedlung zusammenbricht und von den Einwohnern gefunden wird - die nicht ahnen, welche Seuche sie sich da ins Dorf holen.
Doch noch ist Shadar bewusstlos, und er durchlebt wirre Fieberphantasien, in denen scheinbar die Gigantopole selbst zu ihm Kontakt sucht. Mit dem Erwachen kommt die Erkenntnis, dass dieser Ruf mehr war als ein Fiebertraum, und dass seine Mission noch lange nicht erfüllt ist...

Bei Shadars Abenteuer war ich bisher immer etwas skeptisch und oftmals enttäuscht. Wieder und wieder Auseinandersetzungen die weder Matt noch den Leser weiterbrachten, obwohl einige Romane doch unterhaltsam waren. Der Charakter blieb weiterhin etwas blass und konnte sein Potential noch nicht richtig entfalten. Stefan Hensch nimmt sich nun dem dunklen Bösewicht an und zeigt mir unwürdigem Leser, das alles einen Sinn hatte. Dabei braucht der Roman einige Zeit um richtig Fahrt aufzunehmen. Shadars Heilungsprozess und seine Rettung nehmen großen Raum ein bevor es richtig interessant wird. Diesen Raum füllt der Autor aber auch sehr gut. Die Rückkehr von Shadar zur Metropole im Victoriasee und die damit verbundenen Erkenntnisse waren einfach nur überwältigend. Nicht nur der Weg in die Stadt, auch die dortigen Ereignisse im dunklen Herz hatten starke lovecraftsche Anmutung. Die zweite Hälfte habe ich regelrecht verschlungen. Es wird sehr mysteriös und nun scheint es tatsächlich Sinn zu machen, warum Shadar die Fähigkeiten der anderen Mutanten absorbieren konnte. Wenn auch die daraus entstehenden Folgerungen noch nebulös bleiben. Eine großartige Wendung auf deren weitere Konsequenzen ich mich gewaltig freue. Fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️