Professor Zamorra 1237 - Finale in der Todeszone - von Michael Breuer

Geschrieben von Michael Breuer
Erschienen am 25.10.2021
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Das Abenteuer geht weiter: Die beiden mächtigsten Geisterjäger vereint gegen die Mächte der Finsternis!

Aus den Baumwipfeln des undurchdringlichen Urwalds drang der schrille Schrei eines Affen.
Helen Albright zuckte unwillkürlich zusammen.
Den Fahrer des Jeeps stieg in die Eisen und brachte den Wagen mit quietschenden Reifen zum Stehen.
»La Zona Muerta«, ließ er die Blondine wissen. »Weiter fahre ich nicht. Hier beginnt die Todeszone!«

Die ehemalige Todeszone in Kolumbien scheint der Mittelpunkt der Aktivitäten um den Hutmacher Auburn und seine Helfer Álvarez und den Bélanger-Doppelgänger zu sein. Und so konzentriert sich das Duo Zamorra und Sinclair samt Anhang um dieses Problem, während Julian und Powell den Schamanen Ranger und Krieger der Morgenröte um Hilfe bitten. Ranger braut einen Trunk des Vergessens um die Multiversen voneinander zu „reinigen“ und weitere Angriffe der Dämonen zu verhindern. Währenddessen müssen Zamorra und Sinclair ein weiters mal den Untergang der Welten bekämpfen.

Mit dem Finale in der Todeszone liegt wie der Name schon andeutet der zweite und letzte Band des Sinclair-Crossovers vor. Nach dem Lesen bleibt auch die Frage, ob dies endgültig das letzte gemeinsame Abenteuer war. Die Geschichte scheint es anzudeuten. Doch wie immer bei diesen Serien, bleiben auch diesmal genug Schlupflöcher für ein Wiedersehen. Auch wenn mit diesem Roman viele Schlussstriche gezogen werden und einiges im Multiversum geklärt wird. Besonders das Sinclair-Universum wird von einigen parallelen Charakteren mit diesem Roman „bereinigt“. Bei Zamorra hingegen bin ich gespannt, ob die permanente Anwesenheit von Düster-Nici nicht noch zum Problem für Zamorra und Nicole wird. Denn in dieser Welt gibt es ihren ehemaligen Gefährten noch, der in ihrer Welt sterben musste. Ich würde das nicht so einfach wegstecken. Für Sinclair hingegen macht es auch durch das Vergessen keinen großen Unterschied für die Zukunft. Erwähnenswert finde ich auch noch die Rolle der Sir Powell-Version aus der Zamorra-Welt. Sein Privatleben war immer wenig Thema in den Sinclair-Romanen und so fand ich ihn hier sehr menschlich und nahbar dargestellt. 

Wie auch beim ersten Teil gab es hier erneut mit Andreas Breuer eine weitere Autorenpremiere für mich. Auch der zweite Teil ist sehr gelungen und hervorragend geschrieben und wirkt wie aus einem Guss mit dem Auftaktroman. Erneut kommt es zu einem dramatischen Finale zwischen den beiden Seiten, bei dem Sinclair ein wenig mehr glänzen kann. Sehr gut waren auch die Abschiedsszenen und Entscheidungen einiger Charaktere und die Rückkehr von Sinclair in seine Welt beschrieben. Auch hier sind die Interaktionen der unterschiedlichen Weltencharaktere wieder sehr gelungen. Und erneut kann ich auch ohne explizite Vorkenntnisse wunderbar der Geschichte folgen und es macht alles Sinn. Somit haben wir hier ein weiters tolles Serien-Crossover, dass mir noch besser als im letzten Jahr gefallen hat. Auch deswegen hoffe ich, dass es nicht das endgültige Ende der gemeinsamen Wege war. Fünf grandiose Sterne auch für diesen Teil!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1236 - Unheilige Erde - von Andreas Balzer

Geschrieben von Andreas Balzer
Erschienen am 12.10.2021
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Gemeinsam sind sie unschlagbar: JOHN SINCLAIR und ZAMORRA! Die beiden mächtigsten Geisterjäger vereint gegen die Mächte der Finsternis!

Die Invasion war gescheitert. Der weißhaarige Hutträger war in einer Welt gestrandet, die seiner eigenen glich wie ein Ei dem anderen – und doch eine völlig andere war.
Er hatte sich zurückgezogen. Hatte im Verborgenen seine Rache geplant und nur auf den richtigen Zeitpunkt gewartet. Jetzt endlich war es so weit!
Und diesmal würde John Sinclair dem Champion dieser Welt, dem verfluchten Professor Zamorra, nicht zur Hilfe kommen.
Der Weißhaarige verzog die Lippen zu einem wölfischen Grinsen.
Unsere Träume werden wahr, Sebastian, dachte er. Diese Welt wird brennen!

Es braut sich etwas zusammen. Das spüren beide Seiten des Multiversums. Julian der Träumer sieht eine böse Entwicklung in der Zamorra-Welt voraus. Und so dauert es nicht lange bis er John Sinclair davon überzeugen kann mit dem gruseligen Gryf und der Düster-Nici seiner Seite in die andere Welt zu wechseln um seinem alten Freund im Kampf gegen das Böse beizustehen und nicht weniger als den Untergang der beiden Welten zu verhindern. 

Seit der Abspaltung und Trennung der beiden Welten von Professor Zamorra und John Sinclair ist es fast schon Tradition geworden, dass sich die beiden einmal im Jahr zu Halloween wieder begegnen und Seite an Seite in den Kampf gegen das Böse ziehen. Der Ansatz im letzten Jahr mit den Crossover-Romanen in beiden Serien und die Handlung um das Geisterhaus hat mir hervorragend gefallen. In diesem Jahr gibt es dagegen nur bei Zamorra (dafür aber in zwei Folgen) das jährliche Crossover. Hier kommt der erste Teil und tatsächlich auch mein erster Roman von Andreas Balzer. Da ich bei beiden Serien kein absoluter Fachmann bin, sind mir die Zusammenhänge beider Serienuniversen nicht umfassend geläufig. Beim Lesen der Sinclair-Classics 64 und 65 viel mir aber ein sehr frühes Zusammentreffen der beiden auf. Viel später kamen dann die Crossoverromane mit der Erklärung der unterschiedlichen Entwicklung der Serienuniversen dazu. 

In diesem Roman wird dazu viel erläutert. Warum und weshalb die Parallelwelten voneinander abdrifteten und wer dafür verantwortlich war. Diese Romane habe ich noch nicht gelesen und werde dies gewiss irgendwann nachholen. Doch auch ohne die genauen Vorkenntnisse, komme ich hier sehr gut durch die Handlung und den gut geschriebenen Roman. Viele Fußnoten, aber auch die Erklärungen im Text, machen es auch Neulesern leicht sich zurechtzufinden. Wer sich also auf das gemeinsame Abenteuer einlässt, wird mit einem tollen Auftaktroman belohnt. Der Wechsel zwischen den Welten war übersichtlich und gut geschrieben und der gemeinsame finale Kampf in der spanischen Burg war auch äußerst spannend und gelungen.

Die extremen Sinclair-Varianten von Nicole und Gryf sind ebenfalls sehr unterhaltsam. Besonders das Aufeinandertreffen der beiden Nicis bot einige gute Dialoge. Die unterschiedliche Entwicklung der Charaktere in den beiden Welten finde ich bei den Crossovern am interessantesten. Auch wie Sinclair Schloss Montagne belagert um zu Düster-Nici vorzudringen war sehr amüsant. Nebulös bleiben hingegen im ersten Teil noch die Pläne von Theodore Auburn und der anderen Seite. Aber das macht noch mehr Vorfreude auf die Fortsetzung. Bis dahin hinterlasse ich schonmal für den Auftakt fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 568 - Das dunkle Herz - von Stefan Hensch

Geschrieben von Stefan Hensch
Erschienen am 26.10.2021
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Shadar lebt - aber er ist nach seiner Niederlage in Mombassa schwer verletzt und demoralisiert. Seine Gefährtin Elloa ist tot, weitere Dunkle wurden von der Dark Force gefangen genommen. Seine Flucht endet, als er in der Nähe einer Siedlung zusammenbricht und von den Einwohnern gefunden wird - die nicht ahnen, welche Seuche sie sich da ins Dorf holen.
Doch noch ist Shadar bewusstlos, und er durchlebt wirre Fieberphantasien, in denen scheinbar die Gigantopole selbst zu ihm Kontakt sucht. Mit dem Erwachen kommt die Erkenntnis, dass dieser Ruf mehr war als ein Fiebertraum, und dass seine Mission noch lange nicht erfüllt ist...

Bei Shadars Abenteuer war ich bisher immer etwas skeptisch und oftmals enttäuscht. Wieder und wieder Auseinandersetzungen die weder Matt noch den Leser weiterbrachten, obwohl einige Romane doch unterhaltsam waren. Der Charakter blieb weiterhin etwas blass und konnte sein Potential noch nicht richtig entfalten. Stefan Hensch nimmt sich nun dem dunklen Bösewicht an und zeigt mir unwürdigem Leser, das alles einen Sinn hatte. Dabei braucht der Roman einige Zeit um richtig Fahrt aufzunehmen. Shadars Heilungsprozess und seine Rettung nehmen großen Raum ein bevor es richtig interessant wird. Diesen Raum füllt der Autor aber auch sehr gut. Die Rückkehr von Shadar zur Metropole im Victoriasee und die damit verbundenen Erkenntnisse waren einfach nur überwältigend. Nicht nur der Weg in die Stadt, auch die dortigen Ereignisse im dunklen Herz hatten starke lovecraftsche Anmutung. Die zweite Hälfte habe ich regelrecht verschlungen. Es wird sehr mysteriös und nun scheint es tatsächlich Sinn zu machen, warum Shadar die Fähigkeiten der anderen Mutanten absorbieren konnte. Wenn auch die daraus entstehenden Folgerungen noch nebulös bleiben. Eine großartige Wendung auf deren weitere Konsequenzen ich mich gewaltig freue. Fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 2 - Flug 19: Verschollen - von Carter Jackson

Geschrieben von Carter Jackson
Erschienen am 19.10.2021
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Deadwood, South Dakota, 19. Juli 1993
Zwei Jets vom Typ Lockheed F-18 bewegen sich mit 650 Knoten über den Black Hills Richtung Norden. In zweieinhalb Minuten sollen sie in einer Höhe von 3500 Fuß eine scharfe Rechtskurve fliegen, auf Mach 1.2 beschleunigen und anschließend zur Ellsworth Air Force Base zurückkehren.
Doch dazu kommt es nicht mehr. Plötzlich erscheinen sechs helle Punkte auf dem Radar. Sekunden später stürzen die beiden Kampfjets über Uncton County ab. Die Piloten sind spurlos verschwunden...

Uncton County, South Dakota, heute
Im Wald nahe dem kleinen Städtchen Uncton wird eine mumifizierte Leiche gefunden: Es ist einer der seit damals vermissten Piloten! Die Bewohner halten den Fund geheim – aus gutem Grund. Dann kommen Cliff Conroy und Judy Davenport nach Uncton...

Judy und Cliff sind auf der Flucht vor den Behörden und dem ominösen McKay und folgen zwangsläufig mit einem Wohnmobil den ersten Spuren der Hinweise aus den GhostRider-Akten, die Ihnen Buzz übergeben hat. Noch fehlt Ihnen der Zugang zu der DVD die ihnen der unbekannte Unterstützer zugespielt hat. Und so führen sie die ersten Hinweise nach Uncton County, wo eine mumifizierten Leiche eines Piloten aus den 90ern viele Fragen aufwirft…

Auch der zweite Teil hat einen etwas fahlen Beigeschmack, was die „Überarbeitung“ angeht. Die angeblich durch Magnete löschbare DVD haben wir ja im ersten Teil schon belächelt. Jetzt sind die beiden eigenmächtigen Ermittler in einem Winnebago-Wohnmobil zum ersten Hinweis unterwegs. Gut, Winnebagos gibt es heute in moderner Form auch noch. Die Beschreibung der Ausstattung erinnert allerdings an die klobigen Ausführungen der 80er und 90er Jahre. Das ist ja noch charmant, aber dann benutzt man Auto- und Satellitentelefone, der Computer bootet und es ist von einem DOS-Klon die Rede und für ein sicheres Telefonat wird ein öffentlicher Fernsprecher gesucht. Der Peilsender ist so groß wie eine Zigarettenschachtel und das Peilgerät antiquarisch. Es gibt heute erbsengroße Peilsender, oder noch besser: die Ortung über ein Smartphone. Doch dieses Gerät sucht man ebenso wie Laptops, Internet und Clouds in der ganzen Handlung bisher vergeblich. Das zieht sich durch den ganzen Roman und reißt mich leider immer wieder aus dem eigentlich guten Roman. Denn auch diesmal kann man bei der eigentlichen Story nicht meckern. Der Roman ist sogar noch besser als der Auftakt und nun wird es etwas mystischer und spannender.

Die Ähnlichkeiten mit Akte X sind dagegen schon fast dreist. Buzz nennt Cliff als Grund für die Übergabe der Unterlagen:  „Damit sie zu glauben lernen“ und gibt ihm als Tipp noch mit: „Vertraue niemanden“. “I want to believe“ und „Trust no one“ sind die Slogans die sich durch die Serie Akte X ziehen. Auch das ganze Setting, die Thematik, Judys Narbe und vieles andere wirkt einfach nur abgekupfert und tausendfach gelesen und gesehen.

Wieder bin ich also zwiegespalten. Die Hoffnung liegt weiterhin in den neuen Fällen, denn die Überarbeitung der alten Romane ist für mich lieblos und misslungen. Es reicht einfach nicht, die Handlung dreißig Jahre vorzudatieren und aus einer Diskette eine DVD zu machen. Ich hätte da tausend Ideen gehabt, diese Serie in das 21. Jahrhundert zu transferieren. Klar wäre dies mit größerem Aufwand verbunden gewesen, aber so muss am Ende niemand jammern, wenn das Konzept nicht funktionieren sollte. Aus Respekt vor dem guten Grundroman von Carter Jackson gibt es von mir erneut drei Sterne.

⭐️⭐️⭐️

Maddrax 567 - Die Erkundung der Welt - von Simon Borner

Geschrieben von Simon Borner
Erschienen am 12.10.2021
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Ist diese Welt vollständig den Mächten des Bösen verfallen – oder gibt es noch Enklaven nicht Infizierter, die er vereinen könnte? Diese Frage stellt sich Victorius de Rozier, der nicht ganz freiwillig in der Parallelwelt zurückgeblieben ist, von einer dunklen Wesenheit besessen, aber nicht beherrscht.
Noch hat er seinen freien Willen. Aber wird "Umbusi" es gutheißen, wenn er jetzt mit der Roziere seines Vaters aufbricht, um jene zu retten, die noch nicht den Dunklen Keim in sich tragen oder gar immun sind?

Mit Simon Borner erkunden wir diese Mal bei Maddrax die Parallelwelt der Dunklen. Dabei beschäftigt er sich nach dem wegweisenden Band 551 von Sascha Vennemann nun weiter und intensiv mit der Welt in der Victorius verblieben und die für den Wechsel der Welten am Victoriasee verantwortlich ist. Dabei gelingt ihm ein regelrechter Abenteuerroman. Victorius stößt auf seiner Expedition auf eine geheim gehaltene Insel in der eine Enklave entstanden ist, die erfolgreich dem dunklen Keim die Stirn geboten hat. Victorius kann trotz seiner dunklen Seite die Menschen dort überzeugen, dass er keine Gefahr darstellt. Die Gemeinschaft nimmt ihn auf und er findet eine große Liebe. Während seiner Zeit in Sou’land kann er seine Experimente im Kampf gegen die Dunklen fortführen. Doch während der ganzen Zeit beherrscht Umbusi ihn mehr als er denkt. Und so agiert Vicotrius immer wieder wie Doktor Jekyll und Mister Hyde und sorgt letztendlich für eine Katastrophe. Ob Seine Forschungen und Erkenntnisse der Dunklen Welt helfen können und der große Einsatz gerechtfertigt war, bleibt am Ende noch offen. 

Mir wird erst nach nach diesem Band so richtig klar, was Sascha Vennemann mit Band 551 geschaffen hat. Die Parallelwelt der Dunklen wird nun von Simon Borner weiter feingezeichnet. Wir erfahren etwas mehr von der Situation vor der Katastrophe und begegnen in der erzählten Vergangenheit auch Andro-Matt wieder. Zudem erzählt  Simon Borner vom Weg einer Journalistin und ihrem Erbe durch die Zeiten bis zu Victorius' schicksalhaftem Flug in die Enklave. Ein großartiger Roman der enorm viel zu bieten hatte. Die Spannung und Tragik der Geschichte hat Eindruck bei mir hinterlassen und der Roman fühlte sich mal wieder größer an, als ein Heftroman eigentlich an Umfang zu bieten hat. Mir hat dieser Ausflug in die fremde Welt auch ohne Matt und Co. (sieht man mal von Andro-Matt ab) viel Spaß gemacht und mir hat nichts gefehlt. Zudem frage ich mich, ob die Zwiesprachen zwischen Umbusi und Victorius mit der Ansprache „du Narr“ absichtlich an den Arkoniden Atlan und seine Unterhaltungen mit dem Extrasinn erinnern sollten? Meine innere Stimme hat jedenfalls darauf hingewiesen … Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️