Maddrax 613 - Aant-Matt and the Haaley - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Aant-Matt and the Haaley
Band 613
Erschienen am 18.07.2023
Cover von Néstor Taylor

Auch wenn es schwere Verluste gab – Matt und Haaley haben ihr Versprechen Mabuta gegenüber erfüllt; nun hoffen sie darauf, dass der "Ameisengott" ihnen hilft, die USS Nimitz zu infiltrieren, um herauszufinden, ob diese Leute und ihr Anführer Dak'kar etwas mit Aruulas Verschwinden zu tun haben, sie vielleicht sogar auf dem Schiff gefangen halten.
Allerdings ist die Art und Weise, wie Mabuta zu ihrem Wort steht, außergewöhnlich – um es milde auszudrücken. Matthew Drax und seine Begleiterin müssen sich mit ganz neuen Perspektiven anfreunden...

Mabuta erfüllt sein Versprechen Matt bei der Suche nach Aruula zu helfen auf ihre ganze eigene außergewöhnliche Art und Weise. Matt und Haaleys Bewusstseine werden in Ameisen versetzt. In diesem Körper wollen Sie die USS Nimitz infiltrieren und an Informationen über Aruulas Verbleib sammeln. Damit beginnt für Matt ein Abenteuer aus einer gänzlich anderen Perspektive. Und Haaley macht es unserem Helden auch in dieser Daseinsform nicht gerade einfach.

Die Bewusstseine von Matt & Co. wurden ja bereits vielfältig in andere Körper und Zeiten versetzt. Jetzt setzt Ian Rolf Hill mit dem vorliegenden Band dieser Thematik die trashige Krone auf. Ich bin kein großer Marvel-Fan. Mag aber die Anspielung des Titels und der Typografie an den entsprechenden Marvel-Blockbuster Ant-Man and the Wasp. Zunächst dachte ich damals auch, dass dieser Streifen und die Thematik nicht mein Fall sein wird. Ich wurde wie auch bei diesem Roman eines Besseren belehrt. 

Hilfreich sind natürlich die Kinobilder um sich Ian Rolf Hills Beschreibung der Szenen aus der „Ameisenperspektive“ vorstellen zu können. Ein schöne Idee in dieser Form die USS Nimitz zu infiltrieren. Die Charaktere (abgesehen von Matt, Haaley und Dak'kar) sind hier schwer zu beschreiben und so nummeriert der Autor die Expeditionsteilnehmer einfach durch. Die Charakterisierung findet dort auf Ebene der Beschreibung der Ameisenwahrnehmung dar. Und so wird der Roman neben trashiger Unterhaltung auch zu Ameisendoku im Heftromanformat. Der Leser erfährt so ganz nebenbei tierische Fakten aus der Welt der Ameisen. Ein launiges und recht spannendes Abenteuer der etwas anderen Art. Aber das sind die Maddrax-Fans ja gewohnt.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gespenster-Krimi 84 - Angriff der Nebelreiter - von Michael Schauer

Michael Schauer 
GESPENSTER-KRIMI
Angriff der Nebelreiter
Band 84
Erschienen am 28.12.2021 
Cover von Rudolf-Sieber Lonati / BLITZ-Verlag

Der alte Mann packte die Hand des Jungen fester. „Rowan“, sagte er mit brüchiger Stimme. „Hörst du die Hufschläge?“
„Ja, Großvater“, antwortete der Junge.
„Sag mir, was du siehst.“
„Ich sehe Nebel. Plötzlich ist er zwischen den Bäumen aufgezogen. Ein seltsamer Nebel ist das, er ist ganz rot“
„Aber die Hufschläge. Irgendwo müssen Reiter unterwegs sein.“
„Ja, da sind sie.“
Wie vom Blitz gefällt ging der Alte in die Hocke und zog den Jungen mit sich. Seine Knochen schmerzten protestierend bei der schnellen Bewegung. „Haben sie uns entdeckt?“, flüsterte er.
„Nein, Großvater. Sie reiten an uns vorbei.“ 
„Wie sehen sie aus? Beschreib sie mir.“
„Sie tragen lange, schwarze Umhänge mit Kapuzen, die ihre Gesichter verdecken.“ 
„Bei den Göttern“, murmelte der Alte. „Die Nebelreiter sind zurückgekehrt!“

Reitende Untote oder Dämonen auf Pferden sind in der Schauerliteratur und im Heftroman keine Innovation und erst recht keine Ausnahme. Dennoch bieten sie immer wieder eine schöne Basis für eine gute Geschichte. In seinem zweiten Castor Pollux-Roman nimmt sich auch Michael Schauer dieses Motivs an, verbindet es mit einem Druiden und einer Hexe und hetzt diese unserem Serienhelden auf den Hals. Beziehungsweise wird der römische Geisterjäger nach Britandienen entsendet. Denn sein Ruf aus dem ersten Abenteuer ist ihm bereits vorausgeeilt und sein Kampf gegen die Vampire in Rom machte ihn zum Bezwinger der Finsteren. Damit tritt er weiter in die Fußstapfen seines Vaters. Um dessen Rolle und Vergangenheit baut sich nun eine ähnlicher Mythos auf, wie es schon John Sinclair und andere Serienhelden mit ihren Vorfahren erfahren haben. In dieser Folge kommt noch der Druide Marton hinzu, der wohl auch schon von Castors Vater bekämpft wurde und der scheinbar auch für Castor eine tragende Rolle als Gegner spielen wird. Damit wird der Serienkosmos schon weiter ausgebaut. 

Das zweite Abenteuer entführt uns schon weg aus Rom, gibt Pollux einen interessanten Assistenten an die Hand und führt einen ersten größeren Gegner ein, der voraussichtlich eine große Rolle spielen wird. Das Ganze baut Michael Schauer wie schon im ersten Teil stark auf. Die Charaktere sind gut beschrieben und angelegt und die Rückblicke zu Naras Geschichte und die Hintergründe um die Nebelreiter interessant und lesenswert erzählt. Castors Rolle im Kampf gegen die Hexe und ihre Nebelreiter ist zudem äußerst spannend und mit einigen schönen Wendungen versehen. Die Einbindung der Kinder als „Energiequelle“ der Geisterreiter und Merles Rolle in der Geschichte geben dem Ganzen zudem eine sehr emotionale Komponente. Ich hoffe, dass wir von Merle noch lesen werden.

Die Serie macht nach den ersten beiden Bänden schon richtig Laune und ich sehe immer mehr Potential für die eigenständige Serie. Das außergewöhnliche Setting vermittelt ein schönes ursprüngliches und unverbrauchtes Flair wie zu den Anfangszeiten großer Heftromanserien. Dazu kommt noch der zeitliche Rahmen in dem die Serie spielt. Sie lässt dem Autor genug Freiraum, um sich in alle Richtungen auszutoben.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️


Die UFO-Akten 47 - Mörderjagd - von Oliver Miller

Oliver Miller 
DIE UFO-AKTEN
Mörderjagd
Band 47
Erschienen am 11.07.2023
Cover von Shutterstock

Zwei brutale Morde an Prostituierten erschüttern die Metropole Los Angeles, und vieles deutet auf einen perversen Serienmörder hin. Doch als die Gelegenheits-Dirne Hellen Brady dem Täter entkommen kann, ergeben sich neue, mysteriöse Begleitumstände. Sie berichtet, dass der Mörder die Angst seiner Opfer schürt, um die Emotion in sich aufzunehmen! Dabei sollen seine Augen blau aufleuchten.
Stand die Zeugin unter Drogen und hatte Halluzinationen? Die Polizei tut es jedenfalls damit ab. 
Als jedoch Senator Campbell von dem Bericht erfährt, weiß er ihn richtig zu interpretieren und schaltet sofort Cliff Conroy und Judy Davenport ein. Bei ihren Ermittlungen stoßen die beiden zunächst auf eine Mauer des Schweigens, erhalten dann jedoch Hilfe von vollkommen unerwarteter Seite...

Ich bin etwas ratlos. Lies uns der letzte Band doch mit vielen Fragezeichen Anfang Juni 2023 (Handlungszeit) zurück, springen wir nun auf den 22. Juni 2023 (Handlungszeit) und Judy und Cliff erwähnen mit keinem Wort die Zeitreise die Arndt Ellmer in den letzten Roman eingebaut hatte. Erst recht nicht, wie sie zurückgekehrt sind. Die beiden unterhalten sich nur kurz über einen schmerzlichen letzten Fall, der aber nicht näher erwähnt wird. In der Hoffnung nicht enttäuscht zu werden, hoffe ich also auf einen der nächsten Bände. Inzwischen wird es schwierig, die doch eigenständigen Handlungen der einzelnen Autoren, als großes Ganzes zu sehen. Oder wenigstens einen klaren roten Faden im Hintergrund aller Romane.

Aber ich versuche dennoch diesen Roman ganz unvoreingenommen für sich zu beurteilen. Oliver Miller hat mit seinem Kinderschreck und den mysteriösen fremden, womöglich extraterrestrischen Energiequellen zur Erschaffung schwarzer Löcher bereits eine umfangreiches Konstrukt und einen spannenden Handlungsfaden geschaffen, den er mit diesem Band weiterspinnt. Was zunächst wie eine Folge Law & Order wirkt, wird schnell zum undurchsichtigen Agentenspiel mit Mysteryelementen. Das setzt der Autor gekonnt und ansprechend um. Dennoch hat der Roman seine Längen und die Gesamthandlung packt mich auch nicht so recht. Wie schon erwähnt wirkt der Roman größtenteils eher wie ein Jerry Cotton, als eine UFO-Akte. Dies vermittelt auch das erneut schwache Cover und der Romantitel.

Cover: ⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1281 - Dämonen Inferno - von Michael Schauer

Michael Schauer 
PROFESSOR ZAMORRA 
Dämonen-Inferno
Band 1281
Erschienen am 04.07.2023
Cover von Azrael ap Cwanderay

Der Dämon war uralt, und seine Stunde war gekommen. In Millionen von Jahren hatte er mit seinen Feinden unzählige Kämpfe ausgetragen, nur um ihnen am Ende doch zu unterliegen. Schwer verwundet hatte er sich auf die Erde zurückgezogen. 
Nun lag er im feuchten Dunkel einer Höhle, von nichts als Felsen und tiefster Schwärze umgeben. Er fühlte sich schwach und müde. Von fern hörte er das Rauschen der Wellen, die sich unablässig an den Klippen brachen. Mit einem letzten Seufzer schloss er seine faltigen Lider. Und starb.

Gerade habe ich den ersten Castor Poillux von Michael Schauer aus dem Gespenster-Krimi nachgeholt, da begegnet mir der Autor auch schon beim aktuellen Zamorra wieder. Und auch diese Romanidee führt uns in die Zeit der Römer. Aber nur um den uralten Dämon in Aktion zu setzen, der für Zamorras und Nicoles Ausflug in eine andere Dimension verantwortlich ist. Beziehungsweise in eine andere Zeit in der sich die Erde durch den sogenannten Zeitensturm völlig verändert hat. Diese Welt beschreibt der Autor sehr gut und befremdlich. Zudem hat er sich auch ein richtig komplexes Setting für einen kurzen Heftroman ausgesucht. Es treten doch sehr viele Protagonisten in dem Band auf und auch die komplett fremde Umgebung und ihre Bewohner müssen beschrieben werden. Auch wie diese ganze Welt so entstanden ist musste in recht kurzer Zeit am Ende erklärt werden. Da grübele ich als Leser während dem lesen mehr über diese Fragen nach und lese nicht so konzentriert die eigentliche Handlung. Das verhindert dann manchmal den unbeschwerten Lesegenuss. In einer gewohnten oder leicht vorstellbaren Handlungsumgebung mit vertrauten Protagonisten fällt mir dies leichter. Dennoch fiebert man als Leser mit den Helden mit und möchte wissen, wie und warum Nicole und Zamorra in diese Welt, beziehungsweise Zeit versetzt wurden. Das löst der Autor auch sehr gut und interessant auf. Wie ein Puzzle setzen sich nach und nach die Teile zusammen um in einem bemerkenswerten Showdown ein gutes Ende zu finden. Und wie bemerkte Professor Zamorra am Ende so schön: „Zeitreisen sind immer ein Mysterium“.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 612 - Die Königin der Ameisen - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Die Königin der Ameisen
Band 612
Erschienen am 04.07.2023
Cover von Shutterstock

"Allez hopp!"
Die Gestalt mit dem Helm, der an den Schädel einer Ameise erinnerte, überwand den knapp einen Meter über dem Boden hängenden Stamm mit einem Satz. Sie lief noch ein paar Schritte, drehte sich um und stemmte die Fäuste in die Hüften. Mit gerunzelter Stirn beobachtete sie die Ameisen, die zu Hunderten unter dem Stamm entlang krochen.
"So war das aber nicht gedacht", beschwerte sich die Behelmte. "Ihr sollt springen, nicht krabbeln!"
Gackerndes Gelächter antwortete ihr aus der Krone eines Urwaldriesen. "Wie dämlich bist du eigentlich? Ameisen können doch gar nicht springen!"
"Schweig still, Gespenst", erwiderte die Behelmte schroff. "Wenn ich sage 'springt', dann dürfen die höchstens 'wie hoch?' fragen. Ich bin schließlich ihre Königin!"

Nach den ersten Romanen des neuen Zyklus wissen wir, dass Haaley die titelgebende Königin der Ameisen ist. Ihr und Matts Rückkehr mit dem Fungizid widmet sich Florian Hilleberg in diesem und dem nächsten Maddrax-Band. Dabei liegt der Fokus wieder auf Haaley, die der Autor immer weiter entwickelt. Diesmal kommt hinzu, dass durch die Infiltrierung von Haaleys Geist durch Mabuta nicht immer klar ist, wer gerade agiert. Dies wird auch für Matt schwer und so gestaltet sich die Suche nach einer Lösung für die Ausbringung des Fungizids und die Umsetzung des Plans entsprechend schwer. Zwischendurch versucht die junge Dame noch unseren Serienhelden zu einem Seitensprung zu verführen. Auch Tschosch bleibt von den Avancen der verrückten zweibeinigen Ameisenkönigin nicht verschont. Die Fähigkeiten, die Ihr Mabuta dazu liefert, helfen ihr dabei. Unklar bleibt, ob der tatsächliche Seitensprung am Ende nur ein Halluzination war. Wichtiger ist aber der Einsatz der beeinflussten Kondore um das Fungizid zu verteilen und die Reaktion, die der Pilz daraufhin zeigt. Die lebenden Riesenbäume, die Matt aufgrund ihres Aussehens nach den Ents aus Herr der Ringe benennt, starten einen Angriff auf die Einsatzgruppe. Der anschließende Kampf wurde fast episch vom Autor umgesetzt. Beim Erzähltempo und der Action gibt der Autor in diesem Roman wieder richtig Gas, teilweise etwas zu viel. Die Charaktere und ihre Interaktionen hingegen sind gut angelegt und umgesetzt.

Erneut ein wilder Mix, wie wir ihn vom Autor gewohnt sind und der erneut gelungen ist. Haaley hat jede Menge Potential in alle Richtungen, die der Autor immer wieder zu nutzen weiß.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gespenster-Krimi 77 - Der Vampir von Rom - von Michael Schauer

Michael Schauer 
GESPENSTER-KRIMI
Der Vampir von Rom
Band 77
Erschienen am 21.09.2021
Cover von Rudolf Sieber-Lonati/Blitz-Verlag 

Römisches Reich, 63 n. Chr.
Zwischen den Dimensionen ist ein Riss entstanden. Nachdem sie vor über zwanzig Jahren von einem tapferen Krieger mit Namen Aurel zurückgedrängt wurden, versuchen die Kreaturen der Hölle erneut, Rom und die ganze Welt ins Unheil zu stürzen. Man nennt sie Die Finsteren. Ihr Name wird geflüstert, wenige Eingeweihte nur wissen von ihrer Existenz. Sollten sie die Oberhand gewinnen, wären die Tage der Menschheit gezählt, denn ihr einziges Streben ist das nach Schrecken und Chaos, Gewalt und Blut, Tod und Vernichtung. Aurel hat seinen Kampf gegen sie mit dem Leben bezahlt. Ausgezehrt und erschöpft von unzähligen Schlachten starb er an einem geheimen Ort. Allein sein Sohn könnte verhindern, dass die Finsteren diesmal den Sieg davontragen.
Sein Name lautet Castor Pollux …

Mit Castor Pollux schafft es im Oktober 2023 erneut eine Subserie aus dem Gespenster-Krimi in ein eigenes Format. Wie schon John Sinclair oder Tony Ballard (die aus der alten Gespenster-Krimi-Reihe hervorgegangen sind) zuvor, darf der römische Dämonenjäger demnächst in einer bisher auf 12 Bände angelegten Taschenheftreihe eigenständig werden. Serienerfinder und Autor Michael Schauer wird dabei von Rafael Marques unterstützt. Ist ein solcher Genremix als eigenständige Serie interessant und zeitgemäß? Ich denke, ja! Gab es sowas schon einmal? Ich kann mich nicht erinnern und meine Recherche hat auch keine Ergebnisse geliefert. Auf jeden Fall ist der Start der Serie ein Grund für mich, die entsprechenden Hefte aus der Gespenster-Krimi Sammlung zu suchen und bis Oktober nachzuholen. Die  bisherigen Abenteuer erschienen in den Heftnummern 77, 84, 88, 94, 101, 106 und 115. Ein weiterer Roman von Pollux erscheint in Band 126. Als eine Art Prequel kann der Gespenster-Krimi 73 „ Legionäre der Finsternis“ gesehen werden.

Worum geht es bei der Serie? Castor Pollux ist ein ehemaliger Legionär und Gladiator, der es im Römischen Imperium mit rätselhaften Morden und übernatürlichen Phänomenen zu tun bekommt. Also eine Art historischer Geisterjäger. Da es im alten Rom keine Dämonen gab, beziehungsweise das Glaubenskonstrukt nicht dem heutigen entsprach, werden die höllischen Gegner hier Finstere genannt. Im ersten Abenteuer versuchen Vampire das römische Reich zu infiltrieren. Castor Pollux wird von Kaiser Nero als eine Art Geisterjäger ernannt. Aufgrund seiner Familiengeschichte scheint er dafür auserkoren. Statt eines Kreuzes hat er eine magische Waffe in Form eines Gladius, ein römisches Schwert. Mit ihm kann er die Kreaturen effektiv vernichten. Soweit nichts neues. Aber das Setting hat was. Geister- und Dämonenjagd in einer Welt ohne Technik in der man sich vor allem Unbekannten noch fürchtete. Beim ersten Band von Castor Pollux habe ich sofort Bilder aus dem Film Gladiator vor Augen. Der Roman ist sehr gut konzipiert und führt den Serienhelden sofort in ein atmosphärisch gutes Abenteuer, das Action uns Grusel auf neue Art liefert. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band der vor mir liegt.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️




John Sinclair Classics 152 - Das letzte Duell - von Jason Dark

Jason Dark
JOHN SINCLAIR CLASSICS
Das letzte Duell (3. Teil)
Band 152
Erschienen am 27.06.2023
Cover von Vicente B. Ballestar

Die Entfernung zwischen John Sinclair und dem Schwarzen Tod schrumpft zunehmend. Beide Gegner wissen, dass sie der Auseinandersetzung nicht mehr entfliehen können, auch selbst wenn sie es wollten. Viele Fragen stehen im Raum. Wer ist schneller? Wer besitzt die besseren Waffen? Und dann beginnt der entscheidende Kampf ...

In diesem Band findet die legendäre Sinclair-Trilogie ihren fulminanten Abschluss!

Das bei Sinclair das letzte Duell nicht immer das letzte Duell sein muss, wissen wir aus 50 Jahren Seriengeschichte. Da wir heute schlauer sind, wissen Serienfans, dass wir von dem knöchernen Sensenmann noch mehrmals lesen werden. In den ersten beiden Folgen dieser Trilogie hat Jason Dark die Bühne zum großen Finale bereitet. Das hat Spaß gemacht und mir einen schönen Einblick in die Serienhistorie gegeben. Dazu konnte ich auch noch die Entstehung des legendären Bumerangs miterleben. Mit dieser Waffe macht Sinclair nun dem Schwarzen Tod den Garaus. Nicht zu vergessen ist dabei auch die Hilfe von Myxin. Dies war auch meine erste Begegnung mit dem kleinwüchsigen Magier, dessen zweigeteilte Rolle in diesem Machtkampf mir sehr gefallen hat. Sie zeigt, das Jason den Sinclair-Kosmos von Beginn an nicht nur in Gut oder Böse unterteilt hat, sondern viele Charaktere ambivalent unterwegs sind.

Der typische Jason Dark Schreibstil, der für mich zeitweise etwas gewöhnungsbedürftig ist, kommt in dieser frühen Folge der Serie schon gelegentlich durch. Insgesamt schafft es der Autor aber erneut, einen spannenden und actionreichen Film vor meinen Augen abspulen zu lassen. Besonders Will Wallmanns schicksalhafte Rolle und dessen Konfrontation mit  seiner untoten Frau wird mir im Gedächtnis bleiben. Gerade in diesen Szenen zeigt der Autor seine gruselige Stärke.

Myxin greift entscheidend in diesen Kampf ein und verhilft damit Sinclair und seinen Freunden zum Sieg über den Schwarzen Tod. Das er dabei in die Fänge von Asmodina gerät, deren Macht er dazu noch durch die Beseitigung des Schwarzen Todes gestärkt hat, ist Thema der kommenden Classics-Folge. Jetzt wird mir langsam klar, was die Fans in der Frühzeit an die Serie gefesselt hat. Ich möchte nun nämlich auch unbedingt wissen, wie es mit Myxin und Asmodina weitergeht.

Diese Trilogie war ein echter Gruselklassiker der Serie, der sehr gut gealtert ist und noch heute zeitgemäß wirkt, ohne die nostalgische Note zu verlieren.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️