Maddrax 589 - Mission Flächenräumer - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX
Mission Flächenräumer
Band 589
Erschienen am 16.08.2022
Cover von Néstor Taylor

Nachdem die unmittelbare Gefahr auf der Erde gebannt ist, machen sich Matt, Aruula und Quart'ol über das Wurmloch auf den Weg ins Ringplanetensystem, um den Flächenräumer zu bergen. Er muss auseinander genommen und ins Sonnensystem verbracht werden, bevor der Streiter dort eintrifft. Auch Victorius de Rozier und Triell begleiten die Freunde, und eine Abordnung der Hydriten.
Die stellen allerdings schnell fest, dass der einfach klingende Plan seine Tücken hat. Und nicht nur das! Matt gerät in tödliche Gefahr, und niemand weiß, ob es ein Unfall oder ein Anschlag war...

Nachdem wir vor zwei Wochen noch am Victoriasee an der Seite unserer Helden gegen das Dunkle Herz gekämpft haben, sind wir jetzt schon wieder Lichtjahre entfernt im Ringplanetensystem. Dort soll der Transport  des Flächenräumers ins Solare System vorbereitet und umgesetzt werden. Doch wie wir aus Band 587 wissen, haben sich Matt, Aruula und Quart'ol unwissend einen Wolf im Schafspelz an Bord geholt. Dieser wird nun aktiv und sabotiert die Mission Flächenräumer.

Da es sich um einen Zweiteiler handelt, endet diese Folge in einem fiesen Cliffhanger. Den Weg dahin geht Florian Hilleberg ungewöhnlich unspektakulär und gemächlich. Maddrax' gefährliche Weltraumeinsatz hat zwar Charme, aber irgendwie sehe ich in dieser ganzen Mission nicht viel Abenteuerpotential. Denn viel passiert nicht. Das Wenige ist gewohnt routiniert umgesetzt. Richtige Spannung kommt nur am Ende auf. Der Roman ist mit etlichen Rückblicken und erklärenden Passagen bestückt, die natürlich die Handlung ebenfalls ausbremsen und Platz beanspruchen.

Ich muss auch hier wieder den Gigantismus und die schnellen Reisen bemängeln. Alles geht mir hier ein wenig zu einfach und schnell. Für alle Probleme kann Matt auf technische und personelle Möglichkeiten zurückgreifen, die für meinen Geschmack einfach nicht zu einer apokalyptischen Serie passen. Klar muss sich die Serie weiterentwickeln und vieles hat sich da auch verselbständigt. Aber das "Kolumbus-Flair" der Anfangszeiten lässt sich halt nicht über 600 Hefte aufrechterhalten. Auch beim großen Bruder Perry Rhodan gab es dieses Problem und die Fans haben regelmäßig ihren Unmut zum Gigantismus kundgetan. Reisen über Milliarden Lichtjahre zwischen den Galaxien wurden zu Betriebsausflügen. Unterbunden wurde dies durch die Hyperimpedanz, der Raumschiffe und Möglichkeiten ausbremste. Eine Überlegung wäre es wert auch das Maddrax-Universum (übertrieben gesagt) wieder in die Steinzeit zu versetzen um neue Spielräume zu schaffen. Auch Zeitsprünge zwischen den Zyklen wären eine Überlegung wert. So kann man neue Umwelten ermöglichen und hat zudem in den unbehandelten Zeiträumen  noch Handlungsspielraum für Spinn-Off-Serien. Aber das ist nur meine subjektive Meinung und ist meiner grundsätzlichen Abneigung zu überbordenden Sci-Fi-Elementen im Sinne von Weltraumabenteuern bei Maddrax geschuldet. Das dies durchaus auch reizvoll sein kann, haben die Autoren immer wieder bewiesen. Ich mag mehr die Endzeit- und Horrorelemente der Serie.

Kurz und knapp: diesen Roman fand ich ein wenig dünn aber nicht schlecht. Ich hoffe es war der Auftakt zu einer fulminanten Fortsetzung. Drei Sterne!
⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 23 - Fabrik der Klone - von Carter Jackson

Carter Jackson 
DIE UFO-AKTEN
Fabrik der Klone
Band 23 der Serie
Erschienen am 09.08.22
Cover von Shutterstock

Jeder Mensch ist individuell, von der Natur mit unverwechselbaren Genen, Anlagen und Eigenheiten ausgestattet. Selbst eineiige Zwillinge, mögen sie sich äußerlich auch noch so ähnlich sein, sind in ihrem Wesen so verschieden wie ihre Fingerabdrücke.
Doch wenn der Mensch die Natur bezwingt, wird das Unmögliche wahr: die perfekte Kopie. Diese genetische Technik nennt man „Klonen“. Im Tier- und Pflanzenreich bereits durchgeführt, schreckt die Wissenschaft vor der Anwendung beim Menschen jedoch aus ethischen Gründen zurück.
Offiziell zumindest. Niemand kann sagen, welche verbotenen Experimente in geheimen Labors auf der Versuchsliste stehen. Ob nicht bereits menschliches Erbmaterial geklont wurde.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Wahrheit ans Licht kommt ...

Es gibt wieder einen überarbeiteten Roman von Carter Jackson aus der alten Serie. Damals als Band 13 erschienen, ist es nun schon der 23 Band der neuen Serie. Durch die eingeschobenen neuen Romane sind wir in der Grundhandlung zwar nicht wesentlich weiter gekommen als damals, aber es gab wirklich gute Einzelabenteuer, die mit dem Serienüberbau spielen. So auch im vorliegenden Band von Carter Jackson, der wieder eine Mischung aus Krimi, Mystery und Verschwörungstheorie ist. Es geht um Klone und ein eingestelltes Experiment, dass aus dem Ruder läuft. 

Judy und Cliff werden wieder von Senator Campbell auf einen Mordfall angesetzt, der zunächst nicht ungewöhnlich erscheint. Doch die Leiche, die nach Zeugenaussagen erst vor wenigen Stunden ermordet wurde, weißt schon nach kurzer Zeit starke Verwesungserscheinungen auf. Erst ein weiterer Mord macht die Sache so richtig ungewöhnlich. Die Leichen gleichen sich nämlich wie ein Ei dem anderen. Die Spur führt die beiden zu einem Arzt, der ebenfalls wie die beiden Toten aussieht und der Ursprung eines geheimen Klonexperimentes ist. Die Zeit drängt, denn ein Auftragskiller versucht die Spuren zu verwischen.

Ich würde diesen Beitrag als spannenden Wissenschaftskrimi bezeichnen.  Handlung und Gesamtkonzept haben mir recht gut gefallen und nebenbei wird auch Judy durch die Gewebeprobe erneut tief in die Verschwörungen verstrickt. Das Ende ist offen und die Thematik wird uns wohl in Kürze wiederbegegnen. Ich bin gespannt. Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1257 - Skolombo - Die Hexenkinder von Nigeria - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill 
PROFESSOR ZAMORRA 
Skolombo - Die Hexenkinder von Nigeria
Band 1257
Erschienen am 02.08.2022
Cover von Shutterstock

Der Gestank, der aus den turmhohen Müllbergen kroch, war kaum auszuhalten. An bestimmten Tagen, wenn die Sonne besonders heiß brannte, wurde er noch schlimmer. Dann kriegte man kaum noch richtig Luft und die Augen tränten den ganzen Tag.
Eigentlich hätte Simon gar nicht hier sein dürfen, doch er hatte keine Wahl. Die Müllhalde war nun mal sein Zuhause, da ihn seine Familie schon vor langer Zeit verstoßen hatte.
Denn er war ein Skolombo, ein Hexenkind ...

Ian Rolf Hill greift besonders bei Zamorra gerne zu ungewöhnlichen bzw. auch sozialkritischen Themen für seine Romane. Hatte er schon das Thema Corona- Pandemie auf ansprechende Art und Weise in Band 1225 verarbeitet, so greift er nun zu einem realen Hintergrund, über das ich auch schon in einer Doku oder einem Magazin gestolpert bin. Genau weiß ich es eigentlich gar nicht mehr. Es geht um die Skolombo. Vermeintliche Hexenkinder die in Afrika von ihren Familien verstoßen werden. 

Der Anfang der Story ist fesselnd und führt in die unglaubliche Thematik rund um diese armen afrikanischen Kinder ein. Selbst unter der Obhut der Kirche passieren unfassbare Grausamkeiten. Florian Hilleberg reichert diese Tatsachen nun um eine paranormale Komponente an und schickt diesmal gar nicht Zamorra und Nicole ins Rennen. Sondern zunächst einmal Artimus van Zant, der auf den Fall vor Ort aufmerksam wird. Er möchte zwar seinen Freund Zamorra um Hilfe bitten, gerät aber in amüsanter Art und Weise an Lucia und ihre Freundin Elena, die sich eigenmächtig mit Hilfe von Delius Lagerte auf den Weg machen und in ein Abenteuer stürzen, dass sie wieder einmal arg in Bedrängnis bringt. 

Insgesamt macht es Spaß und ist einmal eine außergewöhnliche Idee, Zamorra zugunsten seiner Schüler außen vor zu lassen. Leider hält der Roman nicht durchgehend mein Interesse und verliert für meinen Geschmack das Grundthema zeitweise zugunsten der Action und der zugegeben coolen Protagonistinnen aus den Augen. Diesem Roman hätte wieder ein Zweiteiler gut gestanden. Insgesamt hat er mir aber doch gut gefallen und somit vier Sterne verdient.

⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Atlantis 11- Atlantis muss sterben! - von Olaf Brill

Olaf Brill
Perry Rhodan Atlantis
Band 11
Atlantis muss sterben!
Erschienen am 04.08.2022
Titelbild von Arndt Drechsler-Zakrzewski

Seit mehr als dreieinhalb Jahrtausenden reisen die Menschen mit Raumschiffen durch das Weltall. Dennoch gibt es auf der Erde genügend Geheimnisse. Eines dieser Mysterien ist der Kontinent Atlantis, der gut 8000 Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung versunken ist. 

Gegen ihren Willen werden Perry Rhodan und seine Frau Sichu Dorksteiger in diese Vergangenheit geschleudert. Sie landen in der Zeit, in der die menschenähnlichen Arkoniden auf ­Atlantis eine Kolonie errichtet haben, und müssen versuchen, in ihre eigene Zeit zurückzukommen.

Die beiden unfreiwilligen Zeitreisenden treffen sogar auf Atlan, den Rhodan eigentlich erst Jahrtausende in der Zukunft kennenlernen wird. Bei alledem dürfen sie keinen Fehler begehen, der ihre eigene Gegenwart verändern würde.

Wie sie erkennen, tobt neben dem Krieg gegen die Maahks ein kosmischer Konflikt: Das Raumschiff STRAHLKRAFT mit seiner beeindruckenden Technik operiert in der Milchstraße, es steht unter dem Kommando des Roboters Tolcai.

Dann löst Tolcai die Nukleotide Pest aus. Eine Welle von Tod und Vernichtung beginnt auf Atlantis und wird bald weite Teile der Milchstraße verheeren. Tolcais Ziel ist klar: ATLANTIS MUSS STERBEN!

Auch Olaf Brill darf ein zweites Mal ran bei Perry Rhodan Atlantis. Sein zweiter Roman läutet fulminant das große Finale ein, das von Atlantis-Expokrat Ben Calvin Hary mit Band 12 erscheinen wird. Und hier wird es echt düster. Denn Perry und Sichu sterben derzeit quasi seit Ende von Band 9. Ja, genau. Ben erlaubt sich ganz frech, Perry in der Miniserie sterben zu lassen. Er bedient sich dazu der Möglichkeiten des Multiversums und verschiedener Parallelwelten. So wie Perry bei uns nie existiert hat, wird auch Perry (wie von vornherein klar war) nicht in der Zeitlinie der Hauptserie sterben können. In allen anderen Welten haben die Autoren aber Narrenfreiheit. Und so ist es auch hier. Das Talagon ist nun schon lange geöffnet und in der Zwischenzeit haben wir viel zum Hintergrund seiner Existenz und Tolcais Motivation erfahren. Nun muss Olaf Brill Perry in Aktion bringen, damit er in seiner Zeitebene die Öffnung des Talagons doch noch verhindern kann. Das klingt genauso kompliziert wie Zeitreisethemen nun mal sind. Ist es nicht schon geschehen und damit unabwendbar? Ist die Zeit eine feste und vorbestimmte Linie auf der wir uns entlang bewegen. Oder spaltet jeder Flügelschlag (Schmetterlingseffekt) die Zukunft in unzählige Möglichkeiten und Welten auf?

Die Lösung lag also während Rhodan und Sichu (verlangsamt durch den Einfluss des Zellaktivators und der Hilfe von QUARTAM) langsam sterben die ganze Zeit auf der Hand. Aber auch ich habe sie nicht gesehen oder die Möglichkeit in Betracht gezogen. Dabei ist es so einfach. Eine erneute Zeitreise ist der Schlüssel um Tolcai doch noch in der relevanten Zeitlinie aufzuhalten. Doch gehen Rhodan oder Sichu erneut durch den Transmitter in Atlans Kuppel, nehmen sie auch die Nukleotide Pest mit und lösen die Katastrophe sogar früher selbst aus. Und da kommt der nächste Kniff der im letzten Heft und in der gesamten Handlung bereits vorbereitet wurde. Casey und ihr Sohn sind immun und nun liegt es an der Atlanterin, die Milchstraße (zumindest in einer Zeitlinie) zu retten.

Ich liebe solche Zeitreisethemen die einem die Hirnwindungen verknoten. Und auch wenn wir wissen, das am Ende alles gut wird und Rhodan in der entscheidenden Zeitlinie überleben wird, gibt einem der Roman von Olaf Brill einiges zu denken. Sind wir selbst in einer anderen Zeitlinie schon gestorben oder hat uns das Schicksal einen völlig anderen Weg einschlagen lassen? Und sind Perry Rhodan oder einer seiner relativ unsterblichen Gefährten nicht auch schon auf vielfältige Weise zu anderen Zeiten gestorben. Das ist pure SciFi und macht enorm Spaß. Und der Roman war ein anspruchsvoller und geiler Zeitreiseroman der spannend bis zum Schluß war. Noch einmal fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Atlantis 10 - Das Talagon - von Dietmar Schmidt

Dietmar Schmidt
Perry Rhodan Atlantis
Band 10
Das Talagon
Erschienen am 21.07.2022
Titelbild von Arndt Drechsler-Zakrzewski

Mehr als dreieinhalb Jahrtausende schon reisen die Menschen mit Raumschiffen durch das Weltall. Dennoch gibt es auf der Erde genügend Geheimnisse. Eines dieser Mysterien ist der Kontinent Atlantis, der gut 8000 Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung versunken ist.

Gegen ihren Willen werden Perry Rhodan und seine Frau Sichu Dorksteiger in diese Vergangenheit geschleudert. Sie landen in der Zeit, in der die menschenähnlichen Arkoniden auf Atlantis eine Kolonie errichtet haben – gleichzeitig führen sie einen Krieg gegen die fremdartigen Maahks.

Rhodan und Dorksteiger kommen Stück für Stück an die Informationen, die sie benötigen, um vielleicht in ihre Zeit zurückzukehren. Sie treffen sogar auf Atlan, den Rhodan eigentlich erst Jahrtausende in der Zukunft kennenlernen wird. Bei alledem dürfen die unfreiwilligen Zeitreisenden keinen Fehler begehen und ihre eigene Gegenwart verändern.

Zudem ist eine kosmische Macht aktiv: das Raumschiff STRAHLKRAFT mit seiner beeindruckenden Technik. Es stellt sich heraus, dass Atlantis ein wichtiger Punkt für kosmische Geschehnisse ist.

Dort kommt es zur Konfrontation zwischen den Menschen und dem Kommandanten der STRAHLKRAFT. Dieser öffnet DAS TALAGON ...

Vor lauter Euphorie habe ich die Rezension zu Band 10 vergessen und war fest der Meinung, diese schon veröffentlicht zu haben. Nun habe ich bereits Band 11 hinter mir und trage beide Beiträge nach.

Das Undenkbare, das in der uns bekannten Perry Rhodan Zeitlinie nie passiert ist, ist also tatsächlich passiert: Tolcai hat das Talagon auf Atlantis geöffnet und so die Erde und den Spiralarm der Milchstraße dem Untergang ausgesetzt. Wieso er das getan hat, das erzählt Dietmar Schmidt in seinem zweiten Beitrag zur Miniserie Atlantis. Er verrät dem Leser,  wie Tolcai zu dem wurde was er heute ist.

Während Rowena, Sichu, Perry und alle Bewohner auf Atlantis nach dem öffnen des Talagons einem furchtbaren Verfall ausgesetzt sind, erzählt Tolcai dem Roboter RCO seine Lebensgeschichte. Und da beginnt der Sense of Wonder, der aus diesem Heft sprudelt, wie der Tod aus dem Talagon. Wir erfahren wie in ferner Vergangenheit der Takerer Joshiron mit den kosmischen Mächten in Kontakt kommt und unfreiwillig in den Dienst der Kosmokraten tritt. Den Weg den er danach über die Jahrtausende antritt ist gewaltig und offenbart auch, wozu das Talagon als Waffe der Chaotarchen eingesetzt werden sollte. Das Casey die Geburt ihres Sohnes und auch das Kind die Öffnung des Talagons überlebt, ist nur ein weiterer Teil der gut konstruierten Miniserie. Einfach großartig wie so viele Komponenten der Hauptserie in diese Miniserie eingewoben wurden. Wir sind am Ende der Lösung und Rettung nicht näher und müssen nun auf Perrys Reaktion im nächsten Heft warten, doch dies ist im Angesicht dieser tollen Story schon fast Nebensache. Schon wieder Höchstwertung mit fünf Sternen.

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️




Maddrax 588 - Der Dunkle Ruf - von MIchael Edelbrock

Michael Edelbrock
MADDRAX 
Der Dunkle Ruf
Band 588
Erschienen am 02.08.2022
Cover von Shutterstock 

Das Dunkle Herz sucht nach dem Angriff der Menschen nach Möglichkeiten, sich zu regenerieren. Dazu will es die bösen Energien aller Dunklen wieder in sich aufnehmen und ruft sie telepathisch zu sich. Um auch an die Energien jenseits des verschlossenen Parallelwelt-Portals zu gelangen, muss dieses wieder geöffnet werden – und es hat schon einen Plan.
Für Matt tut sich ein Dilemma auf: Einerseits gewinnt das Dunkle Herz, das sie schon vernichtet glaubten, wieder an Macht, doch gleichzeitig verhindert es durch den Rückruf der Dunklen die weitere Invasion Afras. Soll er den Vorgang also so schnell wie möglich stoppen oder abwarten – bis es womöglich zu spät ist?

Ein neuer Autor im Team von Maddrax lässt uns diese Woche dem Dunklen Ruf folgen. Und um es gleich vorweg zu nehmen: es ist ihm gut gelungen. Der Schreibstil ist gefällig und das Heft war auch in einem Rusch gelesen. Einziger Kritikpunkt ist vielleicht die teilweise fehlende Spannung. Diese baut sich erst am Ende so richtig auf. Kompensiert wird dies durch eine umfangreiche Handlung. Die Dunklen formieren sich neu und es gelingt ihnen das Portal im Victoriasee zu erobern und zu reaktivieren. Danach wird das Dunkle Herz sehr ungewöhnlich wieder gestärkt. Am Ende gelingt es unseren Helden dies vorerst zu unterbinden, ohne die Gefahr für immer zu bannen. Wir haben ja noch einige Hefte im Zyklus vor uns. Der Teaser am Ende, dass es sich bei dem Dunklen Herz um etwas gänzlich anderes handeln soll, als wir bisher vermuten, macht natürlich nochmal neugierig auf das Zyklusfinale. Schön war es, dass wir wieder von den beiden „verlorenen“ Daa’muren Lun’hal’soro und Ordu’lan’balat gehört haben und diese sich in den Dienst der Menschheit stellen. Der Ablauf ihres Angriffs auf das Dunkle Herz war dann wiederum etwas komplex und überhastet erzählt.

Zum Thema Dunkle noch ein kurzer Satz, den ich in der Zykluszusammenfassung nochmal umfangreicher aufgreifen werde. Der Start dieses Zyklus kam fulminant mit dem Thema Parallelwelt-Portal im Victoriasee und Dunkle Bedrohung daher. Dazu die ungewöhnliche Stadt im Stil von Lovecraft die sehr beeindruckte. Bis jetzt wurde dieses Thema aber immer wieder in den Hintergrund gerückt und unzählige andere Baustellen eröffnet. Mir kam es stellenweise so vor, als wisse man nicht, in welche Richtung das Ganze überhaupt gehen sollte und das Grundthema eher stiefmütterlich behandelt wurde. Umso schöner, dass hier wieder ein Roman im Zentrum der Zyklus-Handlung spielt.

Und bei diesem fällt es nicht auf, dass Michael Edelbrock neu bei Maddrax ist. Der Umgang mit den Charakteren, dem Serienbackground und der apokalyptischen Umwelt gelingt ihm routiniert. Mit ihm kommt frischer Wind in die Serie. Nach dem ersten Roman von ihm fällt mir auf, dass wir mit diesem Autor einen guten Gegenpart zu den actionreichen und stark auf Charaktere fixierten Romanen von Ian Rolf Hill haben. Michael Edelbrock ist auf den ersten Blick eher der Typ Geschichtenerzähler. Das gefällt mir. Vier Sterne zum Einstand und herzlich willkommen an Bord!

⭐️⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 22 - Schwarze Sonnen - von Rafael Marques

Rafael Marques 
DIE UFO-AKTEN
Schwarze Sonnen
Band 22 der Serie
Erschienen am 26.07.2022
Cover von Shutterstock

Gelangweilt beobachtet Francis Crawford den Himmel durch das vergitterte Fenster seiner Zelle im Hochsicherheitsgefängnis von Nashville, als sich plötzlich ein schwarzes rundes Objekt vor die Sonne schiebt. Da spürt er, dass seine Zeit gekommen ist. Dass höhere Mächte ihn brauchen!
Am Abend kontrolliert Officer Paul Hensley die Zellen. Da Crawford nicht reagiert, öffnet er die Sichtklappe – und starrt unmittelbar in die pechschwarz angelaufenen Augen des Gefangenen. Im nächsten Moment scheint ihm eine Flüssigkeit daraus entgegen zu sprühen. Hensley verliert das Bewusstsein.
Wie drastisch sich der Gesundheitszustand des Wärters verschlechtert, erfahren Cliff und Judy erst nach dessen Tod. Als sie von Senator Campbell darauf angesetzt werden, diesen bizarren Mordfall aufzuklären...

Einen weiteren neuen (und trotzdem altbekannten) Autor hat es zu den UFO-Akten verschlagen. Rafael Marques dürfte vor allem den John Sinclair Fans bekannt sein. Mit "Schwarze Sonnen" widmet er sich bei den UFO-Akten nun dem Thema "außerirdische Phänomene und Erscheinungen" und bereichert die Serie nicht nur um einen weiteren neuen Roman. Das Rafael ein routinierter Romanheftautor ist, merkt man gleich zu Beginn mit der spannenden Einführung ins Thema. Schön ist auch sein kurz zusammengefasster Rückblick zum Stand der Dinge und seine Interpretation von Judy und Cliff und ihre Interaktionen. So kommen auch Neuleser gleich gut in die Serie und werden auf moderne Art und Weise abgeholt. 

Endlich geht es auch wieder um Außerirdische und ihre (noch unbekannten) Pläne auf der Erde. Dabei integriert der Autor das alles in einen sehr interessanten Kriminalfall, in dem Judy als Polizeipsychologin mit einem alten Fall konfrontiert wird und dadurch voll in Aktion tritt. Grundthema ist die Infiltration durch eine schwarze Substanz die sich als eine Art Alienparasit herausstellt. Auch die „Grauen“ kommen wieder vor und auch ansonsten hat Rafael alles in den Ring geworfen, was bisher bei den UFO-Akten an Vorgeschichte zur Verfügung steht. Vieles erinnert mich positiv an die X-Akten. Auch dieser schwarze Parasit, der in den Augen zu sehen,  war eine weitere Parallele zu der Kult-Fernsehserie der 90er. Ich mag es und für mich war dies ein gelungenes Debüt und das erste Mal, das sich die UFO-Akten wie eine richtige Serie anfühlt. Gerne mehr davon. Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️