PROFESSOR ZAMORRA
Der Chronist des Grauens
Band 1249
Erschienen am 12.04.2022
Cover von Shutterstock
Der Hüne stöhnte auf. Das Entartete griff nach ihm und zerrte ihn von seiner Begleiterin fort, die davon ebenso überrumpelt wurde wie er.
Gerade noch hatte Emeric Rifaud in der Licht durchfluteten Eingangshalle gestanden und die Atmosphäre des unheimlichen Hauses auf sich einwirken lassen ...
... und im nächsten Moment war es, als würden sich die Fänge unsichtbarer Bestien in seine Haut graben, sie aufreißen und sich hineinwühlen, um sich an seinem Fleisch und seinem Blut zu ergötzen.
Und an seinen Qualen.
Das vor allen Dingen, seinen Qualen.
Er hörte noch, wie Moira nach ihm rief – vergeblich rief –, dann erlosch auch die letzte Verbindung zum Reich der Lebenden ...
Endlich wieder ein Roman von Manfred Weinland. Es gibt ein Wiedersehen mit Onyx von der Section Speciale. Ihn durfte ich zum ersten mal in der mittlerweile preisgekrönten "Orden der Nacht" Quadrologie von Manfred kennenlernen. Er wird im vorliegenden Band in einen Fall übernatürlicher Vorgänge im Seebad Deauville involviert. In den ehemaligen Wohnsitz des Autors Eugène Eribon möchte eine Familie ein paar Tage verbringen. Odette, die Mutter, ist ein großer Fan des Autors und versucht in dem Anwesen seinem genialen Geist nachzuspüren. Als ihr Mann ein bisher unveröffentlichtes Manuskript unter dem Dielenboden entdeckt, gerät die Familie selbst in die Fänge einer grausamen und unglaublichen Geschichte die Autor und Haus verbindet.
Die Atmosphäre ist von Anfang an sehr gut, dicht und packend. Die Story erinnert mich in Thematik und Ausführung an Werke von Poe oder Lovecraft und zieht mich ebenso in den Bann des Chronisten des Grauens, wie Onyx' und Zamorras Erlebnisse selbst. Es gibt auch einen kurzen Abschnitt bei dem es um das Baumhaus ging, welches sich nach Thierrys verschwinden im Garten des Schlosses manifestiert hat. Auf die Fortführung der Geschichte um Kelan und Co. freue ich mich auch schon sehr. Und auch Zamoras mysteriöses auftauchen in der Vergangenheit (das mich wie das Titelbild an Terminator und sein erscheinen im ersten Teil erinnert) lässt auf eine Fortsetzung des vorliegenden Romans hoffen. Wieder ein gut konstruierter und klasse geschriebener, sehr klassisch anmutender Schauerroman aus der Feder von Adrian Doyle. Volle Sternzahl!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️