Dienstag, 19. April 2022

Maddrax 580 - Fern der Erde - von Stefan Hensch

Stefan Hensch
MADDRAX
Fern der Erde
Band 580
Erschienen am 12.04.2022
Cover von Néstor Taylor


Auf Novis sind Veränderungen im Gange. Man strebt nach dem Zusammenbruch des Ringplanetensystem mehr Eigenständigkeit an, und die ehemalige Sicherheitschefin Vasraa Uon tut alles, um dabei wieder ganz nach oben zu gelangen.
Die Chance ergibt sich, als eine Nachricht vom Mars eintrifft: Um einen Streiter abzuwehren, muss unbedingt ein Kontakt zu den Pancinowa hergestellt werden, den Wurmloch-Architekten. Doch die haben sich abgekapselt, wie soll man sie also erreichen? Gemeinsam mit Tom Ericson wagt Vasraa den Schritt in eine fremde Welt...

Schon bei der ersten Vorstellung des Covers im Chatdrax hatten Matthias "Halber Kapitel" Hesse und ich die gleiche Assoziation. Das friedliche Bild auf dem Titel mit den glücklichen Menschen erinnert an die paradiesischen und verklärten Abbildungen des Wachturms der Zeugen Jehovas. Das sieht beim Inhalt nicht immer so aus. Im Roman wird diese schöne und menschliche Szene mit Tom, Xji, Xaana und Zeus auch sensationell präzise für den Künstler beschrieben. Zunächst einmal Respekt an Stefan Mensch, der sich bestimmt bei seinem ersten Maddrax-Roman der im Ringplaneten-System spielt, so einarbeiten musste wie ich. Zum ersten mal habe ich beim lesen immer wieder zum Thema im Maddraxikon recherchiert. Obwohl ich den Ringwelt-Zyklus irgendwann noch ungespoilert nachholen möchte, ging es hier zeitweise nicht anders. 

Schön war es auch mal wieder von Tom und Xij zu lesen. Und auch mal die "echte" Vasraa kennenzulernen. Ansonsten braucht der Roman auch eine Weile um den Status Quo im fernen System darzustellen. Politisches Geplänkel und Erklärungen zum aktuellen Stand auf Novis prägen also einen Großteil des Romans. Auch Eileen und die Pancinowa kannte ich bisher nur vom Hörensagen. Durch meine Recherchen wird aber alles klar und die Handlung nachvollziehbar. Es gilt einen Weg zu finden, den Flächenräumer zum Sol-System zu bringen. Um diese Hürde zu meistern suchen   Xij und ihre Freunde Unterstützung bei den introvertierten und zurückgezogenen Pancinowa. Doch dies ist alles andere als einfach und dabei geraten die Beteiligten in Intrigen und Gefahren. Stefan Mensch hat seine Aufgabe gut gelöst und einen durchaus spannenden Beitrag mit gut gezeichneten Charakteren abgeliefert. Der Roman hat jedoch größtenteils eine etwas ruhigere Gangart und es muss viel erzählt werden. Ich möchte ihn auch nicht als Lückenfüller im Zyklus bewerten, denn dazu war er zu gut geschrieben und auch wichtig für den Fortgang der Geschichte. Dennoch war er mir an einigen Stellen etwas zu "seicht". Vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️

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