Die UFO-Akten 26 - Das Ding im Sumpf - von Rafael Marques

Rafael Marques
DIE UFO-AKTEN
Das Ding im Sumpf
Band 26 
Erschienen am 20.09.2022
Cover von Shutterstock

Als es im beschaulichen Butte La Rose, Louisiana, zu merkwürdigen Todesfällen kommt und Menschen verwirrt umherirren, setzt Senator Campbell seine erfahrene Mitarbeiterin Lydia Jones auf den Fall an. Nachdem sich Lydia überraschend nicht mehr meldet, sollen Cliff Conroy und Judy Davenport die Ermittlungen übernehmen und die verschwundene Kollegin finden. Der Weg führt die zwei Bundesmarshals in die Sümpfe und Bayous – und damit auf die Spur eines Geheimnisses, das dort seit vielen Jahren ruht. Dieses Mysterium aufzudecken, bedeutet womöglich, der Lösung aller bisherigen Rätsel näher zu kommen als je zuvor!
Das wissen jedoch auch ihre Gegenspieler – und das Ding im Sumpf weiß sich zu wehren .. mit Mitteln, wie alle Beteiligten sie noch nie gesehen und am eigenen Leibe erfahren haben!

Die UFO-Akten haben die ursprüngliche Taschenheftserie mit diesem Band überrundet. Zudem enthält dieses Heft die erste Leserseite der Serie. Unter der Überschrift "Paranormal & Beyond" können die Leser über paranormalen Erlebnisse, UFO- oder Alienbegegnungen erzählen, die ihnen eventuell passiert sind. Ob sich die Seite zukünftig auch mit den Meinungen der Leser auseinandersetzt, bliebt unklar.

Rafael Marques liefert mit dem vorliegenden Roman seinen zweiten Beitrag für die UFO-Akten ab. Routiniert wie gewohnt hat er auch diesmal eine spannende und durchdachte Geschichte konstruiert. Der Roman hat eine gute Atmosphäre und wirkt zunächst fast wie ein Sinclairroman. Das schaurige Setting und der historische Rückblick am Anfang ziehen den Leser direkt in besagten Sumpf in dem "das Ding" abgestürzt ist. Rafael spielt erneut die gesamte Klaviatur aller bisherigen UFO-Akten-Komponenten und bringt die bereits vertrauten Charaktere an den Start. Über Campbell kommt der Auftrag der Sache nachzugehen und Mc Kay grätscht natürlich wieder dazwischen. Mit diesem Schema wird die Serie die nächsten 25 Bände für mich nicht zufriedenstellend fortführen können. Doch diesmal funktioniert es auch ein weiteres mal, was dem guten Autoren und der  spannenden Story geschuldet ist. Vier Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1259 - Der Werlöwe - und 1260 Der Sternenelefant - von Thilo Schwichtenberg

Thilo Schwichtenberg

PROFESSOR ZAMORRA
Der Werlöwe
Band 1259
Erschienen am 30.08.2022

Sieht doch ganz nett aus, dachte Jack Southworth, während er das neue Haus durchschritt. Tendyke Industries hatte sich einmal mehr als recht spendabel erwiesen.
Hier würde es sich die nächsten fünf Jahre gut leben lassen.
Vorausgesetzt, seine Damen sahen das ähnlich.
Allerdings war das längst nicht klar.
„Sie müssen es ähnlich sehen“, flüsterte er zerknirscht, „denn mein Job bei TI war und ist der Hauptgewinn. Für uns alle.“
Auch wenn gerade überhaupt nichts stimmte!





Der Sternenelefant
Band 1260
Erschienen am 13.09.2022
Cover von Timo Wuerz

Die Vorbereitungen für den Test waren zu glatt verlaufen. Viel zu glatt!
Er hätte es wissen müssen, hatte es doch geahnt!
Allein, Vorahnungen waren in der Wissenschaft verpönt.
So musste es einfach zur Katastrophe kommen ...
Jack Southworth, Teamleiter des MagPulse3, betrachtete die völlig zerstörte Anlage.
Das Millionen-Dollar-Grab.
Übermorgen, so die Vorgesetzten, musste alles wieder funktionieren.
Die Geschäftsführung von Tendyke Industries kündigte sich an. Inklusive wichtigem Besuch aus Frankreich.
Jack zuckte mit der Schulter. Er besaß nicht die geringste Ahnung, wie sie das schaffen sollten.
Dass er bald als unschuldiger Sündenbock auf der Abschussliste stehen würde, war wohl nicht mehr zu verhindern ...

Tendyke Industries organisiert sich nach den verheerenden letzten Schlachten neu und startet in Alaska das Unternehmen MagPulse3. Derweil ist der Gründer von TI und Halbdämon Robert Tendyke auf der Jagd nach einem Werlöwen in Afrika. Dort begegnen ihm zwei kosmische Wesen in Form von Elefanten. Einer dieser Sternenelefanten fällt  dem Werlöwen zum Opfer. Das überlebende Wesen soll die Lösung für die fehlende magische Energiequelle des MagPulse3 sein, nachdem das Projekt mit schweren Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen hat. In ElPaso, Texas tauscht gleichzeitig LUZIFER wieder auf und mischt sich mit zunächst unklaren Plänen unter die Menschen. Thomas hat immer noch einen Teil von IHM in sich der dem Butler ein qualvolles Verlangen nach LUZIFER hinterlassen hat. Im Alleingang reist er nach El Paso und geht auf die Suche, während die Vogeldämonin Kyra ihm heimlich folgt. Auch in Alaska bahnt sich gleichzeitig eine Gefahr für Zamorra und seine Mitstreiter an.

Nicht nur das Doppelcover von Timo Wuerz dieses Zweiteilers ist ein echter Genuss. Auch der Roman an sich, den ich als Doppelfolge auch insgesamt rezensieren möchte, hat eine Menge zu bieten. Nachdem der Höllenzyklus mit Band 1252 von Thilo Schwichtenberg fulminant abgeschlossen wurde, baut er nun einen neuen Handlungsstrang auf. Im Mittelpunkt steht im Auftakt Robert Tendyke. Ihn, seine Geschichte und sein Unternehmen kenne ich als relativen Zamorra-Neuling nur teilweise. 

Mir wird mit diesem Zweiteiler einmal mehr bewusst, was Zamorra von anderen Horrorserien unterscheidet. Zamorra hat neben der parapsychologischen Ansätze auch einen großen kosmischen Aspekt und vereint SciFi, Horror und Fantasy in einer Serie. Zamorra, Robert und Tendyke Industries erinnern mich dabei öfter an das Marvel-Universum. Während Zamorra vielleicht mit Doctor Strange zu vergleichen ist, erinnert Robert sehr an Tony Stark und sein Unternehmen. Ihn habe ich inzwischen als exzentrischem Lebemann im Indiana-Jones Look etwas näher kennengelernt und finde diese Figur überaus interessant. Er und TI als Unternehmen bieten zudem auch eine Menge Spielraum innerhalb der Serie.

Bereits der Auftakt mit dem Auftauchen der Sternenelefanten und die Jagd nach dem Werlöwen haben mich sehr begeistert. Im zweiten Teil geht es zwar etwas gemächlicher, aber umso faszinierender weiter. Spannend wird es am Ende mit der Eskalation des Projektes und den Hintergründen. Nicht vergessen werden darf, dass auch LUZIFER, Butler Thomas und Kyra noch einen überaus faszinierenden Handlungsstrang innerhalb der Doppelfolge haben, der ein eigener Roman hätte sein können und so gut und spannend wie die Grundhandlung war.

Wieder liegt hier ein Zweiteiler vor, der ein Taschenbuch verdient hätte und in einem Rutsch gelesen ein echter fünf Sterne Roman war.

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 591 - Nachbeben - von Christian Schwarz

Christian Schwarz
MADDRAX 
Nachbeben
Band 591
Erschienen am 13.09.2022
Cover von Shutterstock

Matt und seine Begleiter haben Cancriss mit einem schlechten Gefühl verlassen: Dafür, dass man ihnen den dringend benötigten Wurmloch-Generator übergab, deckten sie die verbrecherische Regierung und überließen einen gefangenen, schlafenden Wandler seinem Schicksal.
Doch nun holen "Nachbeben" den Planeten der Wurmloch-Architekten ein, als ein brisantes Vermächtnis des früheren stellvertretenden Ratspräsidenten Muuras-Muh entdeckt wird. Ein Stein kommt ins Rollen, den einen wahren Erdrutsch auslöst...

Den Handlungszweig den Christian Schwarz in dieser Woche weiterführt, fand ich sehr gut. Auch wenn es bei der Kritik der "Verzettelung" in diesem Zyklus bleibt, hat er eine tolle Story um den von den Pancinowa ausgebeuteten Oqualun geschrieben, die im vorliegenden Band mit einem gewaltigen "Nachbeben" seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. 

Ich kenne das Ringplanetensystem erst seit dem letzten Zyklus und hatte so meine Probleme damit. Dennoch begeistern mich als Fan von Perry Rhodan, Sternenfaust oder Bad Earth die Fremdvölker und gerade die Pancinowa in diesem Bereich sehr. Und so macht dieser Roman genauso viel Spaß wie die beiden Bände 583 und 584 von Christian Schwarz und Band 582 von Lucy Guth, in denen die Autoren den Grundstein um das Geheimnis im Eis gelegt haben. Die ewige Pein, das Erwachen und der Wahnsinn des Wandlers waren ein echtes Highlight. Und auch Eileen, die mir schon während der vorangegangenen Romane sehr gefallen hat spielt hier eine schöne und tragende Rolle. So kommt dieser Roman dank einer weiteren starken Kriegerin der Dreizehn Inseln ganz ohne Matt und Aruula oder sonstiger Hauptcharaktere aus. Neben der politischen Aspekte auf Cancriss kommt hier auch die Science-Fiction nicht zu kurz und passt in diese Nebenhandlung. Und selbst eine Apokalypse hält der Autor am Ende für den geneigten Maddrax-Fan bereit. Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1258 - Tabeas Totentanz - von Veronique Wille

Veronique Wille
PROFESSOR ZAMORRA 
Tabeas Totentanz
Band 1258
Erschienen am 16.08.2022
Cover von Shutterstock

Der Teufel und die Circe ... Gregor fühlte sich geradezu magisch angezogen von dem bunten Plakat auf der Litfaßsäule. Es zeigte den Leibhaftigen – aber Fabian hatte nur Augen für die barbusige Schönheit, die der grinsende Teufel mit seinen Klauen umfasst hielt.
Ihr Blick schien ihn, Fabian, geradezu anzuflehen:
Hilf mir ...!
Und dann, während er noch gebannt hinschaute – füllten sich ihre Augen mit Tränen.
Blutigen Tränen ...

Veronique Wille schreibt wie ich finde bei Zamorra stets außergewöhnliche Romane was das Setting und die Atmosphäre betrifft. So auch im vorliegenden Band in dem sie den Leser in das Berlin der 1920er Jahre entführt und wir es mit einem Inkubus zu tun bekommen.

Dabei nimmt sich die Autorin sehr viel Zeit und Raum für die Entstehungsgeschichte und den Teil in der Vergangenheit. Zamorras Auftritt kommt erst in der zweiten Hälfte der Geschichte so richtig zum Tragen. Die Geschichte um das rätselhafte Etablissement "Caligula", die Tänzerin Johanna, die Studenten Gregor und Fabian sowie dem mysteriösen Jean Grey sind hervorragend konstruiert. Wohin das Ganze führen soll, wird auch wohldosiert und spannend gelüftet. Robert Weil, ein alter Studienfreund des Professors und seine Tochter Nele sind schließlich der Schlüsselpunkt des Romans. Das Zamorra sich auf alt trimmt um den gealterten  Studienfreund nicht zu verwirren, fand ich ebenso charmant wie witzig. Tolle Story, tolles Setting und eine spannende Geschichte machen diesen Roman von Veronique Wille wieder so besonders und verdienen einmal mehr fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 25 - Das elektrische Grauen - von Logan Dee

Logan Dee
DIE UFO-AKTEN
Das elektrische Grauen
Band 25
Erschienen am 06.09.2022
Cover von Shutterstock

Die Statistik belegt, was eigentlich nicht sein kann: In einem bestimmten Chicagoer Stadtviertel schnellt nach einem Unwetter die Verbrechensrate sprunghaft in die Höhe – als würde irgendetwas die Menschen dort in die Kriminalität treiben. Gleichzeitig werden seltsame Beobachtungen gemacht: Geist- und Lichterscheinungen, telekinetische Phänomene...
Cliff Conroy und Judy Davenport grenzen den "Herd" der Vorgänge ein. Es handelt sich um ein einzelnes Hochhaus aus den 1970er-Jahren; ein Gebäude, das vor einiger Zeit vom Blitz getroffen wurde.
Um dem Rätsel auf den Grund zu gehen, müssen sie es betreten. Ein fataler Fehler! Denn das Haus wird nicht nur von Menschen bewohnt...

Der Roman ist für meinen Geschmack etwas schlecht gealtert beziehungsweise hätte er noch etwas mehr Überarbeitung erhalten können. Mir  fällt dies direkt zu Beginn auf,  als von Bildschirm und USB-Stick die Rede ist. Das Hochhaus der 70er Jahre hätte ebenfalls moderner sein können und auch der Crimson Ripper aus den 80er Jahren und das Tonband hat eher für die älteren Leser noch Charme. Aber das sind nur kleinere Anmerkungen, die die meisten Leser wohl nicht stören.

Ansonsten ist der Roman ganz gut und fügt sich in den Gesamtkanon der Serie ein. In diesem Fall geht es besonders um die UFO-Aspekte der Reihe, die in den ersten Romanen angelegt wurden und Judy im Besonderen betreffen. In der ursprünglichen Serie kam man also viel früher in der Handlung weiter. Denn "Das elektrische Grauen" erschien damals bereits als Teil 14. Nun ist dieser Roman Band 25 der neuen Serie geworden und wir haben damit bereits die alte Serie eingeholt. Mit bisher 11 neuverfassten Romanen. Und damit liegt nun Stoff für mindestens 36 Ausgabenvor, auch wenn keine neuen dazukämen. Aber diese sind ja schon eingeplant. Drücken wir also der wie ich finde tollen Serie weiter die Daumen und hoffen natürlich auf viele Käufer und Leser. 

Insgesamt fehlte es mir beim aktuellen Band aber etwas an Spannung und alles wirkte etwas verzettelt. Daher "nur" drei Sterne!

⭐️⭐️⭐️

Maddrax 590 - Der Medusa-Effekt - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Der Medusa-EffektBand 590
Erdschienen am 30.08.2022
Cover von Shutterstock

Ein dritter Unfall? Daran glaubt niemand mehr. Ein Unbekannter scheint verhindern zu wollen, dass der Flächenräumer gegen den Streiter in Stellung gebracht wird. Oder gelten die Anschläge Matthew Drax? Und Aruula? Während noch die Schäden gesichtet werden, geschieht ein weiteres Drama – und es hat mit dem lebenden Stein zu tun.

Auch der zweite Teil der Doppelfolge von Ian Rolf Hill ist kein Actionfeuerwerk. Aber diese Folge hat mir etwas besser gefallen als der Vorgänger. Mit der Beeinflussung von Victorius de Rozier durch den lebenden Stein im Flächenräumer hatte ich nicht gerechnet und die Entwicklung wird dadurch etwas dramatischer und verleiht der gesamten Geschichte eine schöne Wendung. Justipluu ermittelt wie Columbo und jeder verdächtigt jeden. Mir hätte es aber gut gefallen, wenn wir über zwei Romane bis zum Ende im unklaren über den wahren Attentäter gelassen worden wären. Dies hätte wesentlich zur Spannung und beitragen können. Akis Versteinerung dagegen war ein weiterer gut inszenierter Schockmoment in einem sehr spacigen Maddrax-Abenteuer.

Dennoch bleibt die grundsätzliche Frage, ob wir einen weiteren Einsatz des Flächenräumers und das Thema Ursprung erneut in diesem Zyklus gebraucht hätten. Der Fokus lag mir bisher zu wenig auf dem sehr guten Zyklusthema der "Dunklen Bedrohung". Dafür verzettelt man sich in unzähligen Nebenhandlungen.

Die Diskussion zur Serienentwicklung geht derweil bei den Fans weiter. Ich für meinen Teil vermisse weiterhin die ursprüngliche Endzeitatmosphäre dieser Serie und möchte erneut die Anregung geben, über eine Entschleunigung nachzudenken. Der Serienhintergrund bietet dazu so viele Möglichkeiten. Ich vermisse auch die lupenreinen Einzelabenteuer. Das war zum Beispiel beim letzten Zyklus durch die Parallelwelten wieder gegeben. Das hat mich echt begeistert.

Mit dem vorliegenden Beitrag liefert Florian Hilleberg trotz aller Serienkritik aber einen guten zweiten Teil ab der mir etwas besser als das "Intro" gefallen hat. Vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 24 - Green Genie - von Kolja van Horn

Kolja van Horn 
DIE UFO-AKTEN
Green Genie
Band 24
Erschienen am 23.08.2022
Cover von Shutterstock 

Die Ereignisse, die das mysteriöse Dossier schildert, welches Cliff und Judy von Senator Campbell zugespielt wird, reichen zurück bis ins Iowa der 1990er-Jahre. Damals soll ein anonymer Anruf bei der Polizei eingegangen sein, der einen kollektiven Suizid auf der Farm der naturverbundenen Sekte Corn-People ankündigte. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, waren bis auf ein kleines Mädchen namens Green Genie sämtliche Bewohner des Anwesens bereits tot. Wie Obduktionen ergaben, hatten sie sie sich mit Schierling vergiftet. Merkwürdig jedoch, dass dieses tödliche Kraut nirgends auf dem Gelände gefunden werden konnte. Da es keinerlei Anzeichen von Fremdeinwirkung gab, wurde das Verfahren wenig später eingestellt.
Ein Fehler, wie sich heute zeigt, als ein Rockmusiker in Las Vegas zu Tode kommt, nachdem er Kontakt zu dem verschollenen, mittlerweile knapp dreißigjährigen Mädchen hatte ...

Kolja van Horn ist ein weiterer neuer Autor bei den UFO-Akten. Bekannt dürfte er vor allem den Lassiter Fans sein. Da ich erst zum aktuellen Jubiläum einen Ausflug in die Western-Serie gemacht habe, war mir der Autor zuvor unbekannt.

Dem Roman merkt man sofort den routinierten Heftromanautor an. Green Genie ist ein gut konstruierter Roman, der solide erzählt wird und auch die Charaktere gut darstellt und Judy und Cliff weiter feinzeichnet. Das Thema ist gut gewählt und die Hauptdarstellerin Green Genie eine interessante junge Frau mit tragischer Geschichte. Auch die Corn-People sind dabei ein gut gewähltes Thema mit realem Hintergrund und werden geschickt in diese fiktive Geschichte eingebracht. Gelegentlich blitzt beim Autor sogar das Westerngenre etwas durch, was dem Roman aber tatsächlich guttut und der Atmosphäre ein wenig Verwegenheit verleiht und auch ins Setting Nevada und Mojave-Wüste passt. Erstmals benutzt der Autor in diesem Roman auch die Ansprache Marshall Davenport oder Marshall Conroy für Judy und Cliff.

Die UFO-Akten greifen ein populäres Thema auf, dass in der Vergangenheit nicht nur Autoren wie Stephen King in seinem Universum immer wieder mit dem Shining seiner Charaktere beschreibt. Ich erkenne besonders zu seinem Roman "Das Institut" Parallelen. Die Popkultur nimmt in Buch, Comics, Film und Serien  regelmäßig parabegabte Kinder als Plot. Ob sie nun wie bei Strenger Things von der Regierung erforscht und zu Supersoldaten ausgebildet werden oder als Mutanten an Schulen oder militärischen Einrichtungen im Zaum gehalten werden sollen. Viele dieser Stoffe haben einen Ursprung in Verschwörungstheorien wie dem "Montauk-Projekt" oder dem Forschungsprojekt MKULTRA.

Und so kristallisiert sich auch mit den neu eingewobenen UFO-Akten so langsam ein roter Faden bezüglich der Parabegabten heraus. Was die Regierung mit ihnen in diesem Fall vorhat bleibt natürlich noch unklar. Kolja van Horn ist jedenfalls eine Bereicherung in der Autorenriege und sein Roman hat mir hervorragend gefallen. Fünf Sterne und herzlich Willkommen!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️