Professor Zamorra 1258 - Tabeas Totentanz - von Veronique Wille

Veronique Wille
PROFESSOR ZAMORRA 
Tabeas Totentanz
Band 1258
Erschienen am 16.08.2022
Cover von Shutterstock

Der Teufel und die Circe ... Gregor fühlte sich geradezu magisch angezogen von dem bunten Plakat auf der Litfaßsäule. Es zeigte den Leibhaftigen – aber Fabian hatte nur Augen für die barbusige Schönheit, die der grinsende Teufel mit seinen Klauen umfasst hielt.
Ihr Blick schien ihn, Fabian, geradezu anzuflehen:
Hilf mir ...!
Und dann, während er noch gebannt hinschaute – füllten sich ihre Augen mit Tränen.
Blutigen Tränen ...

Veronique Wille schreibt wie ich finde bei Zamorra stets außergewöhnliche Romane was das Setting und die Atmosphäre betrifft. So auch im vorliegenden Band in dem sie den Leser in das Berlin der 1920er Jahre entführt und wir es mit einem Inkubus zu tun bekommen.

Dabei nimmt sich die Autorin sehr viel Zeit und Raum für die Entstehungsgeschichte und den Teil in der Vergangenheit. Zamorras Auftritt kommt erst in der zweiten Hälfte der Geschichte so richtig zum Tragen. Die Geschichte um das rätselhafte Etablissement "Caligula", die Tänzerin Johanna, die Studenten Gregor und Fabian sowie dem mysteriösen Jean Grey sind hervorragend konstruiert. Wohin das Ganze führen soll, wird auch wohldosiert und spannend gelüftet. Robert Weil, ein alter Studienfreund des Professors und seine Tochter Nele sind schließlich der Schlüsselpunkt des Romans. Das Zamorra sich auf alt trimmt um den gealterten  Studienfreund nicht zu verwirren, fand ich ebenso charmant wie witzig. Tolle Story, tolles Setting und eine spannende Geschichte machen diesen Roman von Veronique Wille wieder so besonders und verdienen einmal mehr fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 25 - Das elektrische Grauen - von Logan Dee

Logan Dee
DIE UFO-AKTEN
Das elektrische Grauen
Band 25
Erschienen am 06.09.2022
Cover von Shutterstock

Die Statistik belegt, was eigentlich nicht sein kann: In einem bestimmten Chicagoer Stadtviertel schnellt nach einem Unwetter die Verbrechensrate sprunghaft in die Höhe – als würde irgendetwas die Menschen dort in die Kriminalität treiben. Gleichzeitig werden seltsame Beobachtungen gemacht: Geist- und Lichterscheinungen, telekinetische Phänomene...
Cliff Conroy und Judy Davenport grenzen den "Herd" der Vorgänge ein. Es handelt sich um ein einzelnes Hochhaus aus den 1970er-Jahren; ein Gebäude, das vor einiger Zeit vom Blitz getroffen wurde.
Um dem Rätsel auf den Grund zu gehen, müssen sie es betreten. Ein fataler Fehler! Denn das Haus wird nicht nur von Menschen bewohnt...

Der Roman ist für meinen Geschmack etwas schlecht gealtert beziehungsweise hätte er noch etwas mehr Überarbeitung erhalten können. Mir  fällt dies direkt zu Beginn auf,  als von Bildschirm und USB-Stick die Rede ist. Das Hochhaus der 70er Jahre hätte ebenfalls moderner sein können und auch der Crimson Ripper aus den 80er Jahren und das Tonband hat eher für die älteren Leser noch Charme. Aber das sind nur kleinere Anmerkungen, die die meisten Leser wohl nicht stören.

Ansonsten ist der Roman ganz gut und fügt sich in den Gesamtkanon der Serie ein. In diesem Fall geht es besonders um die UFO-Aspekte der Reihe, die in den ersten Romanen angelegt wurden und Judy im Besonderen betreffen. In der ursprünglichen Serie kam man also viel früher in der Handlung weiter. Denn "Das elektrische Grauen" erschien damals bereits als Teil 14. Nun ist dieser Roman Band 25 der neuen Serie geworden und wir haben damit bereits die alte Serie eingeholt. Mit bisher 11 neuverfassten Romanen. Und damit liegt nun Stoff für mindestens 36 Ausgabenvor, auch wenn keine neuen dazukämen. Aber diese sind ja schon eingeplant. Drücken wir also der wie ich finde tollen Serie weiter die Daumen und hoffen natürlich auf viele Käufer und Leser. 

Insgesamt fehlte es mir beim aktuellen Band aber etwas an Spannung und alles wirkte etwas verzettelt. Daher "nur" drei Sterne!

⭐️⭐️⭐️

Maddrax 590 - Der Medusa-Effekt - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Der Medusa-EffektBand 590
Erdschienen am 30.08.2022
Cover von Shutterstock

Ein dritter Unfall? Daran glaubt niemand mehr. Ein Unbekannter scheint verhindern zu wollen, dass der Flächenräumer gegen den Streiter in Stellung gebracht wird. Oder gelten die Anschläge Matthew Drax? Und Aruula? Während noch die Schäden gesichtet werden, geschieht ein weiteres Drama – und es hat mit dem lebenden Stein zu tun.

Auch der zweite Teil der Doppelfolge von Ian Rolf Hill ist kein Actionfeuerwerk. Aber diese Folge hat mir etwas besser gefallen als der Vorgänger. Mit der Beeinflussung von Victorius de Rozier durch den lebenden Stein im Flächenräumer hatte ich nicht gerechnet und die Entwicklung wird dadurch etwas dramatischer und verleiht der gesamten Geschichte eine schöne Wendung. Justipluu ermittelt wie Columbo und jeder verdächtigt jeden. Mir hätte es aber gut gefallen, wenn wir über zwei Romane bis zum Ende im unklaren über den wahren Attentäter gelassen worden wären. Dies hätte wesentlich zur Spannung und beitragen können. Akis Versteinerung dagegen war ein weiterer gut inszenierter Schockmoment in einem sehr spacigen Maddrax-Abenteuer.

Dennoch bleibt die grundsätzliche Frage, ob wir einen weiteren Einsatz des Flächenräumers und das Thema Ursprung erneut in diesem Zyklus gebraucht hätten. Der Fokus lag mir bisher zu wenig auf dem sehr guten Zyklusthema der "Dunklen Bedrohung". Dafür verzettelt man sich in unzähligen Nebenhandlungen.

Die Diskussion zur Serienentwicklung geht derweil bei den Fans weiter. Ich für meinen Teil vermisse weiterhin die ursprüngliche Endzeitatmosphäre dieser Serie und möchte erneut die Anregung geben, über eine Entschleunigung nachzudenken. Der Serienhintergrund bietet dazu so viele Möglichkeiten. Ich vermisse auch die lupenreinen Einzelabenteuer. Das war zum Beispiel beim letzten Zyklus durch die Parallelwelten wieder gegeben. Das hat mich echt begeistert.

Mit dem vorliegenden Beitrag liefert Florian Hilleberg trotz aller Serienkritik aber einen guten zweiten Teil ab der mir etwas besser als das "Intro" gefallen hat. Vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 24 - Green Genie - von Kolja van Horn

Kolja van Horn 
DIE UFO-AKTEN
Green Genie
Band 24
Erschienen am 23.08.2022
Cover von Shutterstock 

Die Ereignisse, die das mysteriöse Dossier schildert, welches Cliff und Judy von Senator Campbell zugespielt wird, reichen zurück bis ins Iowa der 1990er-Jahre. Damals soll ein anonymer Anruf bei der Polizei eingegangen sein, der einen kollektiven Suizid auf der Farm der naturverbundenen Sekte Corn-People ankündigte. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, waren bis auf ein kleines Mädchen namens Green Genie sämtliche Bewohner des Anwesens bereits tot. Wie Obduktionen ergaben, hatten sie sie sich mit Schierling vergiftet. Merkwürdig jedoch, dass dieses tödliche Kraut nirgends auf dem Gelände gefunden werden konnte. Da es keinerlei Anzeichen von Fremdeinwirkung gab, wurde das Verfahren wenig später eingestellt.
Ein Fehler, wie sich heute zeigt, als ein Rockmusiker in Las Vegas zu Tode kommt, nachdem er Kontakt zu dem verschollenen, mittlerweile knapp dreißigjährigen Mädchen hatte ...

Kolja van Horn ist ein weiterer neuer Autor bei den UFO-Akten. Bekannt dürfte er vor allem den Lassiter Fans sein. Da ich erst zum aktuellen Jubiläum einen Ausflug in die Western-Serie gemacht habe, war mir der Autor zuvor unbekannt.

Dem Roman merkt man sofort den routinierten Heftromanautor an. Green Genie ist ein gut konstruierter Roman, der solide erzählt wird und auch die Charaktere gut darstellt und Judy und Cliff weiter feinzeichnet. Das Thema ist gut gewählt und die Hauptdarstellerin Green Genie eine interessante junge Frau mit tragischer Geschichte. Auch die Corn-People sind dabei ein gut gewähltes Thema mit realem Hintergrund und werden geschickt in diese fiktive Geschichte eingebracht. Gelegentlich blitzt beim Autor sogar das Westerngenre etwas durch, was dem Roman aber tatsächlich guttut und der Atmosphäre ein wenig Verwegenheit verleiht und auch ins Setting Nevada und Mojave-Wüste passt. Erstmals benutzt der Autor in diesem Roman auch die Ansprache Marshall Davenport oder Marshall Conroy für Judy und Cliff.

Die UFO-Akten greifen ein populäres Thema auf, dass in der Vergangenheit nicht nur Autoren wie Stephen King in seinem Universum immer wieder mit dem Shining seiner Charaktere beschreibt. Ich erkenne besonders zu seinem Roman "Das Institut" Parallelen. Die Popkultur nimmt in Buch, Comics, Film und Serien  regelmäßig parabegabte Kinder als Plot. Ob sie nun wie bei Strenger Things von der Regierung erforscht und zu Supersoldaten ausgebildet werden oder als Mutanten an Schulen oder militärischen Einrichtungen im Zaum gehalten werden sollen. Viele dieser Stoffe haben einen Ursprung in Verschwörungstheorien wie dem "Montauk-Projekt" oder dem Forschungsprojekt MKULTRA.

Und so kristallisiert sich auch mit den neu eingewobenen UFO-Akten so langsam ein roter Faden bezüglich der Parabegabten heraus. Was die Regierung mit ihnen in diesem Fall vorhat bleibt natürlich noch unklar. Kolja van Horn ist jedenfalls eine Bereicherung in der Autorenriege und sein Roman hat mir hervorragend gefallen. Fünf Sterne und herzlich Willkommen!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Atlantis 12 - Nekrolog - von Ben Calvin Hary

Ben Calvin Hary
Perry Rhodan Atlantis
Band 12
Nekrolog
Erschienen am 19.08.2022
Titelbild von Arndt Drechsler-Zakrzewski

Seit mehr als dreieinhalb Jahrtausenden reisen die Menschen mit Raumschiffen durch das Weltall. Dennoch gibt es auf der Erde genügend Geheimnisse. Eines dieser Mysterien ist der Kontinent Atlantis, der gut 8000 Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung versunken ist. Gegen ihren Willen werden Perry Rhodan und seine Frau Sichu Dorksteiger in diese Zeit geschleudert. Die menschenähnlichen Arkoniden haben gerade auf Atlantis eine Kolonie errichtet, während in der Milchstraße ein großer Sternenkrieg tobt. Die beiden Zeitreisenden versuchen, die Rückkehr in ihre eigene Zeit zu schaffen. Bei alledem dürfen sie keinen Fehler begehen, der ihre eigene Gegenwart verändern würde.
Bald erkennen sie, dass auch ein kosmischer Konflikt tobt: Das Raumschiff STRAHLKRAFT unter dem Kommando des Roboters Tolcai operiert in der Milchstraße – und dieser Tolcai löst die Nukleotide Pest aus. Eine Welle von Tod und Vernichtung beginnt auf Atlantis und wird bald weite Teile der Galaxis verheeren. In seiner Verzweiflung sieht Rhodan nur eine Chance: Er muss auf eine letzte Zeitreise setzen – und auf einen NEKROLOG ...

Die Reise ist nun vorläufig zu Ende und Atlantis-Chefexpokrat Ben Calvin Hary himself hat die traditionelle Aufgabe, den 12 Band zu verfassen und so gut wie möglich die Hirnwindungen der Leser nach diesem rasanten Trip zu entknoten und bestmögliche Antworten auf entstandene Fragen zu geben und eventuelle Unstimmigkeiten zu bereinigen. Das ihm das hervorragend gelungen ist, möchte ich vorweg nehmen.

Ich bleibe auch nach 12 Bänden dabei, dass dies mit Mission SOL 1 die beste Miniserie aller Zeiten ist. In meinem persönlichen Ranking ist sie jedenfalls auf Platz eins gelandet. Sogar auf den letzten Metern lässt Ben die Leser ins zweifeln kommen, als auch der zweite Versuch einer Zeitkorrektur zu scheitern droht. Leichte Kost ist dabei der Abschluss somit auf keinen Fall. Nicht nur die erneute Konfrontation mit Tolcai, auch alle anderen Handlungsabschnitte des Romans sind sehr gut umgesetzt und toll erzählt. So vermitteln Ben beispielsweise eindringlich die fast schon psychedelischen Auswirkungen bei der Freisetzung der ÜBSEF-Konstante aus der alternativen Zeitlinie und die daraus folgenden „Synchronisation“ mit den Betroffenen. Es ist immer eine Kunst, Spannung zu erzeugen, obwohl der Leser weiß, dass am Ende alles gut werden wird. Und das gelingt dem Autor hervorragend. Erwähnen möchte ich noch Ben‘s Verknüpfung mit dem Weg zum Schicksalsberg aus „Herr der Ringe“. Rhodan erinnert sich bei der Ankunft an der Arkonspitze an diesen Fantasyroman „aus seiner Kindheit“. Das ist scheinbar ein kleiner Fehler der dem Autor da unterlaufen ist. Denn der Herr der Ringe ist erst 1954/55 erstmals erschienen und da war Rhodan bereits erwachsen. Trotzdem fand ich die Assoziation insgesamt passend. 

Ein wenig Stolz bin ich darauf, bereits in Band 3 die Lunte bezüglich Rico gerochen zu haben. Das Atlantis Staffel 1 am Ende eine Art Origin-Story des Kosmokratenroboters sein würde, habe ich dabei nicht erahnt. Dieser Aspekt war einfach grandios. Recht gut gelöst war auch das Thema bezüglich möglicher Paradoxon. Nicht zu vergessen die Rollen von Quartam, Rowena und ganz besonders Casey. Das beide mit in die Zukunft reisen, war eine weitere Überraschung. Ich ziehe am Ende ein weiteres mal meinen imaginären Hut vor diesem Ideenfeuerwerk, dass Ben und seine Bande in der aktuellen Miniserie gezündet haben. Leicht hat er es sich mit dieser komplexen Story jedenfalls nicht gemacht. Ein letztes mal fünf Sterne für diesen Abschluss und für die Serie insgesamt!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️


Maddrax 589 - Mission Flächenräumer - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX
Mission Flächenräumer
Band 589
Erschienen am 16.08.2022
Cover von Néstor Taylor

Nachdem die unmittelbare Gefahr auf der Erde gebannt ist, machen sich Matt, Aruula und Quart'ol über das Wurmloch auf den Weg ins Ringplanetensystem, um den Flächenräumer zu bergen. Er muss auseinander genommen und ins Sonnensystem verbracht werden, bevor der Streiter dort eintrifft. Auch Victorius de Rozier und Triell begleiten die Freunde, und eine Abordnung der Hydriten.
Die stellen allerdings schnell fest, dass der einfach klingende Plan seine Tücken hat. Und nicht nur das! Matt gerät in tödliche Gefahr, und niemand weiß, ob es ein Unfall oder ein Anschlag war...

Nachdem wir vor zwei Wochen noch am Victoriasee an der Seite unserer Helden gegen das Dunkle Herz gekämpft haben, sind wir jetzt schon wieder Lichtjahre entfernt im Ringplanetensystem. Dort soll der Transport  des Flächenräumers ins Solare System vorbereitet und umgesetzt werden. Doch wie wir aus Band 587 wissen, haben sich Matt, Aruula und Quart'ol unwissend einen Wolf im Schafspelz an Bord geholt. Dieser wird nun aktiv und sabotiert die Mission Flächenräumer.

Da es sich um einen Zweiteiler handelt, endet diese Folge in einem fiesen Cliffhanger. Den Weg dahin geht Florian Hilleberg ungewöhnlich unspektakulär und gemächlich. Maddrax' gefährliche Weltraumeinsatz hat zwar Charme, aber irgendwie sehe ich in dieser ganzen Mission nicht viel Abenteuerpotential. Denn viel passiert nicht. Das Wenige ist gewohnt routiniert umgesetzt. Richtige Spannung kommt nur am Ende auf. Der Roman ist mit etlichen Rückblicken und erklärenden Passagen bestückt, die natürlich die Handlung ebenfalls ausbremsen und Platz beanspruchen.

Ich muss auch hier wieder den Gigantismus und die schnellen Reisen bemängeln. Alles geht mir hier ein wenig zu einfach und schnell. Für alle Probleme kann Matt auf technische und personelle Möglichkeiten zurückgreifen, die für meinen Geschmack einfach nicht zu einer apokalyptischen Serie passen. Klar muss sich die Serie weiterentwickeln und vieles hat sich da auch verselbständigt. Aber das "Kolumbus-Flair" der Anfangszeiten lässt sich halt nicht über 600 Hefte aufrechterhalten. Auch beim großen Bruder Perry Rhodan gab es dieses Problem und die Fans haben regelmäßig ihren Unmut zum Gigantismus kundgetan. Reisen über Milliarden Lichtjahre zwischen den Galaxien wurden zu Betriebsausflügen. Unterbunden wurde dies durch die Hyperimpedanz, der Raumschiffe und Möglichkeiten ausbremste. Eine Überlegung wäre es wert auch das Maddrax-Universum (übertrieben gesagt) wieder in die Steinzeit zu versetzen um neue Spielräume zu schaffen. Auch Zeitsprünge zwischen den Zyklen wären eine Überlegung wert. So kann man neue Umwelten ermöglichen und hat zudem in den unbehandelten Zeiträumen  noch Handlungsspielraum für Spinn-Off-Serien. Aber das ist nur meine subjektive Meinung und ist meiner grundsätzlichen Abneigung zu überbordenden Sci-Fi-Elementen im Sinne von Weltraumabenteuern bei Maddrax geschuldet. Das dies durchaus auch reizvoll sein kann, haben die Autoren immer wieder bewiesen. Ich mag mehr die Endzeit- und Horrorelemente der Serie.

Kurz und knapp: diesen Roman fand ich ein wenig dünn aber nicht schlecht. Ich hoffe es war der Auftakt zu einer fulminanten Fortsetzung. Drei Sterne!
⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 23 - Fabrik der Klone - von Carter Jackson

Carter Jackson 
DIE UFO-AKTEN
Fabrik der Klone
Band 23 der Serie
Erschienen am 09.08.22
Cover von Shutterstock

Jeder Mensch ist individuell, von der Natur mit unverwechselbaren Genen, Anlagen und Eigenheiten ausgestattet. Selbst eineiige Zwillinge, mögen sie sich äußerlich auch noch so ähnlich sein, sind in ihrem Wesen so verschieden wie ihre Fingerabdrücke.
Doch wenn der Mensch die Natur bezwingt, wird das Unmögliche wahr: die perfekte Kopie. Diese genetische Technik nennt man „Klonen“. Im Tier- und Pflanzenreich bereits durchgeführt, schreckt die Wissenschaft vor der Anwendung beim Menschen jedoch aus ethischen Gründen zurück.
Offiziell zumindest. Niemand kann sagen, welche verbotenen Experimente in geheimen Labors auf der Versuchsliste stehen. Ob nicht bereits menschliches Erbmaterial geklont wurde.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Wahrheit ans Licht kommt ...

Es gibt wieder einen überarbeiteten Roman von Carter Jackson aus der alten Serie. Damals als Band 13 erschienen, ist es nun schon der 23 Band der neuen Serie. Durch die eingeschobenen neuen Romane sind wir in der Grundhandlung zwar nicht wesentlich weiter gekommen als damals, aber es gab wirklich gute Einzelabenteuer, die mit dem Serienüberbau spielen. So auch im vorliegenden Band von Carter Jackson, der wieder eine Mischung aus Krimi, Mystery und Verschwörungstheorie ist. Es geht um Klone und ein eingestelltes Experiment, dass aus dem Ruder läuft. 

Judy und Cliff werden wieder von Senator Campbell auf einen Mordfall angesetzt, der zunächst nicht ungewöhnlich erscheint. Doch die Leiche, die nach Zeugenaussagen erst vor wenigen Stunden ermordet wurde, weißt schon nach kurzer Zeit starke Verwesungserscheinungen auf. Erst ein weiterer Mord macht die Sache so richtig ungewöhnlich. Die Leichen gleichen sich nämlich wie ein Ei dem anderen. Die Spur führt die beiden zu einem Arzt, der ebenfalls wie die beiden Toten aussieht und der Ursprung eines geheimen Klonexperimentes ist. Die Zeit drängt, denn ein Auftragskiller versucht die Spuren zu verwischen.

Ich würde diesen Beitrag als spannenden Wissenschaftskrimi bezeichnen.  Handlung und Gesamtkonzept haben mir recht gut gefallen und nebenbei wird auch Judy durch die Gewebeprobe erneut tief in die Verschwörungen verstrickt. Das Ende ist offen und die Thematik wird uns wohl in Kürze wiederbegegnen. Ich bin gespannt. Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️