Professor Zamorra 1211 - Was einen nicht umbringt - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 27.10.2020
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Lucia Nowak schlug die Lider auf!
Es war so finster, dass sie nicht mal die Hand vor Augen sah. Nur unter der Tür malte sich ein schwacher Lichtstreifen ab. Den Atem anhaltend lauschte sie in die Dunkelheit. Bis auf die regelmäßigen Atemzüge ihrer Mitpatientin war es totenstill.
Selbst draußen auf dem Flur rührte sich nichts.
„Lucia!“
Sie schrak zusammen. Die Stimme war direkt in ihrem Kopf erklungen, dennoch erkannte sie sie auf Anhieb. Es war die Stimme ihrer Mutter.
Aber das war doch nicht möglich.
Ihre Mutter war tot!

Zamorra und Nicole sind alarmiert, dass Lucias Mutter als Vampir wiedergekehrt ist und es nun auf Ihre Tochter abgesehen hat. Dennoch können sie es nicht verhindern, dass Lucia von den Schergen des Unbekannten, der im Hintergrund die Fäden zieht, benutzt wird. Zamorra vernichtet Lucias Mutter und da Lucia nicht weiß, das ihre Mutter zur Vampirin geworden ist, stellt sie sich gegen den Professor. Es beginnt eine Jagd nach den Schergen und der Macht im Hintergrund, um Lucia wieder auf die richtige Seite zu bringen ...

Nachdem im letzten Band überwiegend die weitere Geschichte um Lucia sehr ruhig vorbereitet wurde, legt dieser Roman gleich los und geht in die Vollen. Dies bleibt dann auch bis zur letzten Seite, denn Ian Rolf Hill hat einen phantastischen Zweiteiler (oder Dreiteiler, wenn man Band 1178 „Grabgesang“ dazu nimmt) mit einer polarisierenden Hauptdarstellerin und zahlreichen interessanten Kreaturen der Dunkelheit konstruiert. Auf den ersten Seiten lässt er noch einmal die Ereignisse des letzten Bandes Revue passieren. Das ist hilfreich, da mir wohl einige Details entgangen waren. 

Die Gegner sind nun Soucouyant, Nelapsi und Loogaroo. Der Autor bringt gleich eine ganze Horde ungewöhnlicher, dämonischer Antagonisten ins Spiel, die für drei Romane gereicht hätten. Und damit gibt er sich noch lange nicht zufrieden. Sehr interessiert und aufmerksam habe ich diesmal die Leserseite mit dem Werkstattbericht gelesen. Dies verlieh mir eine zusätzliche Sichtweise auf Autor und Roman die mich beeindruckt hat. Neben einem tollen phantastischen Roman hat der Autor auch ein tiefgründiges Thema aus seiner eigenen Erfahrung in die Geschichte um Lucia eingebracht. Und sie nebenbei wohl zu einem der ungewöhnlichsten Charaktere in einem Heftroman gemacht.

Der oder die Strippenzieher im Hintergrund bleiben auch am Ende noch unbekannt und sehr zu meiner Überraschungen wird Lucia das erste Mitglied der neuen „Zauberschule“. Wie gesagt, ein starker und ungewöhnlicher, aber hochinteressanter Charakter. Lucias Einzug in ihr neues Zuhause nimmt die letzten Seiten des Romans in Anspruch und ist die Kirsche auf der Torte dieses fünf Sterne Abenteuers!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1210 - An der Grenze zum Wahnsinn - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 13.10.2020
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Aus dem Augenwinkel sah Lucia eine Bewegung zwischen den Bäumen, die am Rand des Parkplatzes wuchsen und unter deren Kronen sich die Schatten ballten.
War da nicht eine hochgewachsene, hagere Gestalt mit spitzen Ohren?
Dort wo sich der Schädel befinden musste, glommen zwei Lichter wie glühende Kohlen, in deren Mitte sich jeweils ein winziger schwarzer Punkt abzeichnete.
Lucia blinzelte, wischte sich über die tränenden Augen. Als sie wieder klar sehen konnte, war der Spuk verschwunden. Ebenso wie Karol.
Ein Wimmern floss über Lucias Lippen ...

Im aktuellen Band von Professor Zamorra setzt Ian Rolf Hill die Geschichte um Lucia Nowak aus seinem Serien-Debütroman "Grabgesang" fort. Ein Roman der mich damals sehr berührt und beindruckt hat. Die Thematik um Kindesmissbrauch war für einen Heftroman heikel und ungewöhnlich, wurde aber mit Fingerspitzengefühl im Mix mit den phantastischen Elementen präsentiert und schuf so zusätzlich eine bedrückende und düstere Atmosphäre.

So ähnlich ist es auch im ersten Teil der zweibändigen Fortsetzung der Geschichte um Lucia. Der Roman schlägt größtenteils leise Töne an. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Lucias Schicksal und ihren Problemen nach dem Vorfall in Pechern. Nach diesem ist Lucia in eine psychiatrische Einrichtung in Berlin eingewiesen worden und hat dort nicht nur mit ihrer Zimmergenossin Sabrina, sondern auch mit sich selbst zu kämpfen. Hinzu kommt noch, dass eine unheimliche Kreatur, die Lucia verfolgt, sie aus der Bahn wirft. Professor Zamorra und Nicole Duval wollen dem Mädchen helfen und ermöglichen einen Besuch ihrer Mutter. Dazu kommt es aber nicht, da auch in Pechern das Grauen zurückgekehrt ist und Antonia Nowak in die Fänge eines Vampirs gerät und diesem zum Opfer fällt. Doch damit ist der Besuch bei ihrer Tochter noch nicht endgültig abgesagt und Zamorra und Nicole müssen erneut in den Fall eingreifen.

Viel passiert eigentlich nicht in diesem ersten Teil. Und doch fesselt mich Lucias weitere Lebensgeschichte die hier im Vordergrund steht. In kürzester Zeit ist mir die Handlung aus dem ersten Roman wieder lebhaft im Gedächtnis. Dennoch liegt mir der Fokus zunächst zu sehr auf Lucia. In der zweiten Hälfte kommt dann auch der Gruselfaktor nicht zu kurz und Ian Rolf Hill konstruiert eine spannende und interessante Story. Auch die amüsanten Stellen kommen nicht zu kurz und wieder zeichnet der Autor humorvoll die Interaktionen zwischen dem Prof und Nicole. Schön lockern auch ansonsten einige saloppe Dialoge den Roman auf. Wieder ein guter und solider Beitrag zu Professor Zabaione oder so ähnlich, der mir vier Sterne entlockt!

⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 541 - Genese - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erscheint am 13.10.2020
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Die Jagd nach den Kriegern des Lichts nähert sich ihrem Zielpunkt! In einem Endlager für atomare Brennstäbe wartet mehr Energie auf die drei Krieger, als sie verwerten können –und ihre Bestimmung! Als Matt und seine Gefährten dort ankommen, scheinen die Verfolgten nicht mehr vor Ort zu sein, doch das ist ein Trugschluss!

In diesem Band gipfelt die Geschichte um die Krieger des Lichts in einem gewaltigen Showdown. Doch jedes Ende ist auch die Genese von etwas Neuem

Die Krieger des Lichts erreichen angeschlagen eine Wüstenebene, nachdem sie aus Saaltleyk geflüchtet waren. Dort wittert Olivia eine neue Energiequelle. Denn in dieser Todeszone befindet sich ein Endlager für atomare Brennstäbe. Doch auf ihrem Weg zu dieser Quelle werden sie von unzähligen, mutierten Scorpocs angegriffen und der verletzte Sidemore fällt scheinbar dem größten Exemplar zum Opfer. In diesem Kampf kommt ihnen dann aber eine Gruppe die sich selbst Salties nennt zu Hilfe. Die Saties, gezeichnet durch die Strahlung Ihrer Siedlung Nimbus III, setzen die geschwächten Krieger jedoch fest. Währenddessen finden auch Matt, Worrex, Rulfan und Aruula wieder zusammen und treffen kurze Zeit später ebenfalls bei den Bewohnern von Nimbus III ein. Scheinbar sind die Krieger des Lichts nicht mehr hier, doch dies ist ein Trugschluss. Olivia Canning plant den letzten großen Schlag und der gar nicht so tote Sidemore greift ebenfalls noch einmal in den letzten Kampf ein ...

Da ist es nun. Das erste kleine, große Finale des aktuellen Zyklus, in dem der Handlungsfaden um die Krieger des Lichts beendet wird. Und der Autor reißt mal wieder ein actiongeladenes Feuerwerk ab. Ich weiß nicht, ob ich seinen Kommentar auf Facebook richtig gedeutet habe in dem er auf eine Hommage an einen umstrittenen Genrefilm hinweist. Mir kam bei den Salties, dem atomaren Endlager und der Location sofort „The Hills have Eyes“ in den Sinn und bei den Scorpocs hatte ich die wimmelnden Leiber der Bugs aus „Starship Troopers“ vor Augen. Und genau diese Elemente und noch mehr bietet der vorliegende Roman. Zum einen die Scorpocs, die in der Todeszone herrschen und die Salties, die gezeichnet durch die Strahlung des Endlagers um ihr Leben in der feindlichen Umgebung kämpfen. Und dann noch die Krieger des Lichts und unsere Helden als Verfolger, die das Prionen-Wesen wieder aus Olivia extrahieren müssen. Der Weg zu dieser Genese ist ein echter Kracher geworden. Auch gelungen ist es, wie Olivia über die Okkupation von Worrex aufgeklärt wird und die anschließende titelgebende Genese. Selbst ein Wiedersehen mit Miki Takeo gibt es am Schluss als es darum geht, die „Anleitung“ aus dem Stasisbehälter zu entschlüsseln. Nicht unerwähnt soll Sidemores Verwandlung in ein Hybridwesen sein. Dies und die epische Schlacht in Nimbus III sind nur zwei weitere der zahlreichen Höhepunkte dieses Bandes, für den mir fünf Sterne eigentlich nicht ausreichen.

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1209 - Die toten Mönche von Llamphong

Geschrieben von Oliver Müller
Erschienen am 29.09.2020
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Die Männer waren nicht verletzt, sie waren eindeutig tot. Ihre Augen, die wie schwarze Steine in den ausdruckslosen Gesichtern lagen, sahen ihn blicklos an. Sie öffneten den Mund und stöhnten auf.
Plötzlich bewegten sie sich deutlich schneller. Zamorra wich zurück, konnte nur knapp dem Griff des Ersten ausweichen. Hier in der Schlucht war kaum Platz für einen Kampf. Darauf wollte er es auch gar nicht ankommen lassen.
Er rief das Amulett. Sofort materialisierte es in seiner Hand. Er verschob die erhaben gearbeiteten Glyphen und aktivierte seine stärkste Waffe. Silberne Blitze schossen daraus hervor und schlugen dem ersten Untoten in die Brust ...

Im Château Montagne geschehen merkwürdige Dinge. Wie ein Poltergeist ziehen diese Phänomene die Aufmerksamkeit der Bewohner auf sich. Professor Zamorra deutet die Zeichen und erkennt den Hilferuf eines Freundes aus ferner Vergangenheit.

Im Kloster Llamphong in Tibet sterben zwei Mönche kurz aufeinander durch unbekannte Ursache. Der Körper des ersten Toten, ein junger Mönch namens Lindao, verschwindet vor der Bestattungszeremonie spurlos. Der alte Mönch und Lehrmeister Gyungo Tensöng möchte seinen ehemaligen Schüler Professor Zamorra um Hilfe bitten. Doch die technische Kommunikation gestaltet sich unerklärlicherweise als unmöglich und so greift der Mönch zu übernatürlichen Mitteln um seinen alten Freund herbeizurufen.

Professor Zamorra meets Doktor Strange. Bei Oliver Müllers zweitem Alleingang  im Zamorra-Universum begleiten wir den Parapsychologen nach Nepal. Zunächst in einem schönen Rückblick in die 70er Jahre und seiner Ausbildung vor Ort und dann fünfzig Jahre später in der Gegenwart. Sein Lehrmeister Gyungo bittet um Hilfe in einem mysteriösen Fall. Zunächst dachte ich schon an eine direkte Fortsetzung der Geschehnisse aus den Vorgängerbänden und die neuen Mitbewohner auf Chateau Montagne wären für die Phänomene verantwortlich. Aber ich wurde mit einer Überraschung eines Besseren belehrt. Ein schöner Ausflug mit übersinnlich begabten Mönchen und einem mysteriösen Mordfall sind die Kernelemente dieser Folge. Kurzweilig und mit einem launischen Rückblick auf Zamorras Erlebnissen in Tibet in jungen Jahren liefert Oliver Müller die erste Hälfte des Romans praktisch als Einleitung zum aktuellen Fall ab. Dann geht es für den Professor selbst wieder nach Tibet um seinem ehemaligen Lehrer Gyungo im Kampf gegen einen Hungergeist beizustehen. Dabei machen wir einen Ausflug ins frühe 19. Jahrhundert und lernen die Geschichte und den Ursprung des Geistes kennen. Über die Selbstmumifizierung buddhistischer Mönche, Sokushinbutsu genannt, hatte ich kürzlich eine Dokumentation gesehen und war schockiert, fasziniert und sprachlos. Genauso erging es mir nun wieder bei der vorliegenden Geschichte die somit auf realen Hintergründen fußt. Oliver Müller beschreibt in der zweiten Romanhälfte eindrucksvoll Larseng Byardos Weg in die Selbstmumifizierung aus der die spätere Bedrohung für Professor Zamorra hervorgeht. Für das Kloster und seine Mönche endet der Kampf gegen den Hungergeist nicht gut. Aber Zamorra und wir bekommen dafür zukünftig einen neuen Mitstreiter zur Seite, der in Château Montagne ein neues Zuhause findet.

Die Story war klasse und hätte von der Thematik und der Geschichte einen Zweiteiler verdient. Trotzdem schafft es Oliver Müller die Geschichte gut und ohne Abstriche in einem Heftroman zu packen. Besonders die Erlebnisse des jungen Zamorra und die Einbindung um die Thematik des Sokushinbutsu hat mich gefesselt. Wieder ein Zamorra der fünf Sterne verdient!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 540 - Der Giftplanet - von Oliver Müller

Geschrieben von Oliver Müller
Erschienen am 29.09.2020
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In diesem Band kehren wir nach Rom zurück und folgen den Spuren des Ballonfahrers und Kartographen Alexander Pofski und seiner Tochter, die auf ihrer Reise eine unfassbare Entdeckung machen, dort, wo einst die Ewige Stadt aufragte. Ein Abenteuer, das sie in die Vergangenheit führen wird, auf eine Erde, in der das Leben in Bodennähe unmöglich geworden ist. Doch leider kann sich auch ein Luftschiff nicht unbegrenzt über den Wolken halten – selbst wenn in der Tiefe der Erstickungstod droht ...

Ein weiteres Parallelwelt-Areal tauscht den Platz mit dem Monaco der dunklen Zukunft. Doch diese Welt ist noch düsterer. Denn dort ist die Erde des 22. Jahrhunderts durch Klimakatastrophen zum unbewohnten Giftplaneten geworden. Die Menschen können auf diesem Planeten nur unter Schutzkuppeln überleben. Alexander Pofski und seine Tochter Irmela werden mit dem Areal in diese Parallelwelt versetzt und Irena muss in der vergifteten Stadt mit anderen versetzten Menschen um ihr Leben kämpfen.

Nun ist der Klimawandel auch bei Maddrax angekommen. Zumindest in einer neuen Parallelwelt. Wenn schon kein Komet einschlägt, dann müssen es die Bewohner in Oliver Müllers Welt halt selbst in die Hand nehmen, ihren Planeten in eine dunkle Zukunft zu führen. Fundiert und erschreckend gut konstruiert, schildert er das mögliche Schicksal einer fiktiven Erde. Neben Alexander Pofski und seiner Tochter gibt es eine Rückkehr in bekannte Gefilde und zu Charakteren, an die ich mich noch gut erinnern kann. Monaco, Hoorge, die Superfrüchte und die Meffia sind wirklich haften geblieben als wäre es gestern gewesen.

Leider trüben die gute Story und mein Lesevergnügen immer wieder abschweifende Gedanken. Vielleicht bin ich nach vierzig Heften und fast ebenso vielen Parallelwelten der Thematik etwas überdrüssig geworden. Die Romane sind zwar immer abwechslungsreich, bringen aber meistens die Grundhandlung wenig voran. Der aktuelle Zyklus erinnerte mich oft an die Serie „Sliders“, die ich sehr mochte. Doch die Weiterentwicklung der Charaktere und der Handlung war mir im bisherigen Zyklus zu wenig. Beziehungsweise gibt es auch viele Einzelschicksale aus Einzelabenteuern die bisher leider noch nicht weiterverfolgt wurden. Aber das ist wirklich jammern auf hohem Niveau. Wenigstens hetzen diesmal Matt und Co. nicht noch einmal als Apokalypse-Feuerwehr dem aktuellen Phänomen hinterher, da es ein totes Areal ist und GRÜN „grünes Licht“ gegen einen Einsatz gibt. Sie bleiben weiter auf der Spur der Krieger des Lichts. Und so gibt es dann endlich im kommenden Heft ein erstes kleines Finale und wir kommen hoffentlich der Lösung des Problems etwas näher.

Die Story an sich ist aber wie schon erwähnt wieder sehr gut. Mit Pofski, Irmela und Hoorge wurden gute Charaktere wahrscheinlich unwiederbringlich auf den Giftplaneten versetzt. Gut finde ich auch, dass Oliver Müller noch einmal den umgekehrten Weg in der Handlung gewählt hat und wir in eine Parallelwelt mitreisen. Rein subjektiv ziehe ich ein kleines Sternchen für meinen persönlichen Thematik-Überdruss ab und ziehe dennoch meinen Hut vor der guten und spannenden Story von Oliver Müller.

⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 539 - Das Buch Koolob - von Simon Borner

Geschrieben von Simon Borner
Erschienen am 15.09.2020
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Kurz vor Salt Lake City haben die Krieger des Lichts ihren Frekkeuscher zuschanden geritten. Auf der Suche nach einem anderen Transportmittel treffen sie auf eine Mormonen-Gemeinschaft, die auf die Ankunft des Planeten Koolob wartet. Da Jared Mayham dem Gründervater Joseph Smith ähnlich sieht, nutzen die drei Krieger ihre neu gewonnenen telepathischen Kräfte, um den geistig labilen Anführer davon zu überzeugen, er wäre Smith, und um eine Bastion gegen ihre Verfolger zu schaffen.

Mit „Das Buch Koolob“ bringt uns Simon Borner ins postapokalyptische Salt Lake City, und dort zu einer Mormonen-Gemeinschaft. Die Krieger des Lichts infiltrieren diese und nutzen dazu die Ähnlichkeit von Jared Mayham zu Joseph Smith, dem Gründervater der Mormonen. Sie manipulieren so den Anführer Adams, der an eine Wiederkehr des Gründers glaubt und nutzen die Gemeinschaft im Kampf gegen Ihre Verfolger Aruula und Rulfan. Die beiden sind, während Matt und Worrex einen weiteren Parallelwelt-Einsatz haben, den unter Okkupation des Tachyonen-Wesens übernatürlich starken Kriegern weiter auf den Fersen. Bei der Verfolgung treffen sie auf die Mormonin Kara Thrace die aus der Mormonen-Siedlung geflüchtet ist und können sie als Verbündete gewinnen. Aruula, Rulfan und Kara verschanzen sich am Pumpwerk des Dorfes und manipulieren dieses um die sogenannten Runner der Gemeinschaft und die Krieger des Lichts anzulocken. So kommt es schließlich zu einer weiteren Konfrontation.

Wieder einmal bedient sich Simon Borner (wie auch seine Serien-Autorenkollegen) eines gegenwärtigen Hintergrundes und projiziert diese in die dunkle Zukunft der Erde. Im aktuellen Band sind es die Mormonen und eine Geschichte aus dem Buch Abraham, die sich um den Stern oder Planet Kolob dreht, der Ursprung unserer Zivilisation sein soll. Joseph Smith , der Gründer der „Bewegung der Heiligen der Letzten Tage“ und Verfasser des Buch Mormon zeichnet für deren Glauben und Geschichte verantwortlich. Genau dieser Gründervater wird indirekt zum Instrument der „Krieger des Lichts“ in Simon Borners Grundidee zum vorliegenden Roman.

Die Geschichte hat in der ersten Hälfte eine schöne, wenn auch seltsam ruhig anmutende Atmosphäre. Stärker als sonst kommt der postapokalyptische Charakter in der Story durch. Dazu trägt die zukünftige Version der Mormonen bei, aber auch die Idee der Runner. Auch zwischen den Zeilen gibt es sehr viel zu entdecken. Kara Thrace und die Rolle der Frauen in der Mormonen-Gesellschaft zum Beispiel. Oder die Glaubensansätze der Mormonen, die der Roman zwar oberflächlich, aber doch gut vermittelt. Es wirkt atmosphärisch fast schon wie eine Folge von "The Walking Dead" bei der es nicht mehr vordergründig um die wandelten Toten geht, sondern um die Interaktion der Menschen. So stören mich dann schon fast die Kampfszenen am Ende der Story, und die erneute Vertagung des Showdowns. Eine gute Story der aber irgendwie der letzte Pepp fehlte. Vier Sterne verdient der ungewöhnliche Roman aber auf jeden Fall.

⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1208 - Festung der Nacht - von Adrian Doyle

Geschrieben von Adrian Doyle
Erschienen am 15.09.2020
Cover von Sandobal

Ein Tyrann sucht die Unsterblichkeit – und erschafft die Höllensterne!

Welches Geheimnis verbirgt sich wirklich in der unterirdischen Anlage, auf die Zamorra und Nicole bei Nazca gestoßen sind?
Verzweifelt macht sich Zamorra auf die Suche nach seiner verschwundenen Gefährtin. Doch auf was er stößt, ist weit grauenvoller, als selbst sein Verstand sich jemals hat vorstellen können!

In der Vergangenheit erfüllt sich Kelans Schicksal nach einigen Irrungen und Wirrungen und der Auseinandersetzung mit seinem Ziehvater Thibaut. Kelans Geschichte stellt auch letztendlich die Verbindung zu den Vorgängen in Peru her. Zamorra enträtselt bei seiner Suche nach der verschollenen Nicole die Geheimnisse der Anlage in Nazca und erfährt auch von Kelans und Carries Rolle in diesem Mysterium. Nicole enthüllt währenddessen unfreiwillig die Hintergründe zur Entstehung der Nazca-Anlage und seiner „Herrin“.

Um welche titelgebende Festung es sich handelt, ist auch zu Beginn des Romans schon kein Geheimnis mehr. Wie es dazu kam schon. Der Roman setzt den fulminanten Schlusspunkt einer sehr guten Tetralogie und bringt Licht in die Fragen rund um die Amulett-Schwemme ohne alle endgültig und abschließend zu beantworten. Davon lebt die Geschichte auch größtenteils. Von Enthüllungen und Wendungen und der Spannung um den Verbleib von Nicole. Welche Rolle die unterirdischen Anlagen in Peru spielen, blieb mir bis zum Schluss verborgen und war für mich die größte Motivation in den vier Bänden. Die Verbindung zu Erich von Dänikens Theorien (Ancient Aliens lässt grüßen) entlockten mir ein freudiges Grinsen. Hatte ich diesen Gedanken bei diesem Setting doch von Beginn an im Kopf. 

Auch wenn ich die Vorgängerbände um die Amulett-Schwemme nicht gelesen habe, so erschließt sich mir weitgehend alles und wirkt schlüssig. Die Geheimnisse und Erlebnisse von Muyal, Carrie, Kelan, Tibaut und dem Golem sind geschickt miteinander verwoben und über die vier vergangenen Bände schön aufgebaut worden. Und das Ende bietet noch einmal einen fabelhaften und unerwarteten Höhepunkt, der die Leser auch auf die künftigen Romane der Grundhandlung einstimmt.

Ich bereue es immer wieder, dass ich erst so spät zu dieser Serie gefunden habe. Der Mix ist einfach fantastisch und abwechslungsreich. Ich werde (wie bei Sinclair) immer mal wieder reinlesen, soweit es die Zeit erlaubt. Vielleicht auch ein bisschen öfter. Danke Manfred, für diese gute Unterhaltung in den letzten Wochen! Die fünf Sterne für diesen Roman und die Tetralogie insgesamt hast du dir verdient.

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Markus Heitz - Die Meisterin: Der Beginn

Autor: Markus Heitz
Erscheinungstermin: 02.03.2020
Paperback, 480 Seiten
ISBN: 978-3-426-22675-9
Preis: 14,99 Euro
             
Eine uralte Familien-Fehde, eine unbekannte Bedrohung aus der Anderswelt und eine Frau, die alles aufs Spiel setzen muss – fesselnder Mix aus Fantasy und Thriller-Elementen von Bestseller-Autor Markus Heitz.

Seit Jahrhunderten bemüht sich die Heilerin Geneve Cornelius um Neutralität in der ewigen Fehde ihrer Familie mit der Scharfrichter-Dynastie der Bugattis. Doch dann wird ihr Bruder im Hinterhof eines Londoner Pubs brutal enthauptet. Ein Racheakt, der den uralten Zwist zwischen den Scharfrichter-Familien Bugatti und Cornelius anfachen soll – so scheint es zumindest. 
Denn zur gleichen Zeit häufen sich in Geneves Heimatstadt Leipzig unheimliche Vorfälle. Die Anderswelt mit ihren mystischen Kreaturen ist in Aufruhr. Die unsterbliche Heilerin ahnt, dass ihr eine Entscheidung bevorsteht: Behält sie ihre Neutralität bei oder nimmt sie gegen all ihre Überzeugungen den Kampf gegen die unbekannte Bedrohung auf und findet dabei vielleicht den Tod?

Ich mag die Romane von Markus Heitz. Besonders jene, die er abseits der High Fantasy schreibt. In den letzten Jahren hatte er mit seinen Romanen (außer den beiden "Wedora"-Bänden und "Die Klinge des Schicksals") den Fokus auf einen Genremix mit den Schwerpunkten Fantasy, Historie, Thriller, Horror und Dark Fantasy gelegt. Besonders diese Romane in denen er Fantasy mit Historie verknüpft (und das passiert bei Heitz oft) finde ich richtig toll.

Auch "Die Meisterin" bietet historisches und bleibt dabei dennoch fantasylastig. Geneves Geheimnisse und ihre Familiengeschichte werden wohldosiert mit Rückblicken in die Vergangenheit und einer zweigleisigen Gegenwartsebene gelüftet. Der Plott ist ansprechend und bleibt spannend bis zum Schluss. Besonders die Geschehnisse um die Schatten in der Vergangenheit haben mich gefesselt. Sehr schön ist auch die historische Aufarbeitung zu den Hintergründen der Henkerzunft und der Inquisition über die Jahrhunderte in Europa. Heitz lässt die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion einmal mehr gekonnt verschwimmen und verleitet mich mit seinen Verweisen öfter zur Internetrecherche um mehr über die Themen zu erfahren.

Das Cover wirkte zunächst sehr feminin auf mich und war damit vermeintlich eher an die weibliche Leserschaft gerichtet. Gott sei Dank habe ich mich nicht davon abschrecken lassen. Denn trotz des "Romance-Charakters" des Titelbildes lässt Markus Heitz die Liebesgeschichte vorerst noch fast gänzlich außen vor.

Ich war begeistert von der Welt der Henkerclans und der Anderswelt die Heitz in unsere Welt und der Gegenwart platziert hat. Und wieder einmal hat er Leipzig als Dreh- und Angelpunkt der Handlung erkoren. Warum dies so ist, erfahren wir im Vorwort.
Der Auftakt der geplanten Trilogie entlockt mir fünf Sterne und der Nachfolgeband liegt bereits lesebereit auf meinem SuB.

 ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

John Sinclair 2200 - Wo das Böse sich erhebt - von Marc Freund

Geschrieben von Mark Freund
Erschienen am 08.09.2020
Cover von Timo Wuerz

„Falscher Alarm“, stellte Ron Cooley enttäuscht fest.

Er warf die Palmenzweige beiseite, die ein Lager von Wasserflaschen im Sand verdeckt hatten. Die meisten von ihnen waren noch randvoll. Der private Grenzschützer schob seine Mütze in den Nacken und kratzte sich am rotblonden Haaransatz, während er seinen Blick über die karge Wüstenlandschaft wandern ließ. „Ich bin mir da nicht so sicher, Dad“, ertönte einige Meter weiter die Stimme seiner Tochter Vicky. „Ich denke, das hier solltest du dir ansehen. Sieht aus, als hätte es hier einen bei lebendigem Leib zerrissen!“

Während im Kloster in der Sonora-Wüste Asmodi eine Armee aus Skelettkriegern und Höllenskorpionen in den Kampf schickt, nähert sich auch der Wendigo dem Schauplatz. Aber auch Mathias tritt auf den Plan um Asmodis Kampf gegen die Abtrünnigen zu unterstützen. John Sinclair, Suko und die anderen Mitstreiter gehen mit in die Auseinandersetzung. Die erste Welle kann abgewehrt werden und so wird die Suche nach dem Verbleib der Höllenscheibe fortgesetzt. Die Unsterblichkeit der Mönche des Klosters führt auf die richtige Spur. Das Wasser des Klosterbrunnens ist dafür verantwortlich. Also vermuten die unfreiwillig Verbündeten, dass dort auch die Höllenscheibe ihren Aufenthalt hat. Beim Versuch diese zu bergen tritt aber ein weiterer gefährlicher Gegner auf den Plan. Der Abkömmling eines Großen Alten in Spinnengestalt setzt den Kampfgefährten zu. Doom wird dabei schwer verletzt. Ein unterirdisch angelegter Weg führt von dem Brunnen an den Ort, wo Ichtaca die Scheibe damals im Wüstensand versteckt hatte. Nur steht dort mittlerweile ein Einkaufszentrum. Und dieses wird Ort eines wahrlich höllischen Showdowns.

Wahnsinnig rasant werden die Ereignisse aus dem ersten Teil von Marc Freund In dieser Woche fortgesetzt. Der Roman beginnt ohne Unterbrechung beim Kampf  gegen Asmodis Schergen im Kloster. Dann geht es atemlos und Schlag auf Schlag bis zum genialen, dramatischen Ende. Was Marc Freund in dieser Folge auffährt ist unfassbar. Er versammelt in diesem Roman alle Bösewichte mit Rang und Namen bis zum Herr der Hölle selbst und lässt keine Minute ungenutzt um Dramatik, Spannung und Wendungen einzubauen. Alles wirkt so gut konstruiert und ist so toll umgesetzt, dass ich mir noch zehn Teile gewünscht hätte. In meiner Zusammenfassung verrate ich ja schon einiges. Aber selbst das ist nur ein Bruchteil dessen, was der Roman auf nur 64 Seiten und zwischen den Zeilen beinhaltet. Die entführte Familie aus dem ersten Teil spielt dabei auch noch eine tragende Rolle. Genauso wie ein Grenzschützer und seine Tochter, die dem Wendigo folgen. So macht Sinclair Spaß und ist modern und zeitgemäß umgesetzt. Die „neuen“ Autoren um Jason Dark schaffen nach und nach ein aktuelles und gutes Bild der Serie, ohne mit Traditionen zu brechen. Diese Doppelfolge wäre eigentlich mehr als fünf Sterne wert!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

John Sinclair 2199 - Der Gejagte der Hölle - von Marc Freund

Geschrieben von Marc Freund
Erschienen am 01.09.2020
Cover von Timo Wuerz

Zum Schluss war er nur noch gerannt. Nahezu blind, immer geradeaus. Es gab nur diese eine Chance für ihn. Wenn er sie nicht nutzte, war ohnehin alles vorbei.
Dann, die letzten Barrieren. Fast kam es ihm wie ein Wunder vor, dass niemand dort war, um ihn aufzuhalten. Vor seinen Augen flirrte und flimmerte die Luft. Hinter ihm ertönte mit einem Mal ein Geräusch.
Die Häscher nahten!
Ichtacas Füße kamen zum Stehen. Gerade noch rechtzeitig, um nicht in die tiefe Spalte zu stürzen, die im Zickzack durch den ausgetrockneten Boden verlief. Ein fauchender Laut in seinem Rücken, etwas loderte heiß und züngelnd auf. Der Flüchtende setzte alles auf eine Karte ... und sprang!

Aufgrund eines Zweiteilers zum anstehenden „kleinen Jubiläum“ bei John Sinclair mit Band 2200, rezensiere ich auch mal wieder einen Roman der Serie. Beziehungsweise zwei.

Zunächst ist einmal das tolle Covers des von mir verehrten Timo Wuerz erwähnenswert. Ich mag seinen Stil einfach sehr. Der Autor des Bandes, Marc Freund, ist mir durch Dark Land kein unbekannter. Diese Serie habe ich unabhängig von Sinclair gelesen und sie hat mich begeistert. Dark Land (und damit auch Marc Freund) hat mich wieder auf das gute alte Horrorgenre im Heftroman aufmerksam gemacht. Seither lese ich immer mal wieder neue und alte Sinclair-Romane oder auch den Gespenster-Krimi.

Im vorliegenden Band mischen eine Menge alte Bekannte mit. Ausgangspunkt der Handlung ist eine goldene Scheibe, die geschützte Geheimnisse der Hölle enthält. Diese wird im späten Mittelalter von dem Azteken Ichtaca, einem abtrünnigen Diener Satans, in einem Kloster in Mexiko versteckt. In diesem endet vorläufig seine Flucht vor den Schergen Satans. Schließlich findet ihn aber dort Aluka, die weiße Hexe. Nach einem letzten Kampf, in dem Ichtaca und die Hexe verbrennen, ist dort auch Endstation für das Artefakt. In der Gegenwart versammelt der Spuk nun etliche Schergen um sich und entsendet sie zu diesem Kloster um das Artefakt zu bergen. John Sinclair und Suko werden, während sie der Spur des Wendigo folgen, von dem Spuk auf diese Ereignisse aufmerksam gemacht und folgen, trotz einer voraussehbaren Falle, den Hinweisen.

Es dauert etwas bis ich in die Handlung finde. Die erste Hälfte des Romans spielt in zwei Handlungsebenen. Eine beschäftigt sich mit Ichtacas Geschichte, seiner Flucht und dem Artefakt. Die zweite mit den Plänen des Spuks und John Sinclairs Reise zum Kloster. Aber auch die Spießgesellen der Hölle müssen auf herkömmlichen Weg nach Mexiko reisen und nutzen dabei das Wohnmobil einer Familie, die sie als Geisel nehmen. Kommt jemandem bekannt vor? From Dusk Till Down! Daran musste ich die ganze Zeit denken. Aber dennoch kommt die Szene nicht abgekupfert rüber, sondern ist überaus spannend geschildert. Auch der Rest des Romans unterhält und begeistert mich. Ein wirklich guter Auftakt auf dessen Fortsetzung morgen ich mich extrem freue! Fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1207 - Orden der Nacht - von Adrian Doyle

Geschrieben von Adrian Doyle
Erschienen am 01.09.2020
Cover von Sandobal


Der auf gespenstische Weise entstandene Riss im Boden war für Emeric Rifaud, den Agenten der französischen Section Spéciale, einmal mehr Beleg dafür, wie die Welt, in der er lebte, wirklich gestrickt war. Dass es noch eine Ebene neben der sichtbaren gab, unberechenbar und magisch.Der Eingang in die Unterwelt, vor dem er Position bezogen hatte, war gut drei Meter lang und anderthalb Meter breit. Wie tief er ging, war aufgrund eines magischen Phänomens durch Augenschein...

Mit „Orden der Nacht“ liegt nun schon der dritte von vier Sternensage-Bänden vor. Obwohl ich bisher eher von einem Prolog (Band 1205 „Ein Flüstern in der Tiefe“) und der „Ordenstrilogie“ (1206 „Ritter der Nacht“, 1207 „Orden der Nacht“ und Band 1208 „Festung der Nacht“) sprechen würde. Aber ich warte noch den Abschlussband ab um mir ein abschließendes Urteil zu bilden und ein Gesamtbild zu erhalten.

Nachdem sich der letzte Band fast ausschließlich mit Kelan in der Vergangenheit beschäftigte, wird hier wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt. Die Handlung wird nach einem kurzen Rückblick zu Ereignissen in Peru um Christi Geburt nahtlos mit Kelans Kampf gegen die Geoglyphenmonster aus dem letzten Band fortgesetzt. Die Fäden werden weiter zusammengeführt und das Gesamtbild klarer. Nicole und Zamorra  kommen in der Gegenwart in Peru den Hintergründen in den Katakomben unter dem Wüstenboden näher, während wir in der Vergangenheit mit Kelan auch mehr und mehr Informationen zu den „Negativ-Sternen“ und seiner entscheidenden Rolle in dem großen Ganzen erhalten.

Dieser Band war durch die wechselnden Handlungsebenen sehr abwechslungsreich und spannend und hat mir bis jetzt am besten gefallen. So langsam bin ich auch richtig drin in der Gesamthandlung. Ein zwar nicht ganz unerwartetes, aber dennoch dramatisches Ende in beiden Handlungsebenen lässt mich dem letzten Band entgegenfiebern. Fünf Sterne Unterhaltung!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️