Erschienen am 15.09.2020
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Kurz vor Salt Lake City haben die Krieger des Lichts ihren Frekkeuscher zuschanden geritten. Auf der Suche nach einem anderen Transportmittel treffen sie auf eine Mormonen-Gemeinschaft, die auf die Ankunft des Planeten Koolob wartet. Da Jared Mayham dem Gründervater Joseph Smith ähnlich sieht, nutzen die drei Krieger ihre neu gewonnenen telepathischen Kräfte, um den geistig labilen Anführer davon zu überzeugen, er wäre Smith, und um eine Bastion gegen ihre Verfolger zu schaffen.
Mit „Das Buch Koolob“ bringt uns Simon Borner ins postapokalyptische Salt Lake City, und dort zu einer Mormonen-Gemeinschaft. Die Krieger des Lichts infiltrieren diese und nutzen dazu die Ähnlichkeit von Jared Mayham zu Joseph Smith, dem Gründervater der Mormonen. Sie manipulieren so den Anführer Adams, der an eine Wiederkehr des Gründers glaubt und nutzen die Gemeinschaft im Kampf gegen Ihre Verfolger Aruula und Rulfan. Die beiden sind, während Matt und Worrex einen weiteren Parallelwelt-Einsatz haben, den unter Okkupation des Tachyonen-Wesens übernatürlich starken Kriegern weiter auf den Fersen. Bei der Verfolgung treffen sie auf die Mormonin Kara Thrace die aus der Mormonen-Siedlung geflüchtet ist und können sie als Verbündete gewinnen. Aruula, Rulfan und Kara verschanzen sich am Pumpwerk des Dorfes und manipulieren dieses um die sogenannten Runner der Gemeinschaft und die Krieger des Lichts anzulocken. So kommt es schließlich zu einer weiteren Konfrontation.
Wieder einmal bedient sich Simon Borner (wie auch seine Serien-Autorenkollegen) eines gegenwärtigen Hintergrundes und projiziert diese in die dunkle Zukunft der Erde. Im aktuellen Band sind es die Mormonen und eine Geschichte aus dem Buch Abraham, die sich um den Stern oder Planet Kolob dreht, der Ursprung unserer Zivilisation sein soll. Joseph Smith , der Gründer der „Bewegung der Heiligen der Letzten Tage“ und Verfasser des Buch Mormon zeichnet für deren Glauben und Geschichte verantwortlich. Genau dieser Gründervater wird indirekt zum Instrument der „Krieger des Lichts“ in Simon Borners Grundidee zum vorliegenden Roman.
Die Geschichte hat in der ersten Hälfte eine schöne, wenn auch seltsam ruhig anmutende Atmosphäre. Stärker als sonst kommt der postapokalyptische Charakter in der Story durch. Dazu trägt die zukünftige Version der Mormonen bei, aber auch die Idee der Runner. Auch zwischen den Zeilen gibt es sehr viel zu entdecken. Kara Thrace und die Rolle der Frauen in der Mormonen-Gesellschaft zum Beispiel. Oder die Glaubensansätze der Mormonen, die der Roman zwar oberflächlich, aber doch gut vermittelt. Es wirkt atmosphärisch fast schon wie eine Folge von "The Walking Dead" bei der es nicht mehr vordergründig um die wandelten Toten geht, sondern um die Interaktion der Menschen. So stören mich dann schon fast die Kampfszenen am Ende der Story, und die erneute Vertagung des Showdowns. Eine gute Story der aber irgendwie der letzte Pepp fehlte. Vier Sterne verdient der ungewöhnliche Roman aber auf jeden Fall.
⭐️⭐️⭐️⭐️
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