Montag, 6. Dezember 2021

Professor Zamorra 1239 - Steinerne Flut - von Adrian Doyle

Geschrieben von Adrian Doyle
Erschienen am 23.11.2021
Cover von Shutterstock

Nie hatte er sich elender gefühlt. Nie verlassener. Nie verlorener.
Thierry Bouchard irrte durch ein unüberschaubares Gewirr von Gängen, nur begleitet vom Widerhall der eigenen Schritte.
Immer wieder rief er: „Maman! – Papa!“
Eine Antwort erhielt er nicht. Wie auch, hatte er doch mitansehen müssen, wie beide starben.
Immer tiefer drang er in das Stollensystem vor, von dem er nicht ahnte, dass es zweimal existierte. Auf unterschiedlichen Realitätsebenen. Genau wie das auf dem Bergfried thronende, über tausendjährige Schloss. Die neue Bastion der Finsternis: Château Montagne.

Thierry Bouchard ist auf der anderen Seite von Schloß Montagne unter der Obhut seines Vorfahren Kelan. Seine rechte Hand Thiebaut kümmert sich um den Jungen und entdeckt mehr und mehr dessen ungewöhnliche Gaben. Unterdessen reist Kelan mit seiner Gabe nach Haiti, um Zamorra und Nicole abzulenken und dort in eine Falle zu locken. Thierry ist noch völlig verwirrt von den seinen neuen Gaben und der aktuellen Situation und entzieht sich verunsichert Kelans Zugriff.

Endlich geht es mit Kelan und Thierry weiter. Manfred Weinland liefert mal wieder einen komplexen und gut konstruierten Handlungszweig mit der ganzen Geschichte um Kelan, sein Heer der Tausend und die andere Seite von Schloss Montagne. Thierrys Geschichte und seine Gaben sind spannend zu beobachten und man fiebert mit dem Jungen mit. Ein wenig erinnert mich die andere Seite und ein psibegabter junger Mensch immer wieder an Stranger Things. Die Geschichte in Thaiti hingegen war zunächst etwas verwirrend und wirkte in der stimmungsvollen Story um das Schloss, den Friedhof, dem materialisierten Baumhaus und letztendlich Thierrys Flucht in den Stollen etwas deplatziert. Und den Titel „Steinerne Flut“ fand ich insgesamt etwas unpassend.

Ansonsten war dieser Beitrag aber wieder sehr gut und stimmungsvoll geschrieben und die Handlung sehr kurzweilig zu lesen. Und am Ende jeden Beitrags von Manfred Weinland freut man sich schon auf die Fortsetzung. Vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️

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