Professor Zamorra 1235 - Am Höllengrund - von Stefanie Seidel

Geschrieben von Stephanie Seidel
Erschienen am 28.09.2021
Cover von Shutterstock

Staub der Jahrhunderte bedeckte das Reich der Geister, und wo einst dämonisches Leben gewesen war, herrschten Schweigen und Dunkelheit. Reglose Körper lagen am Boden, die satanischen Feuer waren zu bizarren Säulen erstarrt. Oben im Sonnenschein liefen Menschen durch den Sand und über die alten Steine, ahnungslos, wie schon tausende Male zuvor. Und doch war heute etwas anders. Heute kratzte jemand an der Felsenplatte herum, deren magische Zeichen den Weg in die Unterwelt versperrten. Mehrfach war ihnen der Unbekannte schon so nahe gekommen, dass ein Zittern die versiegelte Erde durchlief. Es trug den Hauch neuer Hoffnung hinunter zum Höllengrund. Und irgendwo in der Stille öffnete sich ein glühendes Augenpaar ...

Schon lange habe ich keinen Roman von Stefanie Seidel mehr gelesen und  mich sehr über den aktuellen Beitrag gefreut. Ein unkonventioneller Zamorra was die Geschichte und das Setting angeht. Vor einem ganz reellen Hintergrund gehen wir nach Syrien wo die Terrormiliz IS ab 2015 in der Oasenstadt Palmyra einzigartige archäologische Bauwerke zerstört hat. Dabei wurde eine uralte Gewalt freigesetzt. Es taucht ein Video auf, in dem scheinbar ein Drache aus einem dieser zerstörten Denkmäler befreit wird. Der Historiker und Mythenforscher Doktor Ibrahim Choukri geht der Sache nach und holt sich Unterstützung bei seinem Freund Zamorra.

Ein Flair wie aus Tausend und einer Nacht, wenn auch vor einem sehr unschönen und reellen Hintergrund. Der Roman überzeugt mit einer sehr runden und stimmigen Story, die kurzweilig zu lesen war und Spaß gemacht hat. Die Taschen erinnerten mich ein wenig an Mary Poppins und Harry Potter. Wenn auch in der bösen Variante. Und da ich Drachen (ob gut oder böse) in Geschichten immer gerne mag, vergebe ich fünf Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen