Geschrieben von Simon Borner
Erschienen am 03.08.2021
Cover von Shutterstock
Der Knochenpalast stand an der Klippe. Mächtig und gewaltig ragten seine verderbten Türme dem orangenen Himmel entgegen. Beißender Rauch zog an seinen Mauern vorüber, und hinter ihm loderte und wogte das endlos scheinende Höllenmeer. Ein Ozean aus Lava.Nicole Duval kauerte in einer Bodensenke nahe dem breiten Tor des Palastes und wappnete sich. Sie wusste, was sie zu tun hatte. Doch sie gab sich keinen Illusionen hin: Es würde ihr sicherer Untergang sein. Denn niemand schlich sich ungestraft in den Palast, um Stygia zu töten ...
Nicole und Sophia sind scheinbar von Stygia in eine Parallelwelt entführt worden und Zamorra versucht sie aus der hiesigen Dimension mit Unterstützung der verbliebenen Jugendlichen zu finden und ihr die Rückkehr zu ermöglichen. Während Sophia verschwunden ist, trifft Nicole nicht nur in der Parallelwelt auf die verschwundenen Sondrak-Siedler sondern auch auf einen Knochenplast aus dem die hiesige Stygia ihre selbst erschaffene Welt regiert und die Siedler knechtet. Doch sie strebt nach Höherem und nur Nicole und Professor Zamorra können sie aufhalten. Hilfe erhalten sie aus dem Verborgenen von Finn Cranston alias Rathuul …
Insgesamt bin ich doch ein wenig enttäuscht von der Fortsetzung. Der reißerische Titel verliert durch die Relativierung, dass es sich um eine zweite Version von Stygia handelt, etwas an Dramatik. Und bis letztendlich etwas Entscheidendes passiert, plätschert die Handlung und der im ersten Teil aufgebaute Spannungsbogen etwas dahin. Sehr gut gelungen ist dafür die Atmosphäre des Romans. Die beschriebene Parallelwelt, die verschleppten Siedler und der Knochenplast wirken sehr bedrückend und wurden gut in Szene gesetzt. Positiv zu erwähnen ist auch noch die kleine Nebenhandlung mit Madame Claire und Sam McTaggert im Tal der Loire. Da ich mich somit insgesamt gut unterhalten fühlte, vergebe ich auch für die Fortsetzung vier Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️
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