Perry Rhodan Neo 338 - In tödlicher Tiefe - von Lucy Guth

Lucy Guth
Perry Rhodan Neo
PRIMAT 338
In tödlicher Tiefe
Erschienen am 30.08.2024
Cover von Dirk Schulz

Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen auf der Erde und den Kolonialwelten zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft.
Doch dann taucht ein mysteriöser Junge mit blauen Haaren auf, der Laumae heißt und in dem sich eine Macht namens Primat verbirgt. Er kann Materie und Energie mit der Kraft seiner Träume zu tödlichen Waffen formen. Das Ziel seiner mörderischen Angriffe ist Perry Rhodan.

Der Versuch, Laumae auf dem Erdmond zu ergreifen, scheitert. Stattdessen kapert er ein Raumschiff und nimmt Kurs auf die Erde.

Als das Raumschiff havariert und in den Fluten des Ozeans versinkt, heften sich Perry Rhodan, Thora und Reginald Bull an Laumaes Fersen. Ihr Konflikt mit Laumae und ­dessen Helfern wird ausgetragen IN TÖDLICHER TIEFE ...

Laumae ist mit dem erbeuteten Keilraumschiff auf dem Weg vom Mond zur Erde um die dortige Catron-Stele im Ozean zu benutzen um endgültig seine volle Macht zu entfalten und Perry Rhodan zu töten um eine noch nicht genau definierte Katastrophe zu verhindern. Perry und seine Freunde sind ihm auf den Fersen um genau das zu verhindern. Dabei wird gerade die Freundschaft zwischen Bull und Rhodan auf die Probe gestellt. Laumae erhält dabei eine mehr oder weniger unfreiwillige Unterstützung von den beiden Laboris Amtranik und Amara Tugh. In den Tiefen des Pazifischen Ozeans endet diese Verfolgung in einer Meeresforschungsanlage. Laumae gelingt nach einem erbarmungslosen Kampf in der Tiefsee die Vereinigung mit der Stele. Ist Perrys Ende oder eine noch größere Katastrophe damit besiegelt?

Weltall und Tiefsee haben eines gemeinsam. Es sind beides lebensfeindliche und gefährliche Umgebungen für Menschen. Genau damit spielt Lucy Guth im vorletzten Roman der Primat-Staffel und versenkt zuerst mal alle Protagonisten in den Tiefen des Pazifischen Ozeans, um dort den großen Showdown vorzubereiten. Die Idee die Handlung auf diese Forschungsanlage zu verlagern hat mir hervorragend gefallen und sorgte für eine beklemmende und spannende Atmosphäre. Ein besonderer Coup ist ihr mit dem Charakter Lukas Jonas gelungen. Der junge Mann hat mich von Anfang an begeistert und wurde sehr schön charakterisiert. Mit seinem Affen Charly, hat er diesen Roman echt bereichert. Da werden Perry und Laumae zu Nebendarstellern. Ebenso wie die Labori. Ein toller und abwechslungsreicher Roman, der mir sehr gut gefallen und er mich neugierig auf den Staffelshowdown gemacht hat.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️




Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1311 - Der knöcherne Tomahawk- von Stefan Hensch

Stefan Hensch 
PROFESSOR ZAMORRA 
Der knöcherne Tomahawk
Band 1311
Cover von Shutterstock

Zamorra wusste, dass es vorbei war. Das war eine verdammte Falle, und wer auch immer dafür verantwortlich war, hatte nichts dem Zufall überlassen. 
Auf der Treppe stand ein einzelner Mann, hinter dem vier weitere Männer mit erhobenen Gewehrläufen bereit standen. Sie trugen Cowboyhüte, Staubmäntel, grobe Stoffhosen und teilweise Sporen an ihren Stiefeln. Bewaffnet waren sie mit grobschlächtigen Revolvern und großkalibrigen Büchsen, die ebenso antiquiert wie tödlich waren …

Nicole und Zamorra verschlägt auf eine merkwürdige Häufung von Vermisstenfällen an die algerische Mittelmeerküste. Dort begegnen sie bei ihren Ermittlungen erneut dem beim letzten gemeinsamen Fall verschwundenen A.S. Lister und müssen erneut in dessen Transfermission überwechseln um diese Welt vor einem Kollaps retten. Dabei kämpfen sie erneut gegen bizarre und dämonische Gegner um den knöchernen Tomahawk aus den Händen der Nekroindianer zu erbeuten und ihn dem dämonischen Governors zuzuspielen. Der sollte eigentlich ihr Gegner sein. Doch Zamorra und Nicole wären nicht sie selbst, wenn sie nicht einen Weg einschlagen würden um auch diese Welt  zu retten.

Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, kommt der Autor halt zum Western. A.S. Lister ist zurück. Das Cover und der Hefttitel verbreitet schon den Western-Flair und so ist es nicht verwunderlich, dass der in Band 1280 vom Autor ins literarische Leben gerufene Lassiter-Verschnitt nach seinem damaligen Verschwinden erneut eine Rolle spielt. Stefan Hensch hat scheinbar immer noch Bock auf Western und nutzt nun Zamorra noch einmal dafür, indem er in die Dimension um den dämonischen Governor und die Nekroindianer zurückkehrt. Diesmal geht es um die Suche nach einem mächtigen Artefakt, dass in Besitz der Skelettindianer und ihrem dämonischen Häuptling ist. Der ebenfalls dämonische Governor möchte dieses erbeuten und holt sich nach erfolglosen Versuchen mit seinen eigenen Leuten nun Hilfe von seinen eigentlichen Gegnern aus unserer Welt.

Ich freue mich immer auf Zamorra-Romane von Stefan Hensch. Und wurde bisher kein einziges mal enttäuscht. Er gehört in die neue Riege der Autoren, von denen ich mir mehr Folgen wünsche und auch dort wäre erneut mein Wunsch nach einem großen Zyklus, mit verschiedenen Autoren, der eine übergreifende Handlung hat.

Dieses Abenteurer hat mich gelegentlich an "Schwarz" aus der Reihe "Der dunkle Turm" von Sthephen King erinnert. Vor allem der Weg zu den Nekroindianern, der Gouverneur (der mich an Kings Randall Flagg erinnert) und die Gnadenlosigkeit der Menschen in dieser Dimension haben dazu beigetragen. Ein toller und kurzweiliger Roman! Gerne mehr aus dieser Dimension.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 642 - - von Oliver Fröhlich

Oliver Fröhlich
Maddrax
Die Basis
Band 643
Erschienen am 07.09.2024
Cover von Néstor Taylor

Allmählich laufen die Fäden für den Kampf gegen die Nosfera zusammen: die dreihundert Sauroiden aus Yucatán sind unterwegs, ebenso die dreißig Roboter aus Independence mit den drei Luftschiffen aus Lancaster, dazu ein Großraumgleiter und PROTO. Sie alle wollen sich auf der "Naval Station Norfolk", südöstlich von Waashton treffen, zu Matts alter Zeit die größten Marinebasis der Welt.

Und heute? Verlassen? Noch in Betrieb? Besetzt? Vorab konnte Matt das nicht klären. Jetzt erwartet ihn eine Überraschung!


Maddrax hat alle Hilfstruppen für den Kampf gegen die Nosfera planmäßig mobilisiert. Sie alle sollen sich in der ehemaligen Marinebasis "Naval Station Norfolk" sammeln um zum Schlag gegen Clauzer und seine Mannen auszuholen. Nun kommt Matt als Vorhut dort an. Doch die Basis steht nicht wie erwartet leer. Und eine Gruppe von Nosfera ist auch eingetroffen um die Truppen aus Waashton die auf der alten Basis dienen zu beeinflussen. Mit einem der organisierten Roboter an seiner Seite will Matt nicht nur dessen Funktion und Zuverlässigkeit testen, sondern auch die Menschen auf der Basis aus dem Einfluss der Nosfera befreien und für seine Sache gewinnen. 

Oliver Fröhlich ist serienübergreifend oft ein Garant für gute Heftromane. Seit langem habe ich mal wieder einen Heftroman in einem Rutsch und in knapp zwei Stunden verschlungen. Er hat hier nicht nur Haaley sehr gut rübergebracht, sondern auch die Westworld-Roboterthematik von Oliver Müller hervorragend aufgenommen. Ein absolut spannendes Abenteuer mit einem gelungen Mix aus Militär, Western und Sci-Fi mit einigen überraschenden Wendungen sowie einer ordentlichen Prise Humor. Aber auch erschreckende und schockierende Momente und Schicksale fesseln den Leser an die Handlung. Insgesamt also wieder mal ein rundes und in sich abgeschlossenes Abenteuer bei dem es auf 64 Seiten Heftroman an nichts fehlt.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Neo 337 - Atlans Schachzug - von Ruben Wickenhäuser

Ruben Wickenhäuser
Perry Rhodan Neo
PRIMAT 337
Atlans Schachzug
Erschienen am 16.08.2024
Cover von Dirk Schulz

Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft. Auf der Erde und den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, oft mit Partnern aus anderen Sternenreichen.

Dann taucht jedoch ein mysteriöser Junge mit blauen Haaren auf, der Laumae heißt, sich aber auch als Primat bezeichnet. Er hat ein klares Ziel: Perry Rhodan muss sterben. Nur so, glaubt ­Primat, ist es möglich, eine Katastrophe von der Milchstraße abzuwenden.

Während im Solsystem der Konflikt mit Primat eskaliert, erhält der Arkonide Atlan eine wichtige Nachricht: Der Kontakt zur terranischen Kolonie Imart ist abgebrochen. Als er dort nachforscht, stößt er auf eine Flotte fremder Raumschiffe, die ihn sofort angreifen. 

Den Ausgang dieses ungleichen Kampfs entscheidet ATLANS SCHACHZUG ...

Atlan da Gonozal ist mit der STAC auf dem Weg nach Andromeda um seinen Sohn vor dem Tod zu bewahren. Dabei muss er einen unfreiwilligen Abstecher ins Canopussystem machen. Denn dort ist der Kontakt zur Kolonie Imart abgebrochen und der Arkonide folgt einem Hilferuf. Die Kolonie wurde von einer embolischen Welle getroffen und alle Hochtechnik ist ausgefallen. Vor Ort trifft er auf eine Flotte von Keilschiffen der Garbeschianer, die die Raumschiffe vernichten, die den Imartern zu Hilfe kommen wollen. Atlan greift gegen einen übermächtigen Gegner ein und wendet eine listige Strategie an, um die Garbeschianer vorerst zu vertreiben.

Ein sehr gelungener Atlan-Roman, der mich erneut für Neo begeistert und nostalgische Gefühle in mir weckt. Neo macht mir derzeit im Gegensatz zu meinen letzten Ausflügen in die Erstauflage so viel Spaß wie die Miniserien oder die Anfangszeiten der Serie. Es fällt mir manchmal noch schwer, den alten Kanon auszublenden und sich völlig auf den neuinterpretierten Kosmos einzulassen. Dies gelingt mir aber mit jedem Band besser und ich bekomme zudem große Lust, die noch nicht gelesenen Bände der Serie ab Band 40 nachzulesen.

Im vorliegenden Band steht, wie Cover und Romantitel versprechen, der unsterbliche Arkonide im Mittelpunkt. Bei Atlan wurde bis auf den familiären Hintergrund nicht so viel zum "alten" Charakter angepasst. Und das ist gut so. Denn die waghalsigen Aktionen des Unsterblichen und seine taktischen Erfahrungen in Sachen Weltraumschlacht machen bestimmt auch den neuen Lesern und reinen Neofans viel Freude. Aber auch der Handlungsstrang um Imart und den Sherpa Arjuna war diesmal nicht zu verachten und hat mir sehr gut gefallen. Das ist der große Vorteil des Taschenheftes gegenüber dem Heftroman, den ich bei allen Serien immer wieder gerne erwähne. Hier haben die Autoren mehr Spielraum zur Charakterentwicklung und zum Storytelling. Und das macht mir aktuell immer mehr Spaß als die komprimierte und oft sehr konstruierte Erzählweise auf 64 Seiten Heftroman.


Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 642 - Der Vampir von Waashton - von Kolja van Horn

Kolja van Horn 
MADDRAX 
Der Vampir von Waashton
Band 642
Erschienen am 24.08.2024
Cover von Mario Heyer MtP Art

Es war eine dunkle und stürmische Nacht, und Waashton war wie eine alternde Hure: darum bemüht, die Stellen, die ins Auge fielen, ein wenig herauszuputzen und sich in den Hüften zu wiegen, während sie so tat, als wären ihre besten Zeiten noch nicht lange her. Doch wenn man genauer hinschaute, unter den viel zu dick aufgetragenen Gesichtspuder und hinter die grell geschminkten Lippen, dann trat unweigerlich der Zerfall zutage und der strenge Geruch von Verwahrlosung und Krankheit.
Und neuerdings Blut – sehr viel Blut! –, wie Detective Ray Maaloo in dieser Nacht erfahren sollte...

In Waashton bereiten die Nosfera mit ihrem geheimen Projekt Mabuuse den nächsten Schritt ihrer Machtübernahme vor. Weiterhin sind sie den beiden geflüchteten Daa'muren auf den Fersen um sie erneut unter Kontrolle für ihre eigenen Zwecke zu bringen. Zum unfreililligen Probanden ihres Experiments wird ein unschuldiger Theaterakteur, der dadurch zu einer Art Vampir wird. Die Nosfera machen ihn daraufhin zum Bauernopfer um von ihren eigentlichen Machenschaften abzulenken. In diese Intrige gerät unfreiwillig Detective Ray Maaloo von der Waashtoner City Police. Und auch Grao und Ira wähnen sich in Sicherheit vor einer erneuten Gefangennahme durch die Nosfera. Doch unbemerkt ist Ira schon Opfer des Experiments geworden, dass die Nosfera in Waashton zur Kriegsführung vorbereiten.

Der vorliegende Roman wird zwar auf der Leserseite als Hommage an den Film Noir angekündigt, wirkt auf mich jedoch bei aller Liebe zum Genremix und Anlehnungen an die Popkultur völlig unplatziert in der Serie. Das Setting und die verwendeten Orte und Umstände sind mir doch für eine postapokalyptische Welt zu modern und organisiert. Da haben wir Detective Ray Maaloo, der einem Mord nachgeht. Er lebt in einem Apartment, arbeitet bei der City Police und isst Hot Dogs im Restaurant "Fast Eddy". Das hätte auch ein John Sinclair Roman oder ein Gespenster-Krimi sein können. Da fehlte mir eindeutig das Maddrax Flair und auch wenn hier Clauzer, Grao und Ira und die Vorgänge in Waashton eigentlich im Mittelpunkt stehen, wurde für meinen Geschmack das Thema verfehlt und das postapokalyptische Waashton zu sauber und organisiert dargestellt. Da gibt es zum Beispiel Zigarettenschachteln die zerknüllt werden und andere Dinge die einfach nicht passen. In den Jahren in denen Maddrax in die dunkle Zukunft gelangt ist, hat sich die Maddrax-Welt im Allgemeinen für meinen Geschmack etwas zu schnell in Richtung neue Zivilisation entwickelt. Von tiefster Barbarenwelt zu Dark Force, City Police und Weltordnung. Wo sind die echten Barbaren und Mutationen geblieben?

Der Part um Clauzer und den Daa'muren ist hingegen nochmal gut und souverän erzählt und rettet den Roman in meinen Augen ein wenig.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️

Professor Zamorra 1310 - Ghoul-Gemetzel - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
PROFESSOR ZAMORRA 
Ghoul-Gemetzel
Band 1310
Erschienen am 10.08.2024
Cover von Shutterstock

Es war ein Gemetzel gewesen.
Die blonde Killerin hatte niemanden verschont. Erbarmungslos hatte sie Zitas Brüder und Schwestern niedergemäht. Selbst ihre Mutter Rigla war der Waffe der Schlächterin zum Opfer gefallen. 
Niemand war ihr entkommen.
Niemand bis auf Zita und ihren Bruder Pirok. Ausgerechnet der schwachsinnige Pirok. Manchmal besaß das Schicksal einen recht eigenwilligen Sinn für Humor …

Wenn es bei Zamorra die klassischen Grusel-Themen angesprochen werden und traditionelle Bösewichte auftauchen, dann ist nicht selten Sinclair-Autor Ian Rolf Hill am Werk. Ich mag die Abwechlsung bei Zamorra, favorisiere dort aber die paranormalen Themen, sowie SciFi und Fantasy-Elemente und auch die dort angelegte Höllenthematik. Im vorliegenden Ghoul-Gemetztel führt der Autor seinen Handlungsfaden um die Ghouls Zita und Pirok aus Band 1297 fort, deren Ghoulsippe Zamorra, Nicole und Erdmann Günther in Rumänien bekämpft haben und von der nur die beiden Überlebenden nach Ungarn flüchten konnten. Da Zitas minderbemittelter Bruder auf der Flucht immer wieder für Aufsehen und Ärger sorgt, stellt sie ihn im wahrsten Sinne vorübergehend kalt. Zita wendet sich derweil an ihre "Tante" und ihren Clan in Budapest. Diese Ghoulsippe versucht unauffällig zwischen den Menschen zu leben und betreibt eine Gulaschküche. Zita kann sich jedoch mit diesem dämonenunwürdigen Leben nicht anfreunden und geht eigene Wege. Doch das Trio der Dämonenjäger ist ihnen schon wieder auf der Spur und so wird zwangsläufig auch dieser Ghoul-Familie ausgelöscht. Zita und ihr Bruder können erneut flüchten.

Gulaschkochende Ghouls die unentdeckt unter Menschen leben und ein Restaurant betreiben und ihren Geruch mit Pfirsichshampoo überdecken. Einfach köstlich und genauso grotesk wie Ermann Günther und sein Hund Silver die in diesem Heft erneut zum Einsatz kommen. Ein herrlicher Splatterspaß ganz in gewohnter Hill-Manier. Und das Ende verspricht eine Fortsetzung dieser absolut gelungenen Ghoul-Chronik.

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Androiden 12 - Die Ehre der Kanes - von Kai Hirdt

Kai 
Hirdt
PERRY RHODAN
Androiden
Band 12
Die Ehre der Kanes
Erschienen am 16.08.2024
Titelbild: Dirk Schulz

Wir schreiben das Jahr 2084 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Fast ein Jahr lang herrschte in der Milchstraße Krieg gegen Roboter, die Welten der Galaxis überfallen hatten. ­Perry Rhodan gelang es, Wissen über die Hintergründe der Invasion zu erfahren und die Roboter zu befrieden.

Der Frieden war jedoch nicht von langer Dauer. Ausgerechnet der neue Verteidigungsminister der Liga Freier Galaktiker, der sich als Held im Kampf gegen die Roboter hervorgetan hat, war gegen einen Waffenstillstand. Weil Nagmum Kane den Kampf fortführen wollte, griff eine weitere unbekannte Macht ein – in Gestalt gewaltiger schwarzer Raumschiffe. Die sogenannten Molochiden, die nahezu unbesiegbar sind, fordern die Auslieferung Kanes.

In einer Verzweiflungstat entführt Kanes Nichte Marlynn ihren Onkel, um zwischen den verhärteten Fronten Tatsachen zu schaffen. Dabei stirbt Nagmum Kane. Was allerdings nicht zur Befriedung der Molochiden führt, sondern im Gegenteil – erst jetzt beginnt deren Großoffensive auf die Milchstraße! Für Perry Rhodan, der mitten im Geschehen steht, geht es um das Schicksal der Galaxis. Für Marlynn Kane, die Ursache des Debakels ist, geht es um DIE EHRE DER KANES …

Nagmun Kanek konnte sein Bewusstsein dank der Krone aus PEW Metall vor seinem Tod in die Molochiden transferieren und beherrscht nun diese gigantische Flotte. Er nutzt diese gleich dazu um seine fragwürdigen Machenschaften zu vertuschen. Um seine Spuren zu verwischen und die Ehre der Kanes zu retten scheut er auch diesmal keinen Völkermord. Doch seine Nichte stellt sich ihm mit ihren Freunden entgegen. Und auch Perry Rhodan versucht mit Guckys Hilfe mehr über Kanes Pläne zu erfahren und ihn aufzuhalten. 

Traditionell eröffnet und beendet auch diesmal der Expokrat der Miniserie selbige. Das Kane nicht wirklich tot ist und durch seine Flucht in die Molochiden zum finalen Schlag ausholt um seine Machenschaften zu vertuschen und die Ehre der Kanes zu erhalten, war jetzt keine große Überraschung. Dafür holt Kai Hirt für meinen Geschmack zu weit aus und wir sind eigentlich erst nach einem Drittel des Heftes dort, wo wir am Ende des letzten Heftes thematisch waren. Gut fand ich den Einsatz von Gucky, dessen Hintergrund sich erst im Verlauf der ersten Hälfte des Romans richtig erschließt. 

Die Fäden werden am Ende gut zusammengeführt und es gibt doch noch ein paar überraschende Erkenntnisse im Hinblick auf die Gruppe und deren Beeinflussung durch Homunk. Mit Nagmum Kane hat Kai Hirdt einen Gegenentwurf zu Perry Rhodan als Mensch ins Spiel gebracht, der ganz andere Werte verteidigt als der ehemalige Großadministrator.  Und damit auch einmal mehr den aktuellen Zeitgeist eingefangen. Hinzu kam die KI-Thematik und die menschlichen Angst davor. Im Kern die Frage, die die Posbis schon zu Anfang der Perry Rhodan Serie gestellt haben: "Seid ihr wahres Leben?" Die Galionsfigur der Miniserie war von Beginn an Aurelia Bina. Und so beschließt sie auch das Finale in überraschender Art und Weise.

Die Serie bot insgesamt einen guten Mix und ein zeitgemäßes Thema, jedoch mit starken Schwankungen und einigen Schwächen während des Handlungsverlaufs.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️