Autorin: Madeleine Puljic
Erschienen am 02.03.2020
Taschenbuch, 304 Seiten
ISBN: 978-3-426-52435-0
Preis 14,99 Euro
Das Schicksal der Menschheit liegt in ihren Händen ...
Als die CELESTE mit den ersten Kolonisten zum Mars aufbricht, beschließt das außerirdische Volk der E’Kturi, dass eine Beobachtung der Menschheit aus der Ferne nicht länger genügt. Um die von den Menschen ausgehende Gefahr einzuschätzen, senden die Außerirdischen ebenfalls ein Schiff aus, das noch vor den Kolonisten den Mars erreicht. Lajunen, der Kapitän der CELESTE, erhält den Auftrag, für eine positive Beurteilung der E’Kturi zu sorgen – mit allen Mitteln.
PERRY RHODAN-Autorin Madeleine Puljic entführt ihre Leser auf den Mars und stellt dabei eine der wichtigsten Fragen der Menschheit: Was ist, wenn wir im Universum nicht alleine sind?
Madeleine Puljic kann nicht nur Fantasy. Sie ist vor allem den Perry Rhodan Lesern im Bereich Science Fiction keine Unbekannte. Neben der Erstauflage der Hauptserie ist sie auch Stammautorin bei Perry Rhodan Neo. Ebenso konnte sie bereits im Perryversum mit dem umfangreicheren Taschenbuch „Schwarze Ernte“ innerhalb der Perry Rhodan Dunkelwelten-Trilogie überzeugen. Ich freue mich, dass in diesem männerdominierten Genre auch immer wieder Frauen von sich reden machen. Gerade innerhalb der Perry Rhodan Serie sind es oft die Autorinnen die mich begeistern. Schön, dass in den letzten Jahren wenigstens in dieser Serie einige dazugekommen sind. In der immer noch kleinen Nische der SF-Literatur dominierten und dominieren stets internationale Autoren wie Douglas Adams oder Michael Crichton. Im deutschen Markt haben sich vor allem Andreas Brandhorst und Andreas Eschbach (beide übrigens ebenfalls mit Perry Rhodan verwurzelt) etabliert. Dennoch bespielten fast ausschließlich internationale Autoren das Genre erfolgreich. Im Heftroman und bei Kleinverlagen sieht es da anders aus. Das Genre ist und bleibt dennoch schwierig.
Und so ist es schön, auch mal einen SF-Roman außerhalb der PR-Serie von Madeleine Pulcjic zu lesen. Denn die Autorin ist eine fabelhafte Erzählerin. Im vorliegenden Roman geht es um den Erstkontakt der Menschheit während der Besiedlung des Mars. Auf die Technik und den Weg dorthin wird wenig bis gar nicht eingegangen. Das finde ich dann doch etwas schade. Die Spannung liegt zu Anfang vor allem auf dem ersten Kontakt der Menschen mit den Außerirdischen. Auch dort hätte ich mir mehr Spannungsaufbau gewünscht, bis die Katze bzw. die Außerirdischen aus dem Sack gelassen werden. Was danach folgt ist eine Geschichte um die Frage, ob der Mensch bereit für den kosmischen Schritt ist und wie weit seine ethische Entwicklung. Dies wollen die vermeintlich überlegenen Außerirdischen herausfinden und der Leser stellt sich schnell die Frage, sind die E‘Kturi denn das moralische Non plus ultra oder kochen sie auch nur mit Wasser. Das Ganze ist ansprechend und kurzweilig zu lesen. Hana und Alvar Lajunen sind die eigentlichen Protagonisten und die beiden Handlungsebenen Mars/Erde sind sehr gut verwoben und treiben die Geschichte voran. Lajunen versucht alles um seine Frau und die Erde zu schützen. Dabei bleiben die Außerirdischen hingegen leider etwas farblos und auch ihre eigentliche Mission und Kultur wird nur spärlich beleuchtet. Die Story hat dennoch das Flair eines Entdeckerromans und ich fühlte mich auch an die erste Begegnung von Perry Rhodan mit den Arkoniden auf dem Mond erinnert. Was mir insgesamt fehlte waren unerwartete Wendungen. Ich wartete irgendwie bis zum Schluss auf den großen Aha-Effekt, der aber leider ausblieb. Es war eher vergleichbar mit 2001: Odysee im Weltraum. Auch der vorliegende Roman beschäftigt sich mit den Themen Ethik, Existentialismus und menschliche Evolution und lässt viel Interpretationsspielraum.
Bis auf die erläuterten Punkte hat mich der Roman dennoch gut unterhalten und vergebe drei Sterne!
⭐️⭐️⭐️