Maddrax 527 - Die bionetische Bombe - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 31.03.2020
Cover von Shutterstock
 
Verzweifelt versuchen die Gefährten die weitere Verbreitung der Roten Pest zu verhindern, aber sie kämpfen wie gegen Windmühlenflügel. Auch die Halblinge sind ihnen keine Hilfe. Sie fürchten das "allsehende Auge", von dem aus das Böse über ihre Welt kommt. Und sie ahnen nicht einmal, dass diese Welt einem Drehbuch entspringt, von einem Regisseur verfasst, der im Jahr des Kometen hier in Neuseeland mit seinem Filmteam festsaß. Doch diesmal hilft es nicht, einen Ring in einen Vulkan zu werfen – da sind größere Geschütze gefragt...

Im zweiten Teil der „GRÜN-Triologie“ (wie ich sie einmal nennen will) führt Florian Hilleberg die Geschehnisse in Neuseeland und in Rymaris fort. GRÜN kämpft gegen sich selbst als Parallelwelt-Mutation und die Idee finde ich nicht nur spannend, sondern wurde auch bisher hervorragend umgesetzt. In diesem Teil sogar noch etwas besser mit einem dramatischen Ende, das uns (wie es bei einem Dreiteiler nicht anders zu erwarten ist) wieder einmal für zwei Wochen nägelkauend zurücklässt. Die Infizierung unserer Protagonisten mit der Roten Pest und wie diese nach Rymaris getragen und dort verbreitet wird, haben wieder mal erschreckende Nähe zu unserer derzeitigen Situation.
 
Beim Tolkien-Part mit den Nachkommen der Filmcrew fühlte ich mich auch gut unterhalten. Wie schon oft bei Maddrax, ist es amüsant zu lesen, für welche kuriosen Gesellschaften der Kometeneinschlag in der Zukunft gesorgt haben könnte. Es erinnerte mich an den grandiosen Roman „Nach eigenen Regeln“ von Claudia Kern aus den Anfangszeiten der Serie. Es hat mich nur etwas gestört, wie die realen Ereignisse und Personen um Tolkien und der Verfilmung seiner Werke vor 2012 dargestellt wurden. Ich denke mal es handelt sich um Urheberrechtsgründe, dass nicht die echten Namen des Autors, der Romanfiguren und der Schauspieler verwendet wurden. Dies hatten wir bei realen Ereignissen in der Vergangenheit schon anders und dort wurde geschichtlich korrekt dargestellt. Das finde ich grundsätzlich interessanter und sorgt für mehr Authentizität, wenn man bei Fantasy und SF überhaupt davon sprechen kann. 
Florian Hilleberg schafft aber davon abgesehen eine grandiose Satire um den Herrn der Ringe in der Zukunft und die Namensdreher und Veränderungen haben mich mehr als einmal schmunzeln lassen. Tolkien bestimmt seine Freude daran gehabt, wenn er wüsste, was er da in der dunklen Zukunft der Erde hätte anrichten können. Von mir gibt es fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

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