Perry Rhodan Androiden 6 - Adams Ruf - von Olaf Brill

Olaf Brill
PERRY RHODAN
Androiden
Band 6
Adams Ruf
Erschienen am 24.05.2024
Titelbild: Dirk Schulz


Wir schreiben das Jahr 2084 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit einem Jahr herrscht in der Milchstraße Krieg gegen Roboter, die aus unbekannten Gründen Welten der Galaxis überfallen und die dortigen Einwohner vertreiben oder töten.

Die Herkunft der Roboter ist menschlich, ihre Entstehung eng mit Perry Rhodans Historie verknüpft – wie es aussieht, kam es in der Vergangenheit zu einer technischen Entwicklung, die aus dem Ruder gelaufen ist.

Perry Rhodan, der diese Fehlentwicklung korrigieren will, ist mit einigen Begleitern aufgebrochen, weitere Hintergründe über die Invasion zu erfahren. Dazu mussten sie mehrere lebensgefährliche Tests über sich ergehen lassen und schließlich sogar in einem geheimnisvollen Raumschiff die Galaxis verlassen. Auf einer Welt der Kunstwesen gelang es ihm, wichtige Hinweise zu den Ursachen des Konflikts zu erringen. Dank dieser Hinweise geht er in einen wahnwitzigen Einsatz. Er folgt ADAMS RUF …

Perry Rhodan ist mit seinen Begleitern nach einem Jahr an Bord der Silberarche zurück in der Milchstraße. Mit neuen Erkenntnissen macht er sich auf die Suche nach Wanderer, der Welt von ES. Denn dort "existiert" Adam von Auris, dessen Ruf für das Verhalten und den Konflikt der Androiden verantwortlich ist. 

Wenn es nach Wanderer geht, dann hofft jeder Perry Rhodan Fan auf den berühmten Sense of Wonder. Für Altleser wie mich ist dies auch immer auch eine nostalgische Angelegenheit. ES ist zwar abwesend, Homunk und die Enklaven dieser phantastischen Welt sorgen aber jedes mal für einen außergewöhnlichen und besonderen Roman. Olaf Brill weiß diese Location für seine Zwecke zu nutzen und belebt nebenbei auch Adam von Auris in dieser Miniserie wieder. Hier werden einige Dinge weitergesponnen, die ich eher in der Hauptserie verortet hätte. Der Roman überrascht mit neuen Erkenntnissen zum Physiotron und anderen Geheimnissen von Wanderer, die größtenteils noch ungelüftet sind.

Unsterblichkeit ist seit jeher ein Kernthema der Perry Rhodan Serie. Und immer wieder regt dieses Thema zum Nachdenken an. Im vorliegenden Fall wird mir auch bewusst, dass in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts eine lebensverlängernde und für 62 Jahre junghaltende Zelldusche eine andere Bedeutung hatte als heute. Nicht nur die medizinische Weiterentwicklung ermöglicht den heute geborenen Menschen eine hohe Lebenserwartung. Für Auquun grenzen dies alles an Magie und für einen relativ kurzlebigen Chenno bedeuten 62 Jahre eine unendlich erscheinende Zeitspanne. Ebenso zu denken gaben mir aber auch die ethischen Aspekte dieses Romans. Homunks Worte bezüglich dem minderwertigen Leben auf Wanderer, dem das Physiotron die Lebensenergie für seine Funktion entzieht, sind für mich grausam. Im Bezug auf die gesamte Miniserie stellt sich erneut die Frage, was ist "echtes" Leben und was macht Menschlichkeit aus. Eine Diskussion, die mit den aktuellen Entwicklungen bezüglich KI erst so richtig aktuell geworden ist.

Die Belebung und der erneute Kampf gegen Adam von Auris um dessen Ruf abzuschalten, ist als einziger Kritikpunkt etwas zu technisch komplex für meinen Geschmack inszeniert worden. Das macht jedoch die charakterliche Darstellung und Weiterentwicklung der Hauptprotagonisten wett. Dieses Abenteuer fordert vor allem Kor Chappal und Marlynn Kane und deren Beziehung alles ab.

Es wird in der Serienhalbzeit zwar schon vieles klarer, Homunks kryptische Botschaften feuern jedoch die Geheimnisse dieser Miniserie wieder neu an. Ein sehr toller und gelungener Roman von Olaf Brill, der mich an vielen Stellen zum Nachdenken gebracht hat.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

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