DIE UFO-AKTEN
Der graue Mann
Band 10
Cover: Andrei Kobylko, Shutterstock
Erschienen am 08.02.2022
Silvester in New Orleans ist etwas Besonderes!
Das dachten sich auch Michelle und Karen White, daher haben sie sich zusammen mit anderen Nachtschwärmern im berühmten French Quarter eingebucht. Dort findet eine große Party auf der Dachterrasse ihres Hotels statt.
Den ganzen Abend über herrscht dort eine ausgelassene Stimmung, doch um Mitternacht werden die Schwestern Zeugen eines unheimlichen Phänomens: Im Licht des Feuerwerks ist für wenige Sekunden ein großes unbekanntes Flugobjekt zu sehen, ehe es in einem grellen Lichtblitz verschwindet.
Nachdem der Vorfall publik wird, sollen die Bundesmarshals Cliff Conroy und Judy Davenport der Sache auf den Grund gehen. Kam das UFO wegen eines Außerirdischen, der angeblich im Sumpf sein Unwesen treibt? Dabei kommen sie einem gewissenlosen Mörder in die Quere...
Ich habe auf den sozialen Kanälen etwas provozierend geschrieben, dass vor diesem Autor keine Serie sicher ist. Und ich möchte auch hier betonen, dass ich froh darüber bin. Um es vorweg zu nehmen: Auch in diesem Roman zeigt der Autor einmal mehr, warum er in kürzester Zeit zu meinem absoluten Lieblingsautor im Heftroman geworden ist. Seine Ansätze Romane zu schreiben sind herrlich frisch und zeitgemäß. Er bringt das etwas angestaubte Format des Groschenromans auf eine moderne Stufe, die wir auch in aktueller Belletristik finden. Ich habe jetzt schon so viele Facetten des Autors entdeckt. In keinem Genre oder Format hat er bisher geschwächelt. Und so auch nicht bei den UFO-Akten.
Der zehnte Roman der Serie ist aus seiner Feder und zum ersten mal gelingt es einem der Autoren, Judy und Cliff mit etwas Tiefgang, Humor und Menschlichkeit zu versehen. Zudem schafft er es sogar einem neuen Roman mit Cliffs Suche nach einem Internetcafe zum Beispiel ein wenig Retrocharme der 90er zu verleihen und geht so den umgekehrten Weg der überarbeiteten Romane. Er hat sich einmal mehr sehr gut in die Serie eingearbeitet. Das zeigen nicht nur die viele Verweise auf die bisher erschienenen Romane. Die Idee Judy in ein MRT zu schicken und damit Probleme mit ihrem Implantat auszulösen, war eine der vielen Komponenten die den Roman völlig homogen in den alten Serienplott integrieren.
Die Kulisse ist mit New Orleans sehr gut gewählt und auch mit der Gray-Man-Theorie hat er sich wieder eine interessante Thematik ausgewählt. Ähnlich wie der frühe Jason Dark schreibt auch Ian Rolf Hill bildgewaltig und spult beim Leser einen Film ab. Bei den beiden Touristinnen, die einen Ausflug in die Sümpfe machen und auf die zwielichtigen Torrance-Brüder treffen, hat man gleich einen der unzähligen Filme vor Augen, in denen junge Leute in einem gefährlichen und abgelegenen Terrain landen. Hier sind aber keine Serienmörder oder Horrorgestalten für die Atmosphäre zuständig, sondern UFO's, Außerirdische und sogenannte Prepper. McKay hat er auch noch miteingebenden und so einen Mystery-Krimi der Extraklasse geschrieben. Für mich neben Band 3 "Der Tunnel" der bisher beste Beitrag der Serie. Und auch wenn (wie Florian selbst bei Facebook anmerkt) jeder Beitrag zu den UFO-Akten ein Beitrag bei Sinclair, Zamorra oder Maddrax weniger ist, wünsche ich mir mehr davon. Fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
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