John Sinclair 2238 - Harlekin des Hasses - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 01.06.2021
Cover von Shutterstock 

Egal wie sehr er an den Fesseln zerrte, sie gaben einfach nicht nach.
Aber das sollten sie auch gar nicht. Er bezahlte schließlich dafür, dass sie bombenfest saßen. Mit gierig funkelnden Blicken gaffte er in Kims Ausschnitt, als sie sich über ihn beugte, um die Handschellen zu überprüfen, mit denen sie ihn am Bettpfosten fixiert hatte. Viel konnte er nicht erkennen, da in dem winzigen Zimmer des Stundenhotels kein Licht brannte. Nur durch das Fenster schräg hinter ihm an der Wand fiel der Schein einer Leuchtreklame.
Gerade dieses schummerige Halbdämmer, in dem Kims Rundungen mehr zu erahnen als wirklich zu sehen waren, törnte Trevor an. Sein Atem ging schnell und schwer.
„Komm schon, Kimmy, nun mach schon. Ich halte es keine Sekunde ...“
Weiter kam er nicht mehr, denn die Frau, die er für dieses spezielle Vergnügen bezahlte, stopfte ihm den Knebel mit roher Gewalt in den Rachen ...

Eine soziopathische junge Frau im Gewand einer Mischung aus Horrorclown und sexy Krankenschwester die ihre tote Schwester nicht nur rächen will, sondern diese auch wieder ausgräbt um beim Finale in einem Spiegelkabinett eines alten Freizeitparks dabei zu sein. Und ein John Sinclair, der diesmal mehr als Polizist und Fachmann für schwierige und ungewöhnliche Fälle agiert. Und da helfen ihm auch Kreuz und Nagel nicht weiter. 

Das ist doch mal wieder ein Pulproman ganz nach meinem Geschmack. Und Ian Rolf Hill hat es erneut getan. Nachdem er erst kürzlich bei Maddrax seiner Passion für Harley Quinn nachgehen konnte und ihr in einer Hommage im Heftroman huldigte, ist nun auch Sinclair mit dem Harlekin des Hasses an der Reihe. Die Parallelen sind auch für mich als „Nichtkenner“ deutlich zu sichtbar. In der Story dauert es zwar ein bisschen bis die Bühne bereitet ist, aber am Ende wird es mal wieder so richtig heftig. Florian Hilleberg entwirft hier einen neuen Charakter, der so gar nicht der typische Geisterjäger-Gegner ist, sondern eine ganz normale Psychopathin ohne übersinnliche Aspekte, oder? Und auch diesmal beschäftigt sich sein Roman wieder mit menschlichen Abgründen und unkonventionellen Charakteren. Diese wurden meist durch Misshandlung oder andere äußere Einflüsse traumatisiert und dadurch zu dem, was sie letztendlich sind. Vier Sterne für gute und trashige Unterhaltung im Krimi/Horror-Format.

⭐️⭐️⭐️⭐️

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