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Die alte Sage vom grauenvollen Wassergeist Roggenbuk wird wieder lebendig! Und der Seeteufel von einst ist hungrig nach neuen Menschenopfern. Aber was genau ist in Travemünde geschehen? Obwohl Zamorra und Nicole soeben erst einen kräftezehrenden Kampf erfolgreich überstanden haben, eilen sie sofort dorthin.
In Travemünde passiert ein schrecklicher und ungewöhnlicher Mord an einer jungen Frau. Da der Tatort einen Steinwurf vom letzten Einsatzort von Nicole Duval und Professor Zamorra entfernt ist und Zamorra ahnt, dass hier das Unheil weitergehen könnte, machen sie sich dort auf die Suche nach dem Verbleib des Dämons Broktaal. Er hatte sich nach seiner Niederlage in Lübeck, wo er im Schutz eines Taschenuniversums aus dem verborgenen operierte und die letzten Jahrhunderte überlebte, in Travemünde zurückgezogen um neue Kräfte zu schöpfen.
Nicole und Zamorra sind jedoch zunächst auf einer falschen Fährte, denn in Travemünde operiert eine okkulte Loge, die dem dunklen Gott Roggenbuk huldigt und ihn zurückholen möchte. Dafür müssen junge Frauen als Opfer gebracht werden. Diese Erweckung kommt Broktaal bei seinen Plänen und seiner Rache an Zamorra in die Quere und macht ihn letztendlich sogar zum Verbündeten des Meisters des Übersinnlichen.
Es geht scheinbar nahtlos mit dem Dämon Broktaal im zweiten Teil der Doppelfolge von Simon Borner in Norddeutschland weiter. Zunächst scheint der Roman die Handlung fortzuführen, entwickelt sich dann aber zu einem eigenständigen okkulten Krimi. Broktaal spielt hier nur eine Nebenrolle. Es geht um eine geheime dunkle Loge die Morde begeht um den Wassergott Roggenbuk zurück nach Travemünde zu holen. Auch in dieser Folge nimmt Borner wieder eine alte norddeutsche Sage als Stoff für seinen Roman. Immer wieder lesenswert und erneut hatte ich Spaß, die Ballade und Geschichte der Sage im Internet zu recherchieren. Auch der leider etwas kurze Rückblick ins 15. Jahrhundert mit der Geschichte um Annes Opferung war gut eingebunden. Insgesamt war der Roman noch vielschichtiger als sein Vorgänger und hatte unerwartete Wendungen und viele Elemente des Krimis und Okkultismus. Dazu kommt die Handlung um Roggenbuk und der Loge und die Fortführung der Broktaal-Geschichte. Dieser geht im vorliegenden Roman noch weniger zimperlich mit seinen Opfern um. Genauso grausam sind die Anhänger der Loge und ihre Ritualmorde. Die Gangart ist also hier insgesamt etwas härter. Lediglich etwas enttäuscht war ich vom kurzen und überhastet wirkenden Finale. Auch die Einigung mit Brooktal scheint mir am Ende wenig logisch und schlüssig aufgrund seiner bisherigen Vorgehensweise. Dennoch verdient sich das Gesamtpaket vier von fünf Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️
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