Castor Pollux 12 - Tod allen Finsteren - von Michael Schauer

Michael Schauer 
CASTOR POLLUX
Tod aller Finsteren
Band 12 
Erschienen am 14.09.2024
Cover von Mario Heyer (MtP Art)

Seit Jahrtausenden ruhte er in undurchdringlicher Dunkelheit. Geschaffen, um zu vernichten, war er von seinen Schöpfern in einen tiefen Schlaf versetzt worden, ohne auch nur einem einzigen Feind gegenübergetreten zu sein. Doch er verspürte deshalb keinen Gram, keine Enttäuschung. Denn er war nur ein Werkzeug ohne eigenen Willen. Er existierte allein zu dem Zweck, den Befehlen seiner Götter zu gehorchen und ihnen zu dienen.
Der Zerstörer kannte weder Furcht noch Flucht – und keine Gnade. Er war der ultimative Krieger. Und schon bald würde er erwachen, um zu tun, was seine Bestimmung war.

Castor Pollux muss erneut in die Unterwelt reisen um den Riss zu schließen. An seiner Seite kämpfen nun neben Kimon auch die ehemaligen Gegner Marton und Cassia. In der Unterwelt kommt es zum großen Showdown zwischen den Finsteren und den Glorreichen. Das Ganze ist ein Schachspiel der Götter, der einem Pakt folgt und bei dem der Zerstörer ein Ungleichgewicht darstellt, das zuerst beseitigt werden muss. Mit Hilfe und Tipps von Mars und Jupiter sowie Castors Vater Aurel, der ihm in der Unterwelt erscheint, geht er in den Kampf um den Zerstörer zu vernichten und den Riss endgültig zu schließen.

Nicht nur das Cover erinnert mich an Bösewichte der Popkultur. Erster Gedanke beim Zerstörer war Thanos aus dem Marvel Universum. Aber auch Nemesis aus der Videospielreihe Resident Evil kam mir in den Sinn. Die Handlung geht dann aber gänzlich eigene römische Wege. Auch wenn hier Finstere, Götter und Bezwinger doch an eine Superheldenstory erinnern.

Der Ausflug in die Unterwelt war erneut sehr gruselig und atmosphärisch. Von der Schlacht zwischen den Finsteren und den Glorreichen ganz zu schweigen. Es knistert vor Spannung beim Weg zum finalen Kampf zwischen Gut und Böse. Das Feld ist im wahrsten Sinne bestellt und die Götter treiben ein listenreiches Spiel auf Kosten der Menschheit. Im Mittelpunkt stehen Castor, Kimon, Cassia und Marton. Aber auch Florentina und Julia werden natürlich wieder in die Ereignisse gerissen und müssen sich ihrer Haut erwehren. Nero wird erneut mit teilweise historisch authentischen Hintergründen in die Handlung integriert. Das hat mir wieder sehr gut gefallen und ist das Sahnehäubchen dieser Serie.

Michael Schauer hat ein phänomenales Blockbuster-Finale kreiert. Der letzte Band strotzt vor überbordender Action und offenbart gleichzeitig geballte Hintergrundinfos. Das hätte ich mir erneut im Verlauf der ersten Staffel etwas dosierter gewünscht. Das Finale wird dadurch aber zum echten Pageturner und hat mich restlos begeistert. Alle Fäden laufen zusammen und werden stimmig zum (vorläufigen) Ende gebracht. Der Kosmos, das Konstrukt und das Gleichgewicht zwischen Erde und Unterwelt wurde leider erst hier erstmals so richtig definiert und erklärt. Doch das gibt nur einen kleinen Minuspunkt im Blick auf die ganze Staffel. Diese Serie verdient einen ganz klares "Daumen hoch!".


Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️ ⭐️⭐️

Castor Pollux 11 - Auf den Spuren des Bösen - von Michael Schauer

Michael Schauer 
CASTOR POLLUX
Auf den Spuren des Bösen
Band 11
Erschienen am 10.08.2024
Cover von Mario Heyer MtPArt

Es ist nicht der Riss selbst, durch den die Finsteren in unsere Welt gelangen. Jedoch macht er den von Jupiter erschaffenen Schutzschirm durchlässig, weswegen es immer wieder zu Angriffen kommt. Bisher konnte Castor Pollux alle ihre Attacken abwehren, doch die Finsteren werden niemals aufgeben. Erst wenn der Riss geschlossen ist, kann die Menschheit vor ihnen sicher sein.

Der junge Petri entdeckt in der Nähe seines Heimatortes Capula auf Korsika einen Splat im Waldboden hinter dem sich eine Welt voller grauenhafter Kreaturen verbirgt und den Monster bewachen die Petra töten wollen. Es handelt sich um den Riss zur Welt der Finsteren den Castor Pollux schließen muss. Cassia verliert nach und nach ihre Kräfte und wird wieder eine Sterbliche. Zusammen mit Marton sieht sie nur einen Weg sich selbst zu retten. Sie müssen sich auf die andere Seite stellen und Castor bei seiner Aufgabe helfen um selbst zu überleben. Doch ein verfluchtes Musikinstrument kommt allen auf ihrem Weg in die Quere und sorgt bei der Neronia, bei der Nero selbst als Künstler teilnimmt, für Chaos, Tod und Zerstörung. Erst muss diese Aufgabe erledigt werden um zum letzten gemeinsamen Kampf gegen die Finsteren anzutreten.

Die erste Staffel in der neuen Castor Pollux Taschenheftserie neigt sich langsam aber sicher ihrem Ende zu. Serienerfinder Michael Schauer ist als Autor auch persönlich für die finale Doppelfolge verantwortlich, die Castor im vorliegenden Band endlich wieder "Auf der Spur des Bösen" bringt. Und alle sind gekommen um dem Bezwinger zum Ende nochmal beizustehen, oder ihm den Graus zu machen. Marton und Casia treten geschwächt und frustriert an und stellen sich auf die Seite von Pollux, um sich an den Finsteren zu rächen. Denn nicht nur der Riss selbst, den Castor mit Unterstützung seiner ehemaligen Gegner gefunden hat, ist ein Problem, sondern auch die Erweckung des Zerstörers. 

In den vorangegangenen Bänden wurden nur Brotkrumen verstreut, die dem roten Fanden folgten. Das war mir zeitweise zu wenig Weltenbau und Konstruktion des Machtgefüges. Nun ballt sich natürlich alles in den letzten beiden Bänden, was ich mir wohl dosiert und stärker im Verlauf der ersten Staffel gewünscht hätte. Sehr positiv (wenn auch teilweise etwas stereotyp) war die Charakterentwicklung aller guten und bösen Protagonisten. Es hat Spaß gemacht die Höhen und Tiefen, die Tragödien und Erfolge der beiden Helden Castor und Kimon zu verfolgen. Jetzt haben wir noch einen Schritt vor uns und ich bin gespannt wie das Finale aussehen wird.


Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️ ⭐️

Perry Rhodan Neo 338 - In tödlicher Tiefe - von Lucy Guth

Lucy Guth
Perry Rhodan Neo
PRIMAT 338
In tödlicher Tiefe
Erschienen am 30.08.2024
Cover von Dirk Schulz

Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen auf der Erde und den Kolonialwelten zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft.
Doch dann taucht ein mysteriöser Junge mit blauen Haaren auf, der Laumae heißt und in dem sich eine Macht namens Primat verbirgt. Er kann Materie und Energie mit der Kraft seiner Träume zu tödlichen Waffen formen. Das Ziel seiner mörderischen Angriffe ist Perry Rhodan.

Der Versuch, Laumae auf dem Erdmond zu ergreifen, scheitert. Stattdessen kapert er ein Raumschiff und nimmt Kurs auf die Erde.

Als das Raumschiff havariert und in den Fluten des Ozeans versinkt, heften sich Perry Rhodan, Thora und Reginald Bull an Laumaes Fersen. Ihr Konflikt mit Laumae und ­dessen Helfern wird ausgetragen IN TÖDLICHER TIEFE ...

Laumae ist mit dem erbeuteten Keilraumschiff auf dem Weg vom Mond zur Erde um die dortige Catron-Stele im Ozean zu benutzen um endgültig seine volle Macht zu entfalten und Perry Rhodan zu töten um eine noch nicht genau definierte Katastrophe zu verhindern. Perry und seine Freunde sind ihm auf den Fersen um genau das zu verhindern. Dabei wird gerade die Freundschaft zwischen Bull und Rhodan auf die Probe gestellt. Laumae erhält dabei eine mehr oder weniger unfreiwillige Unterstützung von den beiden Laboris Amtranik und Amara Tugh. In den Tiefen des Pazifischen Ozeans endet diese Verfolgung in einer Meeresforschungsanlage. Laumae gelingt nach einem erbarmungslosen Kampf in der Tiefsee die Vereinigung mit der Stele. Ist Perrys Ende oder eine noch größere Katastrophe damit besiegelt?

Weltall und Tiefsee haben eines gemeinsam. Es sind beides lebensfeindliche und gefährliche Umgebungen für Menschen. Genau damit spielt Lucy Guth im vorletzten Roman der Primat-Staffel und versenkt zuerst mal alle Protagonisten in den Tiefen des Pazifischen Ozeans, um dort den großen Showdown vorzubereiten. Die Idee die Handlung auf diese Forschungsanlage zu verlagern hat mir hervorragend gefallen und sorgte für eine beklemmende und spannende Atmosphäre. Ein besonderer Coup ist ihr mit dem Charakter Lukas Jonas gelungen. Der junge Mann hat mich von Anfang an begeistert und wurde sehr schön charakterisiert. Mit seinem Affen Charly, hat er diesen Roman echt bereichert. Da werden Perry und Laumae zu Nebendarstellern. Ebenso wie die Labori. Ein toller und abwechslungsreicher Roman, der mir sehr gut gefallen und er mich neugierig auf den Staffelshowdown gemacht hat.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️




Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1311 - Der knöcherne Tomahawk- von Stefan Hensch

Stefan Hensch 
PROFESSOR ZAMORRA 
Der knöcherne Tomahawk
Band 1311
Cover von Shutterstock

Zamorra wusste, dass es vorbei war. Das war eine verdammte Falle, und wer auch immer dafür verantwortlich war, hatte nichts dem Zufall überlassen. 
Auf der Treppe stand ein einzelner Mann, hinter dem vier weitere Männer mit erhobenen Gewehrläufen bereit standen. Sie trugen Cowboyhüte, Staubmäntel, grobe Stoffhosen und teilweise Sporen an ihren Stiefeln. Bewaffnet waren sie mit grobschlächtigen Revolvern und großkalibrigen Büchsen, die ebenso antiquiert wie tödlich waren …

Nicole und Zamorra verschlägt auf eine merkwürdige Häufung von Vermisstenfällen an die algerische Mittelmeerküste. Dort begegnen sie bei ihren Ermittlungen erneut dem beim letzten gemeinsamen Fall verschwundenen A.S. Lister und müssen erneut in dessen Transfermission überwechseln um diese Welt vor einem Kollaps retten. Dabei kämpfen sie erneut gegen bizarre und dämonische Gegner um den knöchernen Tomahawk aus den Händen der Nekroindianer zu erbeuten und ihn dem dämonischen Governors zuzuspielen. Der sollte eigentlich ihr Gegner sein. Doch Zamorra und Nicole wären nicht sie selbst, wenn sie nicht einen Weg einschlagen würden um auch diese Welt  zu retten.

Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, kommt der Autor halt zum Western. A.S. Lister ist zurück. Das Cover und der Hefttitel verbreitet schon den Western-Flair und so ist es nicht verwunderlich, dass der in Band 1280 vom Autor ins literarische Leben gerufene Lassiter-Verschnitt nach seinem damaligen Verschwinden erneut eine Rolle spielt. Stefan Hensch hat scheinbar immer noch Bock auf Western und nutzt nun Zamorra noch einmal dafür, indem er in die Dimension um den dämonischen Governor und die Nekroindianer zurückkehrt. Diesmal geht es um die Suche nach einem mächtigen Artefakt, dass in Besitz der Skelettindianer und ihrem dämonischen Häuptling ist. Der ebenfalls dämonische Governor möchte dieses erbeuten und holt sich nach erfolglosen Versuchen mit seinen eigenen Leuten nun Hilfe von seinen eigentlichen Gegnern aus unserer Welt.

Ich freue mich immer auf Zamorra-Romane von Stefan Hensch. Und wurde bisher kein einziges mal enttäuscht. Er gehört in die neue Riege der Autoren, von denen ich mir mehr Folgen wünsche und auch dort wäre erneut mein Wunsch nach einem großen Zyklus, mit verschiedenen Autoren, der eine übergreifende Handlung hat.

Dieses Abenteurer hat mich gelegentlich an "Schwarz" aus der Reihe "Der dunkle Turm" von Sthephen King erinnert. Vor allem der Weg zu den Nekroindianern, der Gouverneur (der mich an Kings Randall Flagg erinnert) und die Gnadenlosigkeit der Menschen in dieser Dimension haben dazu beigetragen. Ein toller und kurzweiliger Roman! Gerne mehr aus dieser Dimension.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 642 - - von Oliver Fröhlich

Oliver Fröhlich
Maddrax
Die Basis
Band 643
Erschienen am 07.09.2024
Cover von Néstor Taylor

Allmählich laufen die Fäden für den Kampf gegen die Nosfera zusammen: die dreihundert Sauroiden aus Yucatán sind unterwegs, ebenso die dreißig Roboter aus Independence mit den drei Luftschiffen aus Lancaster, dazu ein Großraumgleiter und PROTO. Sie alle wollen sich auf der "Naval Station Norfolk", südöstlich von Waashton treffen, zu Matts alter Zeit die größten Marinebasis der Welt.

Und heute? Verlassen? Noch in Betrieb? Besetzt? Vorab konnte Matt das nicht klären. Jetzt erwartet ihn eine Überraschung!


Maddrax hat alle Hilfstruppen für den Kampf gegen die Nosfera planmäßig mobilisiert. Sie alle sollen sich in der ehemaligen Marinebasis "Naval Station Norfolk" sammeln um zum Schlag gegen Clauzer und seine Mannen auszuholen. Nun kommt Matt als Vorhut dort an. Doch die Basis steht nicht wie erwartet leer. Und eine Gruppe von Nosfera ist auch eingetroffen um die Truppen aus Waashton die auf der alten Basis dienen zu beeinflussen. Mit einem der organisierten Roboter an seiner Seite will Matt nicht nur dessen Funktion und Zuverlässigkeit testen, sondern auch die Menschen auf der Basis aus dem Einfluss der Nosfera befreien und für seine Sache gewinnen. 

Oliver Fröhlich ist serienübergreifend oft ein Garant für gute Heftromane. Seit langem habe ich mal wieder einen Heftroman in einem Rutsch und in knapp zwei Stunden verschlungen. Er hat hier nicht nur Haaley sehr gut rübergebracht, sondern auch die Westworld-Roboterthematik von Oliver Müller hervorragend aufgenommen. Ein absolut spannendes Abenteuer mit einem gelungen Mix aus Militär, Western und Sci-Fi mit einigen überraschenden Wendungen sowie einer ordentlichen Prise Humor. Aber auch erschreckende und schockierende Momente und Schicksale fesseln den Leser an die Handlung. Insgesamt also wieder mal ein rundes und in sich abgeschlossenes Abenteuer bei dem es auf 64 Seiten Heftroman an nichts fehlt.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Neo 337 - Atlans Schachzug - von Ruben Wickenhäuser

Ruben Wickenhäuser
Perry Rhodan Neo
PRIMAT 337
Atlans Schachzug
Erschienen am 16.08.2024
Cover von Dirk Schulz

Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft. Auf der Erde und den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, oft mit Partnern aus anderen Sternenreichen.

Dann taucht jedoch ein mysteriöser Junge mit blauen Haaren auf, der Laumae heißt, sich aber auch als Primat bezeichnet. Er hat ein klares Ziel: Perry Rhodan muss sterben. Nur so, glaubt ­Primat, ist es möglich, eine Katastrophe von der Milchstraße abzuwenden.

Während im Solsystem der Konflikt mit Primat eskaliert, erhält der Arkonide Atlan eine wichtige Nachricht: Der Kontakt zur terranischen Kolonie Imart ist abgebrochen. Als er dort nachforscht, stößt er auf eine Flotte fremder Raumschiffe, die ihn sofort angreifen. 

Den Ausgang dieses ungleichen Kampfs entscheidet ATLANS SCHACHZUG ...

Atlan da Gonozal ist mit der STAC auf dem Weg nach Andromeda um seinen Sohn vor dem Tod zu bewahren. Dabei muss er einen unfreiwilligen Abstecher ins Canopussystem machen. Denn dort ist der Kontakt zur Kolonie Imart abgebrochen und der Arkonide folgt einem Hilferuf. Die Kolonie wurde von einer embolischen Welle getroffen und alle Hochtechnik ist ausgefallen. Vor Ort trifft er auf eine Flotte von Keilschiffen der Garbeschianer, die die Raumschiffe vernichten, die den Imartern zu Hilfe kommen wollen. Atlan greift gegen einen übermächtigen Gegner ein und wendet eine listige Strategie an, um die Garbeschianer vorerst zu vertreiben.

Ein sehr gelungener Atlan-Roman, der mich erneut für Neo begeistert und nostalgische Gefühle in mir weckt. Neo macht mir derzeit im Gegensatz zu meinen letzten Ausflügen in die Erstauflage so viel Spaß wie die Miniserien oder die Anfangszeiten der Serie. Es fällt mir manchmal noch schwer, den alten Kanon auszublenden und sich völlig auf den neuinterpretierten Kosmos einzulassen. Dies gelingt mir aber mit jedem Band besser und ich bekomme zudem große Lust, die noch nicht gelesenen Bände der Serie ab Band 40 nachzulesen.

Im vorliegenden Band steht, wie Cover und Romantitel versprechen, der unsterbliche Arkonide im Mittelpunkt. Bei Atlan wurde bis auf den familiären Hintergrund nicht so viel zum "alten" Charakter angepasst. Und das ist gut so. Denn die waghalsigen Aktionen des Unsterblichen und seine taktischen Erfahrungen in Sachen Weltraumschlacht machen bestimmt auch den neuen Lesern und reinen Neofans viel Freude. Aber auch der Handlungsstrang um Imart und den Sherpa Arjuna war diesmal nicht zu verachten und hat mir sehr gut gefallen. Das ist der große Vorteil des Taschenheftes gegenüber dem Heftroman, den ich bei allen Serien immer wieder gerne erwähne. Hier haben die Autoren mehr Spielraum zur Charakterentwicklung und zum Storytelling. Und das macht mir aktuell immer mehr Spaß als die komprimierte und oft sehr konstruierte Erzählweise auf 64 Seiten Heftroman.


Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 642 - Der Vampir von Waashton - von Kolja van Horn

Kolja van Horn 
MADDRAX 
Der Vampir von Waashton
Band 642
Erschienen am 24.08.2024
Cover von Mario Heyer MtP Art

Es war eine dunkle und stürmische Nacht, und Waashton war wie eine alternde Hure: darum bemüht, die Stellen, die ins Auge fielen, ein wenig herauszuputzen und sich in den Hüften zu wiegen, während sie so tat, als wären ihre besten Zeiten noch nicht lange her. Doch wenn man genauer hinschaute, unter den viel zu dick aufgetragenen Gesichtspuder und hinter die grell geschminkten Lippen, dann trat unweigerlich der Zerfall zutage und der strenge Geruch von Verwahrlosung und Krankheit.
Und neuerdings Blut – sehr viel Blut! –, wie Detective Ray Maaloo in dieser Nacht erfahren sollte...

In Waashton bereiten die Nosfera mit ihrem geheimen Projekt Mabuuse den nächsten Schritt ihrer Machtübernahme vor. Weiterhin sind sie den beiden geflüchteten Daa'muren auf den Fersen um sie erneut unter Kontrolle für ihre eigenen Zwecke zu bringen. Zum unfreililligen Probanden ihres Experiments wird ein unschuldiger Theaterakteur, der dadurch zu einer Art Vampir wird. Die Nosfera machen ihn daraufhin zum Bauernopfer um von ihren eigentlichen Machenschaften abzulenken. In diese Intrige gerät unfreiwillig Detective Ray Maaloo von der Waashtoner City Police. Und auch Grao und Ira wähnen sich in Sicherheit vor einer erneuten Gefangennahme durch die Nosfera. Doch unbemerkt ist Ira schon Opfer des Experiments geworden, dass die Nosfera in Waashton zur Kriegsführung vorbereiten.

Der vorliegende Roman wird zwar auf der Leserseite als Hommage an den Film Noir angekündigt, wirkt auf mich jedoch bei aller Liebe zum Genremix und Anlehnungen an die Popkultur völlig unplatziert in der Serie. Das Setting und die verwendeten Orte und Umstände sind mir doch für eine postapokalyptische Welt zu modern und organisiert. Da haben wir Detective Ray Maaloo, der einem Mord nachgeht. Er lebt in einem Apartment, arbeitet bei der City Police und isst Hot Dogs im Restaurant "Fast Eddy". Das hätte auch ein John Sinclair Roman oder ein Gespenster-Krimi sein können. Da fehlte mir eindeutig das Maddrax Flair und auch wenn hier Clauzer, Grao und Ira und die Vorgänge in Waashton eigentlich im Mittelpunkt stehen, wurde für meinen Geschmack das Thema verfehlt und das postapokalyptische Waashton zu sauber und organisiert dargestellt. Da gibt es zum Beispiel Zigarettenschachteln die zerknüllt werden und andere Dinge die einfach nicht passen. In den Jahren in denen Maddrax in die dunkle Zukunft gelangt ist, hat sich die Maddrax-Welt im Allgemeinen für meinen Geschmack etwas zu schnell in Richtung neue Zivilisation entwickelt. Von tiefster Barbarenwelt zu Dark Force, City Police und Weltordnung. Wo sind die echten Barbaren und Mutationen geblieben?

Der Part um Clauzer und den Daa'muren ist hingegen nochmal gut und souverän erzählt und rettet den Roman in meinen Augen ein wenig.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️