Erschienen am 07.12.2021
Cover von Ralf Alex Fichtner
Professor Zamorra fühlte sich miserabel.
Er spürte, wie das Gift ihn innerlich zersetzte.
Zusammengesunken saß er auf dem Sessel in einer Ecke der überfüllten Hotellobby.
Dabei hatte es doch nur nach einem Routinefall ausgesehen!
Einen Dämon töten und Menschen retten.
Anschließend wollten Nicole und er das weihnachtliche Erzgebirge in vollen Zügen genießen.
Doch nun?
Zamorra vernahm die schüchterne Stimme einer jungen Frau. „Geht es Ihnen nicht gut?
Er sah auf.
Vor ihm stand der Dämon und lächelte ihn unschuldig an!
Thilo Schwichtenberg beschert uns dieses Jahr bei Professor Zamorra einen Zweiteiler zu Weihnachten. Und nicht nur das Cover des vorliegenden Bandes wirkt auf eine schaurige Art besinnlich. Nein, auch im Innenteil wird es richtig weihnachtlich. Sieht man mal von den Toten im Weihnachtsland ab. Aber daher ist es auch eine Gruselserie und kein romantischer Familienroman. Obwohl die „Familie“ Zamorra alles dafür tut, das es vor allem für die neuen Bewohner von Château Montagne etwas weihnachtlich wird. Doch da machen ihnen die dunklen Mächte wieder mal einen Strich durch die Rechnung. Während Sam Mc Taggart sich bei der Dämonenjagd einen Werwolfkeim einfängt, ermitteln Zamorra und Nicole im Erzgebirge bezüglich der titelgebenden Toten und können die Weihnachtsstimmung nur bedingt genießen. Denn die Todesursache ist wieder mal nicht irdischen Ursprungs und bald gerät Zamorra als Köder für die dämonische Mörderin selbst in Lebensgefahr. Währenddessen gehen die Machtkämpfe in der Hölle weiter, wo Stygia zurückgekehrt ist und Belial nun schauen muss, wo er bleibt. Sogleich versucht sie ihren Herrschaftsbereich auszuweiten und Berith zu stürzen. Im Château suchen derweil einige Bewohner nach ihrer Bestimmung und grübeln über existenzielle Fragen.
Ein vielschichtiger Roman mit gleich drei Handlungsebenen, die alle sehr spannend und teilweise sogar sehr tiefgründig waren. Bei der Höllenthematik tue ich mir aufgrund der Komplexität und fehlenden Background immer noch etwas schwer, aber es wird von mit jedem Beitrag zum Thema besser. Die in der Übersicht angekündigten „Special Guests“, die ich aus dramaturgischen Gründen hier nicht nenne, treten noch etwas spärlich in Erscheinung und der große Zusammenhang der lose wirkenden Fäden sind im ersten Teil auch noch für mich nicht zu durchschauen.
Insgesamt ein wirklich schöner Auftakt, der abseits des Horrorszenarios sehr stimmungsvoll ist und in die Weihnachtszeit passt. Ich freue mich auf die zweite Bescherung in vierzehn Tagen. Fünf Weihnachtssterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️
Das Cover hat Ralf Alex Fichtner speziell für dieses Heft gemalt. Im Innenteil ist es noch einmal groß als Poster abgedruckt.
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