John Sinclair 2252 - Die Nekrophagen - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 07.09.2021
Cover von Shutterstock 

Pee krümmte sich vor Schmerzen!In Wellen überschwemmten sie ihren Körper, wühlten sich wie heiße Messer durch die Eingeweide. Der Gestank von Erbrochenem drang ihr in die Nase. Ihre Kehle fühlte sich wund und aufgescheuert an. Sie hätte gerne einen Schluck Wasser getrunken, doch das hatten die Kerle ebenso mitgenommen wie den Rest ihres Ersparten.Immerhin hatten sie es nicht geschafft, sie zu vergewaltigen.Sie hatte geschrien und um sich getreten, sodass es den beiden Kerlen, die wohl gedacht hatten,...

Hannah, genannt Pee, lebt auf der Straße und gerät wieder einmal in Schwierigkeiten und wird zusammengeschlagen. Weasel, ein vermeintlicher Freund und Leidensgenosse, bietet ihr an, sie bei einem Ehepaar unterzubringen. Diese helfen den Verlorenen der Straße und bieten ihnen vorübergehend eine Unterkunft gibt. Doch dies ist nur Fassade, den die Familie Millweard sind Ghouls und Weasel arbeitet für sie, indem er die Ghoulfamilie mit Frischfleisch versorgt. Auch Pee gerät so in ihre Gewalt, doch die mit Bill Conolly befreundete Streetworkerin Melody Swan wird auf Pees Verschwinden aufmerksam und wendet sich an den Reporter. Und so gehen zwangsläufig auch John und Suko auf Ghouljagd…

Willkommen bei den Millweards! Eigentlich der Titel für einen schönen Familienfilm oder eine Komödie. Hier eröffnet aber Ian Rolf Hill in „Die Nekrophagen“ seine Leichenfleischwochen, in denen in insgesamt 3 Heften der Serie die Ghouls eine Zentrale Rolle spielen. In diesem Fall eben die Millweards. Auf den ersten Blick ein nettes, älteres Ehepaar, das sich um die verlorenen Kids der Straße kümmert. Doch das ist nur die Fassade, den wie so oft, lautert im Keller des Hauses der wahre Schrecken und dort endet der Weg für die Gäste. Denn wenn die Mafia nicht mehr für genug Leichennachschub sorgt, nimmt der gemeine Ghoul auch mal das Schlachtmesser selbst in die Hand. John, Suko und Bill dürfen natürlich wieder dramatisch zur Aufklärung beitragen, können die meisten Ghouls aber nur vertreiben. Und zwar in Richtung Kreuzfahrtschiff, das im kommenden Roman in den Fokus rücken wird. Ich mag die etwas eindringlicheren und blutigeren Romane von Florian. Da kommt wirklich zur Spannung noch die Gänsehaut oder das Ekelgefühl. Gute Charaktere und einmal mehr gescheiterte Existenzen oder Problemfälle  stehen in seinem Roman im Mittelpunkt. Dazu ein echt gruseliges Setting mit bedrückender Atmosphäre, der lediglich am Schluss durch viel Action und überschlagender Ereignissen etwas an Atmosphäre verliert. Auch wenn die Kämpfe und die Verfolgungsjagd am Ende wie aus einem Bondfilm wirkten und gut umgesetzt waren. Vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️

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