Maddrax - Rezension zum Parallelwelt-Zyklus




Zyklus: Parallelwelt
Hefte: 500 bis 549
Autoren:
Ian Rolf Hill: 18 Romane
Sascha Vennemann: 4 Romane
Lucy Guth: 4 Romane
Christian Schwarz: 4 Romane
Jana Paradigi und Ramon M.Randle: 4 Romane
Simon Borner: 4 Romane
Stefan Hensch: 4 Romane
Michael Marcus Thurner: 2 Romane
Oliver Müller: 2 Romane
Sascha Vennemann und Lucy Guth: 1 Roman
Oliver Fröhlich: 1 Roman
Manfred Weinland: 1 Roman
Michael Schönenbröcher, Ansgar Back, Wolf Binder, Oliver Fröhlich, Lucy Guth, Ben Calvin Hary, Ian Rolf Hill, Jana Paradigi, Christian Schwarz, Sascha Vennemann und Manfred Weinland: 
1 Roman (520 - Verlorene Erinnerungen, Kurzgeschichten)

Handlung:
Beim Very Large Array wird das Projekt Mondsprung initiiert – und es gelingt: Der Mond wird wieder in seine ursprüngliche Umlaufbahn transferiert. Allerdings mit Folgen. Fortan tauchen unberechenbar quer über die Erde verteilt Areale mit versetzten Parallelwelten auf. Um eine Vermischung der Welten zu verhindern, wachsen mehr oder weniger undurchdringliche Barrieren aus Pflanzen um die Areale. Dies hat die Pflanzenentität GRÜN initiiert. Matt und Aruula können die Areale bei ihrer Versetzung anmessen und reisen fortan dem Weltenaustausch hinterher um Schlimmeres zu verhindern und mehr über die Ursache zu erfahren. Dabei kommen Ihnen letztendlich die Archivare zu Hilfe, die auch für das Phänomen verantwortlich sind. Der Archivar Worrex sowie ein Rulfan aus der Parallelwelt schließen sich Matt und Aruula im Kampf gegen die Parallelwelten an. Die Lösung liegt aber in der Zukunft. Ein Tachyonen-Organismus, welcher durch die Archivare zu den Protagonisten in die Gegenwart gelangt, kann die Portale versiegeln. Doch das Vorhaben wird dadurch erschwert, dass eine Gruppe Söldner zunächst von dem Organismus okkupiert wird. Schließlich kann das neu entstandene Tachyonen-Prionen-Wesen aber kontrolliert und für die Rettungsmission eingesetzt werden.


Nachdem ich eineinhalb Zyklen verpasst habe, bin ich mit Jubiläumsband 500 wieder bei Maddrax eingestiegen. Die Zyklus-Handlung versprach einiges und ich wurde nicht enttäuscht. In den vergangenen fünfzig Heften konnten sich die Autoren richtig austoben. Durch die Parallelwelten musste keine große Rücksicht auf den Weltenaufbau und die zurückliegende Handlung gelegt werden, da fast jeder Roman seine eigene Welt behandelte und Quasi einen eigenen Kosmos darstellte. Das brachte enormen Schwung und Abwechslung in die Serie. Der rote Faden gelangte dadurch allerdings oft etwas in den Hintergrund und nach etlichen Welten wirkte es eher wie eine Aneinanderreihung von Einzelabenteuern und erinnerte mich an die Serie Sliders aus den 90ern. Da standen auch die einzelnen Folgen im Vordergrund und die Rückkehr der Protagonisten in Ihre Welt war zu Beginn der rote Faden und das Ziel, das mehr oder weniger verfolgt wurde.

Erst als Worrex eingreift und die Krieger des Lichts ins Spiel kommen wird die Handlung mit einem Lösungsansatz unterfüttert. Danach beginnt eine erneute Tournee zu fast allen bisherigen Parallelwelten um die Portale zu versiegeln. Das Konzept fand ich etwas schwach auf der Brust und nahm am Ende etwas Luft aus dem raketenhaften Start des Zyklus.


Die einzelnen Romane zeigten gerade zu Beginn des Zyklus die enorme Qualität der Autoren und ihren Ideenreichtum. 
Das Ganze erinnerte mich an die Anfangszeiten der Serie, als immer neue Orte beleuchtet und entdeckt wurden und die Autoren auch ihren „Spieltrieb“ voll ausschöpfen konnten. Einige Welten hatten das Potential für eine eigenständige Serie und von manchen hätte ich gerne mehr gelesen und erfahren. Besonders Ydiel und seine Welt der Sauroiden wird mir im Gedächtnis bleiben. Im Rückblick haben folgende Romane herausgestochen und klingen noch bei mir nach. Zunächst Band 521 „Kurs ins Verderben“ von Stefan Hensch. Er gab in dieser Staffel sein Debüt mit gleich vier guten bis sehr guten Romanen. Das Abenteuer mit der versetzten Titanic hat mich aber am meisten und nachhaltigsten begeistert. Dann gab es für mich als alten Rhodanisten ein weiteres Highlight in diesem Zyklus. Die Handlung bot die Möglichkeit zu einem Crossover mit Perry Rhodan. Diese Herausforderungen konnte kein anderer Autor besser annehmen als Oliver Fröhlich. Und er hat das scheinbar Unmögliche geschafft. Chapeau noch einmal dafür an alle Beteiligten. Und last but not least war da natürlich noch der Kurzgeschichten-Jubiläumsband 520 „Verlorene Erinnerungen“ zum 20-jährigen Bestehen der Serie. Ein Experiment, dass sehr gelungen war und hoffentlich in dieser Form einmal wiederholt wird. Der Band bot eine schöne Abwechslung und hat sich dennoch wunderbar in die Gesamthandlung integriert.


Nicht unerwähnt soll bleiben, dass Ian Rolf Hill  mit 18 Romanen den größten Beitrag zu diesem Zyklus geleistet hat. Er ist im Heftromanbereich der momentan produktivste Autor und macht Jason Dark Konkurrenz, wenn man seine Tätigkeit über alle aktuellen Serien hinweg berücksichtigt.
 Und das schafft er bisher auf einem konstant hohen Niveau.

Fazit: Dieser Zyklus gehört für mich zu den Highlights der Seriengeschichte, hatte aber noch mehr Potential um vielleicht über hundert Hefte in einem Großzyklus (wie bei Perry Rhodan üblich) etwas runder und abgeschloßener zu wirken. Auf jeden Fall hatte dieser Zyklus, im Gegensatz zu manch anderem, sehr viele außerordentlich gute Einzelromane. Der Gesamteindruck bekommt von mir vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️

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