Professor Zamorra 1275 - Katakomben des Schreckens - Kurzgeschichten von fünf Zamorra-Autoren

Adrian Doyle
Stefan Hensch
Christian Schwarz
Michael Schauer
Thilo Schwichtenberg

PROFESSOR ZAMORRA 
Katakomben des Schreckens
Band 1275
Erschienen am 11.04.2023
Cover von Shutterstock

Zamorra hat es schon immer geahnt: Das Kellerlabyrinth unter dem Château Montagne birgt jahrhundertealte Geheimnisse. Und die sollte man besser ruhen lassen – es sei denn, sie kommen von selbst ans Tageslicht gekrochen ...
-Tief unten stoßen drei Arbeiter auf ein gefangen gehaltenes Mädchen. 
-Was passiert, wenn ein Horror-Autor mit seinen eigenen Ängsten konfrontiert wird?
-Woher kommt der Junge, der plötzlich im Kellerlabyrinth des Châteaus auftaucht?
-Das ist nicht tot, was ewig liegt – erst wenn ein Witz das Dunkle Herz besiegt! Wetten?
-Und selbst eine kleine Klettertour kann ganz schnell zum Verhängnis werden.

Mit Band 1175 "Geh zum Teufel, Zamorra! wurde zum ersten mal innerhalb der Serie ein Kurzgeschichtenband veröffentlicht. Dies war tatsächlich mein allererster Zamorra-Roman. Und ich war gleich infiziert und bin seit dem als Leser und Rezensent dabei. Ich habe viele alte Romane seither gelesen und auch einige Zaubermond-Bände und bin mittlerweile voll in die Welt des Professors eingetaucht. Meine Rezensionen werden auch zu meiner Freude immer wieder mal auf der Leserseite veröffentlicht. Schuld daran war unter anderem der Autorenname Adrian Doyle alias Manfred Weinland, der mich schon für viele Serien begeistert hat und der im Heftromanbereich zu meinen absoluten Lieblingsautoren zählt.

Und Manfred eröffnet auch mit seiner Kurzgeschichte diesen außergewöhnlichen Band, der sich mit der Welt unterhalb Chateau Montagnes beschäftigt. Diese Katakomben sorgten seit Beginn der Serie für viele Highlight-Momente. Dieses Gewölbe ist und bleibt mysteriös und bietet weiterhin jede Menge Stoff wie vorliegender Band zeigt. Die einzelnen Romane im Überblick und Bewertungen die ebenso kurz und knackig ausfallen, wie die Geschichten:

1. Ein Flüstern von Adrian Doyle
William berichtet den Schlossherren aufgeregt von einem Jugendlichen, den er im Keller von Schloß Montagne gesehen hat. Wer ist er und wie ist er dort hingekommen?

Der Autor erzählt die Geschichte von Mathis und entführt uns in die Ferne Vergangenheit des Schlosses wo der Junge durch eine Anomalie vor den Skelettwächtern gerettet wird, die ihn und andere Dorfbewohner verschleppt und zur Arbeit in den Stollen des Schlosses gezwungen haben. So gerät er durch die Zeit in das Kellergewölbe von Schloß Montagne.

Eine gute, stimmige und atmosphärisch bedrückende Story.

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

2. Duell mit dem Würfeldämon von Stefan Hensch
Zamorra begegnet während eines Fluges einem Horrorautoren, der von dem besasgten Würfeldämonen im Keller des Schlosses für seine dunklen Zwecke eingespannt werden soll.

Sehr coole Idee und Story, die ich gerne im großen Heftformat gelesen hätte.
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

3. „Ein Witz besiegt das Dunkle Herz“ von Christian Schwarz
Das Dunke Herz Mavets, dass in den Gewölben des Château Montagne gebannt wurde, sucht einen neuen Wirt zu seiner Befreiung. Durch die zufällige Beschwörung aus ähnlichklingenden Namen eines Witzes, gelingt es, das Herz wieder zu bannen.
 
Diese verrückte Geschichte von Christian Schwarz ergänzt humorvoll diese abwechslungsreiche Sammlung. Das Dunkle Herz bezieht sich auf Geschichten aus älterem Hefte und einem gleichnamigen Hardcover. Hat mir persönlich leider weniger zugesagt, da ein großer Teil der Story eher eine Zusammenfassung vergangener Handlung war.
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

4. „Tief unten“ von Michael Schauer
Zwei Lohnarbeiter gelangen während des Baus von Schloß Montagne ins Loirtal und bewerben sich als Arbeiter. Dabei entdecken sie ein dunkles Geheimnis um Alois und seine Enkelin Melisende.

Eine ganz klassische Vampirgeschichte die zur Zeit des geheimnisvollen Baus des Schlosses spielt. Sehr atmosphärisch und äußerst gelungen mit einem schönen, wenn auch vorhersehbaren Twist. Diese Geschichte hat mir neben der von Stefan Hensch am besten gefallen.
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

5. „Mutprobe“ von Thilo Schwichtenberg 
Bei einer Klettertour geraten zwei junge Dorfbewohner in ein unterirdisches Geister-Abenteuer vor dem sie nur die Schlossbewohner retten können.

Thilo Schwichtenberg greift in seiner Kurzgeschichte auch noch einmal auf seine Helden aus seiner Story um die Wasserfrauen aus Kurzgeschichtenband 1175 auf. Interessante und schöne Geschichte.
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Ist es ein Zufall, das nach Band 1175 Band 1275 erneut ein Kurzgeschichtenband ist? Ich würde mich freuen, wenn dies zur Tradition werden würde. Denn ich liebe Kurzgeschichten und Anthologien. Und dieser Band ist erneut abwechslungsreich geworden und rundum gelungen. Positiv erwähnen möchte ich auch noch die darin enthaltenen Zeichnungen von Alexander Fichtner und Jörg Kleudgen, der auch eine Karte des Kellers beigesteuert hat.

Cover und Zeichnungen: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 607 - Das Haus auf dem Hügel - von Lucy Guth

Lucy Guth 
MADDRAX 
Das Haus auf dem Hügel
Band 607
Erschienen am 25.04.2023
Cover von Shutterstock  

Matts nächstes Etappenziel auf dem Weg nach Bogotá ist Macas, Ecuador. Die im Amazonasgebiet gelegene Stadt ist verlassen und wurde fast vollständig vom Dschungel und wilden Tieren zurückerobert. Umso merkwürdiger, dass ein einzelnes Haus auf einer Anhöhe elektrisch beleuchtet ist. Matt will dem auf den Grund gehen und stößt auf die seltsamste Wohngemeinschaft aller Zeiten – und auf eine unerwartete Folge der Schockwelle, die im Jahr davor das letzte Portal in Afra aufgerissen hat...

Der neue Zyklus lässt wieder mehr Freiraum für ursprünglichere Einzelabenteuer mit Rückblicken in die Zeit vor Christopher-Floyd bzw. Verbindungen zur Zeit vor der Apokalypse. Und genau diesen Freiraum nutzt Lucy Guth in ihrem ersten Beitrag zum neuen Amraka-Zyklus auf beeindruckende Art und Weise. Es ist schon mutig wie die Autorin die Themen Quantencomputer und experimentelle Physik in die 80er Jahre und in das titelgebende Haus in Ecuador einbindet. Das sie es kann ohne sich allzu sehr in Technikgeschwafel zu verlieren oder unglaubwürdig zu wirken, ist wohl auch ihrer Erfahrung als Perry Rhodan Autorin geschuldet. 

Was auf dem Cover auf den ersten Blick wie ein Kinoplakat zur Neuverfilmung von Bates Motel aussieht, entpuppt sich im Roman zu einer Mischung aus „Shining“ und „Zurück in die Zukunft“ erzählt von Stephen Hawking. Dabei bedient sich Lucy Guth mit dem Motiv des „lebenden“ Hauses klassischer Motive von Poe und Lovecraft und begründet dieses scheinbare Leben und die Parallelwelten im Haus mit neuzeitlichen Antworten.

Für Boomer wie mich ist diese Zeitreise in den Rückblicken in die 80er so aufregend und gelungen wie Stranger Things. All die schönen Anspielungen auf Dinge aus meiner Jugend erzeugten immer wieder ein freudiges Grinsen beim lesen. Da ist der Autorin nicht nur etwas ganz außergewöhnliches gelungen, sondern auch einer der besten Maddrax-Romane der letzten Jahre. Tolle Idee auf die man sich einlassen sollte und ein Heftroman, der wieder einmal ein eigenständiges Taschenbuch verdient hätte um ausführlicher erzählt zu werden. Aber auch so ist der Autorin ein spannendes, kurzweiliges Abenteuer der besonderen Art gelungen. Auf 60 Seiten eine solch gut erzählte, inhaltlich umfangreiche Geschichte mit gut gezeichneten Charakteren hinzubekommen, ist eine Kunst. Und wieder einmal ein Maddrax-Roman der in keine oder zumindest nicht in eine Schublade passt.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Die UFO-Akten 41 - Der Werwolf - von Carter Jackson

Carter Jackson
DIE UFO-AKTEN
Der Werwolf
Band 41
Erschienen am 18.04.2023
Cover von Shutterstock

In den Schluchten der New Yorker Bronx geht das Grauen um. Zwischen Müllbergen und Abbruchhäusern scheint eine Kreatur ihr Unwesen zu treiben, die eher ins Reich der Legenden und Horrorfilme gehört. Cliff Conroy und Judy Davenport, eigentlich wegen eines anderen Falls in New York, werden unversehens in die Geschehnisse hineingezogen.
Im Müll wird eine abgetrennte Hand entdeckt. Zwischen ihren Fingern findet die Polizei Haare, die weder Tier noch Mensch zuzuordnen sind. Und während die Wissenschaftler noch nach einer Erklärung suchen, geschieht bereits der nächste Mord!
Wer steckt dahinter? Warum wurden die Morde nur bei Vollmond verübt? Ist doch etwas dran an der Sage um den Werwolf?

Ein Titel der auf den ersten Blick eher zu einem John Sinclair oder Gespenster-Krimi passen würde. Band 41 ist ein überarbeiteter Roman der ursprünglichen Serie von Hauptautor und Serienschöpfer Chris Carter. Wir hatten jetzt schon einige "Monster of the week" Romane und die haben mir fast durchgängig gefallen. Die Verbindung von Legenden und Mysterien aus den Bereichen Vamipire, Werwölfen und anderen Monstern mit der UFO-Thematik ist immer wieder lesenswert und ein gute Basis für den Grundaufbau der Serie. Doch dieses mal ist es doch etwas anders. 

Während Cliff und Judy zu Anfang noch Parallelen zu den Erlebnissen mit den genmanipulierten Riesenschimpansen aus Band 27 „Außer Kontrolle“ ziehen, wird dieser Fall während den Ermittlungen immer seltsamer. Kann es sich wirklich um einen Werwolf handeln? Genau diese Frage bleibt für die beiden Bundesmarshallas auch am Ende noch genauso offen wie für die Leser. Dennoch ist der Weg bis zum Finale eine gute Mischung aus Grusel und Krimi mit einem Hauch Medical Detectives. Das Verwirrspiel um die Person die hinter dem Werwolf steckt ist dabei gut konzipiert und hält einige Überraschungen bereit. Die Settings und Charaktere sind gut gewählt und beschrieben und neben der Spannung vermittelt der Autor auch noch eine immer passende Atmosphäre dazu. Eine sehr gute Folge wie viele andere „alten“ Fälle, die immer noch lesenswert sind. Auch wenn es sich wieder um ein Einzelabenteuer ohne roten Faden handelt, der am Ende ohne Erkenntnisse bleibt.

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Atlantis 2-1 - Das neue Utopia - von Ben Calvin Hary

Ben Calvin Hary
Perry Rhodan Atlantis 2
Band 1
Das neue Utopia 
Erschienen am 17.03.2023
Titelbild von Dirk Schulz

Gut 3000 Jahre in der Zukunft: In Can Coronto leben ­zahlreiche Außerirdische unterschiedlichster Art, aber auch Menschen. Die faszinierende Metropole sprudelt vor Leben, Energie und bunten Farben – es ist die Hauptstadt von Atlantis. Der Kontinent existiert noch und hat längst eine andere Bedeutung erlangt.

Die Erde dieser Zeit unterscheidet sich stark von der Welt, wie man sie im 21. Jahrhundert kennt. Doch auch Perry Rhodan, der vor langer Zeit »seiner« Menschheit dabei half, zu den Sternen zu reisen, muss feststellen, dass ­einiges nicht so ist, wie es sein sollte.

Der Terraner und seine Begleiter – darunter seine Frau Sichu Dorksteiger, und der Arkonide Atlan – erkunden eine lebensfreundliche und positive Welt, die sie eigentlich nur begrüßen können. Und obgleich vieles nicht »stimmig« ist, können sie ihr Unbehagen nicht genau benennen.

Denn wie es aussieht, ist Atlantis eigentlich DAS NEUE UTOPIA ...

Es geht weiter mit der Atlantis-Serie, konzipiert von dem frisch ernannten Perry Rhodan Teamautoren Ben Calvin Hary. Mit der ersten Staffel der Atlantis-Reihe ist ihm bereits ein großer Wurf gelungen und ich war schon mächtig gespannt, ob die Erwartung noch einmal erfüllt, oder gar übertroffen werden können. 

Nicht nur das Titelbild des ersten Bandes erinnert mich in seinem Stil sehr an Cyperpunk, sondern auch das Setting in das wir zu Anfang des ersten Bandes geworfen werden. In den ersten Kapiteln stehen große Fragezeichen über meinem Kopf, denn alles was darin vorkommt, fühlt sich für Perry Rhodan Leser ebenso falsch an, wie für die in der Scherung gestrandeten Helden dieser Miniserie. Aber eins nach dem anderen.

Perry, Sichu, Rowena, Casey und ihr Sohn wollten nach der Vernichtung des Talagons durch den Zeittransmitter im Atlantis der Vergangenheit zurück in die Zukunft gelangen. Doch  in Atlans Tiefseekuppel angekommen müssen sie feststellen, dass etwas schiefgegangen ist. Atlantis existiert noch und Atlan und die gesamte Milchstraße haben sich stark verändert. Was war das Ereignis, dass diese Veränderungen nach sich gezogen hat? Oder geht die Scherung auf ein ganz anderes Phänomen zurück. Während Sichu unterstützt von dem Atlan dieser Zeitlinie eine wissenschaftliche Erklärung sucht um zurück in die eigene Zeitlinie zu gelangen, scheint sich Perry Rhodan nach mittlerweile 15 vergangenen Jahren mit der Situation arrangiert zu haben. Er hat sich sogar dem sogenannten Kolmanischen Korrelat angeschlossen und ist zum Verkünder der Superintelligenz (aus Spoilergründen hier nicht genannt) geworden, die in der Scherung noch sehr aktiv zu sein scheint.

Der erste Band der 12-teigigen Miniserie Atlantis 2 bietet Unterhaltung und Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Stück für Stück lüftet der Autor im Wechsel zwischen der aktuellen Zeit des Romans und Rückblicken in die Zeit nach der Ankunft vor 15 Jahren die ersten Fragen der Leser. Wer ist dieser Tylor Rhodan  und welche Rolle spielen Perry und seine Gefährten in dieser „neuen“ Welt? Dabei erwarten uns etliche Aha-Effekte. In dieser Welt, in der sich die Menschen die Erde mit den Druuf und Maahks teilen, es noch viele Mausbiber gibt, und die Milchstraße Teil einer mysteriösen Handelsföderation ist, gibt es vieles nach dem Motto „Was-wäre-wenn“ zu entdecken. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie eine zweite Staffel nach dem Gang durch den Zeittransmitter aussehen könnte. Zunächst enttäuscht, das alte Atlantis nicht weiter erforschen zu können, hat mich Ben mit der vorliegenden Idee nicht nur überrascht, sondern auch komplett abgeholt. Ich freue mich sehr auf die weitere Erkundung des neuen Utopia …

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️


Die UFO-Akten 40 - Delfin auf Abwegen - von Arndt Ellmer

Arndt Ellmer 
DIE UFO-AKTEN
Delfin auf Abwegen
Band 40
Erschienen am 04.04.2023
Cover von Shutterstock

Als Captain John Mayweather seinen Rundgang übers Gelände der Naval Base von San Diego macht, gibt es zunächst keine besonderen Vorkommnisse. Doch dann sticht ihm die orange blinkende Kontrollleuchte an der Lichtschranke zum Delfin-Trainingscenter ins Auge. Als er sich zum Wasserbecken mit den aufgeregt umherspringenden Meeressäugern begibt, erkennt er mit Schrecken: Willie ist fort! Er muss entführt worden sein, da die Anlage keinen Zugang zum Meer hat.
Mayweather weiß, dass das Verschwinden seines hochintelligenten Schützlings unabsehbare Folgen haben kann. Willie gehört zum Geheimprojekt UFO-Protect. Ein Trupp Marines macht sich sofort auf die Suche, und Mayweather informiert auch Senator Campbell. Da sich für ihn der Verdacht erhärtet, dass hier außerirdische Kräfte am Werk sind, entsendet er Cliff und Judy zur Suchmannschaft. Vor der Isla Santa Barbara finden sie den Zugang zu einer fremden Station ...

Nach Band 15 "Gefangen in der Tiefe" legt der Autor mit diesem Band ein weiteres (aber diesmal neu geschriebenes) Unterwasserabenteuer vor.

Judy und Cliff kommen in diesem Band an den neuen Fall wie die Jungfrau zum Kinde. Nach ihrem letzten „traumatischen“ Fall mit Guez dem Guru wollen sie noch einmal zum Dream Research Center zurückkehren. Da rollen bei einem Zwischenstopp in San Diego mehrere Kolonnen militärischer Fahrzeuge der Marina Base an dem Imbiss vorbei, in dem die beiden eine Mahlzeit einnehmen. Just in diesem Moment meldet sich Senator Campbell und setzt die beiden auf einen neuen Fall an. Dieser hat genau mit diesem Militäreinsatz zu tun. Denn aus der Marina Base ist ein Delfin verschwunden. Der trainierte und intelligente Willie ist unauffindbar. Und bald wird klar, dass auch außerirdische Machenschaften mit seinem Verschwinden zu tun haben. Judy und Cliff geraten auf der Suche bei einem Tauchgang vor der Isla Bonita in eine fantastische Station, die größte Geheimnisse birgt.

Arndt Ellmer zählt nicht nur zu den aktuell dienstältesten Autoren bei Perry Rhodan, sondern hat auch zahlreiche andere Heftromane und Bücher im fantastischen Bereich geschrieben. Er ist routiniert und kann gute Geschichten erzählen. Seine hervorragende „Die großen Alten“ Trilogie aus der Reihe „Dämonenland“ wurde kürzlich im Verlag Torsten Low in Buchform neu veröffentlicht. Im vorliegenden Roman der UFO-Akten lässt er auch diese lovecraftsche Komponente kurz aufblitzen. 

Leider ist der Roman ansonsten etwas seltsam und wirkt stark konzipiert und wenig emotional. Das Thema wurde dabei durchaus interessant gewählt. Leider werden jedoch große Teile um die Delfine und ihre militärische Nutzung eher wie ein Wikipediaeintrag erzählt. Und es fehlt mir auch der eigentliche Grund, welches Ziel mit den Delfinen in der Marina Base überhaupt verfolgt wird und was es mit UFO-Protect genau auf sich hat. Auch ansonsten ist der Roman eher spannungsarm. Das Ende ist noch das Beste und erinnerte mich an eine Mischung aus „Abyss“ und „Unheimliche Begegnung der dritten Art“. Insgesamt wirkte der Roman etwas unausgegoren und seltsam auf mich und bringt auch wieder keine neuen Erkenntnisse für die Gesamtserie hervor.

Cover: ⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Maddrax 606 Tod aus den Wassern - von Kolja van Horn

Kolja van Horn 
MADDRAX 
Tod aus den Wassern
Band 606
Erschienen am 11.04.2023
Cover von Néstor Taylor

Eine Kooperation mit einem Volk intelligenter, mörderischer Ameisen ist nicht unbedingt Matts bevorzugte Partnerschaft – aber ihm bleibt keine Wahl. Mabuta wird von einem gigantischen Organismus bedroht, einem Pilzgeflecht, das unter dem Dschungel wuchert. Zumindest hat Matt einen Plan, und der führt ihn nach Norden, nach Bogotá – eine Fahrt von über zweitausend Kilometern, die PROTO nicht an einem Tag schaffen kann. Begleiten wir ihn also auf seiner gefahrvollen Reise...

Lassiter Autor Kolja van Horn gibt sich nach den UFO-Akten nun auch bei Maddrax die Ehre. Er beginnt die Reise von Maddrax nach Kolumbien und gestaltet den Roman um das erste Etappenziel Loja im ehemaligen Ecuador. Dort hat sich im Schutz der roten Diamanten eine weitere Zivilisation und Infrastruktur erhalten. In einem Rückblick drei Jahre vor Matts Eintreffen erleben wir wie sich durch fehlgeschlagene Experimente zur Optimierung der Ernteerträge das Wasser verändert und zu einem gefährlichen lebenden Organismus wird, der alles Leben auslöscht. Nur Donna Quixante überlebt den Kampf gegen das Aqua Mala und so erfährt Matt durch sie das dunkle Geheimnis, das Loja in den Untergang geführt hat.

Der Autor kann Geschichten erzählen, dass habe ich schon bei Lassiter und den UFO-Akten erfahren dürfen. Durch Lassiter dürfte er auch geübt darin sein, eigenständige, in sich abgeschlossene Romane zu verfassen, die rundum stimmig sind. Und so ist es auch bei seinem ersten Roman für  Maddrax. Wir haben zwei Handlungsstränge. Im ersten begleiten wir Matt auf seinem Weg nach Loja, im anderen Blicken wir wie schon erwähnt drei Jahre zurück in eine hoffnungsvolle Stadt und Enklave, die sich lange Zeit vor den Auswirkungen der Apokalypse wehren konnte. Bis es zu einer ungewöhnlichen Katastrophe kommt. Dem Autor gelingt es, mein Interesse bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Die Charaktere der Rückblicke bleiben jedoch bis auf Donna etwas blass. Dies ist leider auch der Kürze eines Heftromans geschuldet und der Tatsache, dass wir ein komplett unbekanntes Setting und fremde Personen vorfinden. Das Finale ist dafür meiner Meinung nach ein besonderes Highlight geworden. Gerade als Matt Loja erreicht, erinnert mich das an alte Serienzeiten oder an apokalyptische Pendants, in denen die Protagonisten durch verlassene Städte ziehen. Da hat Kolja eine grandiose Atmosphäre aufgebaut und fängt das südamerikanische Flair auch gut ein. Matts Begegnung mit Donna ist dem Autor ebenfalls sensationell gelungen. Die Spannung bei den Rückblicken ist hingegen eher überschaubar und so lebt der Roman eher von der gekonnten Erzählung der Rückblicke. Diese haben nur wenige Längen und hätten für meinen Geschmack kürzer ausfallen können. Aber auch nur, weil man ungeduldig auf die Matt-Passagen und Auflösungen wartet. Ein insgesamt mehr als gelungener Einstand.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1274 - Höllenzwang - von Michael Mühllehner

Michael Mühlehner 
PROFESSOR ZAMORRA 
Höllenzwang
Band 1274
Erschienen am 28.03.2023
Cover von Shutterstock 

Das Wesen, das draußen in der Dunkelheit zehn Schritte von der Kate entfernt wartete, lachte leise. Tränen traten Almara in die Augen, als er sich der unirdischen Schönheit des Anderen bewusst wurde. Das edle, alabasterweiße Gesicht wie aus Marmor geschnitten, der nackte, geschlechtslose Körper perfekt modelliert, groß und stattlich, stand es im Mondlicht und wartete auf Almara. Selbst die rot glühenden, pupillenlosen Augen und die messerscharfen Zähne im Mund konnten die Vollkommenheit des Antlitzes nicht schmälern. 

Ein rachsüchtiger Todesengel hat es auf die Herzen und die darin enthalten Zauberkraft der Zaddakim abgesehen. Und Barnaba, ein Verfluchter, der unter Höllenzwang steht und zeitlos durch die Inermundien wandert. Darum geht es im ersten Zamorra Roman des Autors Michael Mühllehner. Bekannt ist Michael Mühllehner durch seine Beiträge zu den Serien Rettungskreuzer Ikarus und der Schattenchronik aus dem Blitz Verlag.

Mit seinem Debüt bei Professor Zamorra konnte mich der Autor leider nicht überzeugen. Zamorra und Nicole finden außer ihrer Reise zum Tatort und einem zweiseitigen standardmäßigen Showdown nicht statt. Nach der Romaneinführung bin ich noch positiv gespannt, was auf mich zukommt. Das verliert sich leider in einer wirren Handlung die selten eine klare Richtung erkennen lässt und sehr fragmentiert wirkt. Daher verliert sich auch die Spannung und ich muss mich tatsächlich durch den Roman bis zum Ende quälen und erwägte erstmals in der Hälfte aufzugeben. Die Highlights blieben irgendwie aus und ich wusste selten, wohin der Autor die Handlung führen wollte. Immer wenn der Hauch einer Spannung aufgebaut wurde, verging er im nächsten Abschnitt wieder in der Erzählung. Leider nicht mein Fall, obwohl der Schreibstil sehr gefällig war und die Geschichte anders erzählt durchaus potential hatte.

Cover: ⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️