MADDRAX
Tod aus den Wassern
Band 606
Erschienen am 11.04.2023
Cover von Néstor Taylor
Eine Kooperation mit einem Volk intelligenter, mörderischer Ameisen ist nicht unbedingt Matts bevorzugte Partnerschaft – aber ihm bleibt keine Wahl. Mabuta wird von einem gigantischen Organismus bedroht, einem Pilzgeflecht, das unter dem Dschungel wuchert. Zumindest hat Matt einen Plan, und der führt ihn nach Norden, nach Bogotá – eine Fahrt von über zweitausend Kilometern, die PROTO nicht an einem Tag schaffen kann. Begleiten wir ihn also auf seiner gefahrvollen Reise...
Lassiter Autor Kolja van Horn gibt sich nach den UFO-Akten nun auch bei Maddrax die Ehre. Er beginnt die Reise von Maddrax nach Kolumbien und gestaltet den Roman um das erste Etappenziel Loja im ehemaligen Ecuador. Dort hat sich im Schutz der roten Diamanten eine weitere Zivilisation und Infrastruktur erhalten. In einem Rückblick drei Jahre vor Matts Eintreffen erleben wir wie sich durch fehlgeschlagene Experimente zur Optimierung der Ernteerträge das Wasser verändert und zu einem gefährlichen lebenden Organismus wird, der alles Leben auslöscht. Nur Donna Quixante überlebt den Kampf gegen das Aqua Mala und so erfährt Matt durch sie das dunkle Geheimnis, das Loja in den Untergang geführt hat.
Der Autor kann Geschichten erzählen, dass habe ich schon bei Lassiter und den UFO-Akten erfahren dürfen. Durch Lassiter dürfte er auch geübt darin sein, eigenständige, in sich abgeschlossene Romane zu verfassen, die rundum stimmig sind. Und so ist es auch bei seinem ersten Roman für Maddrax. Wir haben zwei Handlungsstränge. Im ersten begleiten wir Matt auf seinem Weg nach Loja, im anderen Blicken wir wie schon erwähnt drei Jahre zurück in eine hoffnungsvolle Stadt und Enklave, die sich lange Zeit vor den Auswirkungen der Apokalypse wehren konnte. Bis es zu einer ungewöhnlichen Katastrophe kommt. Dem Autor gelingt es, mein Interesse bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Die Charaktere der Rückblicke bleiben jedoch bis auf Donna etwas blass. Dies ist leider auch der Kürze eines Heftromans geschuldet und der Tatsache, dass wir ein komplett unbekanntes Setting und fremde Personen vorfinden. Das Finale ist dafür meiner Meinung nach ein besonderes Highlight geworden. Gerade als Matt Loja erreicht, erinnert mich das an alte Serienzeiten oder an apokalyptische Pendants, in denen die Protagonisten durch verlassene Städte ziehen. Da hat Kolja eine grandiose Atmosphäre aufgebaut und fängt das südamerikanische Flair auch gut ein. Matts Begegnung mit Donna ist dem Autor ebenfalls sensationell gelungen. Die Spannung bei den Rückblicken ist hingegen eher überschaubar und so lebt der Roman eher von der gekonnten Erzählung der Rückblicke. Diese haben nur wenige Längen und hätten für meinen Geschmack kürzer ausfallen können. Aber auch nur, weil man ungeduldig auf die Matt-Passagen und Auflösungen wartet. Ein insgesamt mehr als gelungener Einstand.
Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️
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