Ian Rolf Hill
PROFESSOR ZAMORRA
Skolombo - Die Hexenkinder von Nigeria
Band 1257
Erschienen am 02.08.2022
Cover von Shutterstock
Der Gestank, der aus den turmhohen Müllbergen kroch, war kaum auszuhalten. An bestimmten Tagen, wenn die Sonne besonders heiß brannte, wurde er noch schlimmer. Dann kriegte man kaum noch richtig Luft und die Augen tränten den ganzen Tag.
Eigentlich hätte Simon gar nicht hier sein dürfen, doch er hatte keine Wahl. Die Müllhalde war nun mal sein Zuhause, da ihn seine Familie schon vor langer Zeit verstoßen hatte.
Denn er war ein Skolombo, ein Hexenkind ...
Ian Rolf Hill greift besonders bei Zamorra gerne zu ungewöhnlichen bzw. auch sozialkritischen Themen für seine Romane. Hatte er schon das Thema Corona- Pandemie auf ansprechende Art und Weise in Band 1225 verarbeitet, so greift er nun zu einem realen Hintergrund, über das ich auch schon in einer Doku oder einem Magazin gestolpert bin. Genau weiß ich es eigentlich gar nicht mehr. Es geht um die Skolombo. Vermeintliche Hexenkinder die in Afrika von ihren Familien verstoßen werden.
Der Anfang der Story ist fesselnd und führt in die unglaubliche Thematik rund um diese armen afrikanischen Kinder ein. Selbst unter der Obhut der Kirche passieren unfassbare Grausamkeiten. Florian Hilleberg reichert diese Tatsachen nun um eine paranormale Komponente an und schickt diesmal gar nicht Zamorra und Nicole ins Rennen. Sondern zunächst einmal Artimus van Zant, der auf den Fall vor Ort aufmerksam wird. Er möchte zwar seinen Freund Zamorra um Hilfe bitten, gerät aber in amüsanter Art und Weise an Lucia und ihre Freundin Elena, die sich eigenmächtig mit Hilfe von Delius Lagerte auf den Weg machen und in ein Abenteuer stürzen, dass sie wieder einmal arg in Bedrängnis bringt.
Insgesamt macht es Spaß und ist einmal eine außergewöhnliche Idee, Zamorra zugunsten seiner Schüler außen vor zu lassen. Leider hält der Roman nicht durchgehend mein Interesse und verliert für meinen Geschmack das Grundthema zeitweise zugunsten der Action und der zugegeben coolen Protagonistinnen aus den Augen. Diesem Roman hätte wieder ein Zweiteiler gut gestanden. Insgesamt hat er mir aber doch gut gefallen und somit vier Sterne verdient.
⭐️⭐️⭐️⭐️