MADDRAX
Der Dunkle Ruf
Band 588
Erschienen am 02.08.2022
Cover von Shutterstock
Das Dunkle Herz sucht nach dem Angriff der Menschen nach Möglichkeiten, sich zu regenerieren. Dazu will es die bösen Energien aller Dunklen wieder in sich aufnehmen und ruft sie telepathisch zu sich. Um auch an die Energien jenseits des verschlossenen Parallelwelt-Portals zu gelangen, muss dieses wieder geöffnet werden – und es hat schon einen Plan.
Für Matt tut sich ein Dilemma auf: Einerseits gewinnt das Dunkle Herz, das sie schon vernichtet glaubten, wieder an Macht, doch gleichzeitig verhindert es durch den Rückruf der Dunklen die weitere Invasion Afras. Soll er den Vorgang also so schnell wie möglich stoppen oder abwarten – bis es womöglich zu spät ist?
Ein neuer Autor im Team von Maddrax lässt uns diese Woche dem Dunklen Ruf folgen. Und um es gleich vorweg zu nehmen: es ist ihm gut gelungen. Der Schreibstil ist gefällig und das Heft war auch in einem Rusch gelesen. Einziger Kritikpunkt ist vielleicht die teilweise fehlende Spannung. Diese baut sich erst am Ende so richtig auf. Kompensiert wird dies durch eine umfangreiche Handlung. Die Dunklen formieren sich neu und es gelingt ihnen das Portal im Victoriasee zu erobern und zu reaktivieren. Danach wird das Dunkle Herz sehr ungewöhnlich wieder gestärkt. Am Ende gelingt es unseren Helden dies vorerst zu unterbinden, ohne die Gefahr für immer zu bannen. Wir haben ja noch einige Hefte im Zyklus vor uns. Der Teaser am Ende, dass es sich bei dem Dunklen Herz um etwas gänzlich anderes handeln soll, als wir bisher vermuten, macht natürlich nochmal neugierig auf das Zyklusfinale. Schön war es, dass wir wieder von den beiden „verlorenen“ Daa’muren Lun’hal’soro und Ordu’lan’balat gehört haben und diese sich in den Dienst der Menschheit stellen. Der Ablauf ihres Angriffs auf das Dunkle Herz war dann wiederum etwas komplex und überhastet erzählt.
Zum Thema Dunkle noch ein kurzer Satz, den ich in der Zykluszusammenfassung nochmal umfangreicher aufgreifen werde. Der Start dieses Zyklus kam fulminant mit dem Thema Parallelwelt-Portal im Victoriasee und Dunkle Bedrohung daher. Dazu die ungewöhnliche Stadt im Stil von Lovecraft die sehr beeindruckte. Bis jetzt wurde dieses Thema aber immer wieder in den Hintergrund gerückt und unzählige andere Baustellen eröffnet. Mir kam es stellenweise so vor, als wisse man nicht, in welche Richtung das Ganze überhaupt gehen sollte und das Grundthema eher stiefmütterlich behandelt wurde. Umso schöner, dass hier wieder ein Roman im Zentrum der Zyklus-Handlung spielt.
Und bei diesem fällt es nicht auf, dass Michael Edelbrock neu bei Maddrax ist. Der Umgang mit den Charakteren, dem Serienbackground und der apokalyptischen Umwelt gelingt ihm routiniert. Mit ihm kommt frischer Wind in die Serie. Nach dem ersten Roman von ihm fällt mir auf, dass wir mit diesem Autor einen guten Gegenpart zu den actionreichen und stark auf Charaktere fixierten Romanen von Ian Rolf Hill haben. Michael Edelbrock ist auf den ersten Blick eher der Typ Geschichtenerzähler. Das gefällt mir. Vier Sterne zum Einstand und herzlich willkommen an Bord!
⭐️⭐️⭐️⭐️
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